organisch:
Der belebten Natur angehörend.
biologisch:
Auf natürlicher Grundlage, naturbedingt, unter Verzicht auf Chemie, die Biologie betreffend, auf ihr beruhend.
ökologisch:
Die Wechselwirkungenzwischen den Lebewesen und ihrer Umwelt betreffend, in Europa häufig verwandtes Synonym für biologischen Landbau.
alternativ:
wahlweise; zwischen zwei Möglichkeiten die Wahl lassen; in den 70er und 80er Jahren eine der Bezeichnungen für den bioogischen Landbau.
Traditionelle Landwirtschaft:
Schnittmenge aus traditionellen und konventionellen, teilweise unabhängig von der Produktionsmethode eingeführte Verfahren, auch die herkömmliche Landwirtschaft genannt.
integrierte Landwirtschaft:
nach Schadschwellen oroentiertes Pflanzenschutzkonzept. Versuch, möglichst umweltschonend zu arbeiten
Konventionelle Landwirtwschaft:
die intensive Landwirtschaft, aber auch die übliche/herkömmliche genannt, teilweise auch die traditionelle
Ökologische / Biologische Landwirtschaft:
Biolandbaugemäß den Richtlinien der EU-Vorschriften, weitgehender Verzicht auf chemisch-synthetische Hilfsstoffe, Förderung der Bodenfruchtbarkeit, Tiergesundheit, ethische Prinzipien etc.
Diverse andere:
biodynamische Landwirtschaft, evergreen agriculture, permaculture, renewable agriculture, climate smart agriculture, coservation agriculture/tillage, …
Betriebsgestaltung nich tallein vom Streben nach kurzfristiger Erhöhung des Arbeits- und Kapitaleinkommens bestimmt.
Kennzeichen des ökologischen Landbaus ist die Bevorzugung naturgemäßer oder naturnaher Anbaumethoden
Alle Richtungen des ökologischen Landbaus beruhen auf ganzheitlichen, zyklischen Lebensbetrachtungen. Entscheidendes Kriterium des Handelns soll nicht das Ertrags-Maximum, sondern das Qualitäts-Optimum sein.
Möglichst geschlossene Stoff- und Energiekreisläufe
Da Permakultur wegen Austrägen nicht möglich: begrenzter Zukauf von Futter, Mist und bestimmten mineralischen Düngemitteln zugelassen
“Landwirtschaft kann nicht ohne Eingriffe in Lebensprozesse und Verändrungen von natürlichen Gleichgewichten betrieben werden.”
Die Substitution von Boden und Arbeit durch Kapitalgüter ist gering, der Betrieb ist gering “fremdabhängig”
Ökologisch geführte Betriebe verzichten auf eine “extreme” Spezialisierung der Erzeugung; ihre Struktur ist vielseitig, komplex und teilweise arbeitsaufwendig (meist zusätzliche Produktionszweige und / oder Verarbeitung /Vermarktung)
Natur als ein Ganzes
=> Pflanzenkrankheiten sind Bodenkrankheiten
=> Boden als Magen und Eingeweide der Pflanzen
20er (Aufkommen von Kunstdüngern, Erste schwere Maschinen): Probleme mit Bodenverdichtung und Erosion
=> 1924 Vortragszyklus von R. Steiner für Bauern
=> Forschungen von Sir A. Howard (GB) zur Kompostierung in Indien
Gegen Industrialisierung / Ernährung / Gartenbewegung Eden
30er (Reformbewegung “Zurück zur Natur”): Suche nach naturgemäßem Leben
=> Erste vorwiegend biodynamische Betriebe in der Schweiz
=> Vegetarier-Bewegung, Naturfreunde
Bodenfruchtbarkeitsdefizite in den industrialisierten Betrieben (Treffen mit Rudolf Steiner in Koberwitz)
Zweiter Weltkrieg/Nachkriefgsjahre 50er (Dr. Müööers “Jungbauern-Bewegung”): Geringe Abhängigkeit von Hilfsstoffen, Kosten sparen und politische Gründe
=> Beginn der organisch biologischen Bewegung
Sicherung Klein- und Berglandwirtschaft
60er (“Grüne Revolution”, starke Zunahme der Mechanisierung, massiver Umsatz von chemisch-synthetischen Hilfsmitteln, Resistenzerscheinungen)
=> In der Öffentlichkeit: Buch: “Der stumme Frühling”
70er (Erste Umweltprobleme, DDT, 1973 Ölkrise, Aussteiger-Bewegung): Schlechte Erfahrungen mit chemischen Hilfsstoffen, Gesundheitsprobleme; Abhängigkeit von teuren Rohstoffen, Energie und Futtermitteln; Lebenssinn (Suche nach einfacheren Leben)
=> Nebenerscheinung: Aussteiger mit viel Idealismus und wenig Fachkenntnissen auf zu kleinen Höfen
Protestbewegung, Umweltbewegungen, Ernährung
80er (Allgemeines Umweltbewusstsein als politische Kraft; Überproduktion; Forschung in Gen-Technik): Umwelt-Bewusstsein
=> Verbessertes Ausbildungsangebot
=> zunehmende finanzielle Förderung durch Kantone (erste Umstellungbeiträge), schließlich durch den Bund Propagierung der integrierten Produktion
Beginn der 90er (Überproduktion; Sättigung und Liberalisierung des Agrarmarktes; Agrarpolitische Neuorientierung): Suche nach besseren Absatzmöglichkeiten (Marktnischen)
=> Direktzahlungen für Öko-Leistungen in Diskussion
Formalisierung , Großverteiler
00er: Diskurs Konventionalisierung
10er Professionalisierung; Ernährungswandel, Klimawandel, Biodiversitätsverlust, Tierwohl, …
15: Ernährungssicherung, food systems-Debatte
20er: Pandemie und Klimakatastrophe
biologisch-dynamische Wirtschaftsweise als älteste aller ökologischen Landbaumethoden
Anthrosophie als neue Geisteswissenschaft
“Landwirtschaftlicher Kurs”: 1924 auf Git Koberwitz/Breslau
=> 160 Landwirte großer Güter suchen nach Lösungen zur Minderung erster negativer Auswirkungen der industrialisierten Landwirtschaft und fragen den Nicht-Agrarier Steiner um Rat
Ganzheitsprinzip:
Biorythmische Aspekte: bei Aussaat und Pfelge der Bestände Beachtung der Stellung des Mondes zu den 12 Sternbildregionen
Bildschaffende Methoden: zur Qualitätsbewertung; Darstelluing der Vitalität eines Organismus
Geisteswissenschaftliche Zugänge der Anthroposophie, im “herkömmlichen” ökologischen Landbau: ethische Prinzipien
Kernstück biologisch-dynamischer Arbeitens ist die Verwendung bestimmter Präparate, ums subtilere Naturkräfte für die Erzeugung qualitativ hochwertiger Nahrungsmittel nutzbar zu machen
Spritz- oder Feldpräparate: “Horndung” und Hornkiesel; sechs verschiedene Kompostpräparate, die aus pflanzlicher Substanz (Brennessel, Schafgarbe, Löwenzahn, Eichenrinde, …) gewonnen werden.
Lebensform-Bewegung: der natürliche landbau in den 1920er Jahren
=> Biologische Bodenkultur und Düngerwirtschaft / Kontrapunkt zur Industrialisierung der Landwirtschaft
=> Viehlose Landbauweise (vegetarische Orientierung)
=> Erzeugung hpchwertiger Nahrungsmittel
=> Ausschluss von stickstoff-haltigen Mineraldüngern, nicht verrotteten organischen Düngemitteln und Schwermetallhaltigen Pestiziden
1920er: Fortbestand einer bäuerlichen Landwirtschaft
1930er: biologisch-dynamische Landwirtschaft
1930-50: organisch-biologischer Landbau
Maria Müller: Entwicklung des biologischen Hausgartens
=> Senkung der Produktionskosten/Sicherung des Absatzes durch Qualitätsverbesserung/kleinbäuerliche Betriebe vor Krisen absichern
=> Eine der ersten Frauen, die Landwirtschaft an der englischen University of Reaging studierte
=> Mit 20 Jahren starteete sie Haughley-Experiment, den ersten langfristigen wissenschaftlichen Vergleich von ökologischem und klassisch chemisch-basierten Anbau. 1943 veröffentlichte sie den Bio-Klassiker “The Living Soil” über ihre Forschung
=> 1946 war sie Mitbegründering und erste Präsidentin der Soil-Association, die später zur Gründung von IFOAM -Organics International beitrug
=> Pioniert auf dem Gebiet der tropischen Landwirtschaft
=> Erfinder des Indore-Verfahrens: Kompostierung von organischen Abfällen
=> Ist noch kein explizierter Vertreter einer biologischen Landbaumethode, seine Arbeitsweise war aber für die sich in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts entwickelnde “organische Landwirtschaft” wegweisend.
1927: Gründung der ersten zwei Bio-Betriebe in Ö
Nachkriegsphase: Modernisiserung der Landwirtschaft
Differenzierung der Anbausysteme
Umfassende Verändrungen in der Landwirtschaft
Beginn der deutlichen Differenzierung zwischen Bio und Konv
Ökologischer Landbau zwischen Werte und “Konventionalisierung”
Ab 1995: Erste Diskurse in Kalifornien über die Industrialisierung der biologischen Landwirtschaft und dem Einsatz von Fremdarbeitskräften
Nach 2000: Fortsetzung des Diskurses auch in Europa, vor allem in Folge der zunehmend starken Rolle der Lebensmittelketten
2015: zukünftige Ausrichtung des ökologischen Landbaus (Organics 3.0)
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