Akuter Arterienverschluss im Extremitätenbereich

• → kritische Durchblutungsminderung durch eine plötzliche Verlegung des Gefäßlumens

• → immer ein Notfall

• Arterie kann durch lokal gebildetes Blutgerinsel (Thrombus) akut eingeengt o. komplett verschlossen werden

• o. durch mit dem Blutstrom eigeschwemmtes Material entstehen ,sog. Embolie ,durch Embolus

  
  

  
  

• Embolien (70%)

  → Emboliequelle ist 90% das Herz

  → 10% arteriosklerotische Plaques Aorta abdominales, A. iliaca

• Thrombosen auf dem Boden einer arteriellen Verschlusskrankheit (20%)

• andere Ursachen

->Der Embolus strömt so lange im Blutfluss mit,bis er in eriner sich verzweigenden Arterie ,,stecken bleibt”

• Venöse Embolie : Das embolische Material stammt aus dem venösen System , z.B. abgelöstes Thrombenmaterial einer tiefen Beinvenenthrombose

  • Es gelangt über das rechte Herz in denkleinen Kreislauf und damit in die Lungenarterien. Folge ->Lungenembolie

• Arterielle Embolie :Wenn der Embolus bereits im arteriellen System ist und damit im Körperkreislauf startet ,können alle Arterien betroffen sein.

  • Es kann z.B. zu einem Schlaganfall oder einem Infarkt eines Organs kommen .

  • Recht häufig betroffene Organe : Niere,Milz o. Darm

  • Auch Mangeldurchblutung bzw. Ischämie einer Extremität ist möglich

• Differenzialdiagnostisch kommen bei einem akuten Arteriellenverschluss eine lokale arterielle Thrombose infolge einer pAVK

• sowie Gefäßverletzungen/-spasem (selten) in betracht

• selten

• Embolus stammt zwar aus dem venösen System,gelangt aber im Herzen über ein Loch in der Scheidewand ,z.B. bei einem offenen Foramen ovale,direkt in den Körperkreislauf.

• Der Lungen bleibt ausgespart.

• 
  

• Blutgerinnsel (->Thromboembolie) ,entstand z.B.durch Vorhofflimmern im Herz o. als fortgeschwemmter Teil einer TVT

• sog.Vegetationen bei Endokarditis (->septische Embolie )

• Fett (->Fettembolie) ,z.B. nach einem Knochenbruch mit Beteiligung des Knochenmarks o. während/nach der Implantation einer Gelenkprothese

• Bestandteile von arteriosklerotischen Plaques (->Cholesterinembolie)

• Luft (->Luftembolie),z.B. bei versehentlicher zur Umgebungsluft hin offenem ZVK

• Fruchtwasser (->Fruchtwasserembolie),wenn dieses unter der Geburt durch die Plazenta in den Blutkreislauf der Mutter gelangt

• Fremdkörper (->Fremkörperembolie), wenn z.B. während einer Koronarangiografie unbeabsichtigt Katheterbestandteile in die Blutbahn gelangen o. sich ein Stent löst

->Die häufigste Emboliequelle ist das Herz und dort wiederum der linke vorhof bei Vorhofflimmern

→ Verschleppung korpuskulärer Elemente innerhalb der Blutbahn

• Thrombotisches Material, Cholesterin aus atheromastösen Plaques, Tumorpartikel, Fetttropfen & Luft nach Trauma, septische Embolie bei bakterieller Endokarditis, Fruchtwasser, Fremdkörper

• Verschlepptes Material = Embolus

korpuskulärer ->aus Körperchen bestehend

• Venöse Embolie :

  → Lungenembolie

• Arterielle Embolien :

  → Gehirn (z.B. Hemiparese)

  → Extremitäten (akuter Arterienverschluss)

  → Nieren (Niereninfarkt)

  → Milz (Milzinfarkt)

  → Mesenterium (z.B. akutes Abdomen)

→ intravitale, intravasale, lokalisierte Gerinnung von Blutbestandteilen

• Arterielle Thrombosen ->Herzinfarkt

• Venöse Thrombosen ->tiefe Beinvenenthrombose

  • Venöse Erkrankung -> Zyanose

Virchow' Trias :

• Endothelalteration : Entzündung, Trauma

• Blutstromveränderungen :

  → Wirbelbildungen (Varizen)

  → Strömungsverlangsamung (lokale Stase, Herzinsuffizienz)

• Veränderung der Blutzusammensetzung mit Ungleichgewicht zwischen Gerinnung & Fibrinolyse

Inkomplettes Ischämiesyndrom :

→ Kritische Durchblutungsstörung, jedoch noch notdürftige Restperfusion des Versorgungsgebietes über bestehende Kollateralen

Komplettes Ischämiesyndrom :

→ völliges Sistieren der Blutversorgung

• A. fermoralis superficialis

• A. brachialis

• Nierenarterie

• Mesenterialarterien

Englisch: Deutsch:

(1) Pain Blitzartiger, wahnsinniger Schmerz

(2) Paleness , pallor Blässe(u.kühle Haut)

(3) Parasthesia Missempfinden

(4) Pulselessness Pulslosigkeit

(5) Paralysis Bewegungsunfähigkeit

(6) Postration Schock(symptome)

->In anderen Bereichen hängen die Beschwerden vom Versorgungsbereich der betroffenen Aterien ab

• ->Schlaganfall= Bewusstseinstörigen

Embolie

Plötzlicher Beginn

Kardiale Vorerkrankungen

Thrombose

Langsamer Beginn

Bekannte arterielle Verschlusskrankheit

• Schock

• Ischämische Nekrose

• klassische Konstellation von Anamnese & körperlicher Befund

  → Anamnese : Ischämischer Muskelschmerz , Claudatio intermittens (Schaufensterkrankheit)

  → Inspektion : Nekrosen, Hautcolorit

  → Palpation : Fußpulse, Temperaturvergleich

• Doppler- & Duplexsonographie

• Angiographie nur im Ausnahmefall inzidiert

  • ggf. kann Embolus gleich therapeutisch entfernt werden

->Sofortmaßnahmen :

• Chirurg informieren ; Nulldiät

• Tieflagerung der Extremitäten zur Verbesserung der Perfusion

• möglichst Watteschuh, keine Wärme – o. Kälteaplikation

• Schmerzbehandlung (Morphin o. Dolatin i.v.)

• 10000 IE Heparin i.v. Zur Verhinderung Appositionsthrombose

->akuter Aterienverschluss=Notfall! , je nach Lokalisation ggf. der gesamte Organismus vital bedroht

• dadurch wird Perfusionsdruck erhöht und eine Minimaldruchblutung aufrechterhalten ;

• Vermeiden von äußerem Druck

• hohe Dosis Heprin i.v um weite Gerinnsel zu verhindern

• operative Embolektomie ( möglichst innerhalb der ersten 6 Stunden)

  → Fogarty Katheter :Entfernung eines Embolus ; Schnitt in die Leiste → Einführung des Katheters in Arterie & am Gerinnsel vorbei-/hindurchgeschoben ; nach der Füllung des Ballons wird der Katheter zurückgezogen & der Embolus quillt aus der Arterie → Entfernung eines akuten arteriellen Verschluss

• perkutane transluminare Angioplastie

  • -> Erweiterung eines verengten Blutgefäßes mittels eines ins Gefäßsystem eingeführten Katheters

• lokale & systemische Fibrinolyse

• Je nach Befund bestehen für die Revaskularisation (Wiedereröffnng des Gefäß) folgende Therapieoptionen :

• Im Rahmen der Angiografie(Katheteruntersuchung) :

  • Lokale Fibrinolyse (kurz Lyse)

  • Aspirationsthrombolektomie

  • Operativ: Embolektomie

  • Bypass

• ->Längfristig muss die Ursache der Embolie gesucht u. möglichst beseitigt werden.

• Lokale Fibrinolyse (Kurz Lyse)

• In unmitterlbarer Nähe des Blutgerinnsels werden Medikamente eingebracht ,die das Gerinnsel auflösen

• In der Annahme,dass häufig weitere Gerinnsel an anderer Stelle vorhanden sind ,wird das Medikament parallel meist zusätzlich systemisch verabreicht

• Der Embolus wird an die Katheterspitze angesagt (aspiriert) und zusammen mit dieser herausgezogen

• n

• Der durch den Embolus verschlossene Gefäßabschnitt wird durch eine an anderer Stelle entnommene Vene

• oder durch einen Kuststoff-Bypass überbrückt bzw. umgangen

  • der Gefäßverschluss selbst bleibt stehen

• Reperfusion nach länger bestehender Ischämie (über 6 – 12 Stunden) :

  → Rhabdomyolyse

  • Ein Zusammenbruch der Skelettmuskulatur aufgrund einer direkten oder indirekten Muskelverletzung.

  → Hyperkaliämie =Kaliumüberschuss

  → Azidose =Übersäuerung

  → Myoglobuline

  → drohendes Nierenversagen

• Emboliequellen suchen & beseitigen

• Risikofaktoren einer Arteriosklerose ausschalten

• bei rezivierenden Embolie : Antikoagulanzien

• bei AVK : Thrombozytenaggregationshemmer