a. Hautfarbe
Bläuliche Haut (Zyanose): Bedeutet: Sauerstoffmangel. Beispiel: Bei COPD, Herzschwäche.
Rötliche Haut (Rubor): Kann kommen durch Bluthochdruck, Fieber, Stress oder Entzündungen.
Sehr blasse Haut: Hinweis auf niedrigen Blutdruck, Blutarmut oder schlechte Durchblutung.
Gelbliche Haut (Ikterus): Typisch bei Leber- oder Gallenproblemen.
b. Hauttemperatur
Kalt und blass: Zeichen für zu wenig Durchblutung.
Warm/heiß und rot: Zeichen für starke Durchblutung, z. B. bei Fieber oder Entzündungen.
c. Hautoberfläche
Trocken und schuppig: z. B. bei Schilddrüsenüberfunktion oder einfach trockener Haut.
Feucht und fettig: Ursache kann mangelnde Körperpflege oder viel Talgproduktion sein.
Trocken und matt: Hinweis auf Mangelernährung oder Vitaminmangel.
d. Hautturgor (Hautspannung)
Schlaffe Haut: Typisch bei Austrocknung (Dehydratation).
Sehr gespannte Haut: Hinweis auf Wassereinlagerungen (Ödeme).
Geschwollene Stelle (lokale Schwellung): oft durch Verletzung oder Allergie.
Nennen Sie mögliche Ursachen für Veränderungen in folgenden Beobachtungskriterien:
a. Wie hoch ist der pH-Wert der menschlichen Haut?
👉 Etwa 5,5 (also leicht sauer / „Säureschutzmantel“).
b. Warum ist dieser pH-Wert wichtig?
Schützt vor Krankheitserregern: Die leicht saure Haut verhindert, dass Bakterien und Keime sich schnell vermehren.
Hält die Haut geschmeidig: Verhindert, dass die Haut austrocknet.
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c. Welche Wasch-/Pflegeprodukte nimmt man wann?
1. Normale Haut
➡️ Milde, leicht rückfettende Waschprodukte (Syndets), pH-neutral.
Wichtig: Rückstände gut abspülen.
2. Trockene oder sehr trockene Haut
➡️ Ölbäder oder stark rückfettende Produkte.
Wichtig: Nicht danach abspülen – nur sanft trocken tupfen, nicht rubbeln.
3. Haut mit speziellen Keimen (z. B. MRSA)
➡️ Antimikrobielle Waschzusätze, z. B. Skinsan, um Keime zu reduzieren
pH-Wert der Haut – leicht erklärt
i. Öl-in-Wasser-Emulsion (O/W)
Mehr Wasser als Fett.
Fühlt sich leichter auf der Haut an, zieht schnell ein.
Geeignet für normale bis eher fettige Haut.
👉 Merksatz: „Viel Wasser – leichte Creme.“
ii. Wasser-in-Öl-Emulsion (W/O)
Mehr Fett als Wasser.
Bildet eine fettreiche Schicht, schützt gut vor Austrocknung.
Geeignet für trockene, empfindliche oder belastete Haut.
👉 Merksatz: „Viel Fett – für trockene Haut.“
iii. Salben und Pasten
Werden oft als Träger für Medikamente verwendet.
Man trägt sie direkt auf die Haut auf, wo der Wirkstoff dann aufgenommen wird.
Sind meist fettig und schützend.
👉 Merksatz: „Salben = Medizin auf die Haut.“
iv. Pflanzliche Öle
Werden zur Pflege sehr trockener Haut verwendet, besonders bei Babys, Kindern und älteren Menschen.
Machen die Haut wieder weich und geschmeidig.
👉 Merksatz: „Öl für trockene, empfindliche Haut.“
Hautpflegemittel – leicht erklärt
Die Pflegefachkraft sorgt dafür, dass der Patient:
Sauber ist → Haut waschen + beobachten.
Gesund bleibt → Krankheiten vorbeugen.
Sich wohlfühlt → Wärme, Sauberkeit, Zuwendung.
Gut kommuniziert → Gespräche, Orientierung, Vertrauen.
Selbstständiger wird → aktivierende Pflege (Patient macht mit, so viel wie möglich selbst).
Sicher betreut ist → Wahrnehmung fördern (z. B. durch Berührungen).
Prophylaxen bekommt → z. B. Dekubitus-, Kontraktur-, Sturzprävention während der Pflege.
Funktion der professionellen Körperpflege
Patient immer informieren und nach Wünschen fragen.
Eigene Lieblings-Pflegeprodukte des Patienten nutzen, wenn möglich.
Ruhige Umgebung schaffen → keine Störungen, Sichtschutz.
Alles vorher vorbereiten (Material, Wasser, Handtücher).
Initialberührung zum Start (z. B. Schulter berühren → Patient weiß, dass es losgeht).
Hautfalten gut pflegen → gründlich waschen und trocknen.
Privatsphäre schützen → immer nur Körperteile aufdecken, die gerade gewaschen werden.
Grundsätzliche Regeln bei der Körperpflege
a.
Arten der Waschung
Therapeutische Waschung (bei Krankheiten, z. B. Fieber, Keimen).
Waschen im Bett.
Waschen am Waschbecken.
Geteilte Waschung (ein Teil Bett, ein Teil Waschbecken).
Hilfe beim Duschen oder Baden.
b.
Ablauf: Waschen im Bett (kurz & einfach)
Initialberührung (z. B. Schulter antippen → „Ich bin da“).
Immer im Gesicht beginnen.
Dann körperfern → körpernah waschen (z. B. erst Hand, dann Arm).
Körperhälfte für Körperhälfte waschen (immer nur eine Seite frei).
Handtuch unter Arme/Beine legen → Bettschutz.
Reihenfolge: → Gesicht → Hals → Oberkörper vorne → Arme → Rücken → Genitalbereich → Po → Beine → Füße
Nur teilweise entkleiden → immer warm halten.
Hygiene:
Vor und nach dem Intimbereich Wasser wechseln
Oder 2 Waschschüsseln / Einmalwaschlappen nutzen.
Waschung
Alles vorher bereitstellen: Waschschüssel, Wasser, Waschlappen, Handtücher, Pflegemittel, neue Kleidung, Müllbeutel, Handschuhe.
Höhe des Bettes anpassen: Bett auf Arbeitshöhe einstellen, um den Rücken zu schonen.
Zimmer vorbereiten: Fenster schließen, wenn es zieht. Raum angenehm warm halten. Sichtschutz schaffen → Vorhang, Tür schließen.
Gute Beleuchtung: Damit man Haut und Körperstellen gut sehen kann.
Wege freihalten: Keine Stolperfallen, Stuhl oder Tisch aus dem Weg räumen.
Seitenlagerung erleichtern: Falls nötig, Seitengitter öffnen, Bettbremsen anziehen.
Material griffbereit: Alles so hinstellen, dass du nicht weglaufen musst → spart Zeit und der Patient fühlt sich sicher.
Hygiene beachten: Handschuhe bereitlegen, Müll in Reichweite, saubere und schmutzige Materialien trennen.
👉 Merksatz:
„Warm, sicher, ordentlich, alles griffbereit – erst richten, dann waschen.“
Gestaltung des Arbeitsplatzes bei der Körperpflege im Bett
a. Basal beruhigende Ganzkörperwaschung
Wofür?
Für unruhige/verwirrte Patienten, Kinder als Einschlafhilfe,
Für Schmerzpatienten
Für Sterbende → zur Linderung und Entspannung.
Wie?
Mit warmem Wasser, ohne Seife.
Auf Wunsch beruhigende Düfte dazu: z. B. Lavendel, Neroli, Mandarine.
Waschtechnik:
Vom Hals abwärts
Mit sanftem Druck nach außen ausstreichen
Immer mit der Haarwuchsrichtung waschen und abtrocknen.
„Warm, sanft, mit der Haarwuchsrichtung – für Ruhe und Entspannung.“
b. Belebend anregende Ganzkörperwaschung
Für schläfrige/somnolente Patienten
Für Menschen mit Wahrnehmungsstörungen
Für depressive Patienten, um sie etwas zu aktivieren.
Mit kaltem Wasser, ohne Seife.
Auf Wunsch belebende Düfte: z. B. Zitrone oder Rosmarin.
Gegen die Haarwuchsrichtung → wirkt anregender.
„Kalt, wach, gegen die Haarwuchsrichtung – für Aktivierung.“
Therapeutische Ganzkörperwaschungen
a. Funktion der professionellen Mundpflege
• Reinigt den gesamten Mundraum.
• Hält die Schleimhäute feucht.
• Beugt Infektionen vor.
• Erlaubt Kontrolle der Mundschleimhaut.
• Steigert das Wohlbefinden.
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b. Was beobachtet man dabei?
• Schleimhäute: Beläge, Rötungen, Entzündungen.
• Lippen: trocken, rissig, verletzt?
• Speichel: zu viel, zu wenig, dickflüssig?
c. Mundpflegemittel
• Zahnbürste, Zahnpasta, Zungenreiniger, Mundspüllösungen.
• Kompressen oder Schaumstofftupfer, Pean-Klemme zum Auswischen des Mundes.
d. Pflege von Zahnprothesen
• Mundraum anschauen → Druckstellen? Rötungen?
• Sitz der Prothese prüfen.
• Haftcreme sparsam benutzen.
• Prothese regelmäßig mit Wasser abspülen.
• Mindestens 1× täglich gründlich putzen.
• Beim Ausspülen Waschbecken mit Wasser füllen oder Waschlappen reinlegen,
damit die Prothese nicht kaputt geht, falls sie fällt.
Mundpflege
Zuletzt geändertvor 25 Tagen