(Seite 36) Was bedeutet „therapeutische Breite“ eines Arzneimittels?
Die therapeutische Breite ist der Abstand zwischen einer wirksamen Dosis und einer toxischen Dosis. Je größer sie ist, desto sicherer ist das Medikament.
(Seite 36) Warum kommt es zur Wirkstoffkumulation?
Wenn eine neue Dosis verabreicht wird, bevor die vorherige vollständig ausgeschieden ist, steigt die Blutkonzentration und der Wirkstoff sammelt sich an.
(Seite 36) Was ist das Ziel der Dosierung bei Medikamenten?
Die Wirkstoffkonzentration soll im therapeutischen Bereich bleiben: ausreichend wirksam, aber ohne toxische Effekte.
(Seite 36) Warum müssen viele Medikamente mehrfach täglich eingenommen werden?
Weil der Wirkstoff sonst unter den therapeutischen Bereich sinkt – häufige Einnahmen halten die Konzentration stabil wirksam.
(Seite 37) Was sind die wichtigsten Vorteile der oralen Arzneimittelgabe (p.o.)?
Orale Gabe ist praktisch, kostengünstig, schmerzlos und für Patient:innen am wenigsten belastend. Außerdem entspricht das Schlucken dem natürlichen Vorgang der Nahrungsaufnahme
(Seite 37) Warum wirkt ein oral verabreichtes Medikament oft langsamer?
Es muss erst über Magen und Darm aufgenommen werden, gelangt dann über die Pfortader zur Leber, wird dort eventuell abgebaut und erst danach in den Körperkreislauf abgegeben.
(Seite 37) Welche Besonderheiten machen die inhalative Gabe so wirksam?
Die Lunge besitzt eine große Oberfläche (ca. 70 qm), sodass Gase und Aerosole schnell aufgenommen werden. Sie wirken meist lokal – etwa abschwellend, krampflösend oder befeuchtend.
(Seite 37) Bei welchen Krankheitsbildern wird die inhalative Anwendung genutzt?
Bei Narkosen, Atemwegserkrankungen wie Asthma und Allergien sowie systemisch bei Herzrhythmusstörungen.
(Seite 38) Was zeichnet die lokale bzw. topische Anwendung von Arzneistoffen aus?
Sie wird äußerlich angewendet und ermöglicht eine gute Aufnahme lipophiler Wirkstoffe. Typische Beispiele sind Nikotinpflaster und Wundsalben.
(Seite 38) Welche Maßnahmen verbessern die Therapieadhärenz (Compliance)?
Einmal tägliche Kombipräparate nutzen, leicht zu öffnende Verpackungen wählen, Pillenboxen einsetzen und – wenn sinnvoll – digitale Erinnerungs- und Überwachungssysteme verwenden.
(Seite 38) Was ist ein Placebo und worin besteht der Placeboeffekt?
Ein Placebo ist eine Scheinbehandlung ohne Wirkstoff. Der Placeboeffekt beschreibt jede beobachtbare Verbesserung des Gesundheitszustandes, die allein durch Erwartungen entsteht.
(Seite 39) Wie entsteht der Placeboeffekt – und warum kann er die Wirkung echter Medikamente verstärken?
Der Placeboeffekt entsteht durch Erwartungen, Vertrauen und konditionierte Reize. Dieser psychosoziale Kontext verstärkt echte pharmakologische Effekte, wenn ein Medikament „offen“ gegeben wird.
(Seite 39) Was ist der Noceboeffekt – und wodurch wird er ausgelöst?
Der Noceboeffekt ist das Gegenteil des Placeboeffekts. Negative Erwartungen und Konditionierung führen zu verstärkten Beschwerden. Er beruht auf komplexen psychoneurobiologischen Prozessen, die Gehirnaktivität und körperliche Vorgänge beeinflussen.
(Seite 40) Wofür werden Anxiolytika und Hypnotika eingesetzt – und wodurch unterscheiden sie sich?
Anxiolytika lösen Angst und beruhigen, Hypnotika fördern dagegen hauptsächlich den Schlaf. Viele Substanzen können je nach Dosierung sowohl sedierend als auch schlafanstoßend wirken.
(Seite 40) Wie unterscheiden sich Benzodiazepine hinsichtlich ihrer Wirkdauer – und wofür werden sie eingesetzt?
Kurz- bis mittellang wirksame Benzodiazepine (t₁/₂ 5–24 h) eignen sich als Einschlafmittel, besonders für ältere Menschen. Lang wirksame Benzodiazepine (t₁/₂ >24 h) werden vor allem zur Behandlung von Unruhe- und Angstzuständen verwendet.
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