Probleme der AChE-Hemmer
Non-Responder (ca. 25 %)
Verträglichkeit nicht vorhersagbar
Effekt nur passager: Verzögerung des kognitiven/mnestischen Abbaus um ca. 12-24 Monate Effekt nur im Gruppenvergleich nachweisbar, im einzelnen Individuum nur schwer evaluierbar
Nebenwirkungen AChE-Hemmer
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Herzrhythmusstörungen, Blasenentleerungsstörungen, Schlaflosigkeit.
In seltenen Fällen kann es auch zu aggressivem Verhalten, Erregungszuständen, Halluzinationen und Krampfanfällen kommen
Antidementiva
kritische Anmerkungen zur Psychopharmakotherapie
Einige allgemeine kritische Anmerkungen zur Psychopharmakotherapie
Beispiel hier: Antipsychotika, könnte ähnlich auch für Antidepressiva, Stimulanzien (Ritalin etc) geführt werden
Kritische Fragen
Welche Langzeiteffekte sind zu erwarten?
Rückfallstudien: Welchen Effekt hat der Medikationsentzug? Modus des Absetzens der Medikation?
Erstaunliche Behandlungserfolge in der Dekade vor der Entdeckung von Antipsychotika: 1945-1955
Beispiele für Behandlungserfolge:
73% der Patienten mit einer ersten psychotischen Episode die im Warren State Hospital zwischen 1946-1950 behandelt worden waren, lebten wieder zu Hause
6 Jahre nach stationärer Behandlung für eine erste psychotische Episode zwischen 1948-1950 im Delaware State Hospital: 70% lebten wieder zu Hause
England (vergleichbare Zeit): Nach 5 Jahren galten 33% als geheilt, weitere 20% als sozial erfolgreich behandelt (lebten allein finanziert durch eigene Arbeitsleistung)
-> auch ohne Neuroleptika gut behandelt
keine Randomisierung!
wissen nicht, ob sich Kohorte aufgrund von anderen Faktoren unterscheiden/ oder ob Neuroleptika tatsächlich Grund für Zahlen (situative Umstände wurden nicht beachtet)
Bockoven’s Schlussfolgerungen
“Rather unexpectedly, these data suggest that psychotropic drugs may not be indispensable. Their extended use in aftercare may prolong the social dependency of many discharged patients.“
auch wieder keine Randomisierung
Wissen nicht ob aufgrund von unterschiedlichen Neuroleptika
Problematisch
Es gibt kaum randomisiert-kontrollierten Studien die systematisch die Wirkung von nicht-Medikation untersuchen, vor allem langfristige Wirkungen.
Bisherige Studien, die Patienten mit und ohne Medikationen vergleichen (z. B. Rapaport, 1978) kontrollierten nicht, welche Faktoren zur Selektion von Medikation vs. keine Medikation geführt haben
Dopamin Supersensitivitätstheorie
Dopamin wird blockiert (Verfügbarkeit reduziert) -> Zahl der Rezeptoren verändert sich
Medikament wird abgesetzt -> Verfügbarkeit von Dopamin steigt wieder an Blockade fällt weg) -> kann wieder zu Rückfällen kommen
Langzeitwirkung einer neuroleptike Reduktion
Eine der wenigen randomisierten Studien, die die Langzeitwirkung einer Neuroleptika Reduktion untersuchten (Wunderink et al. 2013)
Studien-Design
128 Personen mit einer ersten Episode einer Psychose – stabilisiert für 6 Monate auf einer antipsychotischen Medikation
Interventionsformen:
Randomisiert in eine Dosisreduktions/Behandlungsende Gruppe (DR-Gruppe) vs. standard antipsychotische Medikationsgruppe (MT Gruppe)
Langfristig Umkehr des Effekts
Rechts: vollständige Integration, keine Behandlung mehr
Skepsis gegenüber langfristige Einnahme
Langfristige Veränderung der Rezeptorstufe
Verstärker können nicht mehr Wirkung entfalten
Reduktion verkehrt!! Fehler auf Folie -> Richtig: Aufbau
Wirkung von Antidepressiva (Stone et al. 2022)
Ansprechen auf Monotherapie für depressiven Störungen in allen randomisierten, placebokontrollierten kontrollierten FDA Studien (1979 bis 2016)
Analyse der Daten einzelner Teilnehmer aus 232 RCTs; 73388 Teilnehmer (Kinder und Erwachsene)
AV: HAMD17
Ergebnisse:
Medikament > Placebo (1,75 Punkte, 95% Konfidenz Intervall 1,63 bis 1,86). -> nur kleiner Effekt!
Wirkung von Medikamenten korreliert mit Schweregrad zu Beginn der Studie (P<0,001).
ab wo kann man klinisch relevanten Unterschied feststellen
Placebo bei leichter und mittelschwerer Depression
Antidepressiver nur bei schweren Formen einer Depression (wegen Nebenwirkungen)
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