Grammatik

• Grammatik (Syntax & Morphologie)

• Semantik

• Pragmatik

Eigenschaft einer Grammatik, mit dort formulierten Regeln (unendlich viele) Sätze bilden zu können

Syntax = Lehre vom Satzbau

Syntax beschäftigt sich mit der Analyse, Beschreibung und Erklärung von

• Sätzen und ihren Strukturen.

Sie untersucht die syntaktischen Bausteine, aus denen Sätze aufgebaut sind (Konstituenten), und formuliert Regeln, die grammatisch korrekten Sätzen bzw. Satzstrukturen zugrunde liegen.

(Linke, Nussbaumer & Portmann)

Traditionelle Schulgrammatik...

• systematisiert die deutsche Sprache

• überträgt außersprachliche Kategorien auf Sprache

• ist überwiegend auf Schriftsprache ausgerichtet

• trägt Veränderungen in der Sprache zu wenig Rechnung

• geht von unveränderlichen Normen aus (Sprachrichtigkeit)

Strukturelle Grammatik...

• geht deskriptiv vor

• gliedert und ordnet (segmentiert und klassifiziert) das Sprachmaterial und

• verzichtet dabei weitgehend auf die trad. Terminologie und auf jeden Reglementierungs- anspruch

• geht bei der Klassifikation nach rein formalen Gesichts- punkten vor von den kleinsten Einheiten (Phonem) bis zu den größten (Satz/Text)

• stellt keine Fragen nach Sprachrichtigkeit

• klammert Kontexte beider Beschreibungaus

Begriffe der traditionellen Grammatiken stammen aus dem Lateinischen & wurden der Sprache übergestülpt

Die Linguistik ist eine empirische Wissenschaft, was sonst. Eine empirisch fundierte Grammatik ist deskriptiv, nicht präskriptiv. Sie beschreibt, was ist, und nicht, was nach Meinung irgendwelcher Leute sein soll.

• Flexion

• Wortbildung (Derivation/ Kompositio)

Verben

Obwohl Sprecher ein intuitives Verständnis davon besitzen, was in ihrer jeweiligen Mutterspr. ein W. als Basiseinheit des Wortschatzes ist, tut sich die Lexikologie schwer, diese Grundeinheit klar und allgemeingültig zu definieren.

(a) An der äußeren Form orientieren sich Versuche, W. auf der Basis der geschriebenen Spr. zu definieren:

• W. ist jede Buchstabensequenz zwischen zwei Leerzeichen (Spatien), die selbst kein Leerzeichen enthält.

Problem:

• gilt nur für Schriftsprache & dabei nur für alphabetisch geschriebene Sprachen

• bis 1000 n. Chr. wurden in Europa Wörter nciht durch Leerzeichen getrennt

• außerdem: z.B. im Dt. Hört zu! – Komm mit! jeweils zwei Wörter, Zuhören! –Mitkommen! aber jeweils nur ein W. wären

• eine solche Definition ist in hohem Maße von den (sich wandelnden) Regularitäten der jeweils geltenden Orthographie, speziell der Getrennt- und Zusammenschreibung, abhängig.

lexikalisches Wort oder Lexem =

• abstrakte Einheit des Lexikons.

syntaktisches Wort oder Wortform

• in konkreter Verwendung vorliegende Einheit einer Äußerung.

• Token: konkretes Vorkommen sprachlicher Einheiten (z.B. Wörter, also Wortformen)

• Type: Von den tokens repräsentierte abstrakte Einheiten

Bsp.: In Ulm und um Ulm und um Ulm herum

-> 9 Wörter (tokens), aber nur 5 verschiedene types.

Wie kompliziert ist ein Text? Wie elaboriert der Wortschatz?

Morpheme sind die kleinsten bedeutungstragenden Einheiten,

• abtrakt

• die nicht mehr in kleinere Einheiten zerlegt werden können.

• Sie sind Einheiten der langue (abstraktes Sprachsytem)

Bsp. {gott}, {tisch}, {tag}, {haus}, {tür} ...

Ein Morph ist im Gegensatz zu einem Morphem konkret.

Morphem = Morph „im Kopf“

• Elemente der langue

• Man kann ein Morphem nicht sehen.

• Es ist eine abstrakte Einheit

• Morph + Bedeutung = Morphem

• Inhaltsseite

Morph = konkret.

• Eilement der parole

• Form eines Morphems.

• Du kannst es gedruckt oder digital sehen. Oder du kannst die einzelnen Laute hören

• Ausdrucksseite

Ein Morph ergibt zusammen mit seiner Bedeutung ein Morphem.

Morph + Bedeutung = Morphem

Das kann man mit dem sprachlichen Zeichen vergleichen. Ein Morph ist die Ausdrucksseite des sprachlichen Zeichens. Zusammen mit der Inhaltsseite (Bedeutung) ergibt es das Morphem.

Morpheme können unterschiedlich klassifiziert werden, z.B. nach

1. ihrer Bedeutung

• lexikalisch VS. grammatisch

2. ihrem Vorkommen

• frei VS. gebunden (Derivations- Flexionsmorpheme)

3. ihrer Form

• diskontiniuerliche Morrpheme/ Port(e)manteau-Morpheme

• lexikalische Morpeheme

• grammatische Morpheme

• diskontinuierliche Morpheme

  • finden sich im Deutschen im Partizip II

  • ge – lieb – t, ge – komm – en

• Port(e)manteau-Morpheme

  • tragen mehrere Bedeutungen:

  • {sprach}: 1./3. Pers. Sgl. Impf. Ind. Akt.

  
  

Fugenelemente sind aus phonetischen Gründen eingefügte Laute oder Lautketten in komplexen Wortbildungsprodukten

• wie Umleitung-s-empfehlung, Kontinent-al- verschiebung, Kind-er-garten oder brasili-an-isch.

• Teilweise haben sich FE aus Flexionsmorphemen entwickelt: des Landes Regierung : Landesregierung

Es gibt aus das gegensätzliche Phänonmen:

• Manchmal wird auch ein auslautendes -e des Erstgliedes bei der Komposition getilgt: Hilfsfond, Hilfsverb, Gebirgskamm, Wolljacke...

Fugenelemente sind keine Morpheme, da sie zwar bedeutungs- unterscheidend (Land-es-polizei vs. Land- x -polizei vs. Länd- er-polizei) sein können, nicht aber bedeutungstragend.

Konjugation / Deklination

Welche Kategorien gibt es nur beim Verb?

• Tempus

• Modus

• Genus verbi

  (Person und Numerus auch bei anderen Wortarten)

Die Flexion als grammatische Seite an Wörtern dient zur Markierung von Zusammengehörigkeiten im Satz:

... einen karierten, schönen, mir nicht gehörenden Mantel

Kongruenz

• = Übereinstimmung von (in Kasus, Numerus, Genus)

  • Adjektiv, Substantiv, Artikel

• macht Zusammengehörigkeiten deutlich

  
  

• einen schönen, karierten Mantel

  • Flexion markiert Wörter desselben Satzglieds

• Subjektssubstantiv/-pronomen und Verb (in Num., Person)

  • du schläfst, der Hund rannte –

    *dein Hund und meine Katze wurde gejagt

  • Flexion markiert Subjekt-Prädikat-Verbindung

• Markierung eines Objekts: Gedenke des Baums!

• Markierung eines Attributs: Blätter des Baums

• erzwungen von Präposition: gemäß der Verordnung; wegen einer Grippe

• sagen wann etwas (in Relation zu etwas anderem) stattfindet

  
  

daher kein eins-zu-eins-Bezug zu Zeitstufen!

• z.B. ich komme morgen, da komme ich gestern Abend nach Hause

• ob etwas überhaupt stattfindet (real, hypothetisch, irreal):

  Indikativ, Konjunktiv (gehe, ginge)

• ob Sprecher möchte, dass etwas stattfindet (Gingest du doch!)

• (Imperativ (geh!))

• Konjunktiv I:

  • zur Markierung indirekter Rede: Es verlautete, sie sei krank. Ich sagte, er möge sich etwas gedulden. Ich glaubte, du wüsstest...

• Genus verbi: Aktiv, Passiv

Es wurde deshalb folgender Ausweg vorgeschlagen. – Jemand schlug folgenden Ausweg vor.

• Aktiv:

  • im Deutschen 90% der Verbformen eines Textes, = unmarkierter „Normalfall“

• Passiv: markiert, „besondere“ Perspektiv

  • Ausweg steht im Rampenlicht, nicht Akteur

Funktion:

• Mittel der Perspektivierung

• Zusammenhang zwischen aufeinander folgenden Sätzen herstellen, mittels Passiv:

  • Einer der drei machte einen Vorschlag. Er wurde sofort angenommen.

• Bewusst eingesetzt bei der Analyse politischer Texte:

  • Hat Sprecher Grund, Akteure von Handlungen, Maßnahmen nicht zu nennen

  • Sprachökonomische oder auch strategische Motive

    • ökonomisch, z.B. wenn Akteur bekannt, oder:

  • 
    

Bei einer Satzanalyse müssen die einzelnen Elemente (Wörter und Satzglieder) bestimmt werden nach

• Kategorie und Funktion

Kategorie (Wortart)

• Was für ein Element ist X (Kategorie / Wortart)?

  -> z.B. Substantiv

Funktion (Satzteil)

• Welche Aufgabe hat X im Satz?

  -> Subjekt/ Objekt

Der Floh sucht den Menschen.

Der Mensch sucht den Floh.

• syntaktische Bausteine, aus denen Sätze aufgebaut sind

• Sprachliche Einheiten, die Teile einer größeren sprachlichen Einheit sind

• Schulgrammatische Analyse -> Satzglieder bestimmen

• Valenzgrammatik

  • Verb als zentrales Element des Satzes

• IC-Grammatik

  • man zerlegt Sätze in Bestandteile (Konstiutenten) und schaut, welche Funktion sie haben

Sätze bestehen aus mindestens zwei Satzgliedern

Drei Satzglieder (Konstituenten) bilden jeden Satz

1. Prädikat

• obligatorisch

2. Subjekt + Objekte (= Ergänzungen)

• obligatorisch (i.d.R.)

3. Adverbialbestimmungen (= Angaben)

• fakultativ, mehrere sind möglich, einschl. Negation, Modalisierungen, Abtönung

• Satzglieder =

  • kleinste zusammenhängenden Elemente des Satzes (Wörter und Wortgruppen),

  • die sich nur geschlossen verschieben und als Ganzes ersetzen lassen.

  
  

Satzglieder in einem Satz werden durch so genannte operationale Verfahren oder syntaktische Tests ermittelt.

• lineare Ordnung

  • gibt Abfolge der Wörter im Satz an setzt

    
    

• strukturelle Ordnung

  • abstraktere, grammatische Beziehung

Besipeiel:

• Diese Einführung behandelt eingehend dependenz- syntaktische Fragen.

• Dependenzsyntaktische Fragen behandelt diese Einfüh- rung eingehend.

• Eingehend behandelt diese Einführung dependenzsyntak- tische Fragen.

  ->die lineare Ordnung ist anders, an der strukturellen Ordunung ändert sich nicht

Valenzgrammatik

• Verb an den Anfang des Satzes (zentrales Wort)

  • Alle Wörter in einem Satz werden in der Abhängigkeit des Verbs betrachtet

    • Verb regiert (als Prädikat des Satzes) die übrigen Satzglieder

    • es ist das für Anzahl und Art der Ergänzungen verantwortliche Element im Satz,

      das heißt: alle notwendigen Satzglieder sind in Form, Funktion und Position vom Verb bestimmt.

  
  

• Die IC-Analyse (immediate constituent analysis; auch: Konstituentenanalyse) ist die Analyse der unmittelbaren Konstituenten (immediate constituents) einer sprachlichen Einheit

Wenn im schriftlichen Sprachgebrauch Wörter getrennt werden, so geschieht das an Silbengrenzen.

• Derivation

• Komposition

lexikalische Morpheme (Grund-, Wurzel-, Kern-M.) → Autosemantika: Sie bezeichnen Objekte, Sachverhalte etc.

grammatische Morpheme (Flexions-, Wortbildungs-, Komparations-M.) → Synsemantika: Sie drücken gramm. Beziehungen im Satz aus

• freie Morpheme: {buch}, {rot}, {schnell}

• gebundene Morpheme {zer-}, {-bar}, {-nis}, {-heit}

Diese Unterscheidung ist nicht gleichzusetzen mit der Unterscheidung von lex. u. gramm. Morphemen:

{seh} = gebunden, lexikalisch {zu} = frei, grammatisch (Infinitiv mit zu)

• Derivationsmorpheme

• Flexionsmorhpeme

Genus ≠ Sexus die Wache, das Mädchen – Genus: maskulin, feminin, neutrum – Sexus: männlich, weiblich