Frühgeborenes mit intrazerebralen Blutungen und schwerste Behinderungen
Ethische Fragen?
Allgemein: Was soll ich tun und warum?
Leben erhalten als Wert an sich?
Lebensqualität besrücksichtigen?
wie ermitteln?
Leiden lindern?
Wer darf entscheiden?
Eltern
Ärzte
“Kind”
Moral
= System von Werten
Moralische Aussagen: “Du sollst…”
hinter jeder moralischen Aussage steht ein Wert
man muss ermitteln, welcher es ist
z.B. Menschliches Leben erhalten -> Wert = Leben
Werte sind von Fakten zu unterscheiden!
Werte kommen erst durch den Menschen auf die Welt, sind also die Wahl der Menschen, wie wir leben wollen
es gibt iene Moralische Puralität
welche Moral ist die richtige?
Ethik
= Theorie der Moral/Wissenschaft der Moral
Deskriptive Ethik
Welche Werte liegen moralischen Aussagen zugrunde?
Welches Weltbild stützt diese Werte?
Normative Ethik
Welche Werte sind anzustreben?
Welche Handlungen sind besser/weniger falsch?
Warum?
-> Begründung von Moral
Kann es eine normative Ethik geben?
Ethos
= Werte, die für eine bestimmte Gruppe gelten sollen
was “man” denkt
Hippokratischer Eid
Ethos muss ethisch geprüft werden
-> Ist es ehtisch richtig, was “man” für richtig hält?
Recht
Was die Gesetze vorschreiben
Rechtspositivismus
“Gerechte” Gesetze sind..
ethisch vertretbar
demokratisch legitimitiert, bei Respektierung der Minderheit
praktikabel
Ethik prüft:
Ist, was gesetzlivh rechtens ist, auch ethisch richtig?
“Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht”
Werturteile begründen
Durch Prinzipien
direkte ethische Begründungen
Prinzipien überall und für jeden gültig
Analyse des Handelns “guter” Akteure: Tugendethik
Fallbezogene Begründung: Kasuistik
“indirekte” ethische Begründung
Welcher (eindeutig zu beurteilenden) Handlung ähnelt der zu entscheidende Fall?
Auch die Kasuistik braucht eine ethische Orientierung
Theologische Ethik
Schöpfergott
der Mensch wurde als Gottes Ebenbildgetroffen
Würde jedes Menschen
Gott hat dem Menschen ein “natürliches Sittengesetz” gegeben
Nächstenliebe
PRO:
Klare ethische Orientierung
Schutz der Schwachen
CONTRA:
Starke Voraussetzugen
Glauben an Gott
“Natürliches” Sittengesetz
Interne Wertkonflikte
Vernunftethik
Kant
Ethik ohne inhaltliche Vorgaben
Gute Handlungen?
ihre Grundsätze, müssen verallgemeinerbar sein
Die Vernunft verpflichtet mich allgemeingültig zu handeln
“Pflichtenethik”
Kategorischer Imperativ
Kategorisch -> nur der Vernunft verpflichtet
unabhängig von Neigungen, Gefühlen, ,Nutzen, Gottes Geboten
1. Formulierung: Verallgemeinbarkeit
2. Formulierung: Selbstzweckhaftigkeit des Menschen
Der Mensch denkt nie nur bloß als Mittel zum Zweck von sich
Der Mensch kann auch Mittel für fremde Zwecke sein, aber nicht nur! -> Forschungsethik
Folge ich dem kategorischen Imperativ der Vernunft, handle ich autonom -> Selbstbestimmung
Sonst handle ich heteronom
Fremdbestimmt durch andere oder mein “schlechteres Selbst”
Gefühle, Neigungen, materiale Vorteile
Kasuistik
Betrachtet Einzelfälle in einem bestimmten Fachgebiet
Utilitarismus
Handlung nach ihren Folgen beurteilen
-> Konsequentialismus
Handlung ist moralisch gut, wenn Folgen “nützlich” sind
Je größer der Nutzen, desto besser die Handlung
Was heißt Nutzen?
Hedonistischer Utilitarismus
Nutzen = Vergnügen, Freude, Lust
Präferenzutilitarismus
Nutzen = Interessen/Wünsche/Präferenzen aller Betroffenen
Orientierung an Konsequenzen plausibel
empirisches Kriterium
Zwecke rechtfertigen nciht immer die Mittel
Zu weit gehende moralische Verantwortung
Opferung des Individuums
Ethischer Nihilismus
Werturteile sind rein subjektiv
Vorlieben/Abneigungen
Familiär, kulturell und historisch bedingt
Normative Ethik ist nicht schwierig, sondern sinnlos
es gibt keine moralischen Werte
Jede Moral ist Ausdruck von Interessen und Machtspielen
jede Moral ist egoistisch
Ehrliche Analyse
Ethische Prinzipien sind als Moralbegründung problemantisch
Werturteile können auch ohne Berufung auf Prinzipien “richtig” sein
Werturteile sind nicht immer und nicht zwangsläufig Machtspiele
Ethilk als “fuzzy science”
“man darf nicht in allen Disziplinen ein gleiches Maß an Strenge anstreben”
Werturteile sind “angemessen”, “plausibel”
unscharf, aber nicht beliebig
Fuzzy ethics
Tugendethik
Was soll ich tun?
-> Was würde ein guter (tugendhafter) Mensch tun?
Zwei tugendhafte Menschen können unter den gleichen Umständen auch unterschiedliche handeln
Es gibt Situationen, wo es keine gute Handlungsoption gibt
Was sind Tugenden?
Eigenschaften, die zu einem gelingenden/glücklichen Leben beitragen
sind immer graduell
Wie werde ich tugendhaft?
Durch Erziehugn und Nachahmung (weniger durch ethische Überlegungen)
Entwicklung; Aristoteles
Der Begriff des gelingenden Lebens ist vage und dunkel
List von Tugenden ist kulturabhängig
Tugenden können miteinander in Konflikt geraten
Konflikte von Werten oder Tugenden sind unvermeindlich
-> Praktische Weisheit zur Entscheidung
Der Handelnde und das Gelingende Leben stehen im Zentrum
Praktische Weisheit
= Tugend aller Tugenden
Die richtigen Tugenden in richtiger Weise in jeder Situation anwenden
Das richtige Maß jeder Tugend finden
Entwickelt sich im Laufe des Lebens
Ziel: Gelingendes Leben sicherstellen
Pluralität von “Gelingenden Leben”
Klinischer Pragmatimus
Aufgabe klinischer Ethik
-> Entscheidungshilfe für schwierige Fälle
Klinische Ethik als fallorientierte Ethik: Kasuistik
Ethische Orientierung an weitgehend geteilten Grundwerten
Selbstbestimmung
Verantwortung
Gerechtigkeit
= Autonomie
Nicht-Einmischung
Körperliche Unversehrtheit
Handlungsfreiheit
Freie Wahl von Lebensentwürfen
Selbstzweckhaftigkeit
der Mensch als Wert/Zweck an sich
Instrumentalisierungsverbot
unabhängig von Bewusstsein oder Selbstbewusstsein
Eingriff in die Selbstbestimmung nur mit Erlaubnis des Betroffenen
-> Prinzip der Erlaubnis
= Antworten auf Ansprüche
Fürsorge
Fremdes Leiden ist kein bloßes Schauspiel
Mitleiden, Mitfühlen
Das Antlitz des Anderen
nicht zurückweisbare Verantwortung
Tauschgerechtigkeit
Jedem das, was ihm zusteht
Marktprinzip
Respekt des Eigentums
Soziale Gerechtigkeit
Jedem das, was er braucht
Umverteilung: ausgleichende Gerechtigkeit
Teilweise Einteignung
Welche Gerechtigkeit im Gesundheitswesen?
Ein System “ausgleichender Gerechtigkeit” ist vorzuziehen
-> Verantwortung für den Anderen
-> Gerechtigkeit als Fairness
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