Unterscheiden Sie formale, non-formale und informelle Bildung. Welche Beispiele aus der beruflichen Bildung fallen in die formale, non-formale und informelle Bildung?
· Formale Bildung
o Findet in staatlich anerkannten Bildungseinrichtungen statt (z.B. Schule, Hochschule, Berufsschule)
Beispiele aus der beruflichen Bildung
o Duale Ausbildung (Ausbildung zum Mechatroniker oder Erzieher)
o Berufsfachschule, Fachoberschule, Berufsoberschule
o Studium an einer Hochschule oder Fachhochschule
· Non-formale Bildung
o Organisiert Lernprozesse außerhalb des formalen Bildungssystems
o kein staatlich anerkannter Abschluss, aber gezielte Weiterbildung
o Häufig durch Unternehmen, Kammern oder Bildungsträger organisiert
o Fort- und Weiterbildungen (z.B. IHK Seminar, Meisterkurse)
o Anpassungsqualifizierung im Betrieb
o Lehrgänge der Handwerkskammer oder Industrie- und Handelskammer.
· Informelle Bildung
o Ungeplantes, selbstgesteuertes Lernen im Alltag oder Beruf
o Kein offizieller Lehrplan oder Zertifikat
o Lernen durch Erfahrung, Beobachtung oder Austausch
o Lernen „on the job“ durch Kolleg:innen
o Selbstständiges Aneignen neuer Fertigkeiten im Arbeitsprozess
o Lernen durch Feedback oder Fehler
Die berufliche Bildung ist in der Sekundarstufe II und im tertiären Bereich (Uni, HS, Meisterschule…) des Bildungssystems zu finden. Benennen und beschreiben Sie kurz die verschiedenen beruflichen und allgemeinen und hochschulischen Angebote der Sekundarstufe II und des tertiären Bereichs.
· Sekundarstufe II – Dient der beruflichen oder allgemeinen Weiterbildung nach der Sekundarstufe I
o Duale Ausbildung (Betrieb + Berufsschule)
o Berufsfachschule (Sozass)
o Fachoberschule (führt zur Fachhochschulreife)
o Berufsoberschule (führt zur allgemeinen Hochschulreife)
o Berufliches Gymnasium (führt zur allgemeinen Hochschulreife mit beruflicher Orientierung
· Tertiärer Bereich: Nach Abschluss der Sekundarstufe II
o Fachschule (z.B. Weiterbildung zum staatlich anerkannten Techniker)
o Fachschule / Hochschule / Universität (Bachelor, Master)
o Berufsakademie / Duale Hochschule (Verbindung von Studium und Praxis)
o Aufstiegsfortbildungen (z.B. Meister, Fachwirt)
Erörtern Sie insgesamt 8 Faktoren, die den Bildungsverlauf beeinflussen
1. Geschlecht -Beeinflusst die Berufswahl z.B. traditionelle Männer- und Frauenberufe
2. Soziale Herkunft/Elternhaus – Bildungsniveau und Beruf der Eltern wirken prägend (Boudon, 1974)
3. Milieu/Lebenswelt – Werte und Lebensstile (nach SINUS Modell) prägen Bildungsentscheidungen
4. Peers/Freundeskreis – soziale Anerkennung, Vorbilder, Gruppendruck
5. Schule/Lehrkräfte – Schulnoten, Lehrerempfehlungen und Berufsorientierung haben hohen Einfluss
6. Regionale Angebotsstruktur- verfügbare Ausbildungsplätze und Arbeitsmarktlage
7. Persönliche Merkmale – Interessen, Fähigkeiten, Motivation, Selbstvertrauen
8. Arbeitsmarktbedingungen – Beschäftigungschancen, Einkommen, Aufstiegsmöglichkeiten
Was ist und wozu dient eine Berufswahltheorie? Skizzieren Sie zwei verschiedene Berufswahltheorien
1. Kongruenztheorie von Holland (differentialpsychologisch)
Menschen lassen sich in Typen einordnen (realistisch, sozial, unternehmerisch, usw.)
Zufriedenheit und Erfolg hängen davon ab, wie gut der Beruf zum Persönlichkeitstyp passt.
Beispiel: Sozialer Typ – Beruf mit Menschenkontakt (Pflege Pädagogik)
2. Entwicklungstheorie von Super (entwicklungspsychologisch)
Berufswahl ist ein lebenslanger Prozess mit verschiedenen Entwicklungsstufen
Kombination aus inneren Faktoren (Interessen, Fähigkeiten) und äußeren Faktoren (Erwartungen, soziale Umwelt)·
Berufliche Identität entwickelt sich im Laufe des Lebens
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