3 Funktionen beim Wissens- und Kompetenzerwerb
2 Phasen bei der Vermittlung von Wissen und Kompetenzen
Phase der Erarbeitung, in der Lernende Infos über die zu lernenden Inhalte erhalten bzw. neue Handlungsweisen kennen lernen und erstmalig selbst ausführen
Phase der Festigung, in der Inhalte angewandt oder wiederholt bzw. diese Handlungsweisen geübt werden
4 Darstellungsmittel von multimedialen Lernmaterialien
Darstellungsmittel lassen sich in Bezug auf verschiedene Aspekte systematisieren
Persistent: Infos stehen dauerhaft zur Verfügung
Transient: Information “zerfällt” im Augenblick der Darbietung
Dual-Coding-Theory
Paivio 1986
Annahme: Informationsverarbeitung im kognitiven System des Menschen erfolgt in 2 unterschiedlichen, aber integrierenden Untersystemen (verbales und piktoriales System)
beide sind in ihrer Verarbeitungskapazität begrenzt, interagieren miteinander, können aber auch unabhängig voneinander aktiv sein
Beim Lernen aufeinander bezogener verbaler und piktorialer Inhalte: Verarbeitung und Speicherung des Lerninhalts in beiden Systemen —> doppelte Kodierung, höherer Lernerfolg
Aber: Lernvorteil nur für Inhalte, für die im Gedächtnis sowohl eine abstrakt-verbale, also auch eine konkret-bildhafte Repräsentation besteht (z.B. Begriff “Brot”)
Kognitive Theorie des multimedialen Lernens (CTML)
Mayer 2005
Kurze Wiederholung: kognitionspsychologische Erkenntnisse —> 3 Gedächtnisspeicher
Sensorisches Gedächtnis: hält aus Wahrnehmung stammende Sinneseindrücke für sehr kurze Zeit verfügbar
Arbeitsgedächtnis: nimmt informationen zeitweilig auf und ermöglicht damit deren bewusste Manipulation
Langzeitgedächtnis: speichert Wissen unbegrenzt
3 zentrale Annahmen
Annahme zweier Kanäle
Annahme begrenzter Kapazität
Annahme aktiver Verarbeitung
a) Auswahl
b) Organisation
c) Integration
3 Arten kognitiver Anforderungen (In Anlehnung an CLT)
Mayer 2009
Inhaltsbedingte kognitive Verarbeitung (in CLT: intrinsic cognitve load): Infos werden im AG gehalten und entspricht dem Verarbeitungsvorgang der Auswahl von Infos
—> kognitive Belastung abhängig von Vorwissen und Komplexität des Lernmaterials
Sachfremde Verarbeitung (in CLT: extraneous c.I.): jeder Verarbeitungsvorgang, der nicht dem Lehrziel dient und auf mangelhafte instruktionale Gestaltung des Lernmaterials zurückzuführen ist
Lernrelevante kognitive Verarbeitung (in CLT: germane c.I.): umfasst alle Verarbietungsvorgänge, die der Sinnentnahme aus dem Lehrmaterial dienen und vor allem der Organisation und Integration entsprechen
Prinzipien des multimedialen Lernens
Multimedia-Prinzip
Lernerfolg bei einer Kombination aus schriftlichen Text und Bildern größer als bei schriftl. Text allein
Metaanalyse (Levin et al. 1978) Höhe des Effekts auf den Lernerfolg abhängig von Funktionen von Bildern
Modalitätsprinzip
Lernerfolg bei einer Kombination aus mündl. Text und Bildern größer als bei einer Kombination aus schriftl. Text und Bildern
Studie (Mayer 2009): hohe Effektstärke
Redundanzprinzip
Lernerfolg bei Kombi aus mündl. Text und Bildern größer als bei einer Kombination aus mündl. und schriftl. Text und Bildern, welche isoliert dargeboten werden
Fehlt eindeutige empirische Untermauerung (Mayers eigene Ergebnisse (2009) pro, während Metanalyse contra)
Aufmerksamkeitsteilungsprinzip bzw. räumliches Kontiguitätsprinzip
Lernerfolg bei einer Kombi aus schriftl. Text und Bildern, die miteinander integriert dargeboten werden, größer als bei einer Kombination aus schriftl. Text und Bildern, die isoliert voneinander dargeboten werden
Hohe positive Effektstärke (Mayer 2009 & Metaanalyse; Ginns 2006)
Zeitliches Kontiguitätsprinzip
Lernerfolg bei einer Kombi aus mündl. Text und Bildern, die gleichzeitig miteinander dargeboten werden, größer als bei einer Kombination aus mündl. Text und Bilder, die nicht gleichzeitig miteinander dargeboten werden
Hohe positive Effektstärke (Mayer 2009 & Metaanalyse - Ginns 2006)
Kohärenzprinzip
Lernerfolg bei Lernmaterial ohne überflüssige Informationen, größer als bei Lernmaterial mit derartigen überflüssigen Informationen
Mayer (2009): mittlere bis hohe Effekstärke
Prinzip der Effektumkehrung bei hohem Vorwissen
Bei Lernenden mit hohem Vorwissen treten die oben beschriebenen Effekte nicht oder umgekehrt auf (z.B. Aufmerksamkeitsteilungsprinzip)
Spielbasiertes Lernen
Zentral: Schaffung von Motivation für Lernaktivitäten, dazu Einbettung in Spielszenarien (gamification) + laufend Rückmeldung über Erfolg des Handelns —> Handeln kann reflektiert und ggf. geändert werden
Bsp.: Vermittlung geschichtlicher Fakten (Leben im MA) mit “Frequency 1550” (Huizenga et al. 2009)
Computervermittelte Kommunikation
Vorteil:
Wegfall von Infos über sozialen Status —> ausgewogenere Beteiligung der Gruppenmitglieder
viele Infos sind potentielle Quellen sachfremder kognitiver Verarbeitung
Nachteil:
Risiko von Missverständnissen steigt (keine nonverbalen Hinweisreize)
Möglichkeiten der Unterstützung von Kommunikation und Kooperation durch digitale Medien
Herausforderungen:
Kognitive Überlastung und Missverständnisse
Phänomen, dass sich die Gruppenmitgleider häufig eher mit Infos befassen, die allen Mitgliedern bekannt sind, anstatt Infos auszutauschen, über die nur einzelne Gruppenmitgleider verfügen
Koordinationsaufwand, soziales Faulenzen
Möglichkeiten zur Unterstützung:
Gemeinsamer Zugriff auf das gemeinsam erstellte Gruppenprodukt
Vermittlung von Informationen über die Gruppe und die übrigen Gruppenmitglieder durch sogenannte Group-Awareness-Tools
Hilfestellung zur Auswahl und Ausführung der jeweils angemessenen Kooperationsaktivitäten durch externale Kooperationsskripts
4 Dimensionen von Medienkompetenz (Baacke 1997)
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