Welche grundlegenden Annahmen treffen ökonomische Fertilitätstheorien?
Die Motivationen bezüglich der Familiengröße ist rational
Eltern wollen (weitere) Kinder, wenn der Nutzen, also der Gefallen daran größer ist als die damit verbundenen Kosten des Kindes
Einige Theorien gehen davon aus, dass Kinder einen "Nutzen" haben. Was ist damit gemeint?
Nutzen von KIndern = Wohlbefinden erzeugen
Konsumnutzen: emotionale Befriedigung fürs Eltern sein
1 Kind ausreichend
Einkommensnutzen: KInder arbeiten an produktiven Tätigkeiten mi (Kinderarbeit, Familienbetrieb)
mehr Kinder desto besser
heutzutage irrelevant
Versicherungsnutzen: Absicherung und Unterstützung der Eltern bei Krankheit und Alter
Welche Kosten bringen Kinder mit sich?
Direkte Kosten
= alle unmittelbar anfallenden Kosten, die mit Erziehung verbunden sind (Nahrung, Kleidung, Bildung)
Indirekte Kosten
= Opportunitätskosten -> Zeit für Kinder(erziehung) kann nicht für andere (eigene) Tätigkeiten genutzt werden
Was sind die Opportunitätskosten der Elternschaft?
Zeit für Kinder(erziehung) kann nicht für andere (eigene) Tätigkeiten genutzt werden
Vereinbarkeitsproblem von Kindern und Arbeit -> vorallem für Frauen
je höher das Einkommenspotential (aufgrund hoher Bildung), desto höher sind die Opportunitätskosten (man gibt mehr auf)
Inwieweit hängen Kosten und Nutzen von den Kontextbedingungen ab?
Höhe von Nutzen und Kosten verändern sich mit dem Wohlstand der Gesellschaft
Hoher Wohlstand -> Rückgang der Geburten zu beobachten
Versicherungs- + Einkommensnutzen nehmen ab -> werden irrelevant
Konsumnutzen konstant
Kosten (auch Opportunitätskosten) steigen
-> Qualität vor Kinderzahl
Was versteht man unter der “Qualität” von Kindern?
Qualität = Ausbildungsniveau
Kinderzahl + Qualität sind substituierbar
Bei zunehmenden Wohlstand investieren Eltern eher in Qualität als in Kinderzahl
Eltern wollen Status erhalten -> Kindern soll es nicht schlechter als ihnen selbst gehen
Welche Kritik gibt es an ökonomischen Theorien zur Fertiltität?
irrationale, emotionale, kulturelle und sozialbedingte Faktoren werden außer Acht gelassen
-> lassen sich nicht in simples Kosten-Nutzen-Schema pressen
Werte und Normen unberücksichtigt
Entstehung der Präferenzen (Ziele) nicht beachtet/erklärt
-> es soll nur Verhalten erklärt werden
Innerhalb der Theorie von Becker:
Opportunitätskosten können auch vom Staat übernommen/aufgeteilt werden (Kita, Partner)
-> berücksichtig er nicht
-> Gesellschaftliche Opportunitäten/Restriktionen beeinflussen Kosten/Nutzen
Was versteht man unter der Value of Children Theorie?
Stärkere Relevant des Kindeswunsches
Zuordnung zu materiellen, psychischen, sozio-kulturellen Nutzendimensionen
Schlüsse über angestrebte Kinderzahl möglich
Überwiegen materielle Vorteile -> hohe Kinderzahl
Überwiegen psychische Motive -> niedrige Kinderzahl
Schlüsse über Alter der Familiengründung:
überwiegen psychische Motive: Elternschaft erst, wenn psychischer Gewinn realisiert werden kann
-> Kinder erst, wenn keine biographische Unsicherheit mehr da ist
Welche Perspektive haben Lebenslauftheorien auf Fertilität?
Welche Konsequenzen haben Entscheidungen auf das weitere Leben?
Pfadabhängigkeit: mögliche Entscheidungen sind abhängig von vorherigen Entscheidungen
biographische Entscheidungen: langfristige Festlegungen
Je mehr Entscheidungsvielfalt, desto höher die biographischen Opportunitätskosten
Qual der Wahl
spätere Familiengründung bei höher gebildeten
Welche Rolle kann Unsicherheit spielen?
Familienrelevante Entscheidungen haben einen Lebenslaufbezug
Lebensentscheidungen bei möglist geringer Entscheidungsunsicherheit
Handlungen, die Unsicherheit reduzieren sind nützlich
Elternschaft als Akt der Selbstbindung -> soll Unsicherheit in Bezug auf zukünftige Lebensentscheidungen reduzieren
Bsp.: Teenie-Schwangerschaft
Möglicherweise sinnvoll für Reduktion der Unsicherheit, verschiedene Ziele gleichzeitig zu verfolgen
-> Elternschaft und Karriere
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