Gastro-Ösophageale-Reflux-Krankheit (GERD)
Definition
= Erkrankung, bei der Reflux von Mageninhalt belästigende Symptome und/oder Läsionen verursacht
GERD
Symtomatische Syndrome
Typisches Refluxsyndrom
Reflux-Thorax-Schmerz-Syndrom
Syndrome mit Ösophagealen-Läsionen
Refluxösophagitis
Refluxstriktur
Barett-Ösophagus
Refluxkarzinom
etablierte Assoziationen
Refluxhusten
Refluxlaryngitis
Refluxasthma
Dentale Erosionen
mögliche Assoziationen
Sinusitis
Pharyngitis
Pulmonale Fibrose
Rez. Otitis media
Was sind Ursachen und was ist die Pathogenese von Reflux-Erkrankungen?
transiente Entspannung des unteren ösophagealen Sphinkters
“Säuretasche”
Gastraler ph-Wert
Axiale Gleithernie
gestörte Mukosaclearance im Ösophagus
Zentrale Adipositias
Was fällt alles unter den Oberbegriff GERD?
Erosive Refluxösophagitis versch. Schweregrade (ERD)
nicht-erosive Refluxkrankheit (NERD)
hypersensitiver Ösophagus
Extraösophageale Manifestationen
Komplikationen der GERD
funktionelle Refluxbeschwerden
Barrett-Ösophagus
Diagnostik
es liegt kein Goldstandard vor
Kriterien:
erosive Refluxläsion LA C oder D
peptische Stenose
pathologische pH-Metrie mit Säure-Expositions-Zeit > 6%
erfolgreiche empirische ARzneimitteltherapie mit PPI -> fraglich
Endoskopie
nur bei Alarmsymptomen/langjährigen Beschwerden
Klassifikation der Ösophagitis nach Savary/Miller
Therapieziele bei GERD
Symtomkontrolle
Komplikationsvermeidung
Gerd Therapie: Gewohnheiten
Gewichtsreduktion
Verzicht auf individuell unverträgliche Nahrungsmittel
Hochstellen des Kopfendes des Bettes
Zwerchfelltraining
Verzicht auf Spätmahlzeiten
Welche Medis sollten bei GERD nach Möglichkeit vermieden werden?
Anticholinergika
Betablocker
Kalziumantagonisten
Nitrate
Theophyllin
Arzneimitteltherapie mit niedrig dosierter Selbstmedikation (OTC)
Antacida
H2-Blocker
bis 14 Tage Therapie
20% Symptomfreiheit
Protononpumpenhemmer
Omeprazol
Esomeprazol
Pantoprazol
20 mg 1x tgl. bis zu 14 Tage
Arzneimitteltherapie unter ärztlicher Aufsicht
Plazebo
25% Erfolg
55% Erfolg
Protonenpumpenhemmer
80% Erfolg
je nach Schweregrad anfangs doppelt dosiert
step-down Vorgehen
max 8 Wochen initiale Therapiedauer
Protonenpumpenhemmer (PPI)
Wirkstoffe
Pharmakokinetik- und dynamik
Lansoprazol
Dexlansoprazol
Rabeprazol
Pharmakokinetik- und dynamik:
weniger Resorption bei gleichzeitiger Einnahme mit Mahlzeiten
kurze Plasma-HWZ (0,5-1,5 Std), deutlich längere Wirkung
Metabolisierung durch und Hemmung von CYP2C19
säurelabil -> magensaft-resistenter Überzug notwendig
keine Sofortwirkung, maximale Wirkung erst nach einigen Tagen
nächtlicher Anstieg des Magen-pH auf >4
Wirkmechanismus der PPI
—> Blockade der H+-K+-ATPase
durch kovalente Bindung an Cystein-Resten bei den aktivierten Pumpen
Was ist der Management-Algorithmus bei typischen Refluxbeschwerden?
wichtige Probleme bei PPI
Völlegefühl
Blähungen
Verstopfung/Diarrhoe
Müdigkeit
Schwindel
Kopfschmerzen
Schlafstörungen
Erhöhung der Leberwerte
Hypergastrinämie
CYP2C19-Substrate
Störung der Resorption von Vit B12, Indinavir, Eisensalzen, Antibiotika wegen hohem pH-Wert
PPI - UAWS bei Langzeitgabe
Hypokalzämie
Frakturen
Hypomagnesiämie
art. Hypertonus
Vit B12 Mangel
Eisenmangel
Säureblocker durch H2-RA
Eigenschaften
Probleme
reversible Blockade der H2-Rezeptoren
Reduktion der Sekretion der Magensäure
Verminderug der Pepsin-Sekretion
durch Nahrungsaufnahme getriggerte Säuresekretion wird zu 50% gesenkt
Besserung aber keine Beseitigung der Relfux-Symptome
weniger gute Wirkung in der Heilung der ösophagealen Erosionen
potenter Effekt gegen nächtlichen Anstieg der Magensäuresekretion (70%)
Wirkstoffe:
Ranitidin
Famotidin
Cimetidin
CYP-Hemmstoff
Probleme:
Kurzer Effekt
Toleranzentwicklung
Inkomplette Inhibition der Säuresekretion nach Mahlzeiten
Antazida
Wirkmechanismus
welche Antibiotika verlieren an Wirkung wenn sie mit Antaziden eingenommen werden?
Wirkmechanismus:
Pufferung der Magensäure
rasche aber kurze Wirkung
Eigenschaften:
enthalten:
Kalziumcarbonat
Natriumcarbonat
Aluminium- und Magensiumhydroxid
Reaktive Hyperazidität
Laxierend oder obstipierend
Resorptionshemmung zahlreicher anderer Arzenimittel durch Komplexbildung
CAVE Niereninsuff
Antibiotika
Fluorchinolone (Gyrasehemmer)
Ulkus Krankheit
Symptome
Komplikationen
Definition:
= peptische Geschwüre im Magen und Duodenum
peptisch = mit der Verdauung zusammenhängend / durch Magensäure bedingt
Symptome:
Oberbauchschmerzen
Inappetenz
Übelkeit, Erbrechen
Komplikationen:
Blutung
Perforation
Penetration
Stenosierung
Magenkarzinom
Ulkus-Krankheit
Ursachen + Pathogenese
Helicobacter pylori
Medis
Kombi aus NSAID + Glukokortisteroide
NSAID dosisabhängig
verringern Hydrophobizität der gastralen Schleimschicht
reduzieren Prostaglandin-Synthese
endogene Magensäure und Pepsin können oberflächliche Zellen zerstören
Bisphosphonate
Ischämie
Stress
Hyperkalzämie
Zollinger-Ellison Syndrom
Rauchen
Therapiealgorithmus zur H. pylori-Eradikation
Wann sollte bei einer langfristigen NSAID-Therapie eine Prophylaxe mit PPI erwogen werden?
Ulzera in der Anamnese
H pylori Infektion
hochdosierte NSAR-Therapie
vorraussichtlich Dauertherapie
Alter > 60 Jahre
gleichzeitige Einnahme von Glukokortikosteroiden, Antikoagulanzeine, Thrombozytenaggregationshemmern, SSRIs (Sertralin, Citalpram, Escitalopram)
schwere Co-Morbidität
Prophylaxe Stress-Ulkus
RF für GI-Blutungen auf ICU
Zuletzt geändertvor 6 Tagen