Key Point
1/4 aller Männer mit CA leiden an Bronchial-CA
wichtigster Risikofaktor:Rauchen
Risiko steigt:
Je früher mit dem Rauchen begonnen
Je länger geraucht (Pack Years)
Definition
Bösartige Tumore
Asymptomatisch ->Kaum an Symptomen feststellbar
ausgehend vom Epithel der Lunge (Bronchien & Lungenparaenchym)
D.h von Schleimhaut der Bronchien & Bronchiolen, selten vom Epithel der Alveolen
Nur 4 % aller Lungentumore sind gutartig)
Inzidenz
25% aller Karzinome
60/100.000 Personen pro Jahr
Ca. 50.000 Menschen erkranken pro Jahr (in Deutschland)
m:w = 3:1
Männer häufigste Krebstodesursache, bei Frauen Platz 3 nach Brust- & Darmkrebs
Mortalität an erster Stelle
Häufigkeitsgipfel : 55. - 65. Lebensjahr
->bei Pleura beteiligung =Schmerzen
B-Symptomatik : Gewichtsverlust, Fieber,Abgeschlagenheit
Ätiologie/Risikofaktoren
Zigarettenrauchen (85%, Dauer & Ausmaß des Zigarettenkonsums)
Passivrauchen (Faktor 1,3 – 2)
Berufliche Einflüsse 8% (Uranbergbau, Asbeststau, Chrom-VI, Nickel,Haloether/Flurane
->Luftverschmutzung (Feinstaub)
Selten Narbenkarzinom (vernarbte Entzündung z.B. nach TBC)
Genetische Disposition
Pathophysiologie
siehe Risikofaktoren
Auch bestehende Lungenerkrankungen wie eine chronische Bronchitis ,Lungenemphyseme,eine Pneumonie und eine Tuberkulose können die Lunge so in Mitleidenschaft ziehen,dass das Risiko für Lungenkrebs steigt
Rauchen diese Pat., erhöht dies das Risiko zusätzlich
Histologische Einteilung
Kleinzelliges BC / SCLC
Nicht-kleinzelliges BC/NSCLC
a) Plattenepithelkarzinom
b) Adenokarzinom
c) Großzelliges Bronchialkarzinom
Einteilung ->Erklärung
Diese Unterteilung ist v.a. für die Behandlung entscheident
Die kleinzelligen Tumore wachsen sehr schnell und sind deshalb auch empfindlich für eine Chemotherapie ,
die großzelligen Tumore wachsen langsam u. werden daher primär operiert
Kleinzelliges Bronchialkarzinom
->Kennzeichen
25% der BC mit sinkender Inzidenz (15%)
Lokalisation ist zentral
Prognose ist schlecht
frühe Metastasierung
schnelle Zellteilung
→ springen gut auf Chemotherapie an
Nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom
75% der Patienten
a) Plattenepithel-Ca bei 40%, zentral (33%)
b) Adeno-Ca bei 25%, peripherer, häufigste Form bei
Nichtraucher (34%)
c) Großzelliges BC bei 10% (<20%)
Stadieneinteilung
Stadien der Tumorkrankheit (Staging)
TMN :
T : Tumorgröße & Ausdehnung
N :(Nodus) Lymphknotenstatus
M : Fernmetastasen
Stadium 0 – IV : nach TMN
G1 – G4 : Grad der Differenzierung
→ Je nach Stadium Empfehlungen für Therapie
Stadien kleinzelliges Bronchialkarzinom
Bei Diagnosestellung meist schon metastasiert
Einteilung in :
sehr begrenzte Krankheit (Very limited disease) → kein Lymphknotenbefall -> nicht lernen
begrenzte Krankheit (Limited Disease) → keine Metastasierung
Fortgeschrittene Krankheit (Extensive Disease) → Metastasierung
-> sagt etwas über prognose aus
Symptomatik / Klinik
->Allgemeine Symptome -> Unterscheidung Histologisch
Typische Symptome fehlen
Frühstadium symptomarm und unspezifisch
späte Symptomatik:
Husten, Dyspnoe & Thoraxschmerz (sind unspezifisch)
Gewichtsverlust
Fieber u.Nachtschweiß
hartnäckiger Husten, Auswurf & Fieberschübe die länger als 14 Tage bestehen (ohne erkennbare Ursache) abklären
Spätsymptome : Atemnot,Fieber,Schwitzen, Gewichtsverlust, Heiserkeit, metastasenbedingte Knochenschmerzen
Allgemeine Symptome bei Ca (Abgeschlagenheit etc.)
Symptome ->Erklärung
Warnsymptome , die unbedingt an ein Bronchialkarinom denken lassen sollten : zunehmender Husten bzw. Husten von Blut (Hämoptyse) u. hartnäckige Atemwegserkrankungen ,die sich trotz Therapie nicht bessern ,mit Schmerzen u. Gewichtsabnahme
->Ein fortgeschrittenes Bronchialkarzinom kann in Nachbarorgane einwachsen und weitere Symptome verursachen z.B. :
Pneumonie: wenn der Tumor einen Bronchus verlegt u. sich dahinter Sekret anstaut u. infiziert
Heiserkeit: durch einen Befall des N. laryngeus recurrens
Schluckstörungen: durch eine Kompression der Speiseröhre
Atemnot : durch Pleuraergüsse o. einen Zwerchfellhochstand, der bei Infiltration des N.phrenicus entsteht
Blutdruckabfall mit Schwindel : inflge eines Perikardergusses
Halsvenenstauung und Schocksymptomatik: bei einer Einengung der oberen Hohlvene (obere Einflussstauung)
Pancoast Tumor
peripherer(TU) Tumor in der Lungenspitze
Infiltration umgebender Strukturen
Parästhesien
Schulter-Arm-Schmerzen
Armschwellung
Pancoast-Tumor ->Erklärung
Lungenkarzinom ,in den Lungenspitzen ->breitet sich rasant aus
Durch seine Lage infiltriert es frühzeitig den Nervusplexus am Arm (Plexus brachialis) ,was sich mit Schmerzen und Lähmungen des Arms bemekrbar macht, und den Sympathikus am Hals
Letzteres führt zum sog. Horner-Syndrom (auf der betroffenen Seite ist die Pupille eng,das Oberlid hängt herunter u. das Auge sieht insgesamt kleiner aus)
Gleichzeitig kann es Knochen zerstören u. eine Schwellung des Arms verursachen (->Lymphödeme und venöse Abflussstauung)
Paraneoplastisches Syndrom
->könnnen Hormonverwandte peptide gebildet werden unterliegen nicht der Rückkopplung
Besonders beim kleinzelligen Karzinom
Hormone (Hormonverwandte peptide)werden gebildet , z.B.
Cushing-Syndrom (ektope ACTH-Produktion) ->ZNS
(inadäquate ADH-Synthese ->)vermehrte Wassereinlagerung ohne
(Hyperkalziämie bei parathormonverwandten Peptid)
Thrombozytose mit Thrombusneigung
Paraneoplastisches Syndrom ->Erklärung
Vor allem das kleinzellige Bronchialkarzinom macht sich häufig durch sog. paraneoplastische Syndrome bemerkbar
Paraneoplasien sind Symptome, die im Rahmen der Krebserkrankung auftreten ,aber nicht direkt durch das Tumorwachstum oder seine Metastasen hervorgewurfen werden
die häufigste Paraneoplasie ist das Cushing-Syndrom
-> Hierzu kommt es,da der Tumor das Hormon ACTH produziert,welches wiederum die typischen Symptome (Stammfettsucht,rundes Gesicht,Diabetes) verursacht
Daneben gibt es paraneoplastisches Syndrome , die auf den Wasser - (Syndrom der inadäquaten ADH-Ausschüttung ) oder Elektrolythhaushalt (Haperkazämiesyndrom druch die gesteigerte Bildung von parathormonähnlichen Peptiden)
wirken,
das Gerinnungssystembeeinfussen (erhöhte Thromboseneigung)
oder sich an der Muskulatur bemerkbar machen (Lambert-Eaton-Syndrom)
Diagnostik
Anamnese ->Symptome
Perkussion /Auskultation
Röntgen Thorax
Pleurasono, evtl. mit Punktion
CT-Thorax evtl. mit Punktion
Bronchoskopie mit Lavage bei zentralem BC
Staging :
CCT/Knochenszintigramm/Abdomensono
Präop : Lungenfunktionstest
Anamnese:
(Rauchen, familiäre Vorbelastung, berufliche Exposition)
Basisdiagnostik :
CT -Thorax,Rö-Thorax
CT-Oberbauchorgane, Sono Oberbauchorgane
Bronchoskopie
zumeist Skelettszintigraphie
Untersuchungen
Lokalisationsdiagnostik :
Röntgen
CT
Suche nach Fernmetastasen (Sono Leber, CT, Gehirn etc.) Knochenszintigrafie…)
PET (Positronen-Emissions-Tomographie)
Bronchoskopie (Histologie)
Für den Radiologen:
Für den Radilogen ist jedoch ein Rundherd besonders verdächtig, der unbedingt weiter durch eine CT -Untersuchung (kontrastmittelgeschützte CT ,HR-CT oder PET-CT ) abgeklärt werden muss
Labor
Blutbild
Serum-Kalzium
Leber- & Nierenwerte
TU-Marker → untergeordnete Rolle (für Diagnose)
->Verlauftskontrolle
Sputum : pathologische Zellen
Lungenfunktionsdiagnostik
vor operativen Eingriffen
zur Beurteilung der Operabilität
Diagnose bestätigen
Um die Diagnose zu bestätigen ,wird jeder auffällige Befunde biopsiert und anschließend histologisch untersucht
Die Biopsie wird meistens im Rahmen einer Bronchoskopie oder Thoraskopie entnommen
Falls der Tumor darüber nicht erreicht werden kann, ist evtl. eine Probenthorakotomie notwendig
Tumorausdehnung beurteilen (Staging)
Sobald die Diagnose histologisch gesichert ist , muss die Tumorausdehnung beurteilt werden
und es muss festgestellt werden ,ob weitere Organe in Mitleidenschaft gezogen wurden bzw. Metastasen vorliegen
Hierzu wird ein Sono und ein CT des Abdomens und Kopfes gemacht
und eine Skelettszintigrafie
Beurteilung der Operabilität
Beor der Pat. operiert wird,muss die Lungenfunktion des Patienten geprüft werden
Diese Untersuchung ist wichtig ,um Festzustellen ,ob eine Operation überhaupt möglich ist
bei Pat. mit einer von vornherein schlechten Lungenfunktion ist zu erwarten,dass die Lungenfunktion nach Entfernung der betroffenen Lungenanteile nicht mehr ausreicht
-> ,,funktionell inoperabel”)
->Als wichtigster Parameter wird dabei die Einsekundenkapazität (FEV1) herangezogen und so is postoperativ zu erwartetene Lungenfunktion abgeschätzt
Therapie
->Abhängig von :
Histologie
Stadium
Therapie-Optionen
Chirurgisch (OP)
Zytostatisch (CHT)
Radiologisch (Strahlentherapie)
->Neue Therapieoptionen : personalisierte Tumortherapie
Klinische Stadieneinteilung
Verlauf u. Prognose unterschiedlich
NSCLC : TNM Klassifikation
SCLC: Marbung- Klassifikation
Kleinzelliges Bronchial-CA : /SCLC
Frühzeitige Metastasierung, schnelles Wachstum
bei Diagnosestellung zu 80% inoperabel und bereits metastasiert
Begrenzte Krankheit /limited disease :
Resektion mit kurativer Zielsetzung
(very limited disease )
Polychemotherapie / Strahlentherapie
Ausgedehnte Krankheit (extensive Disease) :
Polychemotherapie, palliativ
Adjuvante Strahlentherapie des Schädels
→ Propyhlaxe Schädelmetastasen
->Polychemotherapie - kombinierte Chemotherapie mit mehreren Substanzen
Nicht-kleinzelliges Bronchial-CA / NSCLC
→ nicht so schnelles Wachstum, lokale Ausbreitung, weniger gutes Ansprechen auf Chemotherapie
Kurative chirurgische Tumorresektion
(Lobektomie/Pneumoektomie/Segmentresektion)
je nach Stadium ergänzt durch Radio- o. Chemotherapie
soll gezielt die tumorinduzierte Gefäßneubildung sowie das Tumorwachstum hemmen
Palliative Therapie
Lebensqualität erhalten o. verbessern :
Optimale Schmerztherapie
Behandlung der Atemnot,Angst,Übelkeit
Chemotherapie
Palliative Strahlentherapie (z.B. bei Knochenmetastasierung o. Einflussstauung)
Endobronchiale Strahlentherapie
Symptomatische Maßnahmen
Psychische Unterstützung
Prognose
schlecht, 5-Jahresüberlebensrate beträgt 15%(Über alle) (je nach Tumor) ->Über alle Stufen hinweg
bei kleinzelliges LungenCa (SCLC) : Prognose ohne Therapie im Bereich von Wochen bis Monaten
Mittlere Übelebenszeit SCLC
Mit Therapie :8-16 Monate
Ohne Therapie 7-14 Wochen
NSCLC
5-Jahres ÜLR bei 40-60%
Bei Inoperabilität und Radiatio 5%
2/3 der Fälle sind bei Aufnahme in die Klinik operabel
Prognose von Frühdiagnose abhängig
Metastasierung
Lymphogen in die LK des Bronchialbaums
Hämatogen:Fernmetastasen
Lokalisation :
Leber
Gehirn
Nebenniere
Skelett/Knochen
Primärtumoren mit möglichen Lungenmetastasen
Kolorektales Ca
Seminom (Hodentumor)
Prostata Ca
Mamma Ca
Magen Ca
Schilddrüsen Ca
Nierenzell Ca
Prävention
Nichtrauchen bzw. Rauchstopp,Vermeiden von Passivrauchen
Rauchentwöhnungsprogramme, nach Abstinenz sinkt das Krebsrisiko langsam, nach ca. 15 Jahren auf Niveau eines Nichtrauchers
Berufliche Exposition gegenüber Risikofaktoren vermeiden (Arbeitsschutz)
Verzicht auf krebserzeugende Arbeitsstoffe
Arbeitsschutzmaßnahmen bei unvermeidbaren Umgang mit Karzinogenen (krebserregende Stoffe)
Körperliche Aktivität
Screening aufgrund hoher Anzahl falsch positiver Befunde (benigne Läsionen) bislang nicht empfohlen
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