Wie ist die Struktur der Gram-negativen Zellwand?
Wie ist die Periplasma bei den Gram-negativ Bakterien aufgebaut?
• = Raum zwischen CM und OM, schließt Murein-Schicht ein
• enthält Proteine (viele Enzyme):
– Energiestoffwechsel (Atmung) Nährstoffabbau, Transport, Zellwandsynthese, Sekretion, Bewegung, Detoxifikation,
• gelartige Konsistenz
• in einigen Bakterien: bis zu 40% des Zellvolumens
Wie ist die äußere Membran mit den Lipopolysacchariden bei den gramnegativ Bakterien aufgebaut?
OM (outer membrane): Bilayer (zwei Schichten), asymmetrische Struktur (anders als CM)
– innere Schicht: ähnlich CM
– äußere Schicht: Lipopolysaccharide (LPS): stark hydrophil!
OM durch Lipoprotein mit Murein verknüpft
Porine: permeable Poren für kleinere + hydrophile Moleküle (Unterschied zur CM)!
Funktion der OM:
– aktive Aufnahme (Eisen, Maltose, Phosphat, Fettsäuren)
– stark hydrophile Oberfläche: Schutz vor lipophilen Antibiotika (b-Lactame, Vancomycin) und Gallensäuren
Wie sind Lipopolysaccharide aufgebaut?
• LPS: Lipid A + Kern-PS + variable O-spezifische Seitenketten
(„O-Antigen“): Lipid A: stark immunogen und pyrogen
(LPS=Endotoxin, viele Pathogene, z. B. E. coli, Salmonella)
– Fieber; Diarrhö, Erbrechen
Wie ist die Murein Schicht in der Zellhülle der gramnegativen eingbaut?
• Murein (PG) is kovalent über Murein-Lipoprotein mit äußerer Membran verbunden
• Nicht-kovalente Verbindung von Murein auch mit Cytoplasmamembran
Wie ist die Zellwand der Grampositiven Bakterien aufgbaut?
• vielschichtiger Murein- (=Peptidoglycan/PG) -Sacculus
• Ca. 30-70% des Trockengewicht der Zelle
• Teichonsäuren + Proteine
• keine äußere Membran, kein Periplasma
Wie vielen Schichten von Murein haben gram+ und gram-?
• Gram-positive Bakterien: ca. 25-50 quervernetzte Schichten
• Gram-negative Bakterien: 1 oder wenige Schichten
Wie unterscheidet sich die Vernetzung bei gram+ und gram- bei den Mureinnetzt (Peptidoglycan)
Die Zellwand der gram+ enthält Teichonsäuren, was sind das und wofür dienen diese?
• polymere Bestandteile der Zellwand vieler grampositiver Bakterien (nicht in Gr-)
• langkettige saure Polysaccharide aus Zuckerphosphaten (z. B. Glycerophosphat oder Ribitolphosphat) + D-Ala
• kovalent gebunden an Muraminsäure
• ca. 20-40% der Zellwand-Trockenmasse
• bewirken negative Oberflächenladung: Ionenbindung (Ca2+, Mg2+): Stabilisierung, Adhäsion an Wirtszellen
• pyrogen: fieberhafte + entzündliche Reaktion nach bakterieller Infektion durch Gr+ Pathogene
Wie sieht die Zellwandstruktur bei Archäen aus?
• kein Peptidoglycan
• Aber: einige Vertreter (Methanogene):
Pseudomurein
– ähnelt Murein (Peptid-vernetzte Glukanstränge), aber unterschiedliche Zusammensetzung
– andere Archäen:
Heteropolysaccharide, Proteine, Glykoproteine (z. B. S-Layer)
Was versteht man unter dem S-Layer?
• parakristalline Oberflächenstruktur aus hexagonal geordneten Glykoproteinen
• in einigen Archäen: Zellwandfunktion
• in einigen Bakterien: zusätzlicheStruktur, der Zellhülle außen aufgelagert
• „Molekülsieb“, Schutz vor Phagen
Wie heißen Bakterien ohne Zellwand und was macht sie aus?
Wie ist das Cytoplasma aufgebaut?
• konzentrierte viskose Lösung aus Wasser, Ionen, Proteinen und Nukleinsäuren
• makromolekulare Proteinkomplexe, Einschlüsse, organellähnliche Kompartimente, cytoskelettale Strukturen
• dichte Packung: „molecular crowding“
Wie sind die bakterielle Chromosomen aufgebaut?
• meist 1, selten mehrere dsDNA-Moleküle
• meist circulär, selten linear
• Größe:
– 0,15 - ca. 15 Mbp (Megabasenpaare)
E. coli: 4,6 Mbp
– 1-2 mm Länge (entspiralisierter Zustand)
• keine Histone, aber DNA-assoziierte Proteine: dichtgepacktes Nukleoid
Wie sind Plasmide aufgebaut?
• circuläre (selten lineare) genetische Elemente, dsDNA
• 1 Kbp – 1 Mbp
• replizieren unabhängig vom Chromosom
• 1 bis >100 Kopien
• kodieren akzessorische (nicht- essentielle) Funktionen (z. B. Antibiotika-Resistenzen, spezielle Abbauleistungen etc.)
Was sind Ribosomen?
• als granuläre Strukturen elektronenmikroskopisch sichtbar (ca. 20 nm)
• Zahl je nach Wachstumsphase variabel (E. coli ca. 1000 – 70.000 / Zelle)
• Funktion: Proteinbiosynthese (Multienzymkomplex: „Protein-Polymerase“)
Vergleich eukaryontische und prokaryontische Ribosomen?
Was sind Intracytoplasmatische Kompartimente?
Was sind Gasvesikel?
• Spindelförmige gasgefüllte Proteinhülle (ca. 300 x 50-100 nm, variabel)
• in einigen photosynthetischen (Halo-)Archäen und Cyanobakterien
• verleihen planktonischen Zellen Auftrieb: „Schweben“ verhindert Sedimentation, ermöglicht passive Fortbewegung
Was ist PHB?
PHB (Poly-3-hydroxybutyrat)
• Speichergranula in vielen Bakterien
• Polyester (=Polyhydroxyalkanoat, PHA)
• Synthese bei C-Überschuss (=P/N-Mangel), Re-Metabolisierung bei C-Mangel
• biotechnologische Bedeutung als abbaubares „Bioplastik“
Was isnd Magnetosomen?
• Membran-umgebene magnetische Kristalle aus Magnetit (Fe3O4) oder Greigit (Fe3S4)
• in aquatischen „magnetotaktischen“ Bakterien
• kettenförmige Anordnung von ca. 10 – 50 Magnetosomen („Kompassnadel“)
• Funktion: Sensoren für vertikale Orientierung im Erdmagnetfeld („Magnetotaxis“)
• biotechnologische Bedeutung als Magnetnanopartikel
Welche weitere anorganischen Einschlüsse gibt es?
• Polyphosphat: Speicherung von anorg. Phosphor
• Schwefelgranula: metabolisches Zwischenprodukt in H2S-oxidierenden (phototrophen oder chemolithotrophen)
Bakterien
Was sind MErkmale des prokaryontischen Cytoskeletts?
• Proteine, die in +/- längere Filamente polymerisieren
• strukturelle oder regulatorische Funktion bei der zellulären Organisation
• z. T. strukturelle und evolutionäre Verwandschaft mit euk. Cytoskelett-Proteinen (Tubulin, Aktin, Intermediärfilamente IF)
Welche Funktion haben die einzelnen Proteine des Cytoskeletts?
MreB (Aktin): steuert Zellwandsynthese + Zellform
in Stäbchen
FtsZ (Tubulin): steuert Zellteilung in (fast) allen Bakterien
- Einschnürung und Rekrutierung des „Divisoms“
Crescentin (IF): reguliert Zellform in Caulobacter
Magnetosomenfilament MamK (Aktin): organisiert Magnetosomenketten
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