Grundlagen der ACT
konzeptueller Hintergrund & Geschichte
Entwicklung in den 1980er Jahren. Prominentester Entwickler: Stephen Hayes
Ziel: Perspektivenwechsel erlangen
Quelle: Traditionelle (kognitive) Verhaltenstheapie
Quelle: Kontextuelle Verhaltenswissenschaften, Semantik, Achtsamkeit
Kern ist die „im Verlauf befindliche Handlung mit Ziel“ statt Einzelkomponenten der Handlung
Kontext ist „der veränderliche Ereignisstrom der einen organisierenden Einfluss auf das Verhalten ausübt“
Es ist das „wahr“ was funktioniert (daher keine Standards in zB. Nomenklatur; Zweckmäßigkeit)
Die 4 Eigenschaften des Kontextualismus: 1. Ganzes Ereignis 2. Kontext 3. Wahrheit 4. Ziele
Annahmen/Regeln werden nicht nach richtig oder falsch sondern nach Nützlichkeit bewertet
Def. ACT
6 Prozesse aufzählen können
Def. Bezugsrahmentheorie & funktioneller Kontextualismus
Die Akzeptanz und Commitment Therapie ist ein erlebnisorientiertes, störungsübergreifendes, verhaltenstherapeutisches Verfahren, mit dem psychische Flexibilität systematisch mit Hilfe der 6 Prozesse des “Hexaflex“ erlernt werden kann.
Werteorientiertes Handeln
Akzeptanz
Defusion
Selbst als Kontext
Engagiertes Handeln
Achtsamkeit
Entscheidendes didaktisches Vehikel ist die Anwendung geeigneter Metaphern. Psychologische Grundlagen der ACT sind der funktionelle Kontextualismus und die Bezugsrahmentheorie.
-> In DBT würde man die 6 Prozesse Skills nennen
-> Semantik (denke in Symbolen) als Kernsäule
-> Unabhängig von der Sprache/ Kultur => Betont ausschließlich menschl. Prinzipien
-> (für alle Menschen, auch nicht pathologisch)
=> Metakognitive Therapie (“macht unsichtbares sichtbar”)
Kontext = das Arrangement des Äußeren, das mich in eine bestimmte Rollen fallen lässt (automatisch) -> bestimmtes Verhalten, Ged., Gefühle (z.B. Arbeit: Ich muss pünktlich sein)
(Funktional = es funktioniert/ nützt mir/ schadet anderen nicht)
=> Den Kontext, das Kontexterleben so gestalten, dass meine Rolle funktioniert
(-> Können in der Klausur mit Bsp. erklären; 2 neue Bezugsrahmen zusammenknüpfen in Therapie z.B. Ehe & Konto)
Bezugsrahmen = Die Assoziationskette, die sich mit einem betimmten Wort/Thema verbindet (können nicht nur Gedanken, sondern auch Gefühle, Verhalten in dem Netzwerk sein)
Der Wesenskern höherer Kognition und Sprache ist es „Bezüge“ (Relational Frames) zu bilden.
Wechselseitige Bezugnahme = eine einmal gelernte Relation können wir auch umgekehrt anwenden.
-> Bsp: Aus Tom ist stärker als Klaus folgt: Klaus ist schwächer als Tom
Kombinatorische Bezugnahme = Wechselseitige Bezüge können kombiniert werden.
-> Bsp: Aus Tom ist stärker als Klaus und: Klaus ist stärker als Sara folgt: Tom ist stärker als Sara
Transformation der Stimulusfunktion = Funktionen von Ereignissen in solchen Bezugsnetzwerken können auf Funktionen transformiert werden:
-> Bsp: Sollten Sie Hilfe bei einem Wohnungsumzug brauchen würden Sie nach den obigen Informationen zunächst Tom, dann Klaus und erst zuletzt Sara fragen
—> In Therapie Assoziationsketten beleuchten
Worin gleicht Validierungsstrategie Nr. 5 der ACT?
????????
Störungsmodell: Das Hexaflex
Def. der 6 Prozesse können!
Ziel: Psychische Flexibilität als 1. übergreifendes Modell & 2. gesunder Handlungsfähigkeit des Menschen
6 Prozesse
(… die helfen, Flexibilität zu schaffen; man muss nicht alle 6 durchlaufen)
= Wissen was wirklich wichtig ist im eigenen Leben. Aktives Nutzen der eigenen Verhaltensimpulse im Sinne erstrebter Lebensprinzipien
(z.B. bei Drogenkonsum)
= Funktionales Umsetzen des in der Therapie Erlernten im eigenen Alltag
= metakognitive Fertigkeit: Beobachten und Wahrnehmen der inneren und äußeren Ereignisse ohne Bewertungen zu folgen
(“Wie kann ich etwas annehmen, dass ich nicht haben will?”)
= Das eigene Erleben von Identität ist abhängig von der Situation und der Rolle in der sich eine Person befindet. Verhaltens-, Gedanken und Emotionsautomatismen/stereotypien können je nach Situation und Rolle die eine Person einnimmt verschieden sein und dennoch als authentish wahrgenommen werden.
-> Kontext entscheidet was wir denken, fühlen & tun (haben unterschdl. Rollen)
= bedingungsloses Annehmen eines unerwünschten Zustandes
= Entschmelzen aus der Sinnhaftigkeit von Gedanken hin zum neutralen Beobachten des Gedanken und Emotionsflusses
(“Ich muss nicht immer glauben, was ich denke” -> Erkennen kann mich entdiffusionieren z.B. “Jeder Gedanke ist ein Fisch im Aquarium”)
Verhaltensanalyse
Unterschied KVT von Linehan & ACT?
Die Entwicklung der Verhaltensanalysen erfolgt analog der Lehre der KVT nach Beck, Ellis oder Kanfer
ACT Ansatz:
nicht die Einzelereignisse einer Kette werden isoliert beobachtet sondern Ereignisketten werden als „Ereignisraum“ betrachtet in dem Ereignisketten über „Bezüge“ erzwungen werden
ACT beurteilt nach
... hilfreichen oder weniger hilfreichen Bezügen
Der ACT Therapeut nutzt die Verhaltensanalyse in dem er die Bezüge unter die Lupe nimmt. Nicht die „Gedanken, Gefühle oder Handlungen, etc.
Was ist der Unterschied zwischen der Verhaltensanalyse nach Linehan bzw. KVT und der bei ACT?
ACT: Schauen uns die Verbindungen zwischen Sit., Ged., Gef. & Verhalten an (bzw. die Bezüge)
KVT: Gedanken, Gefühle, Verhalten, Situation wird einzelnd beleuchtet/ analysiert
Therapeuten- und Patienten-Skills: Sich willig dem “Jetzt” öffnen
Def. Akzeptanz, Kampf & Resignation
Kreative Hoffnungslosigkeit
Gegenwärtig sein
Meditation & Achtsamkeit
Sich willig dem “Jetzt” öffnen -> Akzeptieren & Bereit sein
Folgende Elemente unterscheiden:
Kampf gegen das Problem, wenn wir etwas nicht akzeptieren wollen
Akzeptanz, dass das Ergebnis schlechter ist, als das was ich möchte (habe Regeln, die es mir unmöglich erscheinen lassen)
Resignation
3 Schritte der Akzeptanz:
Was ist Akzeptanz im Vergleich zu Resignation und Kampf?
Was muss ich akzeptieren/ Kann ich verändern?
= Hab alles veruscht, mir fällt nichts mehr ein & jetzt lass ich los und schau an …
Nicht: Hoffnungslosigkeit als dysfunktionaler Geisteszustand hervorrufen/stärken
Sondern: Strategischer Ansatz: Wenn der Patient das, was nicht funktioniert hat aufgeben kann, dann ergibt sich vielleicht eine neue Möglichkeit (Vertrauen auf die eigene Erfahrung und transformative Alternative), auch wenn er nicht weiß was dann kommt.
Den sinnlosen Kampf mit sich selbst aufgeben
Exploration der Kosten ...
Was habe ich diese Woche für (z.B. für die Vermeidung von Menschenmengen) aufgegeben? -> Auflisten
Fragen: ...
1.) Was haben Sie alles versucht (um das Problem zu bewältigen)?
2.) Was hat es gebracht? (Nichts)
3.) Was hat es Sie gekostet? (Viel)
4.) Was sagt Ihnen Ihre Erfahrung?
Sind sie bereit eine radikale neue Erfahrung zu machen? (Bezugsrahmen von etwas einfaches an etwas unerreichbares knüpfen)
Metaphern:
Chinesische Fingerfalle
Treibsand / Sumpf
Hungrige Tiger füttern
Die goldene Schaufel
Kontrolle ist das Problem -> Kontrollversuche können paradoxe Folgen haben
Therapeuten- und Patienten-Skills: Nach vorne gehen
Neue Perspektiven entwickeln (FEAR & DARE)
Werte
Unterschied Werte &Ziele
Lebensziele verwirklichen
Engagiert Handeln
Unterschied Werte & Ziel: (s. Seminar)
= Ziele sind Werten untergeordnet
Checkliste - Barrieren die Handeln verhindern
F E A R
Fusion
Excessive goals - zu hohe Ziele stecken
Avoidance of discomfort – Vermeiden
Remoteness of Values – Entfernen von eigenen Werten
Checkliste - Das Gegenmittel zu F E A R
D A R E (sich trauen)
Acceptance and discomfort – Akzeptieren und Unwohlsein
Realistic goals - Realistische Ziele setzen
Embracing values – Werte umarmen
4 ACT Kernstrategien bei Barrieren anwenden:
Sich öffnen – Platz machen für Unbehagen
Bereit-Sein üben – An Werte erinnern
Perspektiven wechseln
Defusion: Verstand beobachten und spielerisch entwaffnen
... Und all das immer mit Freundlichkeit
Nützlichkeits-Frage
Führt Sie ... Näher an ihr Lebensziel oder weiter weg?
Bereitschafts-Frage
Sind Sie bereit ... mitzunehmen im Dienste von ... (Wert) ... ?
Verantwortung übernehmen
Welche Wahl treffen Sie mit Händen und Füßen?
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