VL 9 Leistungsbeurteilung

Bezugsnormen

Reines Fähigkeitsfeedback bei Erfolg

• Kommentierungstechnik

• Modellierungstechnik

Technik zur Veränderung von Attributionen

mündliches Feedback

• unmittelbar nach einem Handlungsereignis eine Erklärung, die für das Handeln funktional ist (z.B. "Du hast im Unterricht sehr gut mitgearbeitet)

Schriftliches Feedback

• nicht unmittelbar nach Ereignis Feedback, aber dafür differenziertes und elaboriertes Feedback (z.B. Kommentar unter Klausur)

—> Technik zur Veränderung von Attributionen

• Erwünschte Attributionen werden direkt genannt oder indirekt nahe gelegt

  
  

  z.B. “Fehler sind normal- du wirst besser, wenn du übst” -> Anstrengung (variabel, internal und kontrollierbar)

  oder z.B: ““Am Anfang konnte ich das auch nicht, aber dann hab ich regelmäßig geübt”

Basiert auf Prinzip des Lernens am Modell-> Beobachtungslernen

-> Jeder kann als Modell dienen (Lehrer/Eltern/Peers)

-> vielfältige Methoden z.B. Rollenspiele, audiovisuelle Medien, Printmedien etc

Modellierungstechnik

Kommentierungstechnik

Reines Anstrengungsfeedback bei Erfolg

Attributionen sind Ursachen, die Individuen zur Erklärung von Ereignissen und Handlungen in verschiedenen Lebensbereichen heranziehen

Attributionen

• Lokation: ob Personen sich selbst oder äußere Umstände für verantwortlich sehen

• Stabilität: inwiefern Ursache zeitlich stabil oder variabel ist

• Kontrollierbarkeit: Inwiefern Ursache kontrollierbar oder unkontrollierbar erscheint

  -> wurde erst später in Theorie ergänzt

Fähigkeit

z.B. “Ich bin gut, weil ichs kann”

Informationen:

• Erfolg bei schwieriger Aufgabe

• Soziale Normen (wenn andere sagen ich sei gut)

Aufgabenschwierigkeit

Informationen.

• Objektive Aufgabencharakteristika wie Länge, Komplexität und Neuheit der Aufgabe

• Andere SuS haben das gleiche Ergebnis erzielt

Anstrengung

Informationen:

• Ansteigende Leistung

• Wahrgenommene psychische Spannung

Zufall

Informationen:

• Ungewöhnlichkeit, Unabhängigkeit (man hat nichts getan, was zum Ergebnis geführt haben könnte) und Zufälligkeit (Pech/Glück) der Ereignisse

Bei Misserfolg: variabel -> Anstrengung o. Zufall

-> man kann selbst etwas tun

Bei Erfolg: internal -> Fähigkeit o. Anstrengung

Erst Anstrengungs-, dann Fähigkeitsfeedback

-> Komptenzzuwachs aufgrund von hoher Anstrengung

“Ich sehe, dass du dich angestrengt hast, sehr schön! Gleichzeitig bist du aber auch sehr gut im Fach!”

Fähigkeit (Stabil/Internal)

Zufall (variabel/External)

Anstrengung (variabel/Internal)

Aufgabenschwierigkeit (Stabil/External)

-> empfohlen wird die funktionale Attribution “Internal” (Anstrengung/Fähigkeit) bei Erfolg

Wenn man es mit Fähigkeit begründet:

• kurzfristige Steigerung des Vertrauens in eigene Fähigkeiten ABER auch Gefahr der Selbstüberschätzung

• in Folge: geringe Anstrengung und sinkende Leistung

• Gefahr für Erklärungen, die Selbstwert gefährden

  -> “Egal was ich mache, ich muss mich immer anstrengen, um eine gute Note zu bekomme"n”

Strukturelle Validität

durchschnittliche Abschlussnote

—> Kriteriumsvalidität

-> Vorhersage von Berufserfolg gut aber geringer

Kriteriumsvalidität (Erfassen Schulnoten tatsächliche Schülerleistungen)

-> Frühere Befunde: Fachnoten hängen hoch mit fachspezifischen Leistungtests zusammen

-> Neue Befunde: nicht unbedingt hoher Zusammenhang

Erfassen Schulnoten tatsächliche Schülerleistungen

• SchülerInnen mit identischen Testleistungen erhalten in Mathe zum Teil sehr unterschiedliche Noten

• Im Mittelwert des Mathetests finden sich Kinder mit sehr guten, aber auch Kinder mit ausreichenden Mathenoten

• sehr ähnliche Befunde wie in TIMSS-Studie

• Daten in den Fächern Mathe und Englisch

• Schüler mit gleichen Noten weisen substantiell unterschiedl. Kompetenzen auf —> aber auch Schüler mit unterschiedl. Noten weisen substantiell gleiche Kompetenzen auf

• Grund für Unterschied Schulnote und tatsächliche Kompetenz: unterschiedl. Schuler innerhalb Bundesländer , weniger erklärbar durch Bundeslandunterschiede (nur bisschen)

• Es gibt Debatte zur eingeschränkten Vergleichbarkeit von Schulnoten nicht nur auf Ebene der Bundesländer, sondern vor allem von Schulen

• basierend auf Kriteriumsvalidität —> früher befunde: Fachnoten hängen hoch zusammen mit fachspezifischen Leistungstests, heute: kau Zusammenahng

STUDIEN

TIMMS Studie zeigt:

• Schüler mit identischen Testleistung in Mathe haben unterschiedl. Noten

• Die Schüler, die alle durchschnittlich im leistungstest abgeschnitten haben, haten teils sehr gute und teils schlechte Noten

IQB Bildungstrends zeigt:

• Schüler mit gleichen Noten zeigen substantiell unterschiedl. Kompetenzen auf

• Unterschiede kommen vor allem zw. Schulen innerhalb Bundesländer auf, nicht zw. Bundesländern

• Debatte zur eigeschränkten Vergleichbakreit vor alle Thema von Schulen, nicht Bundesländer

für späteren Ausbildungs- und Studienerfolg

1. Strukturelle Validität

2. Kriteriumsvalidität

-> Sind Schulleistungen fachspezifisch?

• faktoranalytische Trennung zw. sprachlichen und mathematisch- naturwissenschaftlichen Fächern

• Fachnoten korrelieren mit fachspezifischen Leistungstests MEHR als mit Leistungstests anderer Fächer

1. Wie gut können Noten zukünftige Erfolge in Studium und Beruf vorhersagen?

   -> durchschnttliche Abschlussnoten als bester Prädiktor für Ausbildungs- und Studienerfolg

   -> Vorhersage von Berufserfolg gut, aber geringer

2. Wie gut stimmen Noten mit anderen Schulleistungsmaßen überein?

   -> Frühere Befunden: Fachnoten hängen hoch mit fachspezifischen Leistungstests zusammen

   Neue Befunde: nicht unbedingt hoher Zusammenhaan

Was und über welchen Zeitraum man misst

• wenn Informationen über vorauslaufende Unterrichtsreihen verfügbar sind

• wenn bei der Anwendung der sozialen Bezugsnorm der Bezugsrahmen (z.B. Klasse) gleich ist

• wenn Erwartungshorizonte und somit kriteriale Bezugsnormen verfügbar sind

• Mittlere Korrelation von Fachnoten von Jahr zu Jahr

• Höhere Stabilitäten für Notendurchschnitte als für Fachnoten

• Durchschnittsnote in 4. Klasse korreliert mit Durchschnittsnote in 8.Klasse

• Hohe Variation zw. Einzelnoten in verschiedenen Fächern

• Schulische Leistungen bleiben grundsätzlich stabil

  -> wie stabil hängt stark davon ab was und über welchen Zeitraum man misst

  Wie? Test-Retest Korrelationen zu Noten/Leistungstests

BEFUNDE

• Mittlere Rankordnungsstabilität (ab 5.Klasse) bei Intervall von 2 Jahren (Schüler, die früher gut waren, sind meist später wieder gut – und umgekehrt)

• Mittlere Rankordnungsstabilität war niedriger für Schulnoten als Leistungstests (Noten nicht so stabil da weniger objektiv)

• Stabilität konstant über Jahrgangsstufen

• Stabilität sank mit Länge des Intervalls (stärker für Schulnoten als für Leistungstests)-

Anreizfunktion

Berichtsfunktion

Sozialisationsfunktion

Selektionsfunktion

Kontrollfunktion

• wenn es keinen allgemein verbindlichen, absoluten Maßstab gibt

• wenn Urteilsfehler vorliegen z.B.

  -> Erwartungseffekte (z.B. sich selbsterfüllende Prophezeiung)

  -> Beobachtungsmängel (z.B. selektive Aufmerksamkeit)

Es liegt ein Urteilsfehler durch Erwartungseffekte vor!

-> dadurch bewerten verschiedene Lehrkräfte ein und denselebn Schüler unterschiedlich —> KEINE OBJEKTIVITÄT

• Berichtsfunktion

• Anreizfunktion

• Sozialisationsfunktion

• Selektionsfunktion

• Kontrollfunktion

• Wertende Rückmeldungen

• Indikatoren für Lehr-/Lernerfolg und Schulleistungen

• Zensuren können motivieren und disziplinieren

• Geben Informationen für Erziehungshilfen

• Schüler werden mit Leistungsvergleichen und Normen vertraut gemacht

• Abbildung von interindividuellen Unterschieden und intraindividueller Veränderungen

• ermöglicht Zugang zu Ausbildungs-, Studien- oder Arbeitsplätzen basieren auf Leistungen (statt Herkunft o. Geld o,ä)

• in unterschiedlichen Fächern unterschiedlich strenge Bewertung

  -> Deutsch, Mathe und Fremdsprachen am strengsten

• Mädchen haben im Durchschnitt besere Noten aösJungen

• Kinder mit Migrationshintergrund erhalten schlechtere Noten als Schüler ohne Migrationshintergrund

  —> auch bei identischen Kompetenzen!!!!

Mathe, Deutsch, Fremdsprachen

NEIN

Noten kommen zustande durch:

• Fähigkeit von Lernenden

• Merkmale von Lernenden (Motivtion / Geschlecht)

• Merkmale, Bezugsnormorientierung, urteilsfehler von Beurteilenden (z.B: Berufserfahrung, Strenge/Milde)

• Schwierigkeit der Aufgaben

• Soziales Umfeld (Schule, Peers, Familie)

Bezugsnormen sind Standards, mit enen man ein Resultat vergleichen muss, wenn man das Resultat einer Leistung bewerten will

Sachliche Bezugsnorm

• Soziale Bezugsnormen

• Individuelle Bezugsnormen

• Sachliche Bezugsnormen

• Man vergleicht ein Resultat mit den anderen Resutaten einer sozialen Bezugsgruppe

-> gut= überdurchscnittlich, schlecht = unterdurchschnittlich

-> normativer Vergleich

ANWENDUNGSKONTEXT

Fokus: Gruppenvergleich

z.B. Lern/Aufstiegschancen an die Besten vergeben

Gefahr: Entmutigung derjenigen, die dauerhaft schlechte Leistungen erbringen

Entmutigung derjenigen, die dauerhaft schlechte Leistungen erbringen

Individuelle Bezugsnorm

Vergleich mit einem Standard, der in der Sache selbst bzw. in dem beabsichtigten Handlungszweck liegt —> kriteriale Vergleiche

ANWENDUNGSKONTEXTE

Fokus: Erreichen des Lernziels

• Zertifikate /Lerngelegenheiten sind von erreichtem Kompetenzniveau abhängig

Gefahr: Entmutigung der Lernenden (“ Das mus ich alles noch lernen, um das Kompetenzziel zu erreichen”)

Entmutigung der Lernenden “Das muss ich alles noch lernen, um das Kompetenzziel uu erreichen)

Soziale Bezugsnorm

Vergleich des jetzigen Resultats eines Individuums mit dem vorherigen Resultat.

gut= Anstieg, schlecht = Abfall

—> temporaler Vergleich

ANWENDUNGSKONTEXTE

Fokus: Individuelle Entwicklung

• Lernfortschritt mittteilen ohne belastende Gedanken

Gefahr: fehler in der Selbsteinschötzung: Über/Unterschätzung der Kompetenz, der benötigten Ausdauer und Lerninvestition

Gruppenvergleich

Individuelle Entwicklung

Erreichen des Lernziels

• Heute international viele unterschiedl. Benotungssysteme (Ziffern und Zahlen)

• In dem meisten Ländern Polung von Ziffern: höherer Wert =bessere Leistung (nicht in DE)

• Sechserskala in der Schule: Ausmaß, in dem die Leistung den Anforderungen genügt

• 1972: Einführung der 15 stufigen Skala zur feineren Differenzierung in Oberstufe —> mit Regeln für die Umrechnung in die Sechserskala

—> angebliche Präzision durch Notendurchschnitte (obwohl Noten nie präzise sind)

1. Erfassung /Messung von Leistungs- und Verhaltensmerkmalen

   (z.B. Lukas ist 100m in 10s gelaufen)

2. Qualitative Bewertung -> dafür muss sich bewertende Person für Bezugsnorm entscheiden

   —> Bezugsnormen sind Standards, mit denen man ein Resultat vergleichen muss, wenn man das Resultat als Leistung bewerten will