Phasen der Therapieentwicklung
direkte vs indirekte Veränderungsbeurteilung
- Direkte(retro Einschätzung der Veränderung Statistische und Beurteilungsverzerrung) vs indirekte (öfter Symptome einschätzen lassen Differenzen betrachten Methodische Artefakte möglich) Veränderungsbeurteilung
- Prä-Post Messungsdesign
o Prüfung der statistischen Signifikanz u Effektstärke
o Response: Überprüfung der Effektstärke anhand eines Außenkriteriums zb Cut off/Prozente (ist die Verbesserung relevant?)
o Remission: Symptomfreiheit? (Diagnosekriterien/Klinischer Cutoff)
o Einschränkung: Keine Schlussfolgerung ob Veränderung Behandlungsbedingt
§ Spontanremission
§ Externe Einflüsse /unspezifische Behandlungseffekte
§ Erwartungs/Allegiance Effekt
§ Regression zur Mitte
- Randomisiert-kontrollierte Studiendesigns
o Mindestens 2 Gruppen möglichst standardisiert
o Doppel vs Einfachverblindung
o Mono vs Multizentrisch (Mehrere Kliniken beteiligt?)
o Completer(nur Personen die Behandlung beendet haben) vs intent to treat (alle die angefangen haben)
- Effektstärken
o Cohens D: Mittelwerts unterschied der Gruppen, relativiert an der Streuung
§ 0,2 (gering) – 0,5 (Mittel) – 0,8 (hoch)
o Number needed to treat
§ Anzahl an Patientinnen die behandelt werden müssen um bei 1 Person Therapieziel zu erreichen -> Intuitivere Aussage über Wirksamkeit
§ Berechnet über Event-Rates (Häufigkeit mit der ein Kriterium auftritt, relativiert an der Gruppengröße)
· Control Event-Rate - Experimental Event-Rate= Absolute risk reduction
· NNT= 1/Absolute Risk reduction
Validitätsbedrohungen in RCT
Interne Validität
Systematische Baselineunterschiede
Äußere Faktoren
Dropout
Externe Validität: Stichprobeneffekt
Konstruktvalidität
unzureichende Operationalisierung
unerwartete Reaktion/Hawthorne esque
Allegience Effekt
Validität allgemein
Behandlungsdiffusion
fehlende Durchführungsreliabilität
geringe Power
unreliable/einseitige Messung
Bedrohungen interne Validität
o Systematische Baselineunterschiede zwischen Gruppen vor der Therapie (Symptomschwere oder Störvariablen)
§ Lösung: Randomisierung, Kontrolle von Störvariablen
o Äußere Faktoren der Therapie erklären den Behandlungseffekt (zb personen in Therapie verlieren eher ihren Job ect.)
§ Lösung: intensive Überlegung bezüglich der Faktoren, Protokollierung/Kontrolle von Störvariablen
o Dropout
§ Lösung:
· Gründe erheben/Dropoutanalyse,
· Daten zum Zeitpunkt des Dropouts erheben,
· Intent to treat Analysen mit per protocol vergleichen,
· Alternative Kontrollbedingung überlegen
Bedrohungen Externe Validität
o Stichprobeneffekt (nicht repräsentativ für Bevölkerung auf die generalisiert wird
§ Lösung: Vorüberlegung zur Repräsentativität
Bedrohungen Konstruktvalidität
o Unzureichende Operationalisierung (zb. Inkorrekte/unvollständige umsetzung eines Therapieverfahrens, im vgl zu vollständigem anderen Verfahren)
§ Lösung: Verfahren optimieren, Vertreter*innen der Verfahren einbinden
o Unerwartete Reaktionen (Therapeut o Patient verhalten sich aufgrund der Studie /Hawthorne mäßig)
§ Lösung: Manipulation Checks, sorgfältige Wahl der Kontrollgruppe
o Allegience Effect (Erwartungseffekt der Untersucherinnen beeinflussen Teilnehmerinnen… bewusst o unbewusst)
§ Lösung: Getrennten Principal Investigator für Durchführung und Auswertung, Verblindung, Pis mit unterschiedlichen Hypothesen
allgemeine Bedrohungen Validität
o Behandlungsdiffusion (Aspekte einer Behandlung kommen unbeabsichtigt auch in anderer Behandlung vor
§ Lösung: klare Grenzen im Behandlungsmanual, Training der Therapeut*innen
o Mangelnde Reliabilität der Durchführung (Therapie ist sehr unterschiedlich)
§ Lösung: klare Manuale und überprüfung der Manualtreue (zb durch Aufzeichnungen), Training u Supervision
o Fehlende Power (Stichprobe zu klein um schwache Effekte zu finden)
· Einschätzung zu erwartender Effekt -> Verstärkung des Effektes durch Kontrastierung
· Homogene Gruppen
· Genaue Hypothesen -> einseitige Hypothesentestung
o Unreliable oder einseitige Messung
§ Lösung: erhebung mehrerer unterschiedlicher und reliabler Outcomes mit Alphafehlerkorrektur
Anforderungen an Wirksamkeitstudien
- Kontrollgruppe
- Randomisierte Verteilung
- Reliable Messinstrumente
- Präregistrierung
- Poweranalysen
- Multimodal/ Multdimensional Messen -> definieren primärer outcome Variablen
- Diagnostik mit strukturierten Interviews
- Eingangs und Ausgangsuntersuchung verblinden (für die Rater*innen)
- Treatment Integrität (mittels Manual)
- Angabe von Stichprobencharakteristika
- Angabe von Sponsoren
- Ethikvotum
- Open access
Bewertung von Studien
- Consolidated Standards of Reporting Trials -> Festlegung zum Bericht for mehr Transparenz
o Umfasst aktuell 25 Aspekte (ändert sich ständig)
§ Titel und Abstract: zuordnung der Teilnehmenden (random, parallel ect.)
§ Einleitung: Rational
§ Methoden:
· Festlegung Stichprobengröße
· Ein/Ausschlusskriterien
· Randomisierungsmethode und methode der Zufallsgenerierung
· Setting/Orte
· Wann u wie wurde Intervention durchgeführt
· Zeitpunkte der Termine (Rekutierung bis Follow up)
· Klar definierte Zielvariablen(primär u sekundär)
· Verblindungsprozeduren u Erfolg
· Baseline Demographie
· Flow of participants
· Anzahl in versch Gruppen u Dropout
· Analyseform (intent to treat vs completer)
§ Ergebnisse: Effektgrößen
§ Diskussion: Verzerrungen und Generalisierbarkeit
Durschschnittliche Effektstärke bei Psychotherapie:
d= 0.82
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