Kausale Natur
THIS MESS
-> Problem kann nicht immer durch randomisierung eliminiert werden
Testing
wenn Vortest Effekt auslöst und Treatment nicht, kann man das nicht herausfinden
gibt keinen Vgl. ohne Vortest
Reaktiv: Untersuchten reagieren darauf, dass sie untersucht, werden
Weitere Beispiele:
Wissensprüfung in einem Vortest (Aktivierung „verschütteter“ Kenntnisse)
Lern-, Übungseffekte zwischen Prä-und Posttest
Motivation kann durch Vortestgesteigert werden
Müdigkeit oder Langeweile können durch Vortest gesteigert werden
-> Nicht jede Untersuchung in diesem Sinne reaktiv:
Unbemerkt (versteckte Kamera)
Unbeeinflussbar (Körpergröße)
Lösungsmöglichkeiten:
1) Störeinfluss minimieren (Reaktivität des Untersuchungselements reduzieren)
Bei problematischem Vortest z.B. durch zeitlich ausreichender Abstand zwischen Vortest und Untersuchung
2) Störeinfluss miterheben (Reaktivität empirisch untersuchen)
BspVortest: z.B. Versuchsplan, in dem Gruppen mit vs. Ohne Vortest verglichen werden (Solomon-Vier-Gruppen-Plan)
angucken, ob es Effekt des Vortest oder Interaktion mit Treatment gibt
History
Externe Ereignisse mit Einfluss auf die Probanden
z.B. Ereignis in den Nachrichten (Tschernobyl, 9/11, Fukushima)
relevant bei Prä-Post-Designs (Zeit zwischen Vor-und Nachtest)
besonders relevant, wenn… unterschiedliche Gruppen zu unterschiedlichen Zeitpunkten getestet werden
…oder aus unterschiedlichen Gebieten/Populationen stammen und unterschiedlichen lokalen Historiesausgesetzt sind
Experimentalgruppe (links): Treatment zuerst durchführen (X) dann beobachten (O) und dann tritt Historie Ereignis ein (H), bevor man Kontrollgruppe beobachtet hat
History Ereignis beeinflusst somit systemisch nur Ergebnisse der Kontrollgruppe und nicht der EG
Gruppen dann nicht mehr vergleichbar
Schlüsse nicht valide
Rechte Abbildung:
Wenn unterschiedlichen Gruppen aus verschiedenen Teilpopulationen stammen
Sind unterschieldichen Einflüssen, Histories ausgesetzt
History A und B -> Unterscheide in externen Einflüssen die unterschiede in der AV hervorrufen können
—> Gruppen nicht vergleichbar
—> Validitätsprobleme
-> auch ohne Intervention hat sich ein gewünschter Effekt eingestellt
Bsp. History
Intervention: Experten empfehlen Hausärzt:innenangemessene Medikation bei Herzinfarkt (Beta-Blocker statt Lidocain)
Prüfung der Wirksamkeit: Vergleich der Verschreibungsrate von Beta-Blockern vs. Lidocainvor & nach der Intervention
-> Gleiche Entwicklung in Experimental-und Kontrollgruppe
Erklärung: Gleichzeitig mit der untersuchten Maßnahme fanden weitere Interventionen/Veränderungen statt
intervention took place during explosion of news media reporting that could have influenced the prescribing behavior of physicians.
At the same time, the US Department of Health and Human Services launched a national program targeting the drugs in the study
and the American College of Cardiology and the American Hospital Association jointly released new guidelines for the early management of patients with acute myocardial infarction
in KG gibt es bereits Effekte die für EG gedacht war
Intervention wude vorgenommen
ganz viele History Ereignisse, die Wirkung hervorgerufen haben
Intervention keine eigene Wirkung mehr
Instrumentation
Veränderung des Messinstruments über die Zeit
bes. relevant bei Messwiederholungen; Messung zu untersch. Zeitpunkten
Personen ermüden, sammeln Erfahrung mit Messung (Fragen bekannt) oä.
Beurteiler verändern ihre Kriterien über die Zeit (Kalibrierung)
Reaktionszeittasten werden durch häufige Benutzung schneller
Testversionen A und B nicht äquivalent
bei Längsschnittstudien verändern sich Fragebögen oder die Bedeutung der Items im aktuellen Sprachgebrauch (IST 70 -> IST 2000, FPI)
Teilnehmer = Instrumente
können sich verändern (werden müde; Beobachter können Kriterien über Zeit verändern)
Kalibrierung: Urteil wird angepasst
Abbildung links lesen:
Vortestmessung mit A (OA), Treatment (X), Nachtestung/nachher Messung mit B (OB)
Nicht äquivalent -> vorher- nachher Werte nicht gut vergleichbar
Teste verändern sich -> A Version wird angepasst und eine Vergleichsgruppe wird mit anderen Messinstrumenten getestet -> keine gute Vergleichbarkeit
Instrumentation – vor allem bei längeren Untersuchungen problematisch
Tests für psychologische Konstrukte werden optimiert & verbessert -> verändern sich
Begriffe ändern sich (werden in nachfolgenden Generationen anders interpretiert)
Statistical Regression
Messung zu Prä-Messung (starke Fehlerabweichung in positive Richtung)
zweite Messung: Person wird weniger extremen Fehlerwert erhalten (eher aus mittleren Bereich)
Messwert einer Person die anfangs extrem positiven Wert erzielt hat mit großer WSK kleiner/weniger extrem bei 2. Messung
Messfehler die bei ersten Mal extrem waren und werden beim zweiten Mal weniger Extrem ausfallen = Regression zur Mitte
Extreme Fehler wiederholen sich i.d.R. nicht
Problem bei Selektion (z.B. aufgrund von Extremwerten)
wenn Gruppen aufgrund hoher oder niedriger Testwerte in die Studie aufgenommen werden (z.B. Studie nur mit hoch belasteten Patienten)
Interpretation schwierig, wenn Prä-Werte von Kontroll-und Experimentalgruppe sich signifikant unterscheiden: UV? Regression?
Regressionseffekte „wirken“ auch rückwärts und simultan (z.B. Messung anderer Variablen) -> verändern sich keine wahren Werte der Person (Messfehler)
Lösungsansatz: Regressionseffekte kontrollieren
Falls Untersuchung einer Extremgruppe ein wichtiges Ziel der Studie ist:
(1) möglichst große Stichprobe der Extremgruppe rekrutieren
(2) randomisierte Zuweisung der Extremgruppe auf die Bedingungen
Maturation
„Reifung“ der Probanden durch psychische oder physische Veränderungen über die Zeit
Probanden werden älter, erfahrener, „erwachsener“, Pubertät etc.
wichtig bei Prä-Post-Designs mit großem zeitlichen Abstand zwischen den Messzeitpunkten; bei Langzeitstudien
aber auch kurzfristig (Ermüdung)
z.B. bei Förderprogrammen im Bildungsbereich (Schule)
-> Tagesrythmen; Veränderung über den Tag
-> Leute vormittags oft am Leistungsfähigsten; Nachmittagstief usw.)
-> ähnlich History, aber ohne Attribution auf spezifische externe Ursache (beide unterschiedlich zu handhaben)
Lösungsansatz:Alle Gruppen sollten gleiche Alterszusammensetzung haben, ähnlichen Umwelten ausgesetzt sein
Experimental Mortality
Systematischer (selektiver) Ausfall von Probanden (Attrition)
Treatment ist anstrengender, daher mehr Abbrecher
nur die „Geeigneten“ halten durch (und sind auch noch erfolgreich)
Probanden in der Kontrollgruppe sind nicht motiviert; unzufrieden, weil sie kein Treatment erhalten haben, ....
eventuell auch wirkliche Todesfälle (z.B. Längsschnittstudie im Alter)
Beispiele:
Umfragen mit freiwilliger Teilnahme: Interesse am/Meinung zum Thema beeinflusst Teilnahme-Bereitschaft
Internetstudien (erleichterter Abbruch der Teilnahme): interessierendes Merkmal beeinflusst Abbruchquote
Achtung: Problem nichtdurch Randomisierung behebbar!
Entsteht erst in der bzw. durch die zugewiesene Bedingung
Wichtig: Warum traten diese Ausfälle auf? z.B. Nachbefragungen
Lösungsansätze
Bedingungen bzgl. Ausfallursachen möglichst gleich halten
Ausfallursachen untersuchen; Studie anpassen & wiederholen
Selection
Bedingungen bzgl. TN-Eigenschaften nicht vergleichbar
Probanden sind (zufällig oder absichtlich) systematisch derart auf die Bedingungen verteilt, dass unterschiedliche Ausgangswerte entstehen
Besonders bei Quasi-Experimenten problematisch, da dort keine zufällige Zuordnung zu den Bedingung möglich
Bsp.: Will jemand bei einer klinischen Untersuchung an einer Studie nicht teilnehmen, kommt die Person u.U. in die KontrollgruppeZusammenhang zwischen Bedingung und Motivation
-> Lösung: Lösung: Randomisierung wo möglich (sonst Parallelisierung)
die dafür sorgen, das Bedingungen bezüglich der Teilnehmer Eigenschaften nicht vergleichbar sind
Eigenschaften verteilen sich nicht gleich auf die Bedingungen sondern systematisch unterschiedlich
unterschiedliche Ausgangswerte bezüglich AV usw.
Geht um Grippeimpfungen die Todesfälle bei älteren ProbandInnen reduzieren
X Achse: Todesfälle und Einweisung ins Krankenhaus für Grippe
Y Achse: Vgl des Risikos für geimpfte vs. Nicht geimpfte
Negative Werte bedeuten das geimpfte Personen weniger häufig an diesen Problemen leiden (weniger Todesfälle und weniger Krankenhauseinweisungen)
Signifikanten Unterschiede konnten festgestellt werden
gesünderen personen haben Grippeimpfung bekommen
weniger gesunden keine Impfung gehalten
Unterschiede unklar zu attribuieren
geht Unterschied auf GH oder Impfung zurück?
Zusammenwirkung Selection–Maturation
Maturationverstärkt durch Selektion entstandene Gefährdung
falls Maturationin unterschiedlichen Gruppen zu unterschiedlichen Zeitpunkten beginnt (oder unterschiedliche Verläufe nimmt) kann es zu einem Zusammenwirken der Gefährdungen kommen
z.B. Untersuchung zum Effekt von Leistungsstipendien:
Bezieher von Stipendien sind fähiger (Selektionsbias)
Bezieher haben höhere Verbesserungsgeschwindigkeit (Reifung)
beides erhöht scheinbar den „Effekt“ des Stipendiums
Allgemein: gleichzeitiges Auftreten mehrerer der genannten Gefährdungen kann zu additiven und interaktivenEffekten führen
ist klar, das UV zuerst realisiert wurde, bevor man Wirkung erhoben hat/eingetreten ist?
Interne Validität gefährdet, wenn zeitliche Reihenfolge nicht festgelegt -> kausale Wirkungsrichtung nicht eindeutig interpretierbar
Frage der zeitlichen Reihenfolge dann vor allem relevant für interne Validität -> vor allem dann, wenn wir Ursache nicht aktiv selbst herstellen (z.B. korrelative Untersuchungen)
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