Hyperplasie Definition
= Organvergrößerung durch Vermehrung der Zellzahl
Anpassungsreaktion auf:
erhöhte funktionelle Beanspruchung
gesteigerte hormonelle/ nervale Stimulation
-> erhöhte Mitoserate (Zellvermehrung)
Hypertrophie Definition
= reversible Organ bzw. Gewebevergrößerung
(beruht auf Zunahme des Zellvolumens nicht der Zellzahl)
-> erhöhte Aktivierung anaboler Mechanismen (innerhalb der Zellen)
Hypertrophie vs. Hyperplasie
Hypertrophie = Vermehrung des Zellvolumens
Hyperplasie = Vermehrung der Zellzahl
Atrophie Definition
= reversible Rückbildung oder Verkleinerung von Zellen, Organen oder Geweben
reduzierte nervale oder hormonelle Zellstimulation
verminderte ANforderung an die Zellleistung
mangelhafte Blut und Nährstoffversorgung der Zelle
Metaplasie Definition
= reversible Umwandlung eines ausdifferenzierten Gewebes in ein ausdifferenziertes Gewebe eines anderen Typs.
Chronische Reizung die zum Ersatz ursprünglicher Zellen führt
Ersatz erfolgt durch widerstandsfähigere Zellen (die funktionell minderwertiger sind)
Grundbegriff: Aplasie
= ausbleibende Anlage eines Gewebes oder Organs
= das nicht Vorhandensein
Grundbegriffe: Neoplasie und Dysplasie
= Begriffe der Tumorpathologie
Grundbegriffe: Tumor
im engeren und weiteren Sinn
Generell:
Jede umschriebene Gewebevermehrung
(auch entzündungsbedingte Schwellungen)
Im engeren Sinne = Syn. für Neoplasie
abnorme Gewebsmasse, die durch progressive, autonome Proliferation körpereigener, entarteter Zellen entsteht
vom Normalgewebe abgrenzbar
Grundbegriff: Dignität
Unterscheidung in: benigne vs. maligne
Zu bestimmende Tumormerkmale:
Tumor: ja/nein?
Dignität: benigne vs. maligne?
Tumorentität
Tumorstadium TNM
Differenzierungsgrad
Parameter zur Bestimmung der Dignität
Wachstumsverhalten
Abgrenzung zum umliegenden Gewebe
Ausbreitung
Nekrosen?
Metastasierung?
Atypien?
Dignität Unterscheidungsmerkmale
Atypiekriterien
Nomenklatur von Neoplasien
Phänotypische Differenzierung
Epitheliale Tumore
Mesenchymale Tumore
Neuroendokrine Tumore
meist epithelialer Phänotyp
Neuroektodermale Tumore
Hämatologische Neoplasien
Keimzelltumore
Embryonale Tumore
Unterschied -sarkom vs. - karzinom
-sarkom = im Mesenchyme (Binde und Füllgewebe)
-karzimnom = im Epithelium
Differenzierungsgrad (Grading)
Mögliche Parameter
Einstufung des Malignitätsgrades
Probleme
Differenzierungsgrade/ merkmale sind für jeden einzelnen Tumortyp definiert
Grad 1 = hoch differenziert = gut
Grad 3 = niedrig differenziert = schlecht
Beispiel eines gut- und bösartigen Tumors im Myometrium
Dysplasie Karzinom Sequenz
Stufen aus denen ein Karzinom hervorgeht
Übergang von Dysplasie zu Tumor
Neoplasie = Tumor
Carcinoma in situ = Karzinom welches auf seinen Ursprung begrenzt ist
keine Streuung/ Metastasen
Dysplasie
= intraepitheliale Neoplasie
TNM Definition
Stadieneinteilung und Graduierung von malignen Tumoren
Klinische TNM = prätherapeutisch
Pathologisch pTNM = postoperative
TNM Kriterien zur Stadieneinteilung
Bedeutung von T N M
T = Tumor -> Größe und anatomische Ausdehnung des Primärtumores
N = Nodus -> Befall der regionalen Lymphknoten
M = Metastasen -> Vorhandensein von Fernmetastasen
T - Primärtumor
N - regionäre Lymphknoten
M - Fernmetastasen
Hämatogene Metastasierungswege
Epidemiologie
TNM Klassifikation Präfixe
Beurteilung von Residualtumoren
Pn =
= Perineuralscheideninfiltration
Nutzen der Tumorklassifikation
Definition: Pathologie
Pathologie befasst sich insbesondere mit:
den Ursachen (Ätiologie)
der Enstehung
der Entwicklungs von Krankheiten (Pathogenese)
und den durch Krankheiten hervorgerufenen (sichtbaren) Veränderungen = Morphologie
Definition: Ätiologie
= Ursache/ Ursprung/ Auslöser einer Krankheit (path. Veränderung)
vererbte bzw. genetische bedingte Störung
erworbene Störung (Reaktion auf endogene o. exogene Noxen)
Diagnostische Methoden der Pathologie
Arten der Zell/ Gewebeentnahme und Untersuchungsmethoden
Intravital = Gewebepräparat das einem lebendem Pat. entnommen wird
Zell und Gewebeentnahme:
Operationspräperate
Exzisionsbiopsien (z.B. Probeexzision bei Endoskospie)
Punktionsbiopsien (Nadel o. Stanzbiopsien)
Aspirationszytologie
Untersuchungsmethoden: Makroskopisch, Histologisch, Zytologisch
Postmortal = Sektionspathologie
Makroskopische Beurteilung
Größe, Gewicht, Form, Oberfläche, Konsistenz, Geruch
Zytologische Diagnostik
-> Beuteilung von einzelnen Zellen oder Zellverbänden
Einsatz:
Vorsorgeuntersuchung
Screeninguntersuchung
z.B Zervixabstrich (Tumorfrüherkennung)
Verfahren:
Entnommenes Material wird auf einem Objektträger fixiert und gefärbt
Beurteilung erfolgt unter einem Lichtmikroskop
Arten der zytologischen Untersuchung:
Exfoliativzytologie: Sputum und Urin
Abszrichzytologie: Cervix uteri
Punktionszytologie: Schicldrüse und Prostata
Ergußzytologie: Ascites und Pleuraergüsse
Vor und Nachteile der Zytologischen Diagnostik
Vorteile:
„ Viel Diagnose aus wenig Material“
komplikationsarme Entnahmetechnik
kostengünstig (einfachste histologische Untersuchung ca. 12€; zytologische Untersuchung ca. 5€)
Nachteile:
eingeengtes Diagnosespektrum
Histopathologische Beurteilung
-> Mikroskopie von Gewebeschnitten
z.B Tumordiagnostik
Gewebe wird in Formaldehydlösung fixiert, entwässet und imprägniert
anschließend in einen Paraffinblock gebettet
dünne Schnitte werden angefertigt (2-5 µm)
-> histologische Untersuchung auf einem Objektträger
Bedeutung der postmortalen Sektionspathologie
Feststellung der Todesursache
Verifizierung der Grundkrankheit(en)
Qualitätskontrolle von Diagnostik und Therapie
Lehre, Ausbildung von Ärzten
Fachausbildung von Pathologen
Todesursachenstatistik, Epidemiologie
Begutachtung (Berufskrankheiten)
Erkennung neuer Krankheitsentitäten
Forschung
Formen der ärztlichen Leichenschau
Äußere Leichenschau
Äußere Untersuchung der Leiche nach sicheren Todeszeichen
Praktischer Arzt, Klinikarzt, Pathologe, Rechtsmediziner
Innere Leichenschau
Autospie, Obduktion, Sektion
Pathologe, Rechtsmediziner
Aufgaben und Bedeutung der Leichenschau
Feststellung des Todes
Feststellung der Todesart (natürlich/ nicht natürlich von außen)
Feststellung der Todeszeit
Feststellung übertragbarer Krankheiten (nach Bundesseuchengesetz)
Meldepflichten
Wovon hängt das Ausmaß eines Zellschadens ab?
Art des Schadens
Dauer der Schädigung
Art der Zelle
z.B das Ausmaß einer Nekrose
Definition Apoptose
= genetisch programmierte Elimination von Zellen (= programmierter Zelltod)
Induziert keine immunologische Reaktion (Inhalt wird recycled, bzw. von anderen zellen aufgenommen
Natürliche Form des Zelltods -> Gleichgewicht zwischen Zellvermehrung und Zellelimination ermöglicht
Intrinsisch vs. Extrinsisch
Physiologische Apoptose
Aufrechterhalten der Organgröße (besonders bei schneller Proliferation)
Embryonalentwicklung
Involution (Rückbilden von Gewebe)
Anpassung an unterschiedliche Belastung
Entfernung beschädigter Zellen
Beispiel: periodische Abstoßung des Endometriums
Pathologische Apoptose
Autoimmunerkrankungen
degenerative Erkrankungen (z.B. Morbus Alzheimer)
Sauerstoffmangel
Viruserkrankung
Tumorentstehung (Apoptose hemmung führt zu Zellvermehrung)
Schematischer Ablauf der Apoptose
Normaler Zellverband
Lösung der Zell- verbindungen und Kondensation des Chromatins
Fragmentierung und Pyknose des Zellkerns in der apoptotischen Zelle
Entzündungsfreie Elimination der apoptotischen Zellteile durch Phagozytose
Pfeile in b-d: Zellen in unterschiedlichen Phasen der Apoptose
Ablauf der Apoptose
Für die Apoptose sind folgende Veränderungen charakteristisch:
Schrumpfung der Zelle
Bildung von blasenförmigen Ausbuchtungen an der Zelloberfläche (Zeiosis)
Schrittweise Kondensation und Degradierung der DNA
Abbau der Mitochondrien mit Freisetzung von Cytochrom c
Fragmentierung der Zelle in kleine membranumhüllte Teilstücke (Apoptosekörper)
Exposition des Phospholipids Phosphatidylserin an der Zelloberfläche
Phosphatidylserin wird von Rezeptoren der Makrophagen erkannt, welche die Zellfragmente phagozytieren und dabei Cytokine sezernieren.
Apoptose auslösende Mechanismen
Proapoptoische Stimuli
Zellschädigungen Hypoxie, Radikale, Toxine, Chemotherapeutika und Bestrahlung
-> induzieren die Freisetzung von CyC aus den Mitochondrien
Spezifische Signale (TRAIL, FAS-L, TNF-α)
bewirken durch Bindung an Death Rezeptoren (DR 4/5, FAS, TNF- R) die Aktivierung der Caspase 8
Caspase 8 aktiviert Caspase 3 aktiviert und setzt CytC frei
Zytotoxische T-Zellen (CTL) geben Granzym B
Granzym B gelanbgt durch Perforinporen in die Zielzelle
Sorgt für Freisetzung von CytC aus dem Mitochrondrien
CytC -> Apoptose
Definition Nekrose
= durch eine Noxe in einem lebenden Gewebe verursachter Zelltod
der mit Denaturierung (Koagulation) von Proteinen und/oder der enzymatischen Auflösung (Kolliquation) von Zell- und Gewebekomponenten einhergeht
Nekrosetypen
Koagulationsnekrose
Kolliquationsnekrose
Fettgewebsnekrose
Morphologie, Ursache, Abheilung
Denaturierung zellulärer Proteine (Gerninnung des Eiw.)
(auch lytische Enzyme, kein Eigenabbau möglich)
Morphologie:
In früherer Phase:
Makroskopisch: fest, trocken, blass “lehmfarben“, geschwollen
Mikroskopisch: eosinophil (rosa) mit zellulären Details
Später:
Makroskopisch: nekr. Gewebe wird gelb und weich (durch proteolytische Degradation)
Ursache: Unterbrechung der Blutzufuhr (Folge einer pllötzlichen Ischämie)
Abheilung: Narbenbildung
Folge der Wirkung hydrolytischer Enzyme bei Autolyse (Selbstverdauung durch zelleigene Enzyme) und/oder Heterolyse (z.B. Verdauung durch bakterielle Enzyme)
Sonderform der Kolliquationsnekrose. Es handelt sich um eine durch Lipasen verursachte, also enzymatische Nekrose des Fettgewebes.
Sie findet sich häufig im Pankreas (z.B. Akute Pankreatitis)
Myokardinfarkt
Definition
= Sauerstoff Unterversorgung des Myokards
Bei über 90% Stenose eines Koronargefäßes kommt es im Versorgungsgebiert zu Myolysen einzelner oder aller Muskelfasern = akuter Myokardinfarkt
Morphologosche Veränderungen beim Myokardinfarkt im Zeitverlauf
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