Grenzen Sie die „Produktion im weiteren Sinne“ von der „Produktion im engeren Sinne“ ab.
Produktion i. w. S.: Der gesamte Prozess der betrieblichen Leistungserstellung (Kombination von Produktionsfaktoren).
Produktion i. e. S.: Die eigentliche Fertigung (Be- und Verarbeitung / Umwandlung von Gütern).
Nennen Sie die drei Hauptkategorien der Produktionsziele mit je einem Beispiel.
1. Auftragsbezogen: Servicegrad (erfüllte Anforderungen).
2. Zeitbezogen: Durchlaufzeit oder Termintreue.
3. Flexibilität: Anpassung an Nachfrageschwankungen oder Kundenwünsche.
Ordnen Sie folgende Aufgaben zu: a) Standortwahl, b) Losgrößenplanung, c) Investition in Betriebsmittel, d) Kurzfristiges Produktionsprogramm.
• Strategisch (Langfristig): a) Standortwahl, c) Investition in Betriebsmittel.
• Operativ (Kurzfristig): b) Losgrößenplanung, d) Kurzfristiges Produktionsprogramm.
Nennen Sie vier Entscheidungskriterien für die „Make-or-Buy“-Entscheidung (Fertigungstiefe).
1. Kosten (Fixkosten vs. Bezugskosten).
2. Eigene Kapazitäten (Auslastung).
3. Unabhängigkeit (Vermeidung von Lieferantenbindung).
4. Know-how-Schutz.
5. Qualität und Verfügbarkeit am Markt.
Unterscheiden Sie „Massenfertigung“, „Serienfertigung“ und „Mass Customization“.
Massenfertigung: Unbegrenzter Zeitraum, ununterbrochene Herstellung großer Stückzahlen (z. B. Zement).
Serienfertigung: Begrenzte Stückzahl, mehrere Produkte parallel oder hintereinander.
Mass Customization: Massengüter werden individuell an Kundenwünsche angepasst (z. B. Dell PCs).
Was ist der Unterschied zwischen „Werkstattfertigung“ und „Fließprinzip“?
Werkstattfertigung: Maschinen mit gleichartigen Verrichtungen sind an einem Ort zusammengefasst (z. B. alle Fräsen in einer Halle).
Fließprinzip: Maschinen sind in der Reihenfolge der Arbeitsschritte für das Produkt angeordnet.
Wie entscheiden Sie über das Produktionsprogramm, wenn ein Engpass vorliegt, aber mehrere Produkte darüber laufen müssen? (Entscheidungsregel)
Ich berechne den relativen Deckungsbeitrag.
Formel:
Regel: Die Produkte werden in der Reihenfolge der höchsten relativen Deckungsbeiträge produziert, bis der Engpass voll ist
Welches Verfahren wird angewendet, wenn es mehrere Produkte und mehrere Engpässe gibt?
Die Lineare Programmierung (z. B. Simplex-Methode) oder eine grafische Lösung. Eine einfache Rangfolge reicht hier nicht mehr aus.
Welche zwei Kostenarten werden bei der optimalen Losgröße gegeneinander abgewogen? (Trade-off)
1. Fixe Herstellkosten pro Los (Rüstkosten): Sinken pro Stück bei großen Losen.
2. Variable Lagerkosten pro Los: Steigen bei großen Losen. Ziel: Das Minimum der Summe beider Kosten.
Vergleichen Sie „Programmgebundene“ und „Verbrauchsgebundene“ Bedarfsermittlung hinsichtlich Methode und Anwendung.
Programmgebunden: Deterministisch über Stücklisten/Baupläne. Hoher Aufwand, genau, für hochwertige A-Güter.
Verbrauchsgebunden: Stochastisch über Vergangenheitswerte (Durchschnitt). Geringer Aufwand, höhere Sicherheitsbestände, für C-Güter (Hilfs-/Betriebsstoffe).
Was kennzeichnet A-Güter im Vergleich zu C-Gütern (Wert- vs. Mengenanteil)?
• A-Güter: Hoher Wertanteil (70–80 %), aber geringer Mengenanteil. → Genaue Planung notwendig.
• C-Güter: Geringer Wertanteil (5–10 %), aber hoher Mengenanteil. → Einfache Abwicklung.
Wonach klassifiziert die XYZ-Analyse und was bedeutet das für die Beschaffung von X-Gütern?
• Kriterium: Vorhersagegenauigkeit (Verbrauchsregelmäßigkeit).
• X-Güter: Konstanter Verbrauch, hohe Genauigkeit. → Geeignet für Just-in-Tim
Wie werden B-Güter in der ABC-Analyse charakterisiert und welche Handlungsempfehlung gilt?
Charakter: Mittlerer Wertanteil (10–20 %) und mittlerer Mengenanteil (20–30 %).
Handlung: Grobe Schätzung der Bestellmenge, erfordert meist höhere Sicherheitsbestände als A-Güter.
Was charakterisiert Y-Güter und was ist eine typische Ursache für ihren Verbrauchsverlauf?
Charakter: Deutliche Verbrauchsschwankungen (mittlere Vorhersagegenauigkeit).
Ursache: Oft saisonal bedingt (z. B. Mode, Winterreifen).
Definieren Sie kurz: Rohstoffe, Hilfsstoffe, Betriebsstoffe
Rohstoffe: Gehen als Hauptbestandteil ins Produkt ein (z. B. Holz).
Hilfsstoffe: Gehen ins Produkt ein, aber nur ergänzend (z. B. Leim).
Betriebsstoffe: Werden verbraucht, gehen nicht ins Produkt ein (z. B. Strom, Schmiermittel)
Beide gehören zum Fließprinzip. Was ist der genaue Unterschied zwischen Fertigungsstraße und Fließband (Reihenfertigung)?
Fertigungsstraße: Übergabe zwischen Stationen ohne Zeitzwang (Puffer möglich).
Fließband: Fester zeitlicher Übergabetakt (Taktzeitbindung).
Was ist der Unterschied zwischen „substitutionalen“ und „limitationalen“ Produktionsfaktoren?
Substitutional: Faktoren können gegeneinander ausgetauscht werden (z. B. menschliche Arbeit durch Maschine), um den gleichen Output zu erzielen.
Limitational: Stehen in festem Verhältnis zueinander (z. B. 4 Räder für 1 Auto); kein Austausch möglich.
Warum sind Fixkosten bei der Berechnung des kurzfristigen Produktionsprogramms irrelevant?
Weil sie durch die langfristige Planung (Kapazitätsbereitstellung) bereits festgelegt sind („eh da“-Kosten). Entscheidungsrelevant sind nur die variablen Kosten bzw. der Stück-Deckungsbeitrag.
Worin unterscheidet sich der Analysegegenstand der „Produktionstheorie“ von dem der „Kostentheorie“?
Produktionstheorie: Untersucht den mengenmäßigen Zusammenhang zwischen Input (Faktoren) und Output (Produktmenge).
Kostentheorie: Bewertet diesen Verzehr mit Preisen und untersucht den Zusammenhang zwischen Output-Menge und den entstandenen Kosten.
Vergleichen Sie „Fallweise Beschaffung“ und „Vorratsbeschaffung“ hinsichtlich Lagerkosten und Beschaffungskosten.
Fallweise: Geringe Lagerkosten, aber hohe mittelbare Beschaffungskosten (oft kleine Mengen, Eilzuschläge).
Vorratsbeschaffung: Hohe Lagerkosten (Kapitalbindung), aber geringe Beschaffungskosten (Mengenrabatte, weniger Bestellvorgänge).
Nennen Sie drei Motive, warum Unternehmen trotz Kosten eine Lagerhaltung betreiben.
1. Sicherheitslager: Reserve für unvorhersehbare Bedarfe.
2. Spekulative Lagerhaltung: Ausnutzung von Preisschwankungen am Beschaffungsmarkt.
3. Antizipative Lagerhaltung: Beschaffung ist nur zu bestimmten Zeitpunkten möglich (z. B. Erntezeiten)
Welche Regel gilt für die Auslastung, wenn Sie nur ein Produkt herstellen, dieses aber durch mehrere Engpässe (Maschinen) muss?
Die Produktionsmenge richtet sich nach der maximalen Auslastung des größten Engpasses. Das bedeutet: Der „langsamste“ Engpass bestimmt die Gesamtmenge, die produziert werden kann
Zuletzt geändertvor 13 Stunden