Biomoleküle - Grundbausteine des Lebens
Alle Lebewesen sind aus den gleichen Molekülen aufgebaut. → Biomoleküle
Die stoffliche Zusammensetzung ist in allen Lebewesen nahezu gleich.
Bei Pflanzen Wassergehalt über 90%
Proteine (Eiweiße) → Grundbausteine: Aminosäuren
Polysaccharide (Kohlenhydrate) → Grundbausteine: Monosaccharide (Einfachzucker)
→ Glucose, Fructose, Galactose (Hextosen: 6 Bausteine)
→ Ribose, Ribulose, Xylulose (Pentosen: 5 Bausteine)
Lipide:
große heterogene Stoffklasse
Gemeinsamkeit aller Verbindungen: lipophiler Charakter (unlöslich in Wasser)
→ Fette (ätherische (sichtbar auf Wasser)), Wachse, Bestandteile von Zellmembranen, sekundäre Pflanzenstoffe (Isoprenoide)
Nucleinsäure:
DNA → Träger der Erbinformation
RNA → Umsetzung der genetischen Information
Grundbaustein: Nucleotid → Energiespeicher
→ Bestandteil von Coenzymen
→ Signalmolekül
*poly=mehrfach, mono=einfach (eins)
Aufbau der Pflanzenzelle - Funktion der Strukturen - Welche Typen von Zellen gibt es?
→ 2 Zelltypen
Aufbau der Pflanzenzelle
Aufbau der Pflanzenzelle - Funktion der Strukturen - Was ist eine Zelle?
kleinste lebende Einheit aller Organismen
strukturell abgegrenztes, eigenständiges und selbsterhaltendes System
erfüllt Merkmale des Lebens (grundlegende Fähigkeiten aller Zellen):
Vermehrung durch Zellteilung
Energie- und Stoffwechsel (Nahrungsaufnahme, Aufbau von Zellstrukturen oder Energieumsatz)
Reaktion auf Reize (zbsp auf Temperatur oder Nahrungsangebot)
Bewegung
Strukturiertheit (morphologisch und dynamisch)
Wachstum und Entwicklung
Tod (Nekrose)
Zelluläre Strukturen und ihre Funktionen - Zellkern (Nucleus)
→ enthält das Erbgut ((DNA)genetisches Material) in Form der Chromosomen
-> 5-16 µm
→ Kernhülle/Membran - Abgrenzung zum Cytoplasma
→ Kernporen - kontrollierter Transport von RNA und Protein
→ Nucleolus - Synthese der ribosomalen RNA
→ Kernlamina (Intermediärfilamente) - Kernskelett (stützt den Zellkern)
→ Karyoplasma - Innere des Kerns
Zelluläre Strukturen und ihre Funktionen - Zellmembran = Plasmamembran
→ äußere Abgrenzung der Zelle
→ Lipiddoppelschicht (aus Phospholipiden) mit integrierten Proteinen
polare, hydrophile Kopfgruppe
unpolarer, hydrophober, lipophiler Schwanz
Zelluläre Strukturen und ihre Funktionen - Zellwand
→ gibt der Zelle Größe und Form vor
→ sorgt für Stabilität und Festigkeit
→ bietet Schutz vor mechanischer Beanspruchung
→ verhindert Anschwellen der Zellen beim Eindringen von Wasser
Zelluläre Strukturen und ihre Funktionen - Primärwand der Zellwand
→ Cellulose (Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände) - Glucosepolymer
→ Hemicellulose - besteht aus verschiedenen neutralen Polysacchariden
→ Pektin - Gemisch aus gut löslichen, sauren Polysacchariden, die vernetzt über Ca2+ und Mg2+ werden
Zelluläre Strukturen und ihre Funktionen - Sekundärwand der Zellwand
→ gebildet nach Wachstumsende der Zelle
→ Cellulose, Hemicellulose, Lignin
→ dient der Festigkeit und dem Abdichten
→ Verholzung führt zum Absterben der Zellen
Cellulose->Hexosen
Hemicellulose->Pentosen
Zelluläre Strukturen und ihre Funktionen - Plasmodesmen
→ verbindet die Cytoplasmen von 2 Zellen miteinander
→ dient dem Stoffaustausch (Ionen, Hormone, Metabolite)
→ durchzogen von Desmotubuli (Zisternen des ER)
-> freier Durchtritt für:
Ionen
Hormone
Stoffwechselmetabolite
Durchmesser 30-50nm
Zelluläre Strukturen und ihre Funktionen - Vakuole
→ Membran umschlossener Raum = Tonoplast
→ das Innere = Zellsaft
→ Unterscheidung in Speicher- und Abbau-Vakuole
Funktion:
Auf- oder Abgabe von Wasser
Erzeugung eines prallen Zustandes der Zelle
→ durch Turgor (Druck des Zellsaftes auf die Zellwand)
Speicherung von Proteinen, organischen Verbindungen (Zuckern) und Ionen
Einlagerung von Farbstoffen (zbsp Blütenfarbstoffe)
Lagerung von Gift und Bitterstoffen
Abbau von Makromolekülen
Zelluläre Strukturen und ihre Funktionen - Mitochondrien
Zellorganell (wie Peroxisom, Chloroplasten)
Citratcyclus
Atmungskette
oxidative Phosphorylierung (Synthese von ATP)
Kalzium-Speicher
Apoptose (programmierter Zelltod (nach Erfüllung ihrer Funktionen))
Synthese von Eisen-Schwefel-Clustern
Besonderheit:
haben ein eigenes Genom
Zelluläre Strukturen und ihre Funktionen - Plastide
→ Gruppe von Zellorganellen mit eigenem Genom
Zelluläre Strukturen und ihre Funktionen - Chloroplasten
→ Photosynthese
Protoplast → plasmatischer Inhalt einer Zelle, die von einer Zellmembran umgeben ist
Apoplast → Gesamtheit der Zellwände und des extrazellulären Raumes
Wasserhaushalt - Wassermoleküle
Wassermoleküle:
Dipol
bilden Wasserstoffbrücken
bilden Hydrathülle um geladene Ionen
Wasserhaushalt - Funktion von Wasser in Pflanzen
universelles Lösungsmittel
Substrat im Stoffwechsel (Elektronen- und Protonenspender)
Wachstumswasser
Kühlung bei Landpflanzen
→ Wasser wird nicht aktiv transportiert
→ bewegt sich passiv entlang eines chemischen Potenzialgradienten
Wasserhaushalt - Wassertransportmechanismen - Kurze Strecke
→ Wasseraufnahme in die Zelle
→ Diffusion von Wassermolekülen über Biomembranen
→ freie Diffusion → „Lücken in fluider Lipidschickt“
→ Aquaporine → spezifisches Kanalprotein
Wasserhaushalt - Wassertransportmechanismen - Kurze Strecke - Diffusion
→ Ausgleich eines Konzentrationsunterschieds aufgrund der brownschen Molekularbewegung
Wasserhaushalt - Wassertransportmechanismen - Kurze Strecke - Osmose
→ Konzentrationsausgleich basierend auf einem gerichteten Fluss durch eine semipermeable Membran
→ selektive Trennschicht
→ permeabel nur für das Lösungsmittel
hypotone Lösung → Lösung mit geringer Konzentration an gelösten Teilchen
hypertone Lösung → Lösung mit hoher Konzentration an gelösten Teilchen
isotone Lösung → kein Konzentrationsunterschied zur Umgebung
→ Je höher die Anzahl der wasser-anziehenden Teilchen (osmotisch-wirksamen) in einer Lösung ist, desto negativer ist das osmotische Potential und desto größer ist der osmotische Druck.
Wasserhaushalt - Wassertransportmechanismen - Kurze Strecke - Model für Osmose: Pfeffersche Zelle (Osmometer)
→ hydrostatischer Druck der Wassersäule entspricht dem osmotischen Druck der Lösung
Wasserhaushalt - Wassertransportmechanismen - Kurze Strecke - Osmose - Pflanzenzelle
→ Wasseraufnahme in die Vakuole
→ Zellmembran und Tonoplast = semipermeable Membranen
→ bei Wasseraufnahme steigt Turgor (= Turgordruck) → Druck des Zellsaftes auf die Zellwand
Turgeszenz
→ Turgor hat größtmöglichen Wert
→ Wasserpotential der Zelle = 0
→ Zelle kann kein Wasser mehr aufnehmen
Wasserhaushalt - Wassertransportmechanismen - Kurze Strecke - Plasmolyse und Deplasmolyse
→ Plasmolyse
→ Zelle in hypertoner Lösung
→ Zelle wird Wasser entzogen und schrumpft
→ Zellmembran löst sich von der Zellwand
→ Deplasmolyse
→ Zelle in hypotoner Lösung
→ Zelle nimmt Wasser auf und dehnt sich
→ Zellmembran legt sich wieder an Zellwand an
Wasserhaushalt - Wassertransportmechanismen - Kurze Strecke - Wasseraufnahme durch Quellung
→ Diffusionsvorgang
→ quellfähige Substanz → Bildung einer Hydrathülle
→ Samen
Wasserhaushalt - Wassertransportmechanismen - Mittlere Strecke
→ Wasseraufnahme aus dem Boden
→ Wassertransport von Zelle zu Zelle (Lateraltransport)
Wasserhaushalt - Wassertransportmechanismen - Mittlere Strecke - Bodenwasser
Boden → heterogenes System
→ feste Phase → anorganisches und organisches Material
→ Hohlräume
→ flüssige Phase → Bodenwasser
→ gasförmige Phase
→ Sickerwasser = Senkwasser
→ senkrecht in den Boden
→ direkt ins Grundwasser
→ Haftwasser
→ Adsorptionswasser
→ fest an geladenen Oberflächen gebunden
→ für Pflanzen nicht verfügbar
→ Kapillarwasser
→ in Hohlräumen (Poren - ∅ 0,2 µm) des Bodens
→ durch Adhäsions- und Kohäsionskräfte gebunden
→ für Pflanzen verfügbar
Feldkapazität
→ Maß für die Fähigkeit eines Bodens Wasser zu speichern
→ Wassermenge, die ein wassergesättigter Boden 2-3 Tage gegen die Schwerkraft halten kann
→ Porengrößenverteilung
→ kapillaren Wasseraufstieg
→ spezifische Oberflächen
→ Adsorption von Wasser
Wasserhaushalt - Wassertransportmechanismen - Mittlere Strecke - Wasseraufnahme in die Wurzel
→ Möglichkeiten zur Erhöhung der Wasseraufnahme
Vergrößerung der Wurzeloberfläche
→ langfristig
Erhöhung der Wasserleitfähigkeit
→ kurzfristig – bis zu 30%
→ Verringerung der Diffusionswiderstände
→ Einbau von Aquaporinen
Wasserhaushalt - Wassertransportmechanismen - Lange Strecke
→ Wassertransport von der Wurzel in die Blätter
→ Massenströmung
→ Eigenschaft von Wasser
→ Kohäsion
→ Adhäsion
→ treibende Kraft
→ Wasserpotential (Saugkraft)
Wasserhaushalt - Wassertransportmechanismen - Lange Strecke - Wasserpotential
→ je niedriger der Druck, desto höher die Saugkraft
→ Boden → feucht: 0 bis -0,4 MPa → trocken: -1,5 bis -2,5 MPa
→ Wurzel → -0,5 bis -2,0 MPa
→ Blätter → -0,5 bis -2,5 MPa
→ Luft → feucht: -10 MPa (rF > 90%) → trocken -100 MPa (rF < 50%)
Wasserhaushalt - Wasserabgabe - Mechanismen
→ Transpiration
→ Guttation
Wasserhaushalt - Wasserabgabe - Mechanismen - Guttation
→ Wasserabgabe in flüssiger Form über Hydrathoden
→ wenn kein Wasserpotentialgefälle zwischen Blatt und Luft
→ bei Nebel oder in der Nacht
→ damit Wassertransport erhalten bleibt
→ Mechanismus:
aktiver Ausscheidungsprozess
passiv: Wurzeldruck verursacht, dass Wasser aus Hydrathoden gepresst wird
Wasserhaushalt - Wasserabgabe - Mechanismen - Transpiration
→ Wasserabgabe an die nicht wasserdampf-gesättigte Atmosphäre
→ Verdunstung von Wasser über die Blätter der Pflanzen
→ Übergang von flüssiger in gasförmige Phase
→ regulierbar über die Spaltöffnungen
→ Kutikula = Verdunstungsschutz (hoher Transpirationswiderstand)
Wasserhaushalt - Wasserabgabe - Mechanismen - Transpiration - Spaltöffnungen
→ gesteuert durch Licht, Wasserversorgung und CO2-Konzentration
→ physiologische Abläufe, die zum Öffnen der Spaltöffnungen führen
→ ausgelöst durch Licht
→ Aktivierung der lichtgesteuerten Protonen-ATPase
→ pumpt H+ unter ATP-Verbrauch von innen nach außen
→ Hyperpolarisation der Membran (von -55 mV auf -100 mV)
→ Öffnung der K+ -Kanäle
→ Einstrom von K+ -Ionen von außen nach innen
→ gleichzeitig erhöhter Chlorid-Einstrom zum Ladungsausgleich
→ Erhöhung der intrazellulären Ionenkonzentration
→ zieht Wasser in die Vakuole
→ Anschwellen der Vakuole
→ Erhöhung des Turgors
→ Schließzelle verformt sich
→ Öffnung des Spaltes
Nährstoffhaushalt der Pflanze - Merkmale der pflanzlichen Ernährung
Pflanzen → autotrophe Lebewesen
→ bauen aus anorganischen Substanzen organische Substanzen auf
→ essentielle Nährstoffe = chemische Elemente
→ Makronährelemente (> 200 µg/g) 9 Elemente: C, O, H, N, S, P, Ca, K, Mg
→ Mikronährelemente (< 2 µg/g) 8 Elemente: Fe, Cl, B, Mn, Zn, Cu, Mo, Ni
→ Pflanzen bestehen zu 99% aus 4 Elementen: C, O, H, N
Nährstoffhaushalt der Pflanze - Nährstoffaufnahme bei Pflanzen
→ Nährstoffe werden als anorganische Ionen über die Wurzel aus der flüssigen Bodenphase (Bodenlösung) aufgenommen.
→ Nährstoffe → 2% oder weniger der Ionen pflanzenverfügbar
→ davon weniger als 10% in der Bodenlösung und damit direkt verfügbar
→ ca. 90% an negativ-geladene Oberflächen der Bodenkolloide reversibel adsorbiert
→ Fließgleichgewicht zwischen gebundenen und gelösten Ionen
→ Bodenkolloide fungieren als Ionenspeicher und Ionenpuffer
Nährstoffhaushalt der Pflanze - Nährstoffaufnahme bei Pflanzen - Nährstoffaufnahme über die Wurzel - Überführen der Ionen in die Bodenlösung durch Austauschadsorption
→ Mobilisierung der Ionen
→ durch Ionenaustausch - Ionen werden pflanzenverfügbar
→ Anionenaustausch:
→ CO2-Freisetzung aus der Wurzelatmung CO2 + H2O → H2CO3 → H+ + HCO3 -
→ HCO3 - bereit für Austausch
→ Kationenaustausch: → H + -Sezernierung
→ Ausscheiden organischer Säuren
→ H+ -ATPase
Nährstoffhaushalt der Pflanze - Nährstoffaufnahme bei Pflanzen - Nährstoffaufnahme über die Wurzel - Transport der gelösten Ionen in den apoplastischen Raum
→ passiver Einstrom der Ionen mit Wasser → freie Diffusion
Nährstoffhaushalt der Pflanze - Nährstoffaufnahme bei Pflanzen - Nährstoffaufnahme über die Wurzel - Ionenaufnahme in den Symplasten (= in die Zelle)
→ Überwinden der Diffusionsbarriere = Plasmamembran
→ Durchtritt durch die Zellmembran 17
→ Transportmechanismen
→ 1. Erleichterte Diffusion
→ Voraussetzung: Konzentrationsgradient über der Membran
→ 2. Aktiver Transport
→ primär-aktiver Transport
→ Ionenpumpe = ATPase
→ aktiver Transport mittels ATP-Verbrauch
→ Transport gegen Konzentrationsgradient
→ z.B. H+ -ATPase
→ sekundär-aktiver Transport
→ Voraussetzung: pH-Gradient über der Membran
→ H+ -Transport ermöglicht Transport eines 2. Ions
→ Symport – Transport in gleiche Richtung
→ Antiport – Transport in entgegengesetzte Richtung
Nährstoffhaushalt der Pflanze - Nährstoffaufnahme bei Pflanzen - Nährstoffaufnahme über die Wurzel - Translokation ins Xylem des Zentralzylinders
→ mit Hilfe aller möglichen Transportmechanismen
→ Ionen gelangen über das Xylem mittels Transpirationsstrom in die höheren Pflanzenteile
Nährstoffhaushalt der Pflanze - Nährstoffaufnahme bei Pflanzen - Faktoren, die Nährstoffaufnahme beeinflussen
→ bei Landpflanzen
→ Erleichterung der Nährstoffaufnahme durch Symbiose mit einem Pilz (ca. 80% der Landpflanzen)
→ Mykorrhiza
Vorteile für die Landpflanze:
Vergrößerung der resorbierenden Wurzeloberfläche
zusätzliche Versorgung mit organischen Nährstoffen durch Pilzausscheidung
Erhöhung der Widerstrandkraft der Pflanze durch Pilzabwehrstoffe
Vorteil für Pilz:
bezieht Assimilate (organische Nährstoffe)
bietet geschützten Lebensraum mit gleichbleibenden Bedingungen
Nährstoffhaushalt der Pflanze - Auswirkungen unterschiedlicher Nährstoffaufnahme
→ Unterversorgung → Mangelerscheinungen
→ Überversorgung → toxische Wirkung
→ Akkumulation von potentiell schädlichen Ionenkonzentrationen
→ Abwurf von Pflanzenteilen
→ Mangelerscheinungen
Nährstoffhaushalt der Pflanze - Stickstoffkreislauf
N-autotrophe Organismen: - nehmen anorganische stickstoffhaltige Stoffe auf
N-heterotrophe Organismen: - nehmen organische stickstoffhaltige Stoffe auf
Mikrobielle Prozesse:
Ammonifikation:
Abbau stickstoffhaltiger organischer Verbindungen
Bildung von Ammonium-Ionen (NH4 + )
Nitrifikation:
Mineralisierung des organischen Stickstoffs
Abbau von Ammonium-Ionen (NH4 + ) zu Nitrit (NO2 - ) und weiter zu Nitrat (NO3 - )
Denitrifikation:
dissimilatorische Nitratreduktion
Umbau von Nitrat (NO3 - ) zu Ammonium-Ionen (NH4 + ) oder zu molekularem Stickstoff (N2)
Nährstoffhaushalt der Pflanze - Stickstoffkreislauf - Fixierung von molekularem Stickstoff (N2)
→ Schlüsselenzyme → Nitrogenase (fehlt den Pflanzen)
→ Symbiose mit Bakterien (Rhizobien – „Knöllenchenbakterien“)
→ Verwendung von N2 aus der Luft möglich
→ Enzyme kommen teilweise von der Pflanzen und teilweise vom Bakterium
Nährstoffhaushalt der Pflanze - Stickstoffkreislauf - Intrazellulären Stickstoff-Stoffwechsel
Nährstoffhaushalt der Pflanze - Schwefelkreislauf
→ Schwefel-Aufnahme in Form von Sulfat (SO4 2- ) über die Wurzel aus dem Boden
→ Transport übers Xylem
→ ins Mesophyll der Blätter
→ Schwefel-Assimilation von Sulfat (SO4 2- )
→ Reduktion zu Sulfit (SO3 2- )
→ Reduktion zu Sulfid (S2- )
→ Umsetzung zur Aminosäure Cystein
→ Schwefel-Aufnahme in Form von Schwefeldioxid (SO2) über die Blätter aus der Luft
→ Oxidation zu Sulfat (SO4 2- )
→ Sulfat-Akkumulation in Vakuole (K2SO4, MgSO4)
→ Kalium- und Magnesium-Mangel
→ frühzeitiger Abwurf von Laubblättern
→ Schadwirkung bei Nadelbäumen
Dissimilation
→ Abbau körpereigener Stoffe unter Energiegewinn
→ katabole Stoffwechselwege
→ Redoxreaktionen
→ Elektronenübergänge von einem Elektronendonator zu einem Elektronenakzeptor
→ 2 Typen von Dissimilation
→ Zellatmung = aerobe Dissimilation
→ Sauerstoff = Elektronenakzeptor
→ Gärung = anaerobe Dissimilation
→ organisches Molekül (nicht Sauerstoff) = Elektronenakzeptor
Dissimilation - Energiegewinn
→ Energie wird gebraucht für:
Synthese von Makromolekülen aus einfachen Vorstufen
Transport von Molekülen und Ionen
zelluläre Bewegungen
→ universeller Energiespeicher: Adenosintriphosphat = ATP
Prozesse der ATP-Bildung: → Glycolyse → Substratkettenphosphorylierung → Atmungskette → oxidative Phosphorylierung → Photosynthese → Photophosphorylierung
Dissimilation - Glycolyse
→ Abbau von Glucose (C6-Verbindung) zu 2x Pyruvat (C3-Verbindung)
→ Energiegewinn: 2x ATP
→ Gewinn von Redoxäquivalenten: 2x NADH + H+
Dissimilation - Trennung der Wege
→ Alkoholische Gärung → Ethanol
→ Milchsäure-Gärung → Lactat
→ vollständige Oxidation → Citrat-Cyclus, Atmungskette
Dissimilation - Mitochondrien
Struktur der Mitochondrien:
Äußere Membran:
Zusammensetzung ähnlich der Plasmamembran
Kanalproteine = Porine → Austausch von Molekülen bis 5 kDa
Intermembranraum:
Zusammensetzung ähnlich dem Cytosol
Innere Membran:
undurchlässig für Moleküle – nicht für O2 und CO2
Transporter, Membranpotential
Cardiolipin = Phospholipid (Prokaryonten-ähnlich)
Matrix:
Zusammensetzung ähnlich dem Bakterien-Plasma
Funktion der Mitochondrien:
Dissimilation - Citrat-Cyclus
Dissimilation - Atmungskette
→ 4 Multienzym-Komplexe in innerer Mitochondrien-Membran
→ 2 bewegliche Überträgermoleküle (Ubichinon, Cytochrom c)
→ Funktion der Atmungskette besteht darin, molekularen Sauerstoff mit den Elektroden aus NADH und FADH2 zu reduzieren und dabei frei werdende Energie in einen Protonengradienten umzuwandeln.
Dissimilation - ATP-Synthese
→ ATP-Synthese erfolgt durch ATP-Synthase = F0F1-ATPase
→ Voraussetzung: chemischer Gradient = Protonengradient = Potenzialdifferenz
→ Umwandlung in mechanische Energie → Drehbewegung
→ Umwandlung in chemische Energie → Synthese von ATP
Dissimilation - Energiegewinn bei Pflanzen
→ Umwandlung von Neutralfetten in Kohlenhydrate
→ während der Keimung fettspeichernder Samen
→ in alternden Blättern (Umwandlung der Membranlipide in Kohlenhydrate
→ Abtransport in den Stamm (im Herbst))
→ Umwandlung von Kohlenhydrate in Neutralfette
→ Versorgung der jungen Triebe im Frühjahr
Photosynthese
→ Umwandlung von Lichtenergie in chemische Energie
→ Aufbau energiereicher organischer Verbindungen
→ autotrophe Lebewesen → Pflanzen, Algen und Bakterien
→ oxygene Photosynthese → Sauerstoff-Produktion
→ anoxygene Photosynthese → Produktion anderer anorganischer Stoffe (z.B. Schwefel)
→ Voraussetzung für heterotrophes Leben (Tier, Mensch)
→ Synthese energiereicher organischer Verbindungen
→ Sauerstoff-Produktion
Allgemeine Gleichung: 6 H2O + 6 CO2 + Energie → C6H12O6 + 6 O2
Photosynthese - Licht
→ elektromagnetische Strahlung
→ auf der Erde ankommend: 340-1100 nm
→ sichtbarer Bereich für das menschliche Auge (400-700 nm) = Licht
Photosynthese - Photosynthesepigmente
→ Absorption von Licht
→ Rezeptormolekül = Chlorophyll (Vorkommen: in Gefäßpflanzen und einigen Algen)
→ bei Lichtabsorption wird Elektron von Chlorophyll in angeregten Zustand versetzt
→ Chlorophyll a : Chlorophyll b im Verhältnis 3:1
→ keine Lichtabsorption durch Chlorophyll im Bereich von 500-600 nm (Grün-Lücke)
→ akzessorische Photosyntesepigmente
→ Erweiterung des Wellenlängenspektrums bei der Absorption
→ Pflanzen: Carotinoide
→ Cyanobakterien und Rotalgen: Phycobiline
→ mehrere Pigmente bilden Lichtsammelkomplexe = Antennenpigmente
Photosynthese - Oxygene Photosynthese
→ Lichtreaktion
Photosystem II
→ Lichtabsorption
→ Chlorophyll im angeregten Zustand
→ Elektronenabgabe und Übernahme der Elektronen durch Elektronenakzeptor (Plastochinon)
→ Elektronenlücke
→ Photolyse von H2O → H2O oxidiert
→ Elektronen dienen zum Auffüllen der Elektronenlücke
→ O2 und H+ freigesetzt → H+ dient dem Aufbau eines Protonengradienten
Elektronentransportkette
→ Plastochinon (Pq – beweglicher Carrier) übernimmt 2 Elektronen und 2 H+
→ Übertragung der Elektronen auf Cytochrom-Komplex
→ Abgabe der 2 H+ in den Innenraum → Aufbau eines Protonengradienten
→ Übertragung der Elektronen an Plastocyanin (Pc)
Photosystem I
→ Elektronenübertragung auf Ferredoxin (Fd)
→ Ferredoxin-NADP-Reduktase → Bildung von NADPH + H+
→ Elektronenlücke schließen mittels Elektronen von Plastocyanin
ATP-Synthese durch die ATP-Synthase
→ aufgebauter Protonengradient dient der ATP-Synthese
durchgezogene Linie → nicht-zyklischer Elektronentransport
gestrichelte Linie → zyklischer Elektronentransport
→ H2O-Sog über die Spaltöffnungen reguliert
Photosynthese - Calvin-Cyclus = Dunkelreaktion
RuBisCO (Ribulose-1,5-bisphosphat-Carboxylase/-Oxygenase) → Enzym der CO2-Fixierung
PGS → 3-Phosphoglycerat
PGA → Glycerinaldehyd-3-phosphat
→ 6x Calvin-Cyclus durchlaufen → Entstehung von 1x Glucose
→ Calvin-Cyclus entspricht CO2-Fixierung bei C3-Pflanzen
Photosynthese - Unterschiede bei der CO2-Fixierung
→ bei C4-Pflanzen → räumliche Trennung
→ CO2-Fixierung in Mesophyll-Zellen
→ CO2 → Oxalacetat → Malat
→ Calvin-Cyclus in Bündelscheiden-Zellen
→ Malat → CO2
→ bei CAM-Pflanzen → zeitliche Trennung
→ nachts: CO2 → Oxalacetat → Malat
→ tags: Malat → CO2
Photosynthese - Regulation des Elektronentransportes
→ Laterale Ungleichverteilung der Photosysteme (PS) in Thylakoidmembran
→ Granalamellen → PS II
→ Stromalamellen → PS I → frei zugängig für NADP+ -Reduktion und ATP-Synthese
→ räumliche Trennung verhindert unkontrolliertes Überspringen der Anregungsenergie (Elektronen von einem PS zum anderen PS)
→ Anpassung an NADPH und ATP-Bedarf
→ Produktion von NADPH und ATP höher als Verbrauch in Dunkelreaktion bei
→ hoher Lichtintensität
→ hoher Temperatur
→ Trockenstress
→ Spaltöffnungen geschlossen um Wasserverlust zu drosseln
→ CO2 –Aufnahme reduziert
→ Dunkelreaktion verlangsamt
→ bei niedriger Temperatur
→ Stoffwechselaktivität in Dunkelreaktion verlangsamt
→ nicht der Elektronentransport
→ Wahrscheinlichkeit für Zellschädigung steigt
→ Abbau überschüssiger Energie bei Trockenstress → Photorespiration – „Lichtatmung“
→ vermindert Kohlenstoffverlust
Phytohormone
→ sind unerlässlich für das geregelte Wachstum der Pflanzen
→ relativ kleine Moleküle
→ wirksam in sehr geringen Konzentrationen (< 10-7 M)
→ Bildungs- und Wirkungsorte meist nicht identisch
→ Bildung mehr oder weniger in der gesamten Pflanze
→ Wirkung meist lokal auf Zellen und Gewebe in der Umgebung aber auch Langstreckentransport z.T. notwendig
→ Einsatz in der Landwirtschaft, Pflanzenzucht und Biotechnologie um Wachstum und Entwicklung der Pflanzen zu beeinflussen
Prozesse, die beeinflusst werden
→ Zellteilung, Zellwachstum, Zelldifferenzierung
→ Blüte, Fruchtreifung
→ Blattfall, Tropismen (Bewegungen)
→ Samenruhe, Keimung, Seneszenz (Alterung)
Phytohormone - Auxin (AUX)
Natürlich vorkommendes Auxin: Indol-3-essigsäure (IES = IAA)
Bildungsorte: → in allen teilenden und wachsenden Geweben
→ Spross, aktives Kambium, junge Blätter
→ sich entwickelnde Samen
→ apikalen Wurzelspitzen
Wirkung:
→ fördert Streckungswachstum von Zellen
→ bedeutet – fördert Längenwachstum von Spross und Wurzel (konzentrationsabhängig)
→ erhöht Teilungsaktivität des Kambiums
→ sekundäres Dickenwachstum
→ vermehrte Produktion von Xylemelementen
→ auslösen von Apikaldominaz
→ hemmt Bildung von Seitenknospen
→ fördert Bildung von Seiten- und Adventivwurzeln (Stecklingbewurzelung)
→ fördert Ansatz und Entwicklung von Samen und Früchten
→ Bildung von parthenokarpen Früchten (z.B. bei Erdbeeren)
→ hemmt Blatt-, Blüten- und Fruchtfall (Abscission)
Phytohormone - Cytokinin (CK)
Natürlich vorkommendes Cytokinin: Zeatin
Bildungsorte:
→ Wurzelspitzen (Hauptort)
→ junge Blätter und Gewebe
→ keimende Samen
→ fördert Wachstum durch Zellteilung („Cytokinesis“= Zellteilung)
→ Start der DNA-Synthese
→ Streckungswachstum
→ fördert Seitenknospen
→ brechen der Apikaldominaz
→ unterdrückt Seitenwurzeln
→ verzögert Alterungsprozesse
→ verzögert Seneszenz der Blätter
→ Wachstumsstimulation bestimmt durch Verhältnis von Auxin zu Cytokinin
Phytohormone - Abscisinsäure (ABA)
→ monocyclisches Sesquiterpene
Bildungsorte: → in allen Pflanzen → in allen Pflanzenteilen → in Plastiden
→ Auslösen von Ruhezuständen
→ Samenruhe
→ Hemmung der Keimung
→ Knospenruhe
→ Regulation des Wasserhaushalts
→ Konzentration steigt bei Wassermangel
→ Schließen der Stomata
→ Erhöhung der hydraulischen Wasserleitfähigkeit in der Wurzel
→ fördert Wurzelwachstum, hemmt Sprosswachstum
Phytohormone - Gibberelline (GA)
→ Diterpene
→ in allen heranwachsenden Pflanzenteilen (Spross, Wurzel, Blätter, Blüten)
→ in heranreifenden Früchten
→ im frühen Stadium der Samenbildung
→ fördert Wachstum der Internodien (Streckungswachstum)
→ Mobilisierung von Speicherstoffen bei der Samenkeimung
→ beeinflussen Blütenbildung, Geschlecht der Blüten, Fruchtansatz (Parthenokarpie bei Apfel und Tomate)
→ fördert Wurzelbildung, hemmt Seitenwurzeln
Phytohormone - Ethylen (ET)
→ einziges gasförmiges Phytohormon: H2C = CH2
Bildungsort: → in allen Organen der Pflanzen
→ fördert Fruchtreife (bei Apfel, Birne, Banane, Avocado, Pfirsich, Tomate)
→ fördert nicht bei: → Kirsche, Erdbeere, Citrus-Früchten
→ fördert Abscission (Blatt-, Blüten- und Fruchtfall)
→ Bildung eines Trennungsgewebes
→ hemmt Längenwachstum, fördert Dickenwachstum
→ hemmt Wurzelwachstum, fördert Seitenwurzeln
→ fördert Bildung männlicher Blüten
→ hebt Dormanz auf
→ reguliert Alterungsprozesse
Phytohormone - Brassinolide (Brassinosteroide – BRs)
→ Triterpene
Bildungsort: → unbekannt
→ fördert Sprosswachstum (Zellteilung und Längenwachstum)
→ fördert Xylemdifferenzierung
→ fördert Pollenschlauchwachstum
→ hemmt Wurzelwachstum
→ beeinflusst Blattfall und Ethylen-Synthese
Phytohormone - Oxylipine (Jasmonsäure – JA)
Bildungsort:
in Plastiden aus Fettsäure (α-Linolensäure)
→ reguliert Wachstum und Alterung von Blättern und Wurzel
→ gebildet nach Wunden
→ erhöht Resistenz gegen Pathogene und Fressfeinde
→ löst Rankenkrümmung aus
→ induziert Knollenbildung bei Kartoffeln
Sekundärstoffwechsel
→ Sekundärmetabolite sind Verbindungen, die nicht essentiell für Wachstum und Entwicklung der Pflanze sind.
→ nicht ubiquitär verbreitet
→ nur auf wenige Arten oder Verwandtschaftsgruppen begrenzt
→ haben aber Funktion im pflanzlichen Organismus
→ haben spezifische ökologische Funktionen
→ Farb- und Duftstoffe
→ Abwehrstoffe
Sekundärstoffwechsel - Abwehrmechanismen
→ Strategien zur Vermeidung von Selbstzerstörung
→ Akkumulation in spezifischen Zellen oder Geweben
z.B. Gerbstoffe in Gerbstoffzellen
→ Akkumulation nicht toxischer Vorstufen
→ Enzyme in verschiedenen Kompartimenten der Zelle – erst nach Zerstörung
→ Bildung der Abwehrstoffe
→ Induzierte Bildung von Schutzstoffen
→ Antwort auf Infektion durch Pathogene (Phytoalexine)
→ Abwehrmechanismen sind erfolgreich gegenüber der Mehrzahl der Feinde
→ Anpassung der Feinde an Wehrsubstanzen
→ entgiften oder nutzen für eigene Zwecke
Sekundärstoffwechsel - Sekundäre Pflanzenstoffe
→ Gliederung nach chemischer Grundstruktur:
→ Phenolische Verbindungen
→ Alkaloide
→ Isoprenoide Verbindungen
→ Biosynthese der Grundbausteine ergibt geringe Anzahl von Gruppen
Bewegungen
Definition „Bewegung“: Ortsveränderung eines Organismus = freie Ortsveränderung
→ bei Pflanzen – nur bei Gameten
→ Erweiterung der Definition für Pflanzen:
Definition „Bewegung bei Pflanzen“: Orts- oder Lageveränderung eines Organismus oder Organs in einem relativ kurzen Zeitraum
→ Endogene (autonome) Bewegung → unabhängig von einem Umweltreiz
→ Induzierte (aitionome) Bewegung → Antwort auf einen Umweltreiz
Reiz = Stimulus → Ereignis, das eine Reaktion auslöst
→ chemische oder physikalische Reize, die biotischen oder abiotischen Ursprungs sind
Reiz = Reizintensität (Reizstärke) x Reizdauer
Reizqualitäten (Reizformen): Licht, Schwerkraft, chemische Verbindungen, Berührung, Erschütterung, Strom, Verletzungen
Reizantwort = Reaktion
→ Stärke der Reaktion
→ unabhängig von der Reizstärke
→ „Alles-oder-Nichts-Gesetz“
→ im Verhältnis zur Reizstärke
→ Richtung der Reaktion
→ ungerichtet
→ im Verhältnis zur Reizrichtung
→ „Alles-oder-Nichts-Gesetz“ → Aktionspotenzial
Bewegungen - Bewegungsmechanismen
Bewegung für die Pflanze
→ energieaufwendig
→ energieneutral
→ Energie kommt aus der Wasserverdunstung
→ umgebender Luft wird Wärme entzogen
Bewegungen - Bewegungsmechanismen - Hygroskopische Bewegungen
→ Quellungs- und Entquellungsbewegungen
→ beschränkt sich auf abgestorbene Zellen und Zellverbände
→ beruht auf Quellfähigkeit von Zellwandbestandteilen → Pektin, Cellulose
→ Einlagerung von Wasser in die fibrillären Strukturen
→ unterschiedliche Verdunstung aus verschiedenen Schichten
→ Krümmungsbewegung
→ Öffnungsbewegung der Sporenkapseln bei Laubmoosen
Bewegungen - Bewegungsmechanismen - Kohäsionsbewegungen
→ Verdunstung von Wasser erzeugt Unterdruck
→ Druckausgleich erzeugt heftige Bewegung
Bewegungen - Bewegungsmechanismen - Turgorbewegungen
→ Turgeszenzveränderungen
→ ein- und ausströmen von Wasser aufgrund aktiver Vorgänge in lebenden Zellen
→ zeitlich begrenzte Permeabilitätsveränderung der Plasmamembran
→ Einbau von Aquaporinen und Aktivierung von ATPasen
→ Spaltöffnungsbewegung
→ Blattbewegung der Mimose
→ alle reversibel
Bewegungen - Bewegungstypen
→ Taxis, Nastie, Tropismus, autonome Bewegung, Dinese
→ Verbindung zwischen Reizform und Bewegungstyp → Namensgebung
→ Präfix = Reizform + Bewegungstyp
→ Reizform:
Gravi- (Schwerkraft)
Photo- (Licht)
Chemo- (chemische Verbindung)
Hydro- (Wasser)
Thigmo- (Berührung)
Seismo- (Erschütterung)
Elektro- (Strom)
Traumato- (Verletzung)
Bewegungen - Bewegungstypen - Taxis
→ freie Ortsbewegung, die durch Außenfaktoren bestimmt wird
→ z.B. Phototaxis → durch Licht gesteuerte Bewegung
→ z.B. Bewegung der Plastiden
→ zum Schutz vor Lichtschäden
→ Starklichteinstellung – senkrecht zur Oberfläche
→ Schwachlichteinstellung – parallel zur Oberfläche
Bewegungen - Bewegungstypen - Nastie
→ Bewegung, die an feste anatomische Strukturen gebunden ist
→ unabhängig von Reizrichtung
→ Bewegung immer in gleicher Weise und in gleicher Richtung
→ z.B. Photonastie → Öffnen und Schließen der Blüte
→ z.B. Thigmonastie und Thigmotropismus → Rankenbewegung
→ Nyctinastie → Schlafbewegung
→ circadianer Rhythmus = Tag-Nacht-Rhythmus
→ periodische Öffnungs- und Schließbewegungen
Bewegungen - Bewegungstypen - Tropismus
→ gerichtete Krümmungsbewegung der gesamten Pflanze oder eines Organs
→ Richtung der Krümmung wird durch Reiz-Richtung bestimmt
→ Wachstumsbewegung einer Seite eines Organs
→ selten Turgorbewegungen
Bewegungen - Bewegungstypen - Tropismus - Gravitropismus
→ von der Schwerkraft der Erde ausgelöste und gesteuerte Wachstumsbewegung von Pflanzenorganen
→ Hauptwurzeln wachsen in Richtung der Erdanziehungskraft
→ positiv gravitrop
→ Sprossachsen wachsen in entgegengesetzte Richtung der Erdanziehungskraft
→ negativ gravitrop
→ Wachstum seitlich zur Schwerkraft (Laubblätter, Wurzel 2. Ordnung)
→ plagiogravitrop
→ Wahrnehmung des Gravitationsreizes durch Verlagerung von Amyloplasten
→ Stärke-Statolithen-Hypothese
Bewegungen - Bewegungstypen - Tropismus - Phototropismus
→ Wachstumsbewegung durch Orientierung zum Licht
→ positiver Phototropismus → zur Lichtquelle
→ optimale Bedingungen für die Photosynthese in den Blättern
→ negativer Phototropismus → von der Lichtquelle weg
→ Lichtwahrnehmung über Photorezeptoren (Pigmente, Phytochrome, Cryptochrome, Phototropine)
→ anderer Prozess
→ Photomorphogenese (Entwicklungsprozesse) → kein Tropismus
→ Chloroplastenentwicklung
→ Einsetzen der Knospenruhe
→ Samenkeimung
→ Blütenbildung
→ Biosynthese von Anthocyane
→ Ergrünen von Pflanzen
→ Abscission von Laubblättern
→ Wahrnehmung der Helligkeitsunterschiede zwischen Licht und Schatten vermittelt durch Auxin
Bewegungen - Bewegungstypen - Tropismus - Phototropismus - Cholodny-Went-Hypothese
→ Cholodny-Went-Hypothese
→ optimale Bedingungen für die Photosynthese in Blättern
→ Lichtsättigungskurven
→ Lichtsättigung:
Sonnenblatt = gelber Punkt
Schattenblatt = oranger Punkt
→ Lichtkompensationspunkt:
blauer Punkt (Schnittpunkt mit der x-Achse)
→ Lichtkompensationspunkt → Nettophotosynthese = 0
→ CO2-Fixierung in Photosynthese = CO2-Freisetzung in Atmung
→ O2-Freisetzung in Photosynthese = O2-Verbrauch in Atmung
→ Lichtsättigung abhängig von:
Leistungsfähigkeit des Calvin-Cyclus
Temperatur
CO2-Versorgung
Bewegungen - Bewegungstypen - Tropismus - Phototropismus - Zusammenhang zwischen Licht und Temperatur
→ Zusammenhang zwischen Licht und Temperatur
→ Temperatur → Einfluss auf biochemische Prozesse
→ Photosyntheseaktivität
→ Wachstum der Pflanze
→ RGT-Regel nach vant‘ Hoff (Reaktionsgeschwindigkeit-Temperatur-Regel)
→ Q10-Wert → Temperaturerhöhung um 10 oC steigert die Reaktionsgeschwindigkeit um 2-4 fache
→ Wachstum (N) ist abhängig von der Temperatur (T) → Optimum Kurve (Toleranzkurve)
→ aufsteigender Teil (Minimum-Optimum) → Enzymaktivität steigt
→ absteigender Teil (Optimum-Maximum) → Substratverfügbarkeit nimmt ab
Bewegungen - Bewegungstypen - Tropismus - Phototropismus - Temperaturabhängigkeit der Photosyntheseaktivität vom Lebensraum
→ Temperaturabhängigkeit der Photosyntheseaktivität vom Lebensraum
→ Hitzeschäden entstehen durch Denaturierung der Proteine (50-55 oC)
→ Hitzeschockproteine als Schutzproteine vorhanden
→ Anpassung der Pflanzen an extreme Standorte erfolgt durch Toleranz oder Vermeidung
→ Frostschäden entstehen durch Eisbildung in Zellen und Geweben
→ Frostresistenz wird aufgebaut durch Unterkühlung von Wasser
→ bei Alpinen-Sträuchern bis -70 oC
→ brechen der Samenruhe (Stratifikation)
→ einwirken von niedrigen Temperaturen auf gequollene Samen, um die Samenkeimung zu ermöglichen
→ brechen der Knospenruhe (Vernalisation)
→ Induktion der Blüte durch bestimmte Temperaturen
Last changed2 years ago