“Guter” und “effektiver” Unterricht
Berliner 1987/2005
Multikriterialität von Unterricht
Paradigmen der Unterrichtsforschung: LK
Angebot-Nutzungs-Modell
Helmke 2012
bildet Wechselwirkungen zw. Lernenden, Lehrenden, institutionellen und informellen Kontextbedingungen schulischen Lernens ab
Unterricht = Angebot, das LK für SUS machen, aber nicht automatisch in idealer Weise genutzt wird
Multikriterialität
Erträge des Unterrichts (Lernergebnisse) werden nicht eindimensional beschrieben
-> mehrdimensionale Lernergebnisse: fachliche Ergebnisse (Wissen und Können; Überzeugungen und Interessen bezüglich eines Faches) und überfachliche Ergebnisse (Lern- oder Problemlösestrategien)
-> nicht nur kognitive Lern- und Leistungsentwicklung sondern auch Persönlichkeits- und motivational-affektive Entwicklung stehen im Fokus
Sicht- und Tiefenstrukturen von Unterricht
Oser & Baeriswyl 2001
ob Unterricht erfolgreich ist, hängt mehr von Merkmalen der Tiefenstruktur als von Merkmalen der Sichtstruktur ab (z.B. Hattie 2008)
Merkmale von Unterrichtsqualität
nach Meyer 2004
Basisdimensionen der Unterrichtsqualität
-> integrative & präventive Dimension
Regeln und Normen
Bei der Einführung von Regeln zu beachtende Metaregeln (McPhillimy 1996)
a) So wenig wie möglich
b) So einsichtig wie möglich (Regeln)
c) Möglichst positiv formuliert
Management von Lernzeit
-> großzügiges bemessen der Lernzeit
-> Strukturierung von Unterricht (roter Faden), explizite Orientierung an Lernzielen (transparent!)
-> klare Arbeitsanweisungen
Lernförderliches Klassenklima
-> explizite Benennung der Erwartungen der LK an Mitarbeit/Leistung der SuS
-> Autonomieempfinden!
-> Trennen von Lern- und Leistungssituation
-> Wechselseitige wertschätzende Beziehung zwischen LK und SuS führt zu störungsarmem Unterricht
Techniken der Klassenführung nach Kounin (1976/2006)
Techniken der Klassenführung
nach Kounin 1976/2006
Disziplinierungsschwierigkeiten
Klarheit -> konstruktive Disziplinierung
Festigkeit -> Ernsthaftigkeit
Härte -> durchgreifen
Kognitive Aktivierung - Qualitätsmerkmale
Strukturiertheit
Strukturierungsmaßnahmen (Lipowsky, 2007)
Klarheit von Lernmaterial
Explizite Orientierung an Lernzielen ermöglichen
Gliedern, Zusammenfassen, Sichern
Aufgabenformate und Experimente
Anforderungen an qualitativ hochwertige Aufgaben (Drollinger-Vetter 2011)
mehrere Lösungswege zulassen
herausfordernd aber nicht überfordernd
Vorwissen aktivieren und einbeziehen
in den Unterrichtsverlauf passend einbinden
im Niveau den vorangegangenen Theorieelementen entsprechend
Fragen und Aufgaben mit Echtheitscharakter
Experimente selbst planen (Kleingruppen)
Eine zentrale Frage/ Aufgabe stellen
Lehrerfragen
Gestaltung von Aufgaben- und Frageformaten
Initiation - Response - Follow-up (Mercer & Dawes, 2014)
offen, herausfordernd und verknüpfend (Oliveira, 2010)
Fehlerkultur
Konstruktives Fehlerklima (Steuer, Rosentritt-Brunn & Dresel 2013)
Fehlertoleranz
Abwesenheit negativer Lehrkraftreaktionen
Risiko des Fehlers
Analyse von Fehlern und Kommunikation
Abwesenheit negativer Mitschülerreaktionen
Trennung von Lern- und Leistungssituation -> wann Fehler vermeiden, wann erlaubt (Seidel et al, 2003)
Unterstützende unterrichtliche Organisationsformen
SuS lernen in den beiden wichtigsten Organisationsformen (Plenum, Schülerarbeitsphasen) erfolgreich, wenn die darin eingebetteten Interaktionen von hoher lernförderlicher Qualität sind (Furtak 2006, Webb 2009) →trifft zu, wenn jeweils systematisch und gut strukturiert, mit klaren Lernzielen, eindeutig formulierten Arbeitsanweisungen und intensiver kognitiver Aktivierung gearbeitet wird
Angemessene Gruppenzusammensetzung: von heterogenen Gruppen profitieren leistungsstarke und schwache SuS (positivere Lernentwicklung als in homogenen Gruppen) (Gillies 2007)
Unterstützende unterrichtliche Interaktionen
positive, symmetrische und durch Empathie und Wertschätzung charakterisierte Beziehung zwischen L-S und S-S wesentlich
Feedback (siehe oben) als zentraler Prädikator für erfolgreiches Schülerlernen: Gestaltungsmöglichkeiten für konstruktive Feedbackkultur
Cookie-Lemon-Cookie: Feedbackgespräche werden zunächst mit positiven Aspekten begonnen, dann zu Verbesserungswürdigem übergeleitet und positiv beendet
Konstruktive Hinweise zum Weiterlernen geben: bei falschen Antworten Hinweise geben, wie weiter gelernt werden kann; falsche Antworten als Lernchance
SuS geben LK Feedback: wertvolles Feedback zur Verbesserung der Unterrichtsqualität→haben sie das Gefühl, dass Raum für falsche Antworten
Umgang mit Heterogenität: Differenzierung
5 Formen der inneren Differenzierung (Dumont 2016)
Methodische: Variation von Aufgabenstellungen
Mediale: Variation der Arbeitsmaterialien
Quantitative: Bearbeitungszeit u. Aufgabenumfang
Qualitative: Adaptiver Umgang mit Lernzielen
Inhaltliche: Variation von Aufgabeninhalten und Themen
4 Lernermerkmale bei Heterogenität
Merkmale von Unterrichtsqualität (Helmke 2006)
Konsolidierung und Sicherheit
Wiederholung und Übung Unterschiede:
Mechanisches Üben: Auswendiglernen von Daten
Elaboriertes Üben: Strategien sind notwendig um den Transfer bewältigen zu können
Repetetives Üben: Aufgaben gleicher Art immer nach demselben Schema lösen
—> Häufigkeit muss ausreichend sein
—> Motivation durch geeignete Übungsformen
—> Variation von Übungsaufgaben
Aktivierung
Das Konzept der Aktivierung umfasst 4 Aspekte
Kognitive Aktivierung: Aktivierung im Sinne des SRL
Soziale Aktivierung: Formen kooperativen Lernens
Aktive Teilhabe: SuS sollen an Planung/ Gestaltung des Unterrichts teilnehmen
Körperliche Aktivierung: Kontrast zu passiv-sitzender Lernhaltung
Motivierung
Motive: dispositionelle Verhaltenstendenzen (trait)
Motivation: bestimmter Zustand in einer konkreten Situation (state)
Unterschiedliche Motive
Leistungsmotiv: sich selber zu übertreffen
Machtmotiv: an Einfluss zu gewinnen
Anschlussmotiv: neue Kontakte zu finden
2 Motivationsarten
Intrinsische Motivation
Extrinsische Motivation
Lernförderliches Klima
Schaffung vieler Erfolgssituationen
bei Fehlern stets alternative Strategien geben
für angenehme Atmosphäre sorgen
Schülerorientierung
Wertschätzung des Schülers —> affektiver Aspekt des Wohlbefindens
Lehrperson auch als Ansprechpartner bei nicht-fachlichen Fragen
SuS als Schülerperson respektieren
SuS als gleichwertigen Teil des Unterrichtsgeschehens ansehen
SuS aktiv in den Unterricht einbinden
Angebotsvariation
große Varianz an verfügbaren Inszenierungstechniken (Freiarbeit, Gruppenarbeit, Lehrgänge…)
Guter Unterricht (Seidl & Shavelson)
Distale Unterrichtskomponenten: Unterricht soll störungsfrei verlaufen
Proximale Unterichtskomponenten: Effektive Nutzung der Lernzeit
Professionelle Kompetenzen von Lehrkräften
Baumert und Kunert 2011
Bestandteile pädagogischen Wissens
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