Definition
Fraktur = Knochenbruch, der durch direkte o. indirekte Gewalteinwirkung. Die Bruchstücke (Fragmente) werden durch die Bruchlinie (Frakturlinie) getrennt
Kontinuitätsunterbrechungen von Knochen mit Bildung von Bruchstücken (Fragmenten)
Ursache -> traumatische Frakturen
durch Gewalteinwirkung
Ursache -> pathologische Frakturen
Aufgrund von Erkrankungen
-> z.B. bei Osteoporose
Offene Fraktur
-> ein Knochenfragment ragt sichtbar nach außen
-> Infektionsgefahr!!!
Grad I: Durchspießung von innen, ohne erhebliche Weichteilschädigung
Grad II: Hautdurchtrennung von außen, ohne erhebliche Weichteilschädigung
Grad III: ausgedehnte Eröffnung mit massiver Weichteilschädigung
(Muskel, Sehnen, Gefäße, Nerven)
geschlossene Frakturen
die Knochenfragmente sind vollständig von Haut bedeckt
Haut ist unverletzt
dislozierte Frakturen
die Fragmente sind verschoben
nicht dislozierte Frakturen
die Fragmente sind nicht verschoben
-> z.B. Grünholzfraktur ( Knochen nur ,,angeknackt´´)
Dislokationsformen
Seitenverschiebung = Stufenbildung, Verlagerung des Bruchstücks zur Seite
Verlängerung/Verkürzung = in der Längsachse verschoben
Stauchung = ineinander verschoben
Achsenknickung = Knochenachse verändert durch „Knickung“
Rotationsverschiebung = ineinander verdreht
unsichere Frakturzeichen
Schmerz
Schwellung
Hämatom / Bluterguss
Bewegungseinschränkung
sichere Frakturzeichen
Fehlstellung
abnorme Beweglichkeit
knirschende Geräuche der Fragmente
Knochenreiben (Krepitation)
sichtbares Fragment
Diagnostik
klinische Untersuchung und Röntgen
-> AIP
Komplikationen
Begleitverletzungen DMS-Kontrolle
Verletzung von Muskeln, Sehnen, Nerven o. Gefäße
z.B N. radialis bei Oberarmfraktur, A. poplitea bei Knieverletzungen
Blutverlust
Verlust von 1-2 litern kann zum Kreislaufschock führen
Therapie
Reposition (Rückstellung) der Fragmente ->bei Dislozierten
Retention - Ruhigstellung durch konservative oder operative Therapie
Konservative Therapie
->Gipsbehandlung / Cast ->einstellung der Gelenke
Kompartmentsyndrom ->anschwellung
Operative Therapie
-> Osteosynthese
Platten,Schrauben,Drähte,Nägel,Fixat
-> Gelenkendoprothese
Erkrankungen des Bewegungssystems - Typische Pflegeprobleme
-> Die Patientin kann :
Schmerzen haben
Probleme mit der Beweglichkeit haben
bei der Körperpflege eingeschränkt sein
beim An- und Auskleiden Probleme haben
Probleme haben bei der Zubereitung und oder Aufnahme von Nahrung
sturzgefährdet sein
Frakturklassifikation -> Art der Gewalteinwirkung
⦁Direktes Trauma = Schlag-, Stoß-, Tritt- oder Schussverletzungen mit direkter Gewalteinwirkung auf den Knochen
⦁Indirektes Trauma = Biegung, Drehung (Torsion), Stauchung (Kompression), Zug- oder Scherkräfte
Frakturklassifikation -> Frakturen ohne Trauma
Pathologische Fraktur = Knochen bricht durch ein Bagatelltrauma (z.B bei Knochenmetastasen o. Sarkom)
Spontanfraktur = Bruch ohne akutes Trauma durch chronische Belastung (Ermüdungsfraktur)
Osteoporotische Fraktur = Spontanfraktur infolge von Knochensubstanzverlust (Altersosteoporose)
Frakturklassifikation -> Anzahl der Fragmente
⦁ Einfacher Bruch = 2 Fragmente
⦁ Mehrfragmentbruch = mehrere Bruchstücke
⦁ Trümmerbruch = viele kleine Bruchstücke
⦁ Stückfraktur = Knochen an 2 Stellen gebrochen (Doppelbruch)
Hautbeteiligung
Geschlossene Fraktur = Haut ist unverletzt
Offene Fraktur = Haut durch direktes Trauma oder Anspießung von innen geöffnet
Grad III: ausgedehnte Eröffnung mit massiver Weichteilschädigung (Muskel, Sehnen, Gefäße, Nerven)
Postoperrative Lagerung Allgemein
Schmerzfreie, bequeme Lagerung, funktionell für die betroffene Extremität
Leicht hochlagern, um venösen Rückfluss zu gewährleisten
i.d.R. Hochlagerung auf Schiene 5-7 Tage
regelmäßige Kontrolle von Lage und Sitz der Schiene
DMS-Kontrolle
postoperative Lagerung
-> der oberen Extrimität
(bei Humerusfraktur) Arm nach vorne auf Kissen lagern
Leicht abduzieren, Ellenbogengelenk in ca. 90° Mittelstellung beuge
Postoperative Lagerung
->Lagerung der unteren Extremitäten
(Bei Hüft-TEP) → Luxationsprophylaxe
Auf flache Schiene o. Kissen lagern
Weich- und Hohllagerung der Fersen (Dekubitusprophylaxe)
Kleines, flaches Kissen in die Kniekehle, um Überstreckung zu vermeiden
Keilkissen zw. die Beine, um Adduktion zu vermeiden
Nachttisch, Getränke, Telefon u. Klingel in Reichweite stellen, damit der Patient weite Beugungen und Drehungen des Oberkörpers vermeidet
Perioperative Pflegebasismaßnahmen
KBO:
Vitalparameter: Schock ?
DMS Kontrolle
Wundkontrolle , Entzündungen ?
Post-Op Versorgung von Zu - und Ableitungen
Post-Op Mobilisation , Lagerung
Post-Op gabe von Medikamenten
z.B: Analgesie , Antibiotika
Post-Op Prophylaxen
Post-OP Schmerzmanagement
Perioperative psychosoziale Begleitung
Post-Op Beratung und Anleitung
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