Definition Makrotypografie
Makrotypografie bezeichnet grundliegende Gesamtgestaltung einer Drucksache(Medium) - das Layout.
Hierzu gehören: Seitenformat, Satzspiegel, Grundlinienraster, Zeilenbreite und -abstand, Anordnung von Bildern, Tabellen und Text, das Mengenverhältnis Schrift zu Bild, unpassende Worttrennungen, Bildern und Tabellen, sowie die Festlegung von Schriftart und -größe.
Was ist das Gestaltungsraster? Was beinhaltet dieses?
Das Grundlinienraster ist ein grafisches Fundament, das die Gestaltung von Zeitschriften, Büchern, Inseraten, Prospekten und anderen Druckerzeugnissen prägt.
Beinhaltet:
Abstände der Ränder eines Satzspiegels zu Formatkanten
Anzahl der Spalten
Größe der Spaltenabstände
Grundlinienraster
Hilfslinien
Was ist der Satzspiegel?
Als Satzspiegel wird die Nutzfläche auf der Seite eines Buches, einer Zeitschrift oder anderer Druckwerke bezeichnet.
Hier erscheint der Text. Dazu gehören:
der Fließtext
die Fußnoten
die Seitenzahlen
eventuelle Randbemerkungen
die Kopfzeilen
Welche unterschiedlichen Satzarten gibt es und was kennzeichnet diese?
Blocksatz » Unterschiedliche Wortzwischenräume, alle Zeilen gleich lang
Linksbündiger Flattersatz » Gut lesbar, auf Worttrennungen verzichten (Größer als beim Rauhsatz)
Rauhsatz als Linksbündiger Flattersatz » Geringere Flatterbreite als normaler Flattersatz, Trennungen erlaubt
Rechtsbündiger Flattersatz » Für kurze Texte, kann Trennungen enthalten
Mittelsatz, Axialsatz » Zentrierter Satz für Gedichte, Tuben – keine Trennungen
Formsatz » Text in Pfad eingefügt
Wobei handelt es sich bei der Lesegröße?
Für Printmedien: je nach Schriftart, Schriftgrößen zwischen 8 und 12 Punkt (pt) als Lesegröße verwendet.
Für den Bildschirm: mindestens zehn Punkt betragen und zusätzlich barrierefrei anzupassen sein - auch bei der Verwendung externer Webfonts.
Bonderheiten Schriftgröße/Schriftgrad
Der Schriftgrad beschreibt die Größe einer Schrift. Wird bemessen beginnend von der Ober- bis zur Unterlänge.
Die Bezeichnung 9 Punkt (pt) stammt aus dem typografischen Maßsystem (1 pt = 0,353 mm). Üblicherweise werden Schriftgrößen in typografischen Punkten angegeben.
Der Computersatz lässt beliebige Schriftgrößen zu, die beim Satz im entsprechenden Menü eingegeben werden können. Die Angabe einer Schriftgröße in mm ist ebenfalls möglich, aber wenig gebräuchlich.
Was sind Schaugrößen?
Schaugrößen sind Schriftgrade bis 48 Punkt (pt).
Diese Schriftgrößen werden bei CD-Präsentationen oder Internetseiten verwendet und dienen zumeist als Überschriften.
Wenn man eine Seite einer Broschüre gegen das Licht hält sieht man, dass die Zeilen des Grundtextes vorne und hinten genau übereinander liegen. Woran liegt das?
Das liegt an der Registerhaltigkeit. In der Typografie steht der Terminus »Register« für ein durchgängig standardisiertes, einheitliches Zeilenraster eines Schriftsatzes, das Teil eines Buchsatzspiegels bzw. Gestaltungsrasters ist.
Zum Register zählen
Grundschriftlinienraster (Zeilenraster)
Halbzeilenraster
Das Register dokumentiert den Durchschuss, den Zeilenabstand (ZAB), die Zeilenanzahl, die Zeilenlänge bzw. die Kolumnen-/Spaltenbreite eines Schriftsatzes.
Buchtypografie: Register die bedruckten Flächen des Satzspiegels eines Buchsatzspiegels einer Buchdoppelseite
Zeitungstypografie: die bedruckten Kolumnen (Spalten) einer Seite
Was ist die Konsultationsgröße einer Schrift?
Kleiner als 8 Punkt. Auszeichnung für Sekundär-Texte zum Beispiel für Fußnoten oder Marginalien.
Nenne die Durchschnittswerte des Mengenverhältnisses zwischen einer Website und einer Broschüre.
Fotogtafenwebsite: Bild 60-70%, Text 30-40%
Imagebroschüre zb Metallbau: Bild 30-40%, Text 60-70%
Was muss bei der Spaltenbreite beachtet werden?
Ob ein Text angenehm lesbar ist, hängt vom Format der Seite, dem Schriftgrad und der Schriftgröße ab.
Generell 60 Zeichen nicht überschreiten und 30 Zeichen nicht unterschreiten.
Was ist der Zeilenabstand?
Der normale Zeilenabstand des Grundtextes betragt ca. 120% der Schriftgröße.
Als optischer Zeilenabstand wird der Weißraum zwischen den Zeilen bezeichnet. (Raum zwischen Schriftlinie und Mittellänge der nächsten Zeile.)
Was sind Mediävalziffern?
Mediävalziffern sind Ziffern mit variierenden Oberlängen und Unterlängen.
Was sind Marginalien?
Marginalien sind Randbemerkungen und ca. 2pt kleiner als der Fließtext.
Sie stehen in einer extra Randspalte wobei die erste Zeile mit Grundtext Schriftlinie halten sollte.
Was können Sie über die Verwendung von Auslassungspunkten sagen?
Sollen ganze Worte ausgelassen werden drei Punkte gesetzt - vor und nach den Punkten muss ein Leerzeichen gesetzt werden
Werden jedoch nur Wortteile ersetzt, wird nur am Ende der Auslassungspunkte ein Leerzeichen hinzugefügt
Folgt den Punkten ein Komma, so wird kein Leerzeichen gesetzt
Am Ende eines Satzes wird kein weiterer Punkt hinzugefügt
Wofür steht die Bezeichnung Hurenkind oder Witwe in der Typografie?
Bezeichnung für einen Fehler im Umbruch im Schriftsatz. Es handelt sich dabei um die letzte Zeile eines Absatzes, welche fehlerhaft alleine am Anfang einer neuen Seite steht.
Merksprüche:
„Ein Hurenkind weiß nicht, wo es herkommt, ein Schusterjunge nicht, wo er hingeht.“
„Eine Witwe hat keine Zukunft und eine Waise keine Vergangenheit.“ – im zeitlichen Kontext
„Ein Schusterjunge muss unten im Keller arbeiten, ein Hurenkind steht oben verloren auf der Straße.“ – eine räumliche Merkhilfe
Nenne Typografische Besonderheiten
Nenne alle DIN-Formate
Was für Sonderzeichen gibt es?
Zu den Sonderzeichen zählen z. B. mathematische Zeichen (±, ½, ¾), Währungszeichen (€, $, £), das Copyright-Zeichen (©), Hochzahlen (², ³), Klammern ( { [ ] } ), das Gradzeichen (°) oder sprachenspezifische Zeichen (ä, ö, ü, ç, æ, ß).
Verwendung von „ß”: Bei Versalschreibung wird das „ß” in der Regel durch „ss” ersetzt, z. B. „STRASSE”. Manche Schriften besitzen jedoch auch eine „ß”-Versalie, wie die hier abgebildete Schrift „Museo Sans”.
Nenne fünf typografische Gestaltungsmittel
Schrift, Punkt, Linie, Fläche, Farbe, Weißraum, Kontrast, usw.
In der Typografie unterscheidet man den Druckbereich nach Bereichen. Zähle die drei Bereiche auf.
Verlagserzeugnisse
Werbemittel
Verpackung
Display
Geschäftsdrucksachen
Privatdrucksachen
Formulare
Vordrucke
Wofür steht der Begriff Spationieren?
Dieser Begriff beschreibt die Veränderung der Laufweite.
Normalschriftweite wird durch eine positive oder negative Laufweitenveränderung gleichmäßig erweitert/verringert (jegliche Feinjustierung der Buchstabenabstände)
Wofür steht der Begriff Sperren?
Normalschriftweite wird durch eine positive Laufweitenveränderung (+LW) gleichmäßig erweitert.
Ändert man die Laufweite, wird jedem Buchstaben ein positiver oder negativer Abstand hinzugefügt, ohne das Buchstabenbild zu ändern.
Wofür steht der Begriff Unterschneiden?
Normalschriftlaufweite wird durch eine negative Laufweitenveränderung (-LW) gleichmäßig verringert.
Was versteht man unter dem Begriff Plenk?
Ein falsch gesetztes Leerzeichen vor einem Satz- oder Wortzeichen wird umgangssprachlich als „Plenk“ bezeichnet. Plenks führen beim automatischen Zeilenumbruch zu unerwünschten Effekten.
Was ist ein Zwiebelfisch?
Hierbei handelt es sich um einen, in einer anderen Schriftart gesetzten, Buchstaben.
Was ist ein Geviert?
Das satztechnische und typografische Bezugsmaß der Schrift ist das Geviert. Es ergibt sich aus dem Schriftgrad, der auf die Breite umgelegt wird.
Bsp.: Ein Geviert bei einer 10 Punkt Schrift ist also auch 10 Punkt breit.
Ein Geviert kann u.a. auch als 3/4-Geviert, Halbgeviert, 1/4-Geviert und 1/8-Geviert unterteilt werden.
Was ist ein Divis?
Ein Divis ist der Trenn(ungs)- oder Bindestrich. Er teilt Wörter am Zeilenende und verknüpft zusammengehörende Teilbegriffe, Werte und Zahlen.
Ein Divis wird für die Gliederung von Wert-, Gewichts-, Maß- und Telekommunikationsangaben verwendet.
Wofür steht der Begriff Kerning?
Beim Kerning wird die Laufweite einzelner Buchstaben zueinander ausgeglichen, um optimierte Dar-stellung zu erreichen; Der Abstand wird verringert oder erweitert
Ohne Unterschneidung (links) und mit aktivierten Kerning-Werten der Schrift (rechts)
Wofür steht der Begriff Ausgleichen (Ausmitteln)?
Abstände innerhalb einer Zeichengruppe werden individuell vergrößert (+LW) und verkleinert (-LW), um damit optisch einen gleichmäßigen Weißraum zu erzielen
Wofür steht der Begriff Laufweite (LW)?
Gesetzter Abstand der Buchstaben zueinander, welcher in den Kerning-Tabellen des Fonts definiert ist.
Im Digitalsatz und Fotosatz kann die Laufweite beliebig variieren.
Anders sieht es im Bleisatz aus, da hier die Dickte bereits durch den metallischen Kegel festgelegt ist. Nur durch das Einfügen von „Trennfugen“, sogenannten Spatien, kann die Laufweite verändert werden.
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