Bindemittel Allgemein:
Nennen Sie drei mineralische Bindemittel.
Zement,
Kalk,
Gips
Was sind die wesentlichsten Unterschiede bei den Erhärtungsbedingungen von;
a. Nichthydraulische Bindemittel
b. Hydraulische Bindemittel
c. Latenthydraulische und puzzolanische Zusätze
a. Erhärtung nur bei Luftzufuhr
b. Erhärtung an Luft und unter Wasser
c. Erhärtung nach Wasserzugabe nur bei ANwesenheit eines Anregers
(z.B. Kalkhydrat)
Bindemittel Kalk:
Baukalke werden in zwei Arten unterschieden, Bennen Sie diese.
Luftkalk:
Baukalke, die vorwiegend aus Calciumoxid oder Calciumhydroxid bestehen und unter Einwirkung von CO2 an der Luft langsam erhärten. Da diese Kalke keine hydraulischen Eigenschaften aufweisen, erhärten sie im Allgemeinen nicht unter Wasser.
Hydraulischer Kalk:
Hydraulische Kalke erhärten durch Zusammenwirken von Carbonaterhärtung und hydraulischer Erhärtung.
Vervollständigen Sie den Kalkkreislauf für einen Kalkmörtel:
Was wirkt bei der Erhärtung von Luftkalk;
a. verzögernd?
b. beschleunigend?
Aus welchem Kalk werden Luftkalke hergestellt?
Kalkstein [CaCO3]
Dolomit [CaMg(CO3)2]
Tragen Sie in nachfolgende Tabelle die Temperatur und den pH-Wert nach etwa 5 Minuten Mischzeit ein:
Welche Oxide bilden bei dem hydraulischen Kalk die Hydraulefaktoren?
Siliciumoxid: SiO2 (Kieselsäure)
Aluminiumoxid: Al2O3 (Tonerde)
Eisenoxid: Fe2O3
Was bewirken die Hydraulefaktoren?
Verleihen den hydraulischen Charakter. Das bedeutet: Wasserbinded, wasserfest und unter Wasser erhärtend
Mit zunehmenden Gehalt an Hydraulefaktoren steigt die Festigkeit.
Bindemittel Zement:
Was sind die wichtigsten Rohstoffe für die Zementklinkerherstellung?
Gips wird dem Zementklinker beim Mahlen zugefügt, welche Aufgabe hat Gips?
Gips wird bei der Zementherstellung verwendet, um die Erstarrungszeit des Zements zu regeln. Dabei wird der gebrannte Zementklinker in einer Kugelmühle zusammen mit Gips oder Anhydrit zu Zement vermahlen.
Benennen Sie die vier Klinkerphasen.
Welche Klinkerphase liefert beim Erhärten;
a. die höchste Festigkeit
b. den größten Wärmebeitrag
a. Tricalciumsilikat
b. Tricalciumaluminat
Nennen Sie drei weitere Hauptbestandteile von Zement neben dem Zementklinker.
Hüttensand, Puzzolan, Flugasche, Gebrannter Schiefer
Bindemittel Gips:
Ergänzen Sie den Gipskreislauf:
Was ist der Grund, dass Gipsbaustoffe die Feuerwiderstandsdauer der darunter befindlichen Bauteile erhöhen?
Feuerwiderstand:
Gipsbaustoffe in Form von Platten, Putzen, Verkleidungen u. ä. erhöhen die Feuerwiderstandsdauer der darunter befindlichen Bauteile. Grund hierfür ist der im abgebundenen Gips enthaltene Kristallwasseranteil von ca. 21 M.-%. Dieses Kristallwasser verdampft im Brandfall und bildet auf der dem Feuer zugewandten Seite einen schützenden Dampfschleier, wodurch die Temperatur der Gipsschicht auf der dem Feuer abgewandten Seite nur langsam ansteigt.
Was ist der Unterschied zwischen einem Halbhydrat und Dihydrat?
Halbhydrat: Gips nach dem Brennen
Dihydrat: Halbhydrat vermischt mit Wasser
Was ist der Unterschied zwischen Anhydrit und Gips?
Anhydrit
Neben dem Vorkommen als natürliches Mineral wird Anhydrit auch durch Brennen von Gips hergestellt. Bei Temperaturen um 100 °C verbleibt im Gipsstein etwas Kristallwasser, wodurch Halbhydrat entsteht; bei höheren Temperaturen wird das gesamte Kristallwasser entzogen und es entsteht Anhydrit. Steht Anhydrit unter dauernder Feuchtigkeitseinwirkung, so nimmt er Wasser auf. Anhydrit wandelt sich durch diese Wassereinlagerung in Gips um und quillt dabei auf.
Gips als natürlicher Rohstoff wird vorwiegend bergmännisch als Gipsgestein gewonnen, fällt aber heute auch häufig als Nebenprodukt in der Industrie z.B. bei der Rauchgasentschwefelung an. Technisch nutzt man das Vermögen des Gipses, das durch Erhitzen (Brennen) teilweise oder ganz verlorene Kristallwasser beim Anrühren mit Wasser wieder aufzunehmen und dabei abzubinden. Bei Erhitzen auf etwa 110 °C entsteht gebrannter Gips, bei 130 bis 160 °C Stuckgips, bei 290 bis 900 °C entsteht Anhydrit, bei dem das Kristallwasser ganz ausgebrannt ist.
Wie groß ist die Volumenausdehnung von Anhydrit zu Gips?
Beim Prozess der Wassereinlagerung und der Umwandlung zu Gipsgestein kommt es zu massiver Ausdehnung (bis zu 50 % Volumenzunahme), was nicht nur zu Problemen im Tunnel- und Stollenbau sondern oft auch zu Gebäudeschäden durch Hebungen im Bodenbereich führen kann.
Wie werden Alpha- und Beta-Halbhydrat-Gips hergestellt?
α-Halbhydrat (CaSO4 • ½ H2O) entsteht in einem geschlossenen Gefäß (Autoklav) unter Nassdampfatmosphäre, bzw. drucklos in Säuren und wässrigen Salzlösungen. Aufgrund seiner höheren Dichte ist er Ausgangsstoff für härtere Gipse (Typ III, IV und V) und benötigt weniger Wasser, aber mehr Zeit zum Abbinden.
β-Halbhydrat (CaSO4 • ½ H2O) entsteht beim Brennen in einem offenen Gefäß unter normaler Atmosphäre. Beim Vermischen mit Wasser erfolgt innerhalb von Minuten eine Hydratation zum Dihydrat. Er ist Ausgangsstoff für die weicheren Gipse, wie etwa in der Bauindustrie.
Benennen Sie zwei Möglichkeiten die Hydratisierung von Anhydrit zu beschleunigen.
Um die Hydratisierung zu beschleunigen, könnte man Anhydrit als Bindemittel ganz fein mahlen, was aber unwirtschaftlich ist. In der Praxis gibt man Anreger sulfatische oder basische dem Bindemittel hinzu.
Sie möchten den Feuchtegehalt von Gips bestimmen, mit welcher Temperatur führen Sie Ihre Darrprobe durch und warum wählen Sie diese Temperatur?
<40°C um das chemisch gebundene Wasser nicht zu ,,beeinflussen’’ -> es wüde sonst freigesetzt werden
Was ist bei einem Calciumsulfat-Fließestrich CFE zu erwarten wenn der Wasser/Bindemittelwert zu hoch ist?
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