Was sind öffentliche Güter?
Öffentliche Güter sind durch die Kriterien “Nicht-Ausschließbarkeit vom Konsum” und “Nicht-Rivalität im Konsum” gekennzeichnet.
Was ist das Trittbrettfahrerproblem?
Wenn ein Mensch nicht vom Konsum eines Gutes ausgeschlossen werden kann, dann kann er seine Zahlung verweigern in der Hoffnung, dass andere die Kosten übernehmen. Das Trittbrettfahrerproblem verhindert, dass private Märkte öffentliche Güter anbieten.
Wie kann man das Trittbrettfahrerproblem möglicherweise lösen?
Die Regierung kann sich entschließen, das öffentliche Gut bereitzustellen, wenn der Gesamtnutzen die Gesamtkosten übersteigt. Wenn die Regierung aus diesem Grund dieses Gut produziert und sich die Einnahmen über Steuergelder beschafft, wird sie die Wohlfahrt der Menschen erhöhen.
Beschreibe die verhaltensökonomische SIcht auf die öffentlichen Güter und das Trittbrettfahrerproblem
Einige Konsumenten beteiligen sich an der Finanzierung des öffentlichen Gutes, andere nutzen die Trittbrettfahrermöglichkeit. Diejenigen, die sich beteiligen, geben nur einen Teil des notwendigen Finanzierungseinsatzes dazu.
—>Mögliche Erklärungen: Altruismus, soziale Normen oder Gruppendynamik.
Je häufiger diese Experimente wiederholt werden, desto ausgeprägter wird das Trittbrettfahrerverhalten.
—> Mögliche Erklärungen: „Tit-for-tat-Strategie“ (Kooperation nur dann, wenn die anderen Beteiligten kooperieren)
Die Existenz von Bestrafungsmöglichkeiten führt dazu, dass die Versuchspersonen mehr zur Finanzierung der öffentlichen Güter beitragen als ohne Bestrafungsmöglichkeiten. Dabei fällt die Bestrafung umso stärker aus, je weiter der Beitrag zur Finanzierung des öffentlichen Gutes unter den durchschnittlich geleisteten Beitrag fällt.
—> Mögliche Erklärung: Wunsch nach Gerechtigkeit und Fairness
Der durchschnittliche Beitragssatz zur Finanzierung eines öffentlichen Gutes lässt sich steigern, wenn man Kommunikation unter den Versuchspersonen zulässt.
—> Mögliche Erklärung: Diskussion um mögliche Beiträge zum öffentlichen Gut könnte Argumente für kooperatives Verhalten mental verfügbar machen, so dass die Bereitschaft dazu steigt. Zudem führt Diskussion zu stärkerem Gemeinschaftsgefühl und Vertrauen
Wie ist die Sichtweise der traditionellen Ökonomik auf die Allmendegüter
Gesellschaftliche Ressourcen stehen allen Mitgliedern einer Gruppe kostenlos zur Verfügung. Niemand kann also vom Konsum dieses Gutes ausgeschlossen werden. Es besteht jedoch Rivalität im Verbrauch: Der Konsum des Gutes durch eine Person verringert die Konsummöglichkeiten anderer Personen.
Was ist das Allmendeproblem?
Das Allmendeproblem ist eine Parabel, die illustriert, dass gesellschaftliche Ressourcen – aus gesellschaftlicher Sicht – übernutzt werden. Das Problem ist ähnlich zur negativen Externalität.
Was ist das „Elend der Allmende“?
Allmendegüter werden durch rein eigennutzorientierte Nutzer übernutzt. Daher ist entweder die Verleihung von sinnvoll definierten Verfügungsrechten oder staatliche Regulierung notwendig.
Wann können lokale Allmendegüter ohne Regulierung sinnvoll genutzt werden?
Wenn:
Kommunikation zwischen den Beteiligten gegeben ist,
Nutzungsregeln mit Sanktionierungsmöglichkeiten bestehen,
Eine klar abgrenzbare Gruppe der Betroffenen vorliegt,
Institutionalisierte Verfahren zur Konfliktlösung bestehen und
Ein Sinn für Eigentum vorhanden ist.
Was ist die wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen für öffentliche Güter und Allmendegüter?
Nicht in allen Fällen ist ein wirtschaftspolitischer Eingriff notwendig, um die Bereitstellung öffentlicher Güter bzw. um die sinnvolle Nutzung von Allmendegütern sicherzustellen. Wenn ein wirtschaftspolitischer Eingriff als notwendig erachtet wird, können die verhaltensökonomischen Erkenntnisse bei der Ausgestaltung des Eingriffs helfen.
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