Was wird unter einem Stoß verstanden? Welche Unterscheidung gibt es?
kurze Wechselwirkung zwischen zwei Teilchen oder Körpern, verbunden mit Änderung von Geschwindigkeit, Impuls oder Energie der Stoßpartner
Unterscheidung elastischer und plastischer Stoß
elastischer Stoß für Endballistik irrelevant
Wie kommt es zu einem plastischen Stoß?
Was passiert mit der Energie?
Druck des Penetrators beim Auftreffen ist niedriger als Fließgrenze, aber höher als Dehngrenze des Zielmaterials
Energie:
Teil E_kin wird zu U umgewandelt
Teil Energie in Form von Strahlung und Druckwellen wieder abgegeben
Energie- und Impulserhaltungssatz gelten
Nennen Sie die Formeln für den plastischen Stoß.
p = rho_z * c_z * v_rel
c_z ist Schallgeschw. im Ziel
Energieerhaltung:
vor Stoß: E_kin = m1/2 * v1^2 + m2/2 * v2^2
p = m1*v1 + m2*v2
nach Stoß: E_kin = m1/2 * v1’^2 + m2/2 *v2’^2 + U
p = m1*v1’ + m2*v2’
innere Energie: U = [m1*m2] / [m1+m2] * (v1-v2)^2
Was können Sie über den hydrodynamischen Stoß sagen?
Penetratordruck > Fließgrenze
getroffener Festkörper verhält sich wie Flüssigkeit
—> Fluiddynamik
Lochdurchmesser > Geschossdurchmesser
Geschoss pilzt während Eindringen auf
Stoßwellen weiten Material auf
Ausbreitungsgeschw. > Geschossgeschw.
Verdrängung des Materials
—> tieferes Eindringen des Geschosses
Wie kann man hohe Geschwindigkeiten erreichen?
Erzeugung Splitter mittels HE-Mun
KE-Geschosse
Hohlladung (HL)
Erklären Sie das Wirkprinzip einer Hohlladung und nennen Sie Besonderheiten.
Wirkprinzip:
kegelförmige Metalleinlage (möglichst hohe Dichte und gut verformbar) mit nach vorne gerichteter Öffnung
belegt mit möglichst brisantem Sprengstoff
Zündung —> Ausbreitung Detonationswelle in Richtung der Metalleinlage
Kaltverformung der Metalleinlage in Richtung Symmetrieachse
Ausbildung eines Stachels und eines Stößels
Abstand Zündung: 2,5-3 Kaliber
symmetrische Einlage wichtig für gute Stachelbildung
Flügelstabilisierung da Durchschlagsleistung durch Drall stark abnimmt (Strahlaufweitung durh Zentrifugalkraft)
Stachel 7-10 km/s (bis doppelte Detonationsgeschw.)
hydrodynamischer Eindringvorgang
Entzünden von Treibstoff und Munition
Löst Sekundärsplitter aus Panzerung heraus
Einsatz von pyrophorem Material führt zu Bränden
Besonderheiten:
Geschossgeschw. von geringer Bedeutung, da hohe Geschwindigkeit kurz vor Ziel erzeugt wird
—> langsame, rückstoßarme Geschosse
—> geringes Gewicht der Abschussvorrichtung
Was lässt sich zur P-Ladung sagen?
projektilbildende Ladung
sphärische oder parabolische Einlage
Erzeugung aerodynamisch stabiler Penetrator
Zündung 50-100 Kaliberlängen vor Ziel
v ~ 2-3km/s
höhere Penetratormasse —> höhere Durchschlagsleistung
Bsp: SMART-Munition
Wovon ist die Geschosswirkung abhängig?
Geschossgeschw.
Masse
Form
Material
Auftreffwinkel Geschossachse zum Ziel
Widerstandsfähigkeit des Ziels
Wirkung des Sprengsmittels/zusätzliche Wirkmechanismen (HL)
Nennen Sie die Formel für die Eindringtiefe nach Newton, sowie die zugehörigen Annahmen.
Formel:
L = l * rho_S / rho_Z
Annahmen:
Penetrator ändert Form nicht
Ziel verhält sich wie strukturloses Fluid
Vernachlässigung aero- und hydrodynamischer Effekte
vollständige Übertragung des Impulses auf das Ziel
Druck beim Aufprall führt zur verlustfreien Überwindung der Festigkeitsgrenze des Ziels
—> nur für hohe Geschwindigkeit gültig
Was sind die Folgerungen für den Penetrator?
Penetrator sollte möglichst lang sein
Penetrator sollte möglichst hohe Dichte aufweisen
Mittels welcher Formel lässt sich die Geschosswirkung abschätzen? Nennen Sie zudem die Formel und ihre Hinweise.
Panzerformel von Krapp:
S_b = 0,019 * vierteWurzel(E^3 / k^5)
S_b: stärke Stahlblech [mm]
E: Auftreffenergie Geschoss [J]
k: Kaliber Geschoss [cm]
Hinweise:
reinempirische Formel
Geschossgeschw. + Geschossmasse werden berücksichtigt
keine Berücksichtigung von Zielmaterialeigenschaften (nur definiertes Stahlblech gültig)
m und v möglichst noch bei kleinem Kaliber
Welche Formen der Penetration gibt es?
Beschreiben Sie diese zudem kurz.
Durchschuss (spröde):
t/d < 0,42; Geschw. nahe Grenzgeschw. für Penetration
Durchschuss (duktil):
t/d > 0,42; Geschw. nahe Grenzgeschw. für Penetration
Durchschuss (aufpilzend):
hohe Radial- und Umfangsspannung aufgrund hoher Geschw. des Geschosses
Sekundärsplitter:
kein Durchdringen, große Sekundärsplitter aufgrund von Rissausbreitung entlang lokaler Inhomogenitäten
Sekundärsplitter (spröde):
keine Durchdringung, kleine Sekundärsplitter aufgrund geringer Zugfestigkeit
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