Gedächtnis
Zimbardo 1995
Die mentale Fähigkeit, Information zu enkodieren, zu speichern und abzurufen.
Kognitionen
Lohaus et al. 2010
Mentale Prozesse, die häufig ganz allgemein mit dem Oberbegriff “Denken” bezeichnet werden. Zu den kognitiven Fähigkeiten gehören unter anderem Lern- und Gedächtnisprozesse, Informationsverarbeitungs- und Problemlösekompetenzen, Handlungsplanung und -steuerung sowie Wissenserwerb und komplexere Denkprozesse.
Habituation
Bei der Habituation gewöhnen sich Säuglinge an wiederholt dargebotene Reize und begegnen neuen Reizen mit gesteigerter Aufmerksamkeit.
Implizites (prozedurales) Gedächtnis
Das nondeklarative bzw. implizite Gedächtnis ist der Teil des Gedächtnisses, in dem Erfahrungen und Fähigkeiten gespeichert werden, die unbewusst abgerufen werden.
-> Zentraler Prozess: Priming
-> Fertigkeiten
-> Erwartungen
-> Verhaltensweisen (Konditionierung)
Explizites (deklaratives) Gedächtnis
Darunter versteht man Inhalte die aktiv gelernt wurden und die auch wieder aktiv abgerufen werden.
Unterteilt in:
semantisches (Faktenwissen)
&
episodisches (Erfahrungen, Tatsachen, Ereignisse)
Prozedurales + Deklaratives Gedächtnis = LZG
Priming
Beeinflussung der Verarbeitung eines Reizes dadurch, dass ein vorangegangener Reiz implizite Gedächtnisinhalte aktiviert.
Bsp.: Hören von “Maus” aktiviert Tier-Wortfeld
Perzeptuelles Priming: beim Zeigen von Bildschnipseln erkennen Kinder den Inhalt von Bilder, die sie vorher gesehen hatten, deutlich schneller
Konzeptuelles Priming: Kinder sollen Beispiele für Kategorien finden, bei denen einige schon vorher “zufällig” eingeführt wurden
—> schneiden hier deutlich besser ab
Skripts
Nelson 1996
schematisierte “Drehbücher”
= Drehbücher für bestimmte Ereignisse, die ritualisiert ablaufen
Kodierung von häufig wiederkehrenden Ereignissen (z.B. Zubettgehen, Frühstücken) in zeitlicher und kausaler Verknüpfung (ökonomisch kodiert)
Kapazität
Dempster 1985
Kapazität (deskriptiv) ist beobachtbares Verhalten bzw. Leistung in einem Test zur Erfassung der Gedächtnisspanne.
Wissen
Seitz-Stein & Berner 2019
Wissen ist durch Erfahrung erworbene und langfristig gespeicherte Information; dieser Langzeitgedächtnisinhalt nimmt mit zunehmender Erfahrung und Lerngelegenheiten zu.
Wissensformen im Langzeitgedächtnis
Vorwissen
= bereits verfügbares Wissen —> Einflussfaktor für Gedächtnisleistung + Lernerfolg
6 Kennzeichen nach Dochy & Alexander
Dynamischer Natur
Bereits vor Bearbeitung der Aufgabe vorhanden
Strukturiert
Liegt in unterschiedlichen Formen vor
Z.T. explizit, z.T. implizit
hat konzeptuelle und metakognitive Komponenten
Expertisenwissen
Schneider, Lindenberger
Erwerb von Expertisenwissen (=Vorwissen): 3 Schritte
1) Kognitive Stufe (Deklaratives Wissen: Faktenwissen)
2) Assoziative Stufe (Transformation des deklarativen Wissens in prozedurales Wissen)
3) Autonome Stufe (Leistungsrelevante Prozesse sind auotmatisiert; minimale bewusste Kontrolle; Wissen einfach abrufbar)
Metakognition
Flavell 1979
Das Wissen über Wissen und Überwachung und Kontrolle der eigenen Wissensvorgänge.
Metagedächtnis
Metagedächtnis bezeichnet das Wissen über Gedächtnisvorgänge
Deklaratives Metagedächtnis
Flavell und Wellmann 1977
Dieses Gedächtnis umfasst faktisch verfügbare und verbalisierbare Wissens- und Gedächtnisvorgänge
Unterscheidungen:
Personenmerkmale
Aufgabenmerkmale
Strategiemerkmale
Prozedurales Metagedächtnis
Fähigkeit zur
metakognitiven Kontrolle (Selbstregulation) und
Monitoring (Selbstüberwachung) gedächtnisbezogener Aktivitäten
-> verbessert sich bis zum Erwachsenenalter beständig
Strategien
Schneider und Büttner 2008
Potentiell bewusste, intentionale, kognitive Aktivitäten, die dabei helfen sollen, eine Gedächtnisaufgabe besser zu bewältigen.
Gedächtnisstrategien lassen sich in Enkodierungsstrategien und Abrufstrategien unterteilen:
Enkodierungsstrategien: Strategien die primär während der Einspeicherung wirksam sind
Wiederholung
Kategorisierung/ Organisation
Elaborierung
Abrufstrategien: Strategien die während des Abrufs wirksam sind
Kategorisierung
Kausales Denken
Lohaus et al. 2019
Die Fähigkeit, Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge zu erkennen. Diese können zwischen verschiedenen Objekten, zwischen Handlungen oder zwischen Objekten und Handlungen bestehen.
Schlussfolgerndes Denken
Schlussfolgerndes Denken bedeutet, dass aus gegebenen Informationen neues Wissen abgeleitet wird.
Wissenschaftliches Denken
Janke, Hasselhorn 2011
Jedes Vorkommen absichtlichen Denkens zur Wissenserweiterung.
Exekutive Funktionen
Übergeordnete kognitive Prozesse, die sensorische, motorische, emotionale und kognitive Prozesse so modullieren bzw. verändern, dass eine optimale Anpassung an aktuelle Aufgabenanforderungen oder Ziele möglich ist.
Kognitive Flexibilität/Inhibition
Kognitive Flexibilität:
Planung von Handlungen und flexible Reaktion auf Regelwechsel.
Inhibition:
Überwachung und Anpassung von Arbeitsgedächtnisprozessen und Unterdrückung nicht zielführenden Verhaltens.
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