Kriterium der Klassifikation von Verben
morphologisch
nach der Bildung von Präteritum & Partizip Präteritum > der so genannten Stammformen
starke / schwache Verben
Kriterium der Klassifizierung von Verben
semantisch
nach der Bedeutung
> Handlungsverben, Prozessverben, Zustandsverben, Tätigkeitsverben
syntaktisch
nach der Fähigkeit das Prädikat eines Satzes selbstständig zu bilden
unterschied, bei der Verwendung von bedeutet, kann, brüchig, wird, sollte…
Vollverben
können selbstständig das Prädikat eines Satzes bilden
Bsp.: Die Natur erbringt Ökosystemischeleistungen.
Vollverb & Prädikat
Hilfsverben - Auxiliare
zur Bildung der periphrastischen Verbformen >> immer Verb + Verb
haben, werden, sein, bekommen, erhalten, kriegen
Bsp.: habe gesehen, werde sehen, wurde gesehen
habe = Hilfsverb zur Perfekt bildung & gesehen = Vollverb
werde = Hilfsverb zur Futur I bildung &
sehen = Vollverb
Kopulaverben
bilden komplexes Prädikat mit nicht-verbalen Bestandteilen
>> Substantiv, Adjektiv, Adverb, Wortgruppe oderein ganzer Satz
dieses fungiert als Prädikatsnomen, der prädikativen Ergänzung
Prädikat + nicht-verbalen Bestandteile = prädikative Ergänzung
Bsp.: Sie nennen ihn ein Genie. Man hält ihn für begabt.
Subjekt Verb Prädikatsnomen
Kopulaverb & prädikative Ergänzung
Modalverben
verbinden sich mit reinem Infinitiv (d.h. ohen "zu")
können, müssen, sollen, dürfen, mögen, wollen -> alle Modalverben ("werden" = kein Modalverb)
Bsp.: Sie konnte die Aufgabe lösen.
-> schwache Präterita >> Stamm verändert sich. // Ich versuche dich zu überzeugen = kein Modalverb
gehören zu besonderer Wortart >> Präteritopräsentien
ursprünglich starke Präteritalformen werden zu Präsensformen, es wird ein neues schwaches Präteritum gebildet
Modalverben - Bereich 1
deontischer (objektiver Gebrauch)
Aussage über das Satzsubjekt
Aussage über Möglichkeiten, Dispositionen, Erlaubnis, Fähigkeit, Notwendigkeit des Subjekts
Bsp.: Peter kann/darf /will schwimmen gehen.
Er muss/soll mehr Sport treiben.
Modalverben - Bereich 2
epistemischer (infertilerer, subjektiver Gebrauch)
Ausdruck einer Einstellung des Sprechers zum Verbalsachverhalt >> Vermutung, Rückschluss…
Bsp.: Peter muss zu Hause sein, sein Wagen ist in der Garage.
> drückt Vermutung des Sprechers aus
Modalverben - Bereich 3
evidentieller Gebrauch
Verweis auf Evidenzquelle ( Wiedergabe über Dritte)
Bsp.: Peter soll sich über seinen Chef bitter beschwert haben.
Er aber will nichts gesagt haben.
Modalitätsverben - Halbmodale
Ausdruck von Wahrscheinlichkeiten
ähnliche Bedeutung wie Modalverben, aber verbinden sich mit “zu-Infinitiv”
scheinen, brauchen, versprechen, drohen
Bsp.: Du brauchst das nicht zu machen.
Das Wetter verspricht sich zu bessern.
nicht alle Verwendungen von braucht, drohen & versprechen sind Halbmodale
Bsp.: Peter verspricht pünktlich zu sein. - Versprechen > Vollverb
Der Chef droht mich zu entlassen. - Drohung > Vollverb
>> auch Verb + “zu-Infinitiv”, aber Peter kann versprechen, das Wetter nicht !!
Funktionsverben
Verben, die selbst fast keine eigene Bedeutung mehr haben
bilden zusammen mit einem Nomen / Präpositionalgruppe eine feste Einheit = Funktionsverbgefüge // verbnomianle Verbindung // Streckformen des Verbes
>> Verb + Nomen = ersetzt einfaches Verb
bringen, stellen, kommen, gelangen, erhalten…
aufführen = Das Theater bringt das Stück zur Aufführung.
>> formeller, höflicher, amtssprachlicher, wissenschaftlicher
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