Kriterien der Schriftgestaltung (Zusammenfassung)
Einheitliche Wirkung des entstehenden Schriftbildes
Breite der Buchstaben
Proportionen der Mittel-, Ober- und Unterlängen
Bandwirkung
Dynamik der Formen mit der dazugehörenden Laufweite
Serifen, An- und Abstriche
Strichstärkenkontrast
Auszeichnungsmöglichkeiten und weitere Schnitte der Schriftfamilie
Eignung für die Schriftmischung
Aussehen von Ziffern
Was macht ein gutes Textdesign aus?
Gute lesbare Schriften für Mengentexte
Buchstaben nicht zu stark unterscheiden/spationieren
Keine zu großen Wortabstände (Vorallem beim Blocksatz)
Keine zu langen Zeilen
Korrekten Zeilenabstand verwenden (Grauwert beachten)
Geeignete Satzart, Einzüge verwenden
Korrekte Schriftgröße verwenden
Was beachtet man bei der Schriftmischung?
Schriften aus der gleichen Schriftfamilie
Schriften mit gleichem Duktus
Antiqua-/ Schreibschriften kombinierbar
Starken Kontrast zwischen den zwei Schriften
Niemals:
Schriften aus gleichen Schriftklassen
2 gebrochene Schriften
Schriftwirkung Times und Helvetica im Vergleich.
Was wird in der Typografie als Durchschuss bezeichnet?
Zeilenabstand – Schriftgrad, bzw. Abstand zwischen oberer Unterlänge und unterer Oberlänge.
Was versteht man unter dem Begriff Duktus?
Der Duktus beschreibt den Charakter eines Buchstabens. Es geht dabei um die Gesamterscheinung eines Buchstabens, die durch Strichstärke, Strichneigung und Strichführung geprägt wird.
Schriften mit gleichartigem Duktus lassen sich gut kombinieren.
1
Venezianische Renaissance-Antiqua (z.B. Stempel Schneider, Jenson, Centaur)
Angelehnt an Formen der sehr frühen Druckzeit
Besonderheit: schräggestellter Querstrich beim e
Variierende Ober- und Unterlängen bei den Gemeinen
Ziffern variieren in Ober- und Unterlängen
Kräftige Serifen mit Kehlungen
Starke, nach links geneigte Schattenachse
Kaum Unterschied zwischen Haar- und Grundstrich
Schräger Dachansatz
2
Französische Renaissance-Antiqua (z.B. Garamond, Palatino)
Entstehung im 16. Jahrhundert in Frankreich, vornehmlich im Großraum Paris
Besonders gut leserlich
Schattenachse oft nach links geneigt
Ausgerundete Serifen
Haar- und Grundstriche differenzieren stark
Flacher Übergang der Serifen
Waagerechter Querstrich beim e
3
Barock-Antiqua (z.B. Times New Roman, Baskerville)
Starke Unterschiede in der Strichstärke
Meist senkrechte Achse der Rundungen
Weniger stark ausgeprägte Rundungen der Serifen
Leicht gekehlte Serifen
4
Klassizistische Antiqua (z.B. Bodoni, Didot)
Entstehung um 1800
Besonders ausgeprägte Unterschiede zwischen Haar- und Grundstrich
Senkrechte Schattenachse
Kaum Rundungen an den Serifenachsen
Serifen: Gerade, feine Linien ohne Kehlung
Gerader Dachansatz
5
Serifenbetonte Linear-Antiqua (z.B. Clarendon, Rockwell)
Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden
Stark betonte Serifen
Gerade Linien bei Haar- und Grundstrichen der Serifen
Zwischen Haar- und Grundstrich kaum Unterschiede
6
Serifenlose Linear-Antiqua (z.B. Futura, Eurostile, Arial)
Gruppe wird oft als „Grotesk“ bezeichnet
Strichstärke je nach Schriftart regelmäßig oder stark unterschiedlich
Beinhaltet eine Fülle von Schriften, oft schwer einzuordnen
Keine Serifen, kein Dachansatz
Haar- und Grundstrich fast gleich
7
Antiqua-Varianten (z.B. Russisch Brot, Broadway, Cabaret)
Alle Antiqua-Schriften, die sich in keine der bisherigen Gruppen einordnen lassen
Abweichende Schriftführung
Dekorativ (viele sogenannte „Dekoschriften“)
Durchbrochen
Versalschriften
8
Schreibschriften (z.B. Brush Script, Poetic, Künstlerhandschrift)
Sehr schwungvoll
Buchstaben meist miteinander verbunden
Sind Handschriften nachempfunden
9
Handschriftliche Antiqua (z.B. Zapf Chancery, Vivaldi)
Schriften abgeleitet von Antiqua
Einzelne Zeichen handschriftlich abgewandelt
Persönliches Erscheinungsbild
Buchstaben nicht verbunden
10
Gebrochene Schriften (z.B. Fette Fraktura, Alte Schwabacher, Old English Text)
Fünf Untergruppen: Gotisch, Rundgotisch, Schwabacher, Fraktur, Fraktur-Varianten
Gebrochene Rundungen und Ecken
Buchstaben wurden mit Spatel oder Breitfeder geschrieben
11
Fremde Schriften (z.B. Chinesisch, Hebräisch, Bilderschriften, Quadi, Amer, Badr)
Alle nicht lateinischen Schriften
Ordnen Sie die Schriften der richtigen Schriftgruppe nach DIN 16 518 zu:
a. Gruppe VIII, Antiqua-Varianten, Untergruppe Umstochene Schriften, Schrift: Pomeia
b. Gruppe X, Gebrochene Schriften, Untergruppe Gotisch, Schrift: Wilhelm
Klingspor Gotisch
c. Gruppe I, Venezianische Renaissance- Antiqua, Schrift: Stempel Schneidler
d. Gruppe IV, Klassizistische Antiqua, Schrift: Walbaum
e. Gruppe VI, Serifenlose Linear-Antiqua, Schrift: Univers 55 Roman
f. Gruppe V, Serifenbetonte Linear- Antiqua, Untergruppe Egyptienne,Schrift: Egyptienne
Die Grundlinie
Die Grundlinie wird auch als Schriftlinie bezeichnet. Sie bildet die horizontale Achse zwischen der Mittel- und der Unterlinie sowie die Standlinie der Versalien und Kleinbuchstaben.
Die Unterlänge
Als Unterlänge werden die Elemente der Minuskeln (Kleinbuchstaben) bezeichnet, die unterhalb der Grundlinie liegen. Beispiele sind die Buchstaben g, j, p und y. Die Unterlängen sollten in der Regel nicht kürzer sein als die Oberlängen.
Mittellänge
Sie wird auch als x-Höhe bezeichnet und bildet den Kernbereich der Buchstaben. Die Mittellänge entspricht der regulären Höhe der Kleinbuchstaben. Vor allem bei Büchern oder Zeitungen solltet ihr auf eine starke Mittellinie achten, denn sie entscheidet, ob eine Schrift auch bei geringer Größe noch gut lesbar ist.
Versalhöhe
Die vertikale Ausdehnung, sprich: die Höhe, der Großbuchstaben (Majuskeln) wird als Versalhöhe bezeichnet. In der Regel ragt die Oberlänge über die Versalhöhe hinaus. So erscheinen gerade und gekrümmte Buchstaben gleich hoch.
Oberlängen
Die Oberlänge beschreibt denjenigen Teil der Kleinbuchstaben, der über die Mittellänge hinausragt. Beispiele sind die Buchstaben d, f, h, l und k. Meist sind die Oberlängen etwas höher als die Versalhöhe, um die Minuskeln mit den Majuskeln auf einer Linie erscheinen zu lassen. Auch hier wird also – ähnlich wie bei der Versalhöhe – ein optischer Trick angewendet.
Schriftgrad
Als Schriftgrad wird die Größe der Schrift bezeichnet. Er reicht von der Oberkante der Oberlänge bis zur Unterkante der Unterlänge.
Vor- und Nachbreite
Die Vorbreite bestimmt den Abstand zum vorherigen, die Nachbreite den zum nachfolgenden Buchstaben.
Was versteht man unter dem Begriff Schriftsippe?
Mehrere Schriftfamilien mit unterschiedlichen Klassifikationsmerkmalen werden in Schriftsippen zusammengefasst.
Eine Schriftsippe kann Schriften aus verschiedenen Schriftklassen mit gleichen Merkmalen enthalten.
Vorteile solcher Schriftsippen:
Mittellängen und Versalhöhen sind weitgehend gleich.
Auszeichnungen und harmonische Schriftmischungen sind leicht möglich.
Harmonischen Eigenschaften werden für komplexe Typografielösungen im Bereich der Kommunikation genutzt.
Typografische Begriffe nennen (grüne Punkte):
Vier-Linien-System
Was versteht man unter der AIDA-Formel?
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