Erkrankung
➔ Varikosis
➔ oberflächliche Thrombophlebitis
➔ chronisch venöse Insuffizienz (CVI)
➔ Tiefe Venenthrombose (TVT)
➔ Lungenembolie (LE)
WHO -Definition
→ Krampfadern
WHO Definition :
sackförmige o. zylindrisch (unregelmäßig) erweiterte oberflächliche Venen
umschrieben o. streckenförmig
geschlängelt verlaufen u. wirken knotig
mit dem unvollständigen Verschluss der Venenklappen
Varikosis -Epidemiologie -> Verbreitung und Verlauf von Krankheiten
Epidemiologie :
• 20% der Erwachsenen
• zunehmende Prävarenz mit dem Alter
• weiblich : männlich = 3:1
• Erstmanifestation meist im 3. Lebensjahrzehnt
Varikosis- Ätiologie -> Ursachen
Ätiologie :
• Genetik
• Alter
• hormoneller Einfluss bei Frauen. (Schwangerschaft)
• stehende o. sitzende Tätigkeiten
Ursachen Varikosis
Ursachen :
• Primär (95%) : idiopathisch ohne erfassbare Ursache (Degeneration der Venenwand)
-> Mehr Frauen als Männer
-> Im steigenden Lebensalter
-> Ätiologie
• Sekundär (5%) : erworben, meist Kollateralen bei Abflussbehinderung im tiefen Venensystem (Folge einer Phlebothrombose)
Sekundäre Varizen
-Ursache ->Erklärung
Seltener sind die Erweiterungen der oberflächlichen Venen Folge einer Abflussbehinderung im tiefen Venensystem , z.B aufgrund einer Thrombose
Sekundäre Varizen können auch als Komplikation einer Leberzirrhose entstehen
Varikosis- Pathophysiologie
Pathophysiologie :
• Schlussunfähigkeit der Venenklappen epifaszialer Venen
• Strömungsumkehr der Blutes
Varikosis
Pathophysiologie
-> Erklärung
Varizen entstehen ,wenn die Wand der betroffenen Vene geschwächt ist.
Bei den erweiterten Vene liegen die Klappensegel der Venenklappen zu weit voneinander entfernt
Die Klappen können nicht mehr dicht schließen, sog (Venenklappeninsuff.)
Folge dieser undichten Klappen ist,dass das Blut nicht mehr zielgerecht aus den oberflächlichen Venen nach oben und dann über die Perforansvenen und die tiefen Venen zum Herzen hin transportiert werden kann.
Es sackt der Schwerkraft folgend in den oberflächlichen Venen nach unten ab ; die Flussrichtung des Blutes kehrt sich somit um
Varikosis- Rezirkulationskreis
Rezirkulationskreis :
• retrograder Fluss des venösen Blutes
• am proximalen Insuffizienzpunkt in der Leiste fließt das Blut von der V.femoralis communis in die V. saphena magna zurück
• bis zum distalen Insuffizienzpunkt
• von dort über Vv. Perforantes zurück in die tiefen Beinvenen
• zusätzliches rezirkulierendes V`Blutvolumen führt zur Volumenbelastung
->Perforantes= verbindung zwischen tiefen u. oberflächlichen Beinvenen
Varikosis- Anatomie
-> 3 Venensysteme am Bein
Anatomie :
3 Venensysteme am Bein :
➢ Oberflächlich : V. saphena magna (Crosse = Venenstern), V. saphena parva
➢ Tiefe Beinvenen (90% des venösen Rückstroms) : Muskelvenenpumpe mit Venenklappen
➢ Perforans-Venen : Verbindung zwischen oberflächlichen & tiefen System
→ Dodd – Gruppe
→ Boyd – Gruppe
→ Cockett – Gruppe (7, 14, 18 cm)
-Riskofaktoren ->Erklärung +
familiäre Veranlagung (,,Bindegewebsschwäche”)
hormoneller Einfluss (Frauen v.a. während der Schwangerschaft)
zunehmendes Alter
sitzende o. stehende Tätigkeiten
Bewegungsmangel
-Einteilung ->Erklärung
-> Hauptsächlich betroffen sind die Beine
-Unterscheidung welche oberflächliche Vene dort erweitert sind
Stammvarizen
V. saphena magna ( innerer Ober - und Unterschenkelbereich )
o. V. saphena parva (Rückseite des Unterschenkels)
Seitenvarizen
kleinere Äste der beiden vorangehend genannten Venen
Perforansvarizen
verbinden oberflächliche & tiefe Venensysteme
Meist entwickelt sich diese Art der Varikosis aus einer unbehandelten Stammvarize
restikuläre
netzartig angeordnete ,varikös erweiterte oberflächliche Venen
Besenreiservarizen
kleinste spinnengewebsartige Varizen auf Hautniveau
Stadieneinteilung Stammvarikosis :
V. saphena magna :
I. Nur Mündungsklappe (Crosseinsuffizienz)
II. Varize mit Reflux bis oberhalb Kniegelenk
III. Varize bis unterhalb Kniegelenk
IV. Varize bis Sprunggelenk
Varikosis-Symptome
Klinik :
→ kann auch asymptomatisch verlaufen
• Müdigkeits-, Schwere- Druck & Spannungsgefühl in den Beinen
• Besserung im Liegen & bei Bewegung
• Neigung zu abendlichen Knöchelödemen
• Nächtliche Fuß- & Wadenkrämpfe
• evtl. Juckreiz
Schmerzen im Bereich der Varizen
• Verschlechterung durch langes Stehen ,Sitzen & bei Wärme
-> da,dadurch der venöse Abfluss erschwert wird
Symptom verbesserung
->Erklärung
Beim Laufen wird die Muskelpumpe aktiviert u. das abgesackte Blut nach oben transportiert (->Verbesserung der Symptomatik)
Hochlagern der Beine (auch nachts) ->verbessert ebenfalls den Blutabfluss in Richtung Herzen
Varikosis - Komplikationen
Komplikationen :
• Thrombophlebitis
• Tiefe Beinvenenthrombose
• evtl. mit Lungenembolie
• chronisch-venöse Insuffizienz
• Ulcus cruris venosum
Der Rückstau innerhalb der Venen führt zu Beinödemen
Unbehandelt kann sich im Laufe der Zeit eine chronisch-venöse insuffizienz bis hin
zu einem Unterschenkelgeschwür (Ulcus cruris) entwickeln.
Die Venen können sich entzünden (Phlebitis)
weitere mögliche Komlikation ist das Aufreißen (Ruptur) eines Varizenknotes
dies kann zu einer starken Blutung führen
Varikosis -Diagnostik
Anamnese, Inspektion, Palpation
Venenfunktionsteste (sind in den Hintergrund getreten)
Duplexsonographie
->2 Fragen : 1. tiefe Venen durchlässig ? 2. Venenklappen der Stammvenen suffizient ?
=gibt Auskunft über Durchblutungsverhältnisse in den Beinvenen
-> Der bei der Varikosis umgekehrte Blutfluss kann dargestellt werden
→ dient der Beurteilung der Blutgefäße
nicht invasives Verfahren
aus der sonographischen Beschaffenheit der Gefäße lassen sich Rückschlüsse ziehen auf die Durchblutungssituation
verschiedene Verfahren (B-Mode, D-Mode)
Verlauf der Blutgefäße, Gefäßkaliber, Beschaffenheit der Gefäßinnenschicht, Wanddicke
Darstellung : Blutfluss innerhalb des Blutgefäßes, Stenosen
Varikosis -Therapie
Sklerosierung & Lasertherapie (Besenreiservarizen, retikuläre Varizen)
-Konservativ :
Kompressionstherapie (Strümpfe, evtl. elastische Binden)
meist reicht Klasse II (entspricht Knöcheldruck von 30 mmHg)
Sitzen & Stehen ist ungünstig ->sollten vermieden werden
Laufen & Liegen sind günstig ->wenn möglich mehr bewegen
Operativ :
Indikation : symptomatische Varikosis
Voraussetzung : Nachweis der freien Durchlässigkeit des tiefen Venensystems
Komlikation : durch Verletzung der Lymphgefäße = Ödemen
->vorbeugung ,post op noch Kompressiosstrümpfe
Chronisch-venöse Insuffizienz (CVI) :
->Venöse Insuffizienz
Sammelbegriff für alle krankhaften Zustände mit erschwerten venösen Rückfluss
akut : bei tiefer Beinvenenthrombose
chronisch : führt zu Mikrozirkulationsstörungen der Haut mit schweren trophischen & entzündlichen Veränderungen
->chronisch venöses Stauungssyndrom
→ chronische Veneninsuffizienz
Chronisch-venöse Insuffizienz -Definition
Venöse Hypertonie im Stehen mit Venen- & Hautveränderungen
->CVI, ist ein Sammelbegriff für eine chronische Störung im venösen Rückfluss der unteren Extremität in Verbindung mit typischen Hautveränderungen
Chronisch-venöse Insuffizienz -Ätiologie
Postthrombotisches Syndrom
Primäre o. sekundäre Klappeninsuffizienz der tiefen Beinvenen
Chronisch-venöse Insuffizienz -Pathophysiologie
Venenklappeninsuffizienz
mit venöser Hypertonie im Stehen (hydrostatischer Druck in der Vene erhöht → vermehrte Filtration von Flüssigkeit & Blutbestandteilen)
retrograde Blutströme mit Rezirkulationskreisen
Störung der Mikrozirkulation & des Lymphabfluss
venöse Abflussstörung ensteht durch einen erhöhten Druck in den Venen der unteren Extremität
Ursache : z.B länger bestehende Varizen
kann als Spätfolge einer Thrombose entstehen ->Postthrombotisches Syndrom
Entwickelt sich i.d.R langsam über Jahre
Durch die Rückflussstörungen kommt es zu einer chronischen Stauung ,die mit einer Störung der Mikrozirkulation und des Lymphabflusses sowie Hautveränderungen einhergeht
Chronisch-venöse Insuffizienz -Stadium 1
reversible Ödeme
dunkelblaue
Hautvenenveränderungen am lat.
&med. Fußrand
->Venenerweiterungen in der Haut am inneren Knöchel + Ödem
Chronisch-venöse Insuffizienz -Stadium 2
persistierende (bleibende) Ödeme
zyanotische Hautfarbe
Hyperpigmentierung im Unterschenkelbereich
depigmentierte, atrophische
Hautbezirke im Sprunggelenksbereich
Stauungsekzem
Unduration
zusätzlich Pigmentveränderungen (bräunliche Verfärbung der Haut)
Verhärtung der Haut und des Unterhautfettgewebes durch bindegewebigen Umbau (Dermatoliposklerose)
weiße Stellen der Hautrückbildung
Ekzeme im Beriech der Unterschenkel; die Ekzeme entstehen durch die chronische Stauung (Stauungsekzem) o. als allergische Reaktion aus Lokaltherapeutika
Chronisch-venöse Insuffizienz -Stadium 3
Floride oder abgeheilte Ulcus cruris venosum
Ulcus cruris venosum (Geschwür,umgangssparchlich auch als ,,offenes Bein “ bezeichnet) an häufigsten an der Unterschenkel innenseite
Chronisch-venöse Insuffizienz
-Diagnostik
Anamnese u. Klinischer Untersuchung
Doppler- u. Duplexsonografe
ggf. eine Biopsie zum Auschluss bestimmter Differenzialdiagnosen
(z.B. bösartiger Tumor ,Gefäßentzündungen )
Chronisch-venöse Insuffizienz - Therapie
Therapie einer Varikosis
-Kausal:Therapie einer Varikosis
-Symptomatisch :
Allgemeinmaßnahmen (Liegen, Laufen, kaltes Abduschen, Wärme meiden, Fußbewegungsübungen)
Kompressionsbehandlung (KI bei AVK mit Knöcheldruck < 80 mmHg)
→ Refiltration, Tonisierung, Verbesserung des venösen
Rückflusses, Erhöhung der Blutströmung
→ Vorsicht bei Herzinsuffizienz (Blutströmungserhöhung)
Therapie Ulcus cruris venosum (Entfernung von Nekrosen & Reinigung des Ulcus, Kompressionstherapie; falls keine Abheilung erfolgt Vorstellung beim Dermatologen oder Chirurgen)
Die Therapie besteht aus 3 Säulen :
Ursachenbekämpfung :Therapie einer Varikosis bzw. Thrombose
Allgemeinmaßnahmen (Wärme meiden ,sich ausreichend Bewegene) und Kompressionstherapie
Wundbeahndlung bei Ulcus crusis : gründliche Wundreinigung u. Entfernung von Nekrosen ,danach Auflage einer geeigneten Wundauflage ,die ein feuchtes Mileu erzeugt (z.B Hydrogele ,Kalziumalginate u.a.)
Die Wundränder sollten mithilfe einer Zinkpaste geschützt werden
Begleitende Infektionen mit lokalen Antiseptika oder Antibiotika behandeln
ggf. begleitende Schmerztherapie
->Heilt die Wunde nicht aus = erfolgt einer operative Sanierung
Thrombophlebitis - Definiton
→ Entzündung oberflächlicher (epifaszialer) Venen
→ mit thrombotischer Verlegung der betroffenen Venen
→ meist klinisch lokale Entzündungszeichen
->Begleitend zur akuten Endzuündung sind die Venen thrombotisch (d.h. durch Blutgerinsel ) verlegt
Thrombophlebitis - Ätiologie
an den Beinen (90% der Fälle) meist bei bestehenden Varizen
an den Armen :
infizierte Venenkatheter
Infusion hyperosmolarer Lösungen
intimareizende Medikamente
Andere (z.B.
Thrombophlebitis-Ursachen
-Ursachen für Entzündung der oberflächlichen Venen :
Besiedlung mit pathogenen Keimen (Infektionen)
Mikrotraumen im Bereich von Varizen
entzündliche u. systemische Erkrankungen z.B. (Tumorleiden o. Autoimmunkrankheiten )
mechanische Reizung (periphere Verweilkanüle)
chemische Reizung (druch i.v. verabreichte Medis)
->in den Beinvenen als Komplikation von Stammvarizen
->An den Armen geht die Entzündung ob von Viggo aus
->entzündete Venen =bildung eines Blutgerinnsel ->aus anderen Gründen enstandene Thromben o. selber Ausgangüunkt für Venenentzündung
Thrombophlebitis - Befall der V. saphena magna
hämodynamische Auswirkungen gering
nur 10% des venösen Rückstroms erfolgt über das oberflächliche Venensystem
CAVE : Übergang in das tiefe Venensystem möglich über insuffiziente Perforantes-Venen, in der Folge kann es zur Lungenembolie kommen
→ Engmaschige Kontrolle des Patienten !
Thrombophlebitis - Symptome /Klinik
Entzündungszeichen :
Rubor -> Rötung
Dolor -> Schmerz
Tumor -> Schwellung
Calor -> Wärme
Functio laesa -> Funktionseinschränkung
schmerzhafter tastbarer, derber Venenstrang
Thrombophlebitis
->Komplikation
es kann zur lokalen Abzessbildung o. zur Ausbreitung der Entzündung bis hin zur Sepsis kommen.
Thrombophlebitis -Diagnose
Klinik /Symptome
Duplex-Sonographie
wegnweisend ist das typische klinische Bild
betroffene Venen sind ald druckschmerzhafte,derbe Stränge tastbar
Labor : CRP,Leukos
Blutkulturen ->Erreger nachweis
Ultraschall betroffener Gefäße
Thrombophlebitis - Therapie
Kompressionsverband
Mobilisation
Ambulant : Patient laufen lassen (keine Bettruhe); Prophylaxe einer TVT
Ursache beseitigen (z.B. Venülen , Katheter entfernen)
bei frischer Thrombophlebitis (unter 7 Tagen) → evtl. Stichinzision
Heparintherapie : bei Thrombophlebitis der V. saphena magna o. bettlägerigen Patienten
-> wurde früher häufig gemacht , heute eher nicht mehr -> Kühlen u.Hochlagern
bei starken Schmerzen → z.B. Diclofenac
bei Fieber → Staphylokokken-wirksames Antibiotikum
Um die Entstehung von Thrombose bzw. deren weiteres Wachstum zu verhindern,sollte der Pat. forciert mobilisiert werden
Unterscheidung Thrombophlebitis & Phlebothrombose
Thrombophlebitis Phlebothrombose
Lokalisation :
->Oberflächliche Venen
→ Tiefe Venen
Phlebothrombose
- Lungenembolie
- Postthrombotisches Syndrom
Therapie/Pflege :
Lokale Anwendung von
Heparinsalbe
keine Bettruhe, sondern aktives Umhergehen mit Kompressionsverband;nachts Hochlagern auf einer Schiene
Unterstützung bei den ATL's
Initiale Antikoagulanzientherapie,
Kompressionsbehandlung,
Thromboembolieprophylaxe
Obstipationsprophylaxe
Thrombolyse & Beachtung der KI
Thrombektomie
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