PPR36
Pflegepersonal-Regelung „PPR“ wurde 1992 als Berechnungssystem für den Pflegepersonalbedarf eingeführt.
Ziel war eine zweckmäßige, wirtschaftliche und ganzheitliche Pflege der zu behandelnden Patienten
erwachsene Patienten in neun und Kinder in 27 unterschiedliche Pflegeaufwandsgruppen
Pflegebereiche werden unterschieden in „allgemeine Leistungen“: Körperpflege, Ernährung, Ausscheidung, Bewegung und Lagerung
sowie „spezielle Pflege“: Leistungen rund um Operationen, invasive Maßnahmen, akute Krankheitsphasen, Versorgung mit Medikamenten, Wund- und Hautbehandlung
für jede der neun Aufwandsgruppen ist ein fester Minutenwert hinterlegt, z. B. allgemeine Pflege: erweiterte Leistungen: 98 Minuten
Auf Basis dieser „PPR-Minuten“ lässt sich der Personalbedarf festlegen
Die PPR ist für viele Krankenhäuser ein Verrechnungsinstrument der Pflegekosten im Rahmen der DRG-Kalkulation und ein Instrument zur Erfassung des Pflegeaufwandes
LEP
Leistungserfassung in der Pflege
Feststehenden Tätigkeiten werden realistische Zeiten zugewiesen, sodass die Personalbindungszeit einzelnen Patienten zugeordnet werden kann.
Pflege-Komplex-Maßnahmen-Scores (PKMS)
Mit Etablierung des Pflege-Komplex-Maßnahmen-Scores (PKMS) kann der Pflegedienst seit einigen Jahren hochaufwendige Pflegeleistungen über ein in das DRG-System aufgenommenes Zusatzentgelt finanzieren. Über verschlüsselte OPS-Codes, die dem PKMS zugeordnet sind, kann die Pflegeintensität auf einzelnen Stationen oder in bestimmten Zeiträumen dargestellt werden
In Zukunft soll der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) Qualitätsprüfungen in Krankenhäusern durchführen.
Dazu sind angemeldete und unangemeldete Besuche in Krankenhäusern vorgesehen.
Der G-BA hat im Dezember 2017 eine MDK-Qualitätskontroll-Richtlinie (MDK-QK-RL) nach § 137 Abs. 3 SGB V beschlossen.
In dessen Teil A sind die allgemeinen Regeln zum Ablauf der Qualitätsprüfungen festgelegt.
Teil B der Richtlinie soll die Qualitätskriterien für die Prüfungen enthalten und wird derzeit noch erarbeitet
Die geplanten Qualitätsmessungen und -prüfungen beziehen sich jedoch nicht auf die Pflege, sondern generell auf die Versorgung von Patienten im KH
Erfassung und Kategorisierung von Arbeitszeit und Pflegezeit
A
Arbeitsvertragliche StundenGesamtsumme der per Arbeitsverträgen mit den Mitarbeitern vereinbarten Arbeitszeit
2.000 Stunden
A minus Krankheits-, Urlaubs-, Fortbildungsstunden und sonstigen Stunden in denen die Mitarbeiter abwesend sind, ergeben die …
400 Stunden
B
… Anwesenheitsstunden.
1.600 Stunden
B minus Stunden für Dienstbesprechungen, Vorbereitung vor einer Tour, Nachbesprechungszeiten etc.ergeben die …
128 Stunden
C
… Einsatzstunden.Alle Stunden, die maximal für Leistungen zur Verfügung stehen.
1.472 Stunden
C minus Fahrt- und Wegezeiten ergeben die ….
D
… Netto-Kunden-Stunden.
1.072 Stunden
Wirtschaftlichkeit eines Pflegedienstes zu steuern
Um die Wirtschaftlichkeit eines Pflegedienstes zu steuern, muss mindestens monatlich – besser wöchentlich – das Verhältnis von arbeitsvertraglichen Stunden (A) zu Netto-Kunden-Stunden (D) betrachtet werden.
Empfohlene Kennzahlen für Pflegedienste
1
Kostendeckung
Gesamtsumme der Erlöse aus Pflege-, Betreuungs- und Hauswirtschaftsleistungen dividiert durch alle Personal- und Sachkosten multipliziert mit 100 %
oder
Umsatzrendite
Betriebsergebnis (laut BWA) dividiert durch Gesamtsumme der Erlöse auch Pflege-, Betreuungs- und Hauswirtschaftsleistungen, multipliziert mit 100 %
2
Umsatz pro Pflegekunde und Monat
Gesamtsumme der Erlöse aus Pflege-, Betreuungs- und Hauswirtschaftsleistungen eines Monats dividiert durch die Anzahl der Kunden (Köpfe) im gleichen Monat
3
Fahrt- und Wegezeiten
Fahrt- und Wegezeiten dividiert durch Anwesenheitszeiten aller Mitarbeiter (ohne Leitung und Verwaltung), multipliziert mit 100 %
4
Erlösanteile SGB V, SGB XI, Privatzahler (nach Kostenträger)
Erlöse aus SGB V (Krankenpflege) dividiert durch die Gesamtsumme Erlöse, multipliziert mit 100 %
5
Erlös pro Einsatzstunden
Gesamtsumme der Erlöse aus Pflege-, Betreuungs- und Hauswirtschaftsleistungen, dividiert durch die Zahl der Einsatzstunden
6
Erlös pro Netto-Kunden-Stunde
Gesamtsumme der Erlöse aus Pflege-, Betreuungs- und Hauswirtschaftsleistungen, dividiert durch die Zahl der Netto-Kunden-Stunden
Hilfreiche und unsinnige Kennzahlen für Pflegedienste
Umsatz pro Pflegegrad oder Ertrag pro Mitarbeiter sind wedersinnvoll noch hilfreich
-> Denn der mögliche Ertrag variiert sehr stark mit der Qualifikation und dem vereinbarten Stundenumfang des einzelnen Mitarbeiters
Durchschnitt über alle Mitarbeiter zu bilden, macht daher keinen Sinn
Ertrag pro Mitarbeiter“ auch nicht sinnvoll, denn die Mitarbeiter legen nicht fest, welchen Umsatz sie erwirtschaften, dies ergibt sich aus der Tourenplanung. „Wer die ‚Badetour‘ hat, kann nichts für den eher niedrigen, wer die ‚Spritzentour‘ hat, nichts für den hohen Umsatz
heimliche Leistungen
unbedingt zu vermeiden
Denn die bezahlte Arbeitszeit bleibt dieselbe, aber die Erlöse sind niedriger.
Maßnahmen zur Qualitätssicherung und -verbesserung in Krankenhäusern
die Implementierung eines Qualitätsmanagements,
die Teilnahme an Maßnahmen zur Qualitätssicherung sowie
die regelmäßige Veröffentlichung von Qualitätsberichten zu Struktur- und Leistungsdaten
Qualitätsmanagement-System Krankenhäuser
Verbreitet sind in Krankenhäusern Zertifizierungen nach KTQ und DIN ISO 9001.
KTQ-Zertifikat
Zertifizierungsverfahren
abgesehen von Krankenhäusern auch Arztpraxen, Medizinische Versorgungszentren (MVZ), Pathologische Institute, Rehabilitationskliniken, Pflegeeinrichtungen, Hospize, alternative Wohnformen und Rettungsdienste ein KTQ-Zertifikat erhalten
basiert auf einer Selbst- und Fremdbewertung in sechs Bereichen:
Patientenorientierung,
Mitarbeiterorientierung,
Sicherheit – Risikomanagement,
Informations-und Kommunikationswesen,
Unternehmensführung sowie
Qualitätsmanagement
Bei der Selbstbewertung beurteilt sich das Krankenhaus im ersten Schritt selbst. Anschließend prüft ein Visitorenteam das Krankenhaus – das ist die sogenannte Fremdbewertung
Ergebnisse der Fremdbewertung positiv, wird dem Krankenhaus das KTQ-Zertifikat für drei Jahre verliehen und der KTQ-Qualitätsbericht wird veröffentlicht
55 Kriterien des KTQ-Kataloges. Hier sind alle diagnostischen und therapeutischen Leistungen, insbesondere aufwendige medizinische Leistungen und auch die Anforderungen an die Struktur- und Ergebnisqualität beschrieben
Zertifikat nach DIN EN ISO 9001
DIN EN ISO 9000f. bezeichnet eine Reihe internationaler Standards, die für Qualitätsmanagementsysteme von Unternehmen gelten
Anforderungen um ein Zertifikat nach DIN EN ISO 9001 zu erhalten
Kapitel 4: Kontext der Organisation
Kapitel 5: Führung
Kapitel 6: Planung für das QM-System
Kapitel 7: Unterstützung
Kapitel 8: Betrieb
Kapitel 9 – Bewertung der Leistung
Kapitel 10 – Verbesserung
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