Dell

Konnektionistisches Modell

Funktionsweise:

• Ruhewert

• Aktivierungswert

• Schwellenwert der Aktivierung

• Schwellenwert der Selektion

• Aktivierungszerfall

• Konnektionsgewichte/stärke: exzitatorisch/inhibitorisch

• Spreading activation in alle Richtungen möglich→ Interaktion

• Rauschen: intrinsisches Rauschen/Aktivierungsrauschen

Ruhewert: wie stark ein Knoten bei Ruhe aktiviert ist

Aktivierungswert: wie stark ein Knoten aktiviert ist

je stärker der Aktivierungswert eines feuernden Knotens a und je stärker seine Verbindung zu einem Knoten b, desto stärker ist der Einfluss von Knoten a auf Knoten b

Schwellenwert der Aktivierung: wenn Aktivierung in einem Knoten bestimmten Schwellenwert erreicht, wird Aktivierung weitergeleitet

Schwellenwert der Selektion: muss erreicht werden, damit der Knoten selektiert wird

Aktivationszerfall: mit der Zeit baut sich Aktivierung wieder ab, läuft auf Ruhewert zu, Geschwindigkeit des Zerfalls: Zerfallsrate (decay rate)

Konnektionsgewichte/Konnektionsstärke: Stärke der Verbindung zwischen zwei Knoten, exzitatorisch/inhibitorisch

Spreading activation in alle Richtungen möglich→Interaktion, top-down- Verarbeitung

Rauschen: intrinsisches Rauschen/Aktivierungsrauschen => Störungen jeglicher Art

= Fehler bei Sprachgesunden

• Störender Einfluss von bereits gesagten oder für später geplanten Wörtern

• Z.B. durch Müdigkeit, zu hohes Tempo...

• WICHTIG: auch Versprecher sind nicht vollkommen „zufällig“, sondern halten sich an Regeln

Dell: Kontinutätsthese kennen (Fehler von Aphasie*innen unterscheiden sich in Quantität nicht in Qualität)

➔Zwei verschiedene Modell-Versionen, die unterschiedliche Ursachen für Benennstörungen annehmen

1. semantic-phonological model (SP)

2. weight-decay model (WD)

• Konnektionsstärke (weight) Aktivierungszerfall (decay)

Anhand des Fehlerprofils eines Patienten kann der Störungsschwerpunkt im Modell bestimmt werden

• weight-decay model (WD)

  • D: Zerfallsstörung→Zugriffsstörung -> ansteigende Hilfen

  • W: Konnektionsstörung→fehlendes lexikalisches Wissen -> abnehmende Hilfen

• semantic-phonological model (SP)

  • S: semantische Störung -> semantische Hilfen

  • P: phonologische Störung -> phonologische Hilfen

• Bewertet wird der erste vollständige Benennversuch. Dieser muss mindestens aus einem Konsonanten und einem nicht-Schwa-Vokal bestehen und von einer eindeutigen Pause oder einer Frageintonation gefolgt sein (Sonderfall: sofortige Selbstkorrektur).

  
  

• Adjektiv- und Adverbparaphasien → semantische Umschreibung/Omission Verbparaphasien werden gemäß ihrer Relation zum Zielwort eingeordnet

• Wortneubildungen durch Nomina Komposita, deren Teile existierende Wörter sind, werden gemäß ihrer Relation zum Zielwort eingeordnet.

• Ist mindestens ein Teil neologistisch, wird das gesamte Wort als Nichtwort gewertet.

• Bei Komposita wird nur das Morphem, das nicht mit dem Zielwort identisch ist, auf phonologische Ähnlichkeit hin überprüft.

Sprechapraktische und dysarthrische Fehler werden ignoriert

Diphthonge werden als ein Laut gewertet

• Bei Nomina Komposita, deren Teile existierende Wörter sind, wird nur das Morphem, das nicht mit dem Zielwort identisch ist, auf phonologische Ähnlichkeit hin überprüft. Ist mindestens ein Teil neologistisch, wird das gesamte Wort als Nichtwort gewertet.

• Beides existierende Wörter, Zielwort ist nicht enthalten: Semantischer Neologismus → Omission

• dysarthrische Fehler werden ignoriert

zwischen semantischer und phonologischer Störung differenzieren

• Semant. Substitution; Semantische Relation: neben-, unter-, übergeordnetes Wort, assoziiertes Wort

• jeder lexikalische Fehler mit einer semantischen Ähnlichkeit zum Zielwort, aber ohne phonologische Relation

• Lexikalischer Fehler, der eine phonologische aber nicht semantische Ähnlichkeit zum Zielwort hat

• 
  

Phonologische Ähnlichkeit:

• Übereinstimmung des ersten/letzten Phonems

• Übereinstimmung von mind. zwei Phonemen an irgendeiner Silben- oder Wortposition

• Übereinstimmung von mindestens einem Phonem an der gleichen Silben- oder Wortposition (von li nach re)

• Alle Kriterien schließen den unbetonten Schwa-Laut /ə/aus. Eigennamen sind ausgenommen. Pluralmorpheme gehen nicht in die Bewertung der phonolog. Übereinstimmung ein

Lexikalischer Fehler, der sowohl eine semantische als auch eine phonologische Ähnlichkeit zum Zielwort hat Ausgeschlossen: multimorphematische Antworten, die mit Zielwort in Stamm oder Affix übereinstimmen

• Kein (vollständiger) Benennversuch

• Umschreibung*

• Semantischer Neologismus, der das Zielwort nicht beinhaltet (Laptop→Brettcomputer)

• Keine Reaktion

• Benennung von Teilen des abgebildeten Objekts

• Visueller Fehler

• Vermischung zweier naher Synonyme • Morphemauslassung

• Einsilbige Reaktion auf ein mehrsilbiges (≥3) Zielwort

• Fragment

• Floskel

• Anderssprachige Äußerung

Nicht-lexikalischer Fehler mit phonologischer Ähnlichkeit zum Zielwort

Nicht-lexikalischer Fehler, der keine offensichtliche phonologische Ähnlichkeit zum Zielwort erkennen lässt

Lexikalischer Fehler, der weder eine semantische noch eine phonologische oder eine visuelle Ähnlichkeit zum Zielwort hat

lokal-konnektionistisches Modell

• Hilfen

• Liefert gute Hinweise auf gestörte/erhaltene Leistungen

• Sinnvolle Schwerpunkte für die Therapie können abgeleitet werden

• In konnektionistischen Modellen tatsächlich „Prozess“ bei Sprachverarbeitung abbildbar

• Diagnostik oft zu zeitaufwändig für „normalen“ praktischen Alltag

• Für die direkte Anwendung auf Partizipationsorientierte Therapieziele fehlt noch Modellierung von mehr als einer einzelnen Modalität

• Prüfen von theoretischen Voraussagen durch Computersimulation

• Simulation normaler und gestörter Sprachverarbeitung

• Computeridagnostik/Spezifischere Aussagen zur Störung

Lernen/ Übung = Stärkung von Verbindungen

• „Diphtonge gelten als ein einzelnes Phonem, dasselbe gilt für die Verbindungen /ng/ und /pf/ (aber nicht für /sp/ und /st/)“

• /t͡s/ gilt als ein Phonem →Zug – Tisch ist somit nicht phonologisch ähnlich

Onomatopoesien werden als Omission gewertet.

Eine einsilbige Reaktion auf ein mehrsilbiges Zielwort (mind. 3 Silben) wird als Omission gewertet.

Die Äußerung wird als Omission gewertet, da ein Teil des abgebildeten Objekts benannt wurde.

Omission

Multimorphematische Antworten, die mit dem Zielwort in Stamm oder Affix übereinstimmen von der Bewertung der phonologischen Ähnlichkeit ausgeschlossen sind.

Z.B. Zigarette -> Zigarre, Pilz -> Schimmelpilz

= semantischer Fehler