Buffl

8. Erwachsene

MF
by Mareike F.

Koronare Herzkrankheit

Psychische Vorgänge können sich auf zweierlei Weise auf das Herz auswirken.

Welche sind das?


  • -  Herz-Kreislaufsystem ist verantwortlich für die Durchblutung des gesamten Körpers

  • -  Zentrum: das Herz (Hohlmuskel)

    • -  linke Herzkammer pumpt sauerstoffreiches Blut durch die Blutgefäße in alle Organe des Körpers (etwa 60- bis 80-mal pro Minute)

    • -  rechte Kammer nimmt sauerstoffarmes Blut aus dem Körper auf und pumpt es in die Lunge - dort gibt es Kohlendioxid ab und nimmt neuen Sauerstoff auf

  • -  wenn die Blutzufuhr zu einem Organ durchbrochen ist = lebensbedrohliche Situation (keine Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen)

  • -  HKS ist eng mit dem Nerven- und Hormonsystem vernetzt - um sich flexibel auf innere und äußere Anforderungen einzustellen - z. B. bei körperlicher Anstrengung, Stressreaktion - → Pumpleistung wird unwillkürlich erhöht - → Schlagfrequenz und Blutdruck steigen - → Weite der Blutgefäße wird entsprechend reguliert

  • -  Vernetzungen mit dem Gehirn, dem ANS und dem Hormonsystem bilden die physiologische Grundlage für die Psychosomatik der Herzfunktion:

    • -  psychische Vorgänge – insbesondere Affekte wie Angst, Ärger, Wut und Freude – können über diesen Weg das HKS beeinflussen

    • -  das wird erfahrbar, wenn man z. B. bei Angst Herzklopfen bekommt

  • -  Psychische Vorgänge können sich auf zweierlei Weise auf das Herz auswirken:

    1. unbewusste Konflikte können in Form von Funktionsstörungen des Herzens ausgedrückt werden - ohne dass eine medizinisch fassbare Schädigung vorliegt - „funktionelle Herzbeschwerden“, „Herzneurose“, somatoforme Störung des HKS

    2. lang andauernde chronische Anspannungen & negativ getönte Affekte können zu medizinisch fassbaren Schädigungen des Herzens führen

      - können KHK oder Bluthochdruck mit verursachen

  • -  1. & 2. sind Gegenstand der Psychokardiologie


Koronare Herzkrankheit

Psychische Vorgänge können sich auf zweierlei Weise auf das Herz auswirken. Welche sind das?


  • -  Herz-Kreislaufsystem ist verantwortlich für die Durchblutung des gesamten Körpers

  • -  Zentrum: das Herz (Hohlmuskel)

    • -  linke Herzkammer pumpt sauerstoffreiches Blut durch die Blutgefäße in alle Organe des Körpers (etwa 60- bis 80-mal pro Minute)

    • -  rechte Kammer nimmt sauerstoffarmes Blut aus dem Körper auf und pumpt es in die Lunge - dort gibt es Kohlendioxid ab und nimmt neuen Sauerstoff auf

  • -  wenn die Blutzufuhr zu einem Organ durchbrochen ist = lebensbedrohliche Situation (keine Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen)

  • -  HKS ist eng mit dem Nerven- und Hormonsystem vernetzt - um sich flexibel auf innere und äußere Anforderungen einzustellen - z. B. bei körperlicher Anstrengung, Stressreaktion - → Pumpleistung wird unwillkürlich erhöht - → Schlagfrequenz und Blutdruck steigen - → Weite der Blutgefäße wird entsprechend reguliert

  • -  Vernetzungen mit dem Gehirn, dem ANS und dem Hormonsystem bilden die physiologische Grundlage für die Psychosomatik der Herzfunktion:

    • -  psychische Vorgänge – insbesondere Affekte wie Angst, Ärger, Wut und Freude – können über diesen Weg das HKS beeinflussen

    • -  das wird erfahrbar, wenn man z. B. bei Angst Herzklopfen bekommt

  • -  Psychische Vorgänge können sich auf zweierlei Weise auf das Herz auswirken:

    1. unbewusste Konflikte können in Form von Funktionsstörungen des Herzens ausgedrückt werden - ohne dass eine medizinisch fassbare Schädigung vorliegt - „funktionelle Herzbeschwerden“, „Herzneurose“, somatoforme Störung des HKS

    2. lang andauernde chronische Anspannungen & negativ getönte Affekte können zu medizinisch fassbaren Schädigungen des Herzens führen

      - können KHK oder Bluthochdruck mit verursachen

  • -  1. & 2. sind Gegenstand der Psychokardiologie


Koronare Herzkrankheit

Was sind Ursachen und Syptome von KHK?

Was ist ein Myokardinfarkt?

- KHK ist durch eine Durchblutungsstörung der Koronararterien gekennzeichnet - dort bilden sich Ablagerungen (Plaques) - → bestehen aus Fett, Calcium und anderen Substanzen - mit der Zeit verhärten sich diese Plaques & engen das Gefäß immer mehr ein - man bezeichnet diesen Prozess als Arteriosklerose (gr.: skleros: hart)

- Ursächlich spielen dabei sowohl ein - Ursachen u.a.:

- erhöhter Blutdruck

- ungünstige Zusammensetzung von Gerinnungssubstanzen & Blutfetten - Infolge der Arteriosklerose kann nicht mehr genug Blut durch die Gefäße fließen

- Symptome machen sich erst spät bemerkbar - z. B. Brustschmerzen oder dem Gefühl, einen Reifen um die Brust zu haben (angina pectoris) - zunächst bei Belastung → durch Missverhältnis zwischen Sauerstoffbedarf und -angebot des Herzens


Myokardinfarkt

  • -  tritt auf, wenn Herzkranzgefäß vollständig verschlossen wird

  • -  bei diesem akuten Ereignis bildet sich ein Blutgerinnsel & verschließt die schon eingeengte Koronararterie

    vollständig

  • -  Blutversorgung des Herzmuskels wird unterbrochen

  • -  das Herzmuskelgewebe reagiert mit Schmerzen

  • -  typische Symptome:

    - lang anhaltende Brustschmerzen, die in den linken Arm, Schulter, Hals und Kiefer ausstrahlen können - bei Frauen sind die Symptome unspezifischer - (Todes-)Angst und vegetative Reaktionen wie Schwitzen, Übelkeit und Erbrechen

  • -  Herzinfarkt = lebensbedrohlicher Notfall → sofort Klinik → dort wird eine Herzkatheterintervention durchgeführt:

    • -  Katheter (dünner Draht) wird über einen Zugang in der Leiste bis an die verschlossene Stelle der Koronararterie geschoben (unter Röntgenkontrolle)

    • -  an der Spitze des Katheters spannt ein Ballon ein dünnes Metallgitter (Stent) im Gefäß auf

    • -  das weiche Blutgerinnsel & die Plaques werden dadurch zur Seite gedrängt

    • -  das maschendrahtähnliche Metallgitter hält das Gefäß nun offen → Blutfluss ist wiederhergestellt

    • -  kann der Verschluss nicht rechtzeitig beseitigt werden, stirbt das Herzmuskelgewebe ab → funktionslose

      Narbe entsteht

  • -  auch wenn das Gefäß wieder durchlässig gemacht wurde, ist der Patient nicht geheilt

    • -  ohne Interventionen schreitet der Prozess der Arteriosklerose weiter voran

    • -  bei 25 % verschließt sich das stent-gestützte Gefäß im Laufe der Zeit wieder

    • -  oder das Ganze wiederholt sich an einer anderen Stelle der Koronararterien

    • -  → Mensch bleibt lebenslang herzkrank, auch wenn er ein akutes Koronarsyndrom wie einen Herzinfarkt

      überstanden hat


Koronare Herzkrankheit

Weltweit gibt es große Unterschiede in der Inzidenz des Herzinfarktes. Welche kennen Sie?


Was sind die Ursachen von KHK? Zählen Sie einige klassische RF auf.


Was was diesbezüglich das Ergebnis zahlreicher Studien?

Epidemiologie

- weltweit große Unterschiede in der Inzidenz des Herzinfarktes - in Japan erkranken etwa 100 pro 100.000 Einwohner im Jahr - in Deutschland etwa 4-mal so viele

- Männer erleiden häufiger und im Mittel etwa 10 Jahre früher als Frauen einen Herzinfarkt - wie bei fast allen chronischen Erkrankungen sind Menschen in sozial benachteiligten Lebenslagen häufiger

betroffen → Herzinfarkt ist also keine typische „Managerkrankheit“ - obwohl die Sterblichkeit aufgrund einer verbesserten medizinischen Versorgung sinkt, stirbt etwa die Hälfte der

Herzinfarktpatienten unmittelbar an den Folgen des Ereignisses


Ursachen

  • -  Ätiologieverständnis des Herzinfarktes stark vom medizinischen Risikofaktorenmodell geprägt

    • -  Framingham-Studie: klassische RF in dieser epidemiologischen Studie erstmals ermittelt

    • -  Fokus auf die unterste Ebene des biopsychosozialen Krankheitsmodells (physiologische Parameter wie

      Blutdruck, Cholesterinspiegel usw.) & individuelles Fehlverhalten

    • -  Ausblenden von sozialen Ursachen des Herzinfarkts

  • -  wichtige Erkenntnisse zu den psycho- sozialen Ursachen des Herzinfarktes aus Sozialepidemiologie, Medizinsoziologie und -psychologie

    - deren Bedeutung wird inzwischen auch in der Akutmedizin wahrgenommen - → Tabelle 8.1



  • -  zahlreiche Studien zeigen: Belastungen & Konflikte, geringe Kontrollmöglichkeiten spielen eine wichtige Rolle bei der Verursachung von KHK


Koronare Herzkrankheit

Klinischen Beobachtungen zufolge zeigen Herzinfarktpatienten oft psychische Auffälligkeiten, die man mit dem Konzept des „__________“ (______________) zu fassen versucht hat (Jenkins et al. 1978)


Welches Konstrukt ist hierbei am bekanntesten?

Welche Theorien/Konstrukte gibt es darüberhinaus?

klinischen Beobachtungen zufolge zeigen Herzinfarktpatienten oft psychi-sche Auffälligkeiten, die man mit dem Konzept des „coronary prone behaviour“ (koronares Risikoverhalten) zu fassen versucht hat (Jenkins et al. 1978)


  • -  am bekanntesten ist das Konstrukt „Typ-A-Verhalten“ (Rosenman et al. 1975)

    • -  gekennzeichnet durch Verhaltensauffälligkeiten wie hektische Bewegungen, laute Sprechweise,

      angespannter Gesichtsausdruck, Wettbewerbshaltung und emotionale Aspekte wie Feindseligkeit und

      Ärgerneigung

    • -  Konzept fand zunächst große Beachtung

    • -  in späteren empirischen Studien erwies es sich jedoch als wenig prädiktiv

    • -  gilt heute als überholt

    • -  Folgestudien: Feindseligkeit und Ärgerneigung zeigten kleine Effekte

  • -  „Typ-D („Distressed“)-Persönlichkeit“ (Denollet et al. 1995)

    • -  Kombination aus hoher negativer Affektivität (Depressivität, Ängstlichkeit, Anspannung) & „sozialer

      Inhibition“ (Strategie, diese Affektivität in der sozialen Interaktion nicht zu zeigen)

    • -  sozialer Rückzug, um eine Ablehnung durch andere zu vermeiden

    • -  empirische Evidenz: höheres Mortalitätsrisiko von KHK-Patienten, bei denen diese psychischen

      Auffälligkeiten vorhanden

  • -  Psychoanalytische/psychosomatische Theorien

    • -  Herzinfarktpatienten zeichnen sich durch innere Unsicherheit und Ängstlichkeit aus

    • -  Ursprung in der frühen Kindheit

    • -  Selbstwertprobleme sollen durch gesteigerte Leistungs- und Verausgabungsbereitschaft kompensiert

      werden


Koronare Herzkrankheit

Ein gesicherter psychologischer RF bei KHK ist Depression.

Gehen Sie näher auf diese Aussage ein.


Die verschiedenen, ermittelten Befunde wurden zu einem Modell zu integriert. Welches? Gehen Sie genauer auf dieses ein.


Wie ist es fundiert?

Was ist der Ausgangspunkt? Was das Ergebnis?

Welches Konstrukt kann man hierbei zum einen als realitätsangemessenen Bewältigungsversuch, aber aich als psychische Disposition sehen?

Welche Faktoren schädigen im Endeffekt das Herz?


- Menschen mit einer Depression erkranken etwa doppelt so häufig an einer KHK - haben auch einen ungünstigeren Krankheitsverlauf - u. a. eine 2–3-fach höhere Mortalität nach Herzinfarkt

- konzeptuelle Überlappung mit klinischem Depressionskonzept: Konstrukt „Vitale Erschöpfung“ - ein Zustand exzessiver Erschöpfung, Müdigkeit und Demoralisierung - hat sich in empirischen Studien ebenfalls prädiktiv erwiesen (Appels 1996)


Sozio-psychosomatisches Modell

  • -  um die verschiedenen, ermittelten Befunde zu einem Modell zu integrieren (Vgl. Biopsychosoziales Modell)

  • -  Modell ist stresstheoretisch fundiert

  • -  Ausgangspunkt: chronische Belastungen & Konflikte (in Arbeits-, Familien- oder Paarbeziehungen), die nicht

    gelöst werden können & mit fortgesetzter Bedrohung und Kontrollverlust einhergehen

  • -  Berufsleben: häufig sozial benachteiligte Lage, geraten eher in eine chronische Überforderungssituationen

    - für deren Bewältigung haben sie zugleich geringe materielle, qualifikatorische und persönliche Voraussetzungen

  • -  Bewältigungsversuche Konflikte vermeiden, Probleme mit Leistungssteigerung bewältigen - sie mobilisieren fortwährend Energie, ohne dass die Situation gelöst wird

  • -  Ergebnis:

    • -  Erschöpfung, Verärgerung, Hoffnungslosigkeit, Depressivität

    • -  Vernachlässigung von sozialen Beziehungen, körperlicher Bewegung & Entspannung

    • -  Versuch die Anspannung mittels Rauchen oder Alkoholkonsum zu reduzieren

    • -  → „gesundheitsschädigende Fehlverhalten“ = subjektiv bedeutsames Handeln welches kurzfristig

      Erleichterung verschafft, sich langfristig aber gesundheitsschädigend auswirkt

  • -  psychische Prozesse werden hier im Kontext lebensweltlicher Belastungen gesehen

  • -  die hohe Bereitschaft, sich zu verausgaben, kann man dabei auf zweierlei Weise verstehen:

    • -  als realitätsangemessenen Bewältigungsversuch z. B. wenn ohne Überstunden Arbeitsplatzverlust droht

    • -  als psychische Disposition: Kompensation von frühen widrige Beziehungserfahrungen, Selbstunsicherheit

      und Selbstwertprobleme durch Leistung

  • -  chronischer Distress & gesundheitsschädigendes Verhalten schädigen im Endeffekt das Herz

    • -  chronischer Distress wdh Ausschüttung von Stresshormonen + Aktivierung ANS führt langfristig zu strukturellen Schäden an den Gefäßen (Arteriosklerose)

      - über die Dysregulation von Stoffwechselprozessen und der Herzkreislauffunktion - Blutdruck steigt und schädigt die Gefäßwände - Zusammensetzung der Blutfette verändert sich, Cholesterin wird in den Gefäßwänden abgelagert

    • -  Bewegungsmangel und Rauchen lassen die Gefäße schneller altern und wirken sich ungünstig auf den Fettstoffwechsel aus


Koronare Herzkrankheit

Gehen Sie näher auf die Folgen eines Herzinfarktes auf der psychischenEbene ein.

  • -  Herzinfarkt erschüttert das Selbstwertgefühl und das Selbstkonzept - bezogen auf das Körperselbst, das soziale Selbst und das Leistungsselbst - Werde ich noch „der/die Alte“ sein? - Kann ich noch das tun, was mir wichtig ist?

  • -  erhebliche psychische Belastung durch... - Erlebnis des Infarktes mit Schmerzen und Todesangst, - Bedrohung gewohnter Rollenfunktionen (durch Leistungseinschränkungen) - Zukunftssorgen

  • -  psychische Traumatisierung durch Herzinfarkt = „Ich-Infarkt“

  • -  Frauen sind nach einem Herzinfarkt durchschnittlich psychisch stärker belastet als Männer und haben eine

    geringere Lebensqualität

  • -  die häufigsten emotionalen Reaktionen nach Herzinfarkt: Angst und Depression, massive Verleugnung

  • -  fast alle Infarktpatienten in den ersten Wochen nach dem Infarkt depressive Verstimmung = „cardiac blues“,

    einhergehend mit: - Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen - Affektlabilität

  • -  aber auch depressive Störungen häufig (nächste Seite)


— Depressionen

- Depression ist RF für KHK → geht dem Infarktereignis häufig schon voraus - 15–20% entwickeln eine majore Depression als Reaktion auf die Krankheit. - Depression ist klinisch sehr bedeutsam, weil sie LQ & Verlauf der Erkrankung ungünstig beeinflusst

  • -  weil z. B. die depressiven Symptome es erschweren, gesundheitsschädigende Verhaltensgewohnheiten (z. B. Rauchen, Bewegungsmangel) zu ändern

  • -  durch direkte ungünstige Wirkungen auf physiologische Prozesse z. B. Blutgerinnung und das vegetative Nervensystem

  • -  Unterdrücken von negativer Affektivität/vor anderen verbergen (sog „Typ-D-Pers.) kann sich ebenfalls prognostisch ungünstig auswirken

    — Angst und Angststörungen

  • -  Auftreten & prognostische Bedeutung von AS bei KHK weniger gut untersucht

  • -  Angst kann durch die begleitenden vegetativen Reaktionen – Steigerung von Herzfrequenz, Blutdruck und

    Arrhythmieneigung – das Herzkreislaufsystem be- lasten (Roest et al. 2010)

    — Verleugnung

    - Bewältigung der existenziellen Krise durch eine mehr oder weniger ausgeprägte Verleugnung - manche Pat. erleben sich schon wenige Tage nach dem Infarkt wieder als herzgesund - diese Art der Bewältigung kann kurzfristig schützend wirken...

    - indem sie auf der psychischen Ebene eine Überflutung verhindert - körperliche Eben: schützt das Herz vor einer weiteren Schädigung durch die physiologischen

    Begleiterscheinungen der Angst (Sympathikusaktivierung) - auf lange Sicht behindert Verleugnung aber eine erfolgreiche Krankheitsbewältigung


Koronare Herzkrankheit

Gehen Sie näher auf die Folgen eines Herzinfarktes bzgl. psychosozialer Ressourcen & weiterer Einflussfaktoren ein.

  • -  wie sich die körperliche Schädigung auf die Lebensqualität bzw. Teilhabe & den KH-Veraluf auswirkt, hängt maßgeblich von psychosozialen Ressourcen der Betroffenen ab

    - denjenigen sozialen und persönlichen Voraussetzungen, die in der ICF als „Kontextfaktoren“ gefasst sind

  • -  Beispiele:

    • -  Herzinfarktpatient [hohe berufliche Qualifikation, starker SWE & unterstützende Paarbeziehung] wird die KH weniger bedrohlich empfinden als ein Mitpatient [ungelerntem Arbeiter, konfliktbelastete Paarbeziehung, unfreiwillige Berentung, finanzielle Probleme]

    • -  Rentnerin [gute soziale Einbindung] wird durch den Infarkt nicht so sehr in ihrer LQ beeinträchtigt sein wie eine Leidensgenossin [schon vorher mit sozialer Isolation und Depressionen gekämpft


  • -  Sozioökonomische Benachteiligung und soziale Isolation wirken sich nicht nur auf LQ und Teilhabe aus, sondern beeinflussen auch den somatischen Krankheitsverlauf negativ

  • -  eine befriedigende Partnerschaft erleichtert es, KH und Kranksein zu bewältigen

  • -  positiver sozialer Rückhalt reduziert Angst und Depression, stärkt das Selbstwertgefühl und verbessert die LQ

    ebenso wie den somatischen Krankheitsverlauf

  • -  soziale Isolation und chronische Partnerschaftskonflikte wirken sich negativ auf LQ und Prognose der

    Herzkrankheit aus

    — Partnerschaft

    - Partner werden durch die Erkrankung auch psychisch sehr belastet - behindernde Beziehungsmustern können dadurch entstehen - Partnerinnen erkrankter Männer häufig überfürsorglich

    • -  → „protective buffering“: die Partnerin spricht eigene Sorgen und Ängste nicht an

    • -  verstärken damit Selbstwertprobleme, Ängstlichkeit und Depressivität der Erkrankte - relativ häufig auftretenden sexuellen Störungen belasten die Paarbeziehung

    • -  Auftreten hängt damit zusammen wie Schwere, Ursachen & Kontrollierbarkeit der KH subjektiv wahrgenommen werden

    • -  und wie stark Ängstlichkeit und Depressivität ausgeprägt sind

    • -  enger ZH zwischen Depression, erektiler Dysfunktion (Impotenz) und KHK (= „DEC-Syndrom“)

    • -  Medikamente wie die blutdrucksenkenden Betablocker beeinträchtigen die sexuelle Potenz

      — Rückkehr ins Berufsleben

      - Rückkehr stärkt das psychische Wohlbefinden - hängt weniger vom Schweregrad der Erkrankung ab - ausschlaggebend sind in den meisten Fällen psychosoziale Gegebenheiten (Kontextfaktoren) - Probleme mit der beruflichen Wiedereingliederung haben v.a. ältere Herzinfarktpatienten (> 55 Jahre) mit...:

      - niedrigem sozioökonomischen Status - Problemen am Arbeitsplatz und - psychischen Einschränkungen

      - ungünstigste Prognose: Erkrankte, die sowohl körperlich als auch psychisch stark eingeschränkt sind


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Mareike F.

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