Theorie zum Spracherwerb: Outside-in-Theorien
In Anlehnung an Golinkoff und Hirsh-Pasek 1990
Sprachlernen erfolgt wie andere Lernprozesse
Das Kind ist mit angeborenen generellen Lernmechanismen ausgestattet. Angeborene sprachspezifische Voraussetzungen werden gar nicht oder nur minimal angenommen
Zwei Versionen
1.) Kognitive Theorien
2.) Sozial-interaktive Theorien
Theorie zum Spracherwerb: Inside-Out-Theorien
Sprachlernen unterscheidet sich zumindest zum Teil von anderen Lernprozessen
Das Kind ist mit angeborenem Sprachwissen oder angeborenen sprachspezifischen Fähigkeiten ausgestattet
1.) Starke Version: Universalgrammatik
2.) Schwache Version: basierend auf empirischen Ergebnissen der Säuglingsforschung
Zuordnung von Sprache zu Begriffskategorien
Kinder lassen sich durch die Ganzheits-, die Taxonomie- und die Disjunktionsannahme leiten, wenn es darum geht, bestimmten Objektkategorien eine sprachliche Bezeichnung zuzuordnen.
Zeitfenster für sprachliche Entwicklung
Locke 1993
Affektiv-soziale Phase: letzte Schwangerschaftsmonate bis ca. 6. Monat; Mechanismen laufen hauptsächlich in der rechten Hemisphäre ab —> Baby stimmt Vokalisation auf Mutterstimme ab
Zweite Phase: ca. 14 Monate lang; Mechanismen laufen weiterhin in rechter Hemisphäre ab. Kind erwirbt einzelne Wörter und nicht analysierte Muster
Analytisch-regelgeleitete Phase (ab 20. Monat): Kind erkennt grammatische Kategorien und Regeln -> Linke Hemisphäre
Integrative Phase (ab 4. Lebensjahr): Neuronale Netzwerke beider Hemisphären werden genutzt
Sprachproduktion
Entwicklung der syntaktischen Struktur
OS eines Satzes kann unterschiedlich sein, obwohl ihm dieselbe Tiefenstruktur zugrunde liegt
Beispiel: Aktiv- und Passivsatz gleichen Inhalts (“Der Hund jagt den Jungen” oder “Der Junge wird von dem Hund gejagt”) —> Trotz gleicher Tiefenstruktur lässt sich der Satzinhalt in verschiedene Oberflächenstrukturen übersetzen
Jüngere Kinder verstehen Sätze mit einfacher OS leichter und können diese selbst eher produzieren
Zunächst Übergeneralisierung von Regeln z.B. “er gehte” statt “er ging”
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