Was ist Morbus Parkinson?
Morbus Parkinson ist eine der häufigsten im Alter auftretenden neurologischen Erkrankungen.
In Deutschland werden die Begriffe
Parkinson-Krankheit,
Morbus Parkinson,
idiopathisches Parkinson-Syndrom (IPS) (75-80 % aller Patienten)
primäres Parkinson-Syndrom
synonym (d.h. gleichbedeutend) verwendet, wobei idiopathisch „ohne erkennbare Ursachen auftretend“ bedeutet.
Was versteht man unter Pseudo-Parkinson-Syndrome?
Als Pseudo-Parkinson-Syndrome bezeichnen wir Krankheiten, die Parkinson-ähnliche Störungen verursachen, ohne dass im Gehirn ein Mangel an Dopamin vorliegt.
Ätiologie (Ursache, Entstehung) von Morbus-Parkinson?
Die Entstehung der Parkinson-Krankheit ist laut Forschungsergebnissen der letzten Jahrzehnte sehr komplex.
Es spielen mehrere Faktoren eine wichtige Rolle, so der oxidative Stress, die eingeschränkte Entgiftungsfähigkeit der Zellen, Veränderungen in den Energiezentren der Nervenzellen (Mitochondrien), zahlreiche Umweltfaktoren, aber auch genetische Faktoren.
Bei der Parkinson-Krankheit sterben aufgrund noch unbekannter Ursachen die Zellen in der Schwarzen Substanz ab.
Dadurch wird weniger Dopamin produziert. Dopamin ist ein Botenstoff, der Zellen stimuliert, die für die Steuerung der Bewegungsabläufe im Körper zuständig sind. Der Dopaminmangel bewirkt einen relativen Überschuss von Acetylcholin, das ebenfalls ein körpereigener Botenstoff ist und bei diesen Zellen die gegenteilige Wirkung von Dopamin besitzt.
Durch das Ungleichgewicht der Substanzen kommt es zu fortschreitenden Problemen bei den willkürlichen Bewegungen.
Symptome von Morbus Parkinson:
Symptome
Rigor (Muskelstarre: gleichbleibender wächserner Widerstand der Muskeln gegenüber einer passiven Bewegung -> Zahnradphänomen)
Tremor (Muskelzittern)
Hypokinese (Bewegungsverarmung) bzw. Akinese (Bewegungslosigkeit)
Maskengesicht (starre Mimik)
Typisches Gangbild (kleinschrittig, Fehlen von Ausgleichsbewegung – Arme schwingen nicht mit -, Fallneigung)
Kleinere Schrift (Schrift wird zum Zeilenende hin immer kleiner)
Leise monotone Flüstersprache
Vegetative Störungen (Speichelfluss, erhöhte Talg – und Schweißproduktion: Salbengesicht, Verdauungsbeschwerden: meist Obstipation, Miktions- und Potenzstörungen)
Psychische Probleme (häufig depressive Verstimmungen, Denkverlangsamung bei erhaltener Intelligenz, Demenzentwicklung: doppelt so häufig wie bei gleichaltrig Nicht-Erkrankten, Grübelzwänge, Schlaflosigkeit)
Probleme in der medikamentösen Parkinsonbehandlung sind:
„on-off-Phasen“: Wirkung lässt plötzlich nach -> der Pflegebedürftige verharrt bewegungslos; wenn medikamentöse Umstellung nicht hilft, dann in Absprache mit dem Arzt eiweißarme Diät: 1g Eiweiß pro kg Körpergewicht mit dem Abendessen aufnehmen (tagsüber kein Eiweiß zuführen)
Hyperkinesien und Dyskinesien
Rückbildung von Ausfallerscheinungen und Vermeidung von Sekundärerkrankungen.
Plane bitte mehr Zeit für die Pflege und Betreuung ein. Durch Hypokinese und Rigor benötigt der Pflegebedürftige mehr Zeit für Aktivitäten. Hektik bewirkt oft eine Blockierung sowohl geistig als auch körperlich.
Biete dem Pflegebedürftigen einen festen Tagesablauf an. Ein fester Tagesablauf gibt dem Pflegebedürftigen die nötige Sicherheit.
Führe die Körperpflege unbedingt erst nach der Medikamenteneinnahme durch. Durch Wirkungseintritt der Medikamente kann der Pflegebedürftige sich besser bewegen.
Sorge dafür, dass der Pflegebedürftige nicht abgelenkt wird Parkinson betroffene benötigen mehr Konzentration. Daher ist für eine ruhige und reizarme Umgebung zu sorgen.
Unterstelle dem Pflegebedürftigen auf gar keinen Fall eine böse Absicht, Parkinson erkrankte unterliegen starken Stimmungsschwankungen. Daher kann es sein, dass er eine noch gestern gut bewältigte Aufgabe aufgrund seiner aktuellen seelischen Verfassung nicht vornehmen kann.
Motivation und Aktivierung sind unerlässlich. Der körperliche Zustand und die psychische Verfassung können jeden Tag anders aussehen. Daher sind erreichbare (!) Nahziele auch jeden Tag neu zu setzen. Spare nicht mit lobenden Worten und ehrlicher Anerkennung.
Fördere die Beweglichkeit. Jeden Tag sind Bewegungsübungen durchzuführen, um die Beweglichkeit so lange wie möglich zu erhalten.
Kontrakturprophylaxe Begründung: Durch die Hypokinese nimmt die Mobilität permanent ab. Daher ist die Gefahr von Kontrakturen entsprechend hoch.
Pneumonieprophylaxe Begründung: Die Pneumonie gehört zu den häufigsten Todesursachen bei Parkinsonpatienten.
Sturzprophylaxe Begründung: Durch die Fallneigung und den Schwierigkeiten beim Starten und beim Beenden einer Bewegung (Bewegungsblockaden = Freezing) haben Parkinsonpatienten eine extrem hohe Sturzgefahr. Beim Freezing können Klopfzeichen, Händeklatschen, laut gesprochene Worte oder visuelle Signale den entscheidenden Impuls geben.
Dekubitus-, Harnwegsinfektions-, Soor- und Parotitisprophylaxe
Last changed2 years ago