Gedächtnis
Zimbardo 2008
mentale Fähigkeit, Informationen aufzunehmen (Enkodierung), zu speichern und wieder abzurufen
3 Prozesse des menschlichen Gedächtnisses
Langzeitgedächtnis
Woolfolk 2014
Funktionseinheit zur dauerhaften Speicherung von Informationen/Wissen
Teilsysteme des LZG
Deklaratives/Explizites Gedächtnis
= Speicherung von episodisch-autobiografischen Ergebnissen sowie Fakten (Weltwissen) gespeichert; sind verbalisierbar und gehen mit bewusster Erinnerung einher
Episodisches Gedächtnis
Semantisches Gedächtnis
entscheidende, alltägliche autobiografische Ereignisse mit Zeit- und Ortsinformation
allgemeine, weniger kontextabhängige Fakten (z.B. Hauptstädte)
Kontextinformation, um Informationen zu organisieren und einzuordnen; Informationen werden dynamisch-bildhaft gespeichert
komplexe Zusammenhänge
Wortbedeutungen
-> Wissen darüber, was einen Sachverhalt ausmacht
Non-deklaratives/implizites/prozedurales Gedächtnis
= Fähigkeit zum Erinnern verhaltensbezogener Phänomene, die sich nicht oder nur unzureichend verbalisieren lassen
Prozedurales Gedächtnis (z.B. Fahrradfahren)
Dispositionen/Habituationen (z.B. nach dem Glas greifen)
Non-assoziatives Gedächtnis/Sensibilisierung (Mutter -> Babygeräusche)
Priming (z.B. schnellere Reaktion auf das Wort “Kaffee”, wenn man zuvor “Kanne” gelesen hat)
Wissensrepräsentationen
= Modellvorstellungen, wie Wissen langfristig gespeichert und organisiert wird
Modelle zeigen zudem, welche Anteile des Wissens gespeichert und verarbeitet werden und welche Informationen dann für einen Abruf tatsächlich zur Verfügung stehen
2 Einheiten von Wissensrepräsentationen
Begriffe: elementare Wissenseinheiten, ermöglichen klassifizierendes Erkennen
Relationen zwischen Begriffen: Entstehung der Bedeutung eines Begriffs durch Unterscheidung verschiedener Aspekte eines Sachverhalts und Erkennen der Relationen zwischen diesen Elementen
2 Begriffsarten
Eigenschaftsbegriffe: Kategorien, mit denen sich Objekte und Phänomene der Wirklichkeit anhand bestimmter Merkmale ordnen und kategorisieren lassen
Erklärungsbegriffe: sollen Phänomene oder Funktionen von Wissensinhalten deuten und/oder verstehen
Wissen
Seidel & Krapp 2014
relativ überdauernder Inhalt des LZG. Es lässt sich über Menge und Qualität mentaler Repräsentationen charakterisieren
Taxonomien
kombinieren mehrere Beschreibungsdimensionen miteinander
Vorwissen
Renkl 1996
Allgemeine Kentnisse (Wissen, dass; deklarativ) und Fertigkeiten (Wissen, wie; prozedural) einer Person in einem Gegenstandsbereich (Domäne).
Proposition
Urhane et al. 2019
Die kleinste Wissenseinheit, die eine selbständige Aussage bilden kann und die sich logisch als wahr/falsch urteilen lässt.
Begriff (Subjekt), Argument (Objekt), Relation (Prädikat)
Propositionale Netzwerke
Woolfolk 2008
Untereinander verbundene Begriffe und Beziehungen, die das Wissen im LZG darstellen.
[Die Tasse] [steht] [Tisch], Heft, Kilian, kaufen
Semantisches Netzwerk
Dorsch 2009
In einem semantischen Netzwerk werden Konzepte und semantische Beziehungen zwischen Konzepten repräsentiert.
z.B. Konzept Vogel -> Tier -> Amsel ->…
Knoten, Merkmale, Kanten
Schemata
Abstrakte Wissensstrukturen, die eine sonst unübersichtiche Menge von Informationen strukturieren und dadurch reduzieren.
Schemata ermöglichen es, fehlende Infos auf Basis der vorhandenen Info zu ergänzen und adäquat in den Kontext zu rücken
Frames
Schemata über Gegebenheiten in der physischen Welt (z.B. Bestandteile eines Gebäudes: Dach, Fenster, Türe etc.) und entsprechenden Slots über deren Beschaffenheit und Zusammenspiel (“Ein Haus ist aus Holz, Stein, Metall usw. gebaut”)
Skripts
Schemata, die typische Abfolgen von Ereignissen in einer alltäglichen Situation repräsentieren.
Mentale Modelle
Subjektive Repräsentationen von relevanten Faktoren und ihrem Zusammenwirken in der konkreten Welt. Darunter fallen z.B. physikalische und soziale Prozesse sowie deduktive oder induktive Schlussfolgerungen.
z.B. naive physikalische Konzepte
Metakognition
Flavell 1979
Das Wissen einer Person über kognitive Zustände und Prozesse, die ihr nicht unbedingt bewusst sein müssen.
Enkodierspezifität
Tulving und Thomson 1973
Das Prinzip der Verbesserung des Abrufens durch ähnlichen Lern- und Erinnerungskontext.
Taucher Wörterliste unter Wasser
Vergessen
Verblassen von Gedächtnisinhalten oder Zerfall von Gedächtnisspuren. Grundannahme, dass Verlust unwiederbringlich ist und mit der zunehmenden Zeit zusammenhängt, die verstreicht.
Interferenz
Dorsch et al. 1994
Erschwerung oder Verhinderung der Reproduktion von Gelerntem durch nicht dazugehörige Inhalte.
Interferenz = Störung
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