Apoplex
->Definition
→ akute und plötzlich auftretende Durchblutungsstörung des ZNS begleitet von neurologischen Ausfällen
Epidemiologie
zweithäufigste Todesursache weltweit
Jährlich sterben weltweit 5,5 Mio. Menschen an den Folgen eines Schlaganfalls
In Deutschland sind 8% der Todesfälle auf einen Apoplex zurückzuschließen
Ca. 266.000 Menschen/Jahr erleiden in GER einen Apoplex
Ca. 50.000 Reinfarkte/Jahr
1/3 der Apoplexpatient versterben unmittelbar
1/3 erleiden innerhalb eines Jahres einen Reinfarkt
80% entstehen durch einen Hirninfarkt, 15% durch Hirnblutungen
Beeinflussbare Risikofaktoren
Rauchen
Übergewicht
Ernährungsverhalten
Fettstoffwechselerkrankungen
DM Typ II
Herzerkrankungen (Hypertonie etc.)
Mangelnde Bewegung
Kontrazeptiva ->Pille
Alkohol / Drogen
Medikamente (Ibuprofen)
Stress
Nicht beeinflussbare Risikofaktoren :
Alter
Genetische Disposition
Hypertonie
Ethische Zugehörigkeit
Männliches Geschlecht
Folgen
Gefäßwandschädigung
Gefäßinnenwandschädigung
Veränderung der Blutflussgeschwindigkeit
Gerinnungsstörungen
Arteriosklerose, Gefäßverengungen
Gefäßanomalien (angeboren /erworben)
->Aneurysam
Hirninfarkt
-Hirninfarkt (80%) :
Makroangiopathie : Ursachen: Minderdurchblutung
Kardiogen-embolischer Infarkt → Thrombus löst sich vom Herzen weg und wird zum Embolus aufgrund von Vorhofflimmern oder Herzinfarkt (erhöhte Gerinnungsneigung)
Von Aorta über Carotis ins Gehirn
Arteriell-embolischer Infarkt → vor allem an Carotisgabel durch arteriosklerotische Veränderungen
an Engstelle hängen geblieben ->führt zum Verschluss
Gefäßentzündungen (sehr selten)
Paradoxe Embolie (Loch in der Herzscheidewand durch das Beinvenenthrombosen in das arterielle System gelangen)
Mikroangiopathie :
Lakunärinfarkt (kleinste Defekte in den Kapillaren)
→ durch Entzündungen, Arteriosklerose
millimeter große defekte in den Arteriolen
Hirnblutungen (Ruptur eines hirnversorgenden Blutgefäßes) :
→ Cerebrale Blutung (Hirnmassenblutung)
→ Subarachnoidalblutung
Blutverlust
Hirndruckerhöhung
Folgen :
Minderversorgung → vorübergehende Durchblutungsstörung
Ischämie
Vollständige Durchblutungsstörung
Nekrose
->Häufigkeit
In rund 85 % der Fälle handelt es sich dabei um ischämische Schlaganfälle ,die restlichen 15 % sind Blutungen
Definition Hirnischämie und - infarkt
Bei einer Hirnischämie (Ischämie =Minderdurchblutung) führt das verminderte Blutangebot zu einem Sauerstoffmangel der Nervenzellen
Die Nervenzellen tolerieren das nur sehr begrenzt, das ,,Umkehr-Zeitfenster “ ist sehr klein
Sobald Nervengewebe abgestorben ist ,spricht man von einem Hirninfarkt
Die Funktionsstörung der Nervenzellen führt klinisch entsprechenden neurol. Ausfällen
Pathophysiologie
Bei den meisten Ischämien spielt die Ateriosklerose eine wichtige Rolle
Wichtige Risikofaktoren : Diabetes, Hypertonie, Rauchen, erhöhte Blutfette, und eine pos. Familien anamnese
Prinzipiell kann man 3 zentrale Mechanisemen für die Entstehung einer Ischämie bzw. eines Infarkts unterscheiden :
Mikroangiopathie
Hämodynamische Insuffizienz
Embolien
Pathophysiologie ->Ergänzung
Mikroangiopathie : Bei arteriosklerotischen Gefäßveränderungen o. Entzündungen kleiner Gefäße kann es zum plötzlichen Verschluss dieser Gefäße kommen
Hämodynamische Infuffizienz : Arteriosklerotisch bedingte Gefäßengstellen führen dazu,dass hinter der Engstelle zu wenig Blut und damit wenig Sauerstoff ankommt
Embolien : Wenn sich ein Teil einer ateriosklerotischen Plaque löst,kann er ein hirnversorgendes Gefäß verstopfen (arterioarterielle Embolie )
Darüber hinaus kann ein Gerinnsel auch im Herzen enstehen ,z.B. bei Vorhofflimmern o. Klappenerkrankungen (kardiogene Embolie)
Mangeldurchblutung des Gehirns
Wenn das gesamte Gehirn nicht durchblutet wird,tritt nach 10 Sekunden Bewusstlosigkeit auf
Nach ca 30 Sek. ist im EEG keine elektrische Aktivität mehr nachweisbar
Nach 3-5 Min. sterben die ersten Nervenzellen ab (Glukose ist ihre einzige Energiequelle)
->Bild
Formen der Hirnischämie
Symptomkomplex
->Defintion
Neuropsychologische Probleme :
→ es liegen Störungen der Körper- & Umweltwahrnehmung sowie Hirnleistungsstörungen in den
Bereichen : Aufmerksamkeit & Konzentration, Verstehen, Denken & Fühlen, Planen & Handeln, Erleben-auf Situation & Körper, Gedächtnis & Lernen vor
Pusher-Syndrom :
→ Patient drückt sein Gewicht zur betroffenen Seite (verschobene Körperlängsachse)
Agnosie :
→ Störung des optischen & akustischen Erkennen/Erinnerns , Einschränkung (z.B.Sehleistung)
Anosognosie :
→ Patient ist unfähig, seine eigene Erkrankung zu erkennen
Neglectphänomen :
-> Vernachlässigen einer Körper- &/o. Raumhälfte bis zum Ignorieren
Räumliche Orientierungsstörung :
→ Visuell
→ zum eigenen Körper
→ Raum
Stimme / Gesichtsausdruck monoton
Apraxie :
→ Unfähigkeit, bestimmte Handlungen koordiniert & in der richtige Reihenfolge auszuführen (Bewegungsstörung bei erhaltener Motorik)
→ tritt bei Störungen der sprachdominanten Hemisphäre auf meist in Verbindung mit einer Aphasie
VIII. Stimmung :
→ viele entwickeln im Verlauf Depressionen
Pusher-Syndrom
Apraxie
ideomotorische Apraxie= Ablauf von Bewegungsfolgen ist gestört , Bewegungen werden falsch imitiert, Gesten werden falsch verstanden
→ ideatorische Apraxie = Ablauf von Handlungsfolgen gestört, Umgang mit Objekten ist fehlerhaft
→ Sprechapraxie = Koordination von Sprechbewegungen ist gestört (Laute & Silben werden nicht gebildet
Neuropsychologische Probleme
->Pflege
Akutphase : Ansprache über die weniger betroffene Seite, damit die Patienten eine Chance haben überhaupt Kontakt aufzunehmen ;
Bewegungsunterstützung erfolgt über die mehr betroffene Seite, damit die Patienten diese wieder mehr wahrnehmen können
Körperliche Probleme
Dysarthrie (Verstehen des Gesagten, Verwaschene Sprache → motorisch)
Halbseitenblindheit
→ Gesichtsfeldausfälle auf beiden Seiten
Spürinformation
→ Beeinträchtigung von Verarbeitung der somatischen Informationen (oft in Verbindung mitPlegie), Sensibilitätsstörungen/Parästhesien
Bewegen
→ Dysphagie (Aspirationspneumonie, Mangelernährung etc.)
→ Ataxie : gestörter Bewegungsablauf durch mangelhafte Koordination der Muskeln; Bewegungsausmaß & -geschwindigkeit sind außer Kontrolle, Haltung, Stand- &Gangunsicherheit ->Bewegung zu kurz ausgeführt ,abgebrochen ,unkoordiniert
– Unterscheidung in : Rumpf- & Standaxie, Gangataxie, Extremitätenataxie
Lähmungen (Parese o. Plegie) (Halbseitenlähmung->hemiplegie )
Muskeltonus schlaff , nicht vorhanden
Monoplegie -> nur eine Extremität ist betroffen
Parese -> reduzierter Muskeltonus
→ Drop - Attack
Warnsignale
Missempfindungen / Parästhesien
Dreh-/Schwankschwindel
Drop-Attack (plötzlicher Spannungsverlust in einer unteres Extremität
Sehstörungen
Facialparese
Lähmung
Kopfschmerzen
Aufmerksamkeits-/Konzentrationsstörung
Desorientierung
Aphasie
Verlust der Sprache -> korrekte übersetzung : erworbene Störung der Sprache
kann alle Modalitäten der Sprache betreffen : Sprechen ,Verstehen ,Lesen u. Schreiben
Ursache : umschriebene Hirnschädigung
meist eine Verletzung der dominaten Hemisphäre
Rund 80 % durch Schlafanfall ausgelöst
Andere Ursachen : Hirntumor, Schädel-Hirn Verletzungen ,entzündl. Erkrankungen
Unterschiedliche Erscheinungsformen ->In der Akutphase ist die sprachliche Symptomatik sehr wechselhaft
ca n. 6 Wochen relativ bleibendes Bild der Aphasie
Grundsätzlich ist ein erlernen möglich :abhängig davon :
welches Hirnareal wie schwer betroffen ist
dem Willen des Betroffenen
der Sprachtherapie
der Umgebung -soziales Umfeld
Schlaganfall ->Sprachstörung ->Kommunikationsprobleme
Sprachstörungen / Aphasie :
Formen:
Umgang / Interaktion mit Aphasie-Patienten
Pat. Reagieren unterschiedlich auf die Sprachstörung: Zornig; schweigen um sich ø lächerlich zu machen -> deshalb ist der Umgang sehr anspruchsvoll
Problem: PP versteht den Pat. Oft nicht und die Pat. Verstehen das PP häufig falsch; Schreib- & Lesefähigkeit sind oft beeinträchtigt
Wichtig ist gegenseitiger Respekt; Betroffene müssen sich ernstgenommen fühlen
nicht im Denken eingeschränkt!
Geduldiges Zuhören und Ermunterung zum Sprechen
Konkrete Beachtungspunkte in der Pflege:
Für alle Pflegetätigkeiten ausreichend Zeit einplanen
Den Pat. Sicherheit durch immer gleich ablaufende Arbeitsschritte vermitteln
Für Kontinuität in der Betreuung sorgen
Den Pat. In allen Entscheidungen einbeziehen: nicht bevormunden (lassen)
Den Pat. Zeit lassen zum Verstehen, Worte suchen & Aussprechen; Pat. Mit Wortfindungsstörungen brauchen Zeit, um den passenden Begriff im Gedächtnis abzurufen; Verlust der Lust am spontanen Sprechen, wenn ihnen immer ins Wort gefallen wird und Sätze ergänzt werden
Pat. Immer wieder zum Sprechen ermuntern ohne ständig zu korrigieren
Verstandene Äußerungen bestätigen, z.B. durch Nicken o. Lautäußerungen
Fragen stellen, die mit Ja oder Nein zu beantworten sind; bei schweren Sprachstörungen Antwort durch Geste
Mimik & Gestik beim Sprechen einsetzen, während des Gesprächs auf Gegenstände zeigen oder Skizzen zeichnen
Blickkontakt halten & wichtige Wörter ggf. Wiederholen
Fragen nacheinander, nicht gleichzeitig stellen, damit der Pat. Sich eindeutig auf eine Frage beziehen kann
Angehörige in der Kommunikation unterstützen & beraten
gemeinsam das Thema suchen ,welches der betroffene meint
Pat. Nicht in ein Einzelzimmer legen; wenn niemand mit ihnen spricht, können sie das Sprechen nicht neu erlernen; Mitpatient auf die Aphasie aufmerksam machen
Gruppengespräche & ablenkende Hintergrundgeräusche vermeiden
Keine Nachsprechübungen ->Worte sind nicht vergessen sondern nur ,,blockiert”
wichtige Worte betonen
durch mehrfaches Nachfragen sicher ,dass Pat. gesagtes richtig eingesetzt hat
Aphasie-Patienten
->Hilfsmittel
Sprechtafel mit Zahlen, Wörtern & Symbolen: Patient kann auf entsprechende Felder zeigen und seinen Wunsch damit äußern; PP kann zur Verdeutlichung der Aussagen die Tafel benutzen
→ Kommunikationsbuch: linke Seite mit Symbolen & Zeichnungen, rechte Seite mit dem dazugehörigen Wort; ähnlich wie Bücher für Kleinkinder;
Kommunikationsbücher fördern das Erneute Einüben des Lesens & der Patient Sieht Bild und Begriff wieder im richtigen Zusammenhang
Umgang / Interaktion mit Sprechstörungen (Dysarthrie) :
→ Zentralnervös bedingte Störung mit Schädigung der zum Sprechen notwendigen nervalen Strukturen
Sprachverständnis intakt: Patient versteht was gesagt wird, kann sich aber nur bedingt ausdrücken
Es kommt seltener zu Missverständnissen
Schreibfähigkeit ist weitgehend erhalten
Betroffene ringen oft um Worte und benutzen meist verstärkte Gestik
Sonderform: starkes Stottern
Sprechstörungen (Dysarthrie)
Schriftbasierte Kommunikationshilfen: Patient tippt auf ein Display was er sagen möchte
Elektronische Kommunikationsgeräte, Sprech- oder Schreibtafel
Umgang mit Sprechgestörten:
erfordert genaues Zuhören & Geduld (Gespräche nehmen viel Zeit in Anspruch)
Gut sitzende Zahnprothese unterstützt das Sprechen & die Verständlichkeit; Prothese sollte immer getragen werden
Animieren zum Sprechen, Schreiben & Lesen
Pat. Zeit geben um seine Worte auszusprechen
Diagnostik
Anamnese
Klinik
→ Überprüfung von Motorik & Koordination / Muskelkraft & Reflexe
→ Konzentration / Aufmerksamkeit
→ Blase abtasten (Harnverhalt oft einhergehend mit Schlaganfall)
CT (zum Ausschluss von Hirnblutungen)
→ CT-Aggiographie NUR bei ischämischen Apoplex (Gefäßdarstellung → Lokalisation)
MRT (Erkennen einer Ischämie)
Dopplersono (Bestimmung von extrakraniellen o. intrakraniellen Gefäßstenosen,Blutstromveränderungen)
Therapie
TIME IS BRAIN!!!
→ Penumbra/Periinfarktgebiet: Zone neben dem abgestorbenen Gewebe, in der die Nervenzellfunktion aufgrund des O2-Mangels beeinträchtigt ist, aber noch nicht abgestorben;
O2-Mangel muss schnellstmöglich behoben werden, damit dieses Gewebe nicht auch abstirbt
→ Einfluss auf Überlebenschance & auf Rückbildung neurologischer Ausfälle
Notfallmaßnahmen
VZ-Kontrolle
BZ-Messung
Atmung sichern (Verbesserung der Sauerstoffversorgung im Gehirn)
Arzt verständigen
2 Venöse Zugänge legen
Infusionen zur Volumensubstitution
Notfall-Labor: BSG, BB, HKE, Gerinnung, Krea, Elektrolyte
EKG (Rhythmusstörungen)
CT / MRT Hirn
Basistherapie
Aufenthalt auf einer Stroke-Unit (zeitnaher Gefäßbefund)
→ Spezialstationen, auf denen nach schneller Einweisung die Diagnostik, Behandlung, Überwachung & erste Rehabilitation von geeigneten Patienten erfolgt, die einer speziellen Betreuung bedürfen
Sicherung der Atmung: 2-4l O2; bei auffälliger Atmung: Intubation ->z.B.. Ateminsuffizienz
Sicherung der Herz-/ Kreislauftätigkeit: Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung (z.B: Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, etc.); RR muss hochgehalten werden in der Akutphase, zu niedriger RR → Verschlechterung der Hirndurchblutung
Korrektur des Flüssigkeitshaushaltes
Regulation des BZ (hoher Blutzucker → erhöhter Sauerstoffbedarf) max. 160 mg/dl
Normalisierung der Körpertemperatur (Fieber → erhöhter Sauerstoffbedarf) ungünstig für das Überleben der Zellen im Infarktgebiet , T über 37,5°C physikalisch u. über 38 °C med. gesenkt
Behandlung eines Hirnödems: Je größer das Infarktgebiet, desto wahrscheinlicher ist die Entwicklung eines Hirnödems; konservative Behandlung (OK hoch, Kopf achsengerecht in Neutralstellung lagern); evtl. Operative Entlastung
Thromboseprophylaxe
Kontrolle des Elektrolythhaushaltes
Intensive Frührehabilitation: Orientierung am Bobath-Konzept; Logopädie & Ergotherapie
Verhinderung weiterer Komplikationen
Therapie bei Hirninfarkt
Thrombektomie
Systemische Thrombolyse
Ein Stent wird durch den Thrombus gestochen und daraufhin geöffnet und dann zurückgezogen → „Stent-Retriever“; der Thrombus bleibt im Stent hängen und wird mit hinausgezogen
Bei grossen Gefäßen möglich
Man muss abschätzen, ob man noch genug Gewebe retten kann
danach geht Patient auf Stroke Unit o. Intensivstation
→ Gerinnungshemmende Therapie; zielt darauf, den Schlaganfall auslösenden Thrombus/Embolus aufzulösen, Therapie läuft 1h lang über Perfusor
Voraussetzungen: sicherer Blutungsausschluss, rascher Therapiebeginn & fehlende KI
KI: wenn Patienten schon neue orale Antikoagulantien nimmt weil der sonst verblutet,
bis zu 4 Wochen post-op, schwerste Krankheitsbilder, hohes Alter
Achtung: Aufs Lysefenster achten (innerhalb von 4 1/2 h nach Auftreten des Symptoms)weil sonst die NW zu hoch sind
Patient soll nach Eintreffen im KH innerhalb von 30 min. die Lyse bekommen
→ Lyse und Thrombektomie wird häufig kombiniert wenn keine KI vorliegen!
Therapie bei Hirnblutung
Dekompressive Kraniotomie
Eröffnung des Schädels zur Druckentlastung
Kraniotomie
Eröffnung des Schädels & Ausräumung des Hämatoms
Entlastung bei Kleinhirnblutung & teilweise bei Massenblutungen
Externe Ventrikeldrainage
Punktion eines Seitenventrikels , Einbringen eines Katheters & Ableitung des Liquors in ein halboffenes o. geschlossenes System
Vorübergehende Druckentlastung & Abflussmöglichkeit für Liquor bei Kompression auf Liquorwege
Verlaufsformen
TIA (transischämische Attacke)
PRIND (prolingiertes reversibles ischämisches neurologisches Defizit)
Complete Stroke
Krankenbeobachtung
Komplikationen
Schmerzhafte Schulter
Subluxierte Schulter
Hand-Syndrom
Hüftkomplikationen
häufigste Komplikation der Hemiplegie
Ursachen sind unphysiologische Bewegungen & falsches Handling → Traumatisierung des Schultergelenks
Anfangs : Schmerzen nur bei bestimmten Bewegungen, später : auch Schmerzen in Ruhe
Folge der muskulären Dysbalance
Oberarmkopf rutscht wegen der Schwerkraft & der Lähmung der Schultergürtelmuskulatur aus der Pfanne → es rutschen Weichteile (Muskulatur) in diesen Spalt
Erkennbar sind Abflachung des Oberarms am Schulterdach & tastbare Lücke zwischen Schulterdach & Kopf
Behinderung des venösen & lymphatischen Abfluss : betroffene Hand schwillt an & ist überwärmt
-> entsteht durch veränderten Muskeltonus & Innervation, falsche Lagerung & Verletzungen
ähnlich wie Schultergelenk : schmerzhafte Hüfte
Becken liegt in Rückenlage asymmetrisch, betroffenes Bein ist abnormal außenrotiert ,Femurkopf gleitet aus der Hüfte
Handling :
→ Bein in Mittelstellung bringen
→ Beim Liegen in Rückenlage o. im Sitzen : Bein aufstellen & Trochanter Mayor mit einem Handtuch unterlegen um eine Außenrotation zu verhindern
Prophylaxe von Schulterkomplikationen
Arm oberhalb des Ellenbogens, nahe des Schultergelenks anfassen
vor dem Bewegen Humeruskopf mit leichter Außenrotation & kleinem Schub nach oben ins Gelenk bringen
Arm nicht abduziert anheben
Arm nicht über 40° nach oben heben
bei Pflegemaßnahmen Zug auf den Arm vermeiden
Arm nie längere Zeit nach unten hängen lassen
Gewicht beim Liegen nie direkt auf dem Schultergelenk
Arm mit viel Unterstützungsfläche lagern , Hand darf nicht zur Handinnenfläche abknicken
keine einschnürende Kleidung
keine Blutabnahme, Infusionen, RR-Messung am betroffenen Arm
Ödematös geschwollene Arme hochlagern
Patient zum korrekten Umgang mit Arm anleiten
Bewegung
Bobath-Konzept
Basale Stimulation
Körperpflege
bei Körperkontakt möglichst mit konstantem Druck arbeiten
bei zunehmender Aktivität Patient ins Waschen mit einbeziehen
Pflegekraft steht beim Waschen auf der betroffenen Seite , den Patienten anleiten die betroffene Seite anzufassen
→ bessere Integration der betroffenen Seite in seine Körperwahrnehmung
Bobath Konzept-> Basale Stimulation
Ziel: Wahrnehmung der stärker betroffenen Seite zu aktivieren
->Normalisierung des Muskeltonus, Bahnung normaler Bewegungsabläufe (im Gehirn gespeichert u. neu erlernt) ,Förderung der Körperwahrnehmung
Pflegekraft steht beim Waschen auf der betroffenen Seite
von der weniger betroffenen Seite zur stärker betroffenen Seite
Ziel ist es,dass das Gefühl einer Berührung aus der wahrnehmungstärkeren Seite bewusst auf die Wahrnehmerungsschächere Seite transportiert wird , dort ,,nachspürt”
Hemiplegie ->Management
Spastik reduzierung/ausschalten
Bewegung langsam gestalten /druchführen
genügend Zeit geben ,taktiler Stimmulus
nach empfinden können (Berührungsinformation)
keine punktionellen Berührungen
keine Zug/Druckkräfte auf Arm o. Beine ausüben
Prophylaxe
Aspirationsprophylaxe
Pneumonieprophylaxe
Kontrakturenprophylaxe
Sturzprophylaxe
Schmerzmanagement
bedarfsgerecht
unter Berücksichtigung des Expertenstabdards
Nummerische Rating Skala mit einbeziehen
bei schmerzhafter Schulter den Patienten unterstützen
Ernährung
→ häufig Mangelernährung möglich
Logopäden hinzuziehen
Kostform anpassen
bei ausgeprägter Dysphagie parenterale Ernährung per Magensonde oder PEG
Patienten bei Nahrungsaufnahme nicht alleine lassen
Ess - & Trinkhilfen benutzen
Ressourcen des Patienten nutzen & trainieren
sorgfältige Mundpflege nach dem Essen
keine Gespräche während der Nahrungsaufnahme
ggf. Zahnprothese anpassen lassen
Essprotokoll führen
Ausscheidung
DK schnellstmöglich entfernen
Toilettentraining
Hilfsmittelverwenden (Einlagen etc.)
Wahrnehmung
→ Wahrnehmung fördern & Stürze vermeiden
Neglect : Wahrnehmung des Patienten auf die mehr betroffene Seite lenken
Pusher-Syndrom : z.B. das Becken beim Sitzen symmetrisch ausrichten
bei Fazialparese : Augenpflege durchführen & durch Ausstreichen beider Gesichtshälften stimulieren
Psychosoziale Begleitung
Informieren über Krankheitsbild, Verlauf & Symptome
Motivieren, z.B. in dem Fortschritte anerkannt werden
über Verluste, Sorgen & Ängste sprechen
Angehörige mit einbeziehen
ggf. Seelsorger o. Psychologe miteinbeziehen
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