Was ist eine Demenz?
Am Anfang der Krankheit sind häufig Kurzzeitgedächtnis und Merkfähigkeit gestört, im weiteren Verlauf verschwinden auch bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses. Die Betroffenen verlieren so mehr und mehr die während ihres Lebens erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Wie entsteht Demenz?
Ursachen: Primäre Demenzen (wie Alzheimer) sind eigenständige Erkrankungen, bei denen nach und nach Nervenzellen im Gehirn absterben – der genaue Grund dafür ist unbekannt. Sekundäre Demenzen sind etwa die Folge anderer Erkrankungen (wie Alkoholsucht, Stoffwechselstörungen, Entzündungen) oder von Medikamenten.
Welche Stadien bzw. Schweregrade gibt es bei Alzheimer-Demenz und Demenz?
in 7 Stufen unterteilt
Was ist der Unterschied Demenz oder Alzheimer?
Wie bereits ausgeführt, ist Demenz der Oberbegriff dieser Erkrankungsbilder, in deren Folge das Denken, das Erinnerungsvermögen und die Orientierung verloren geht. Alzheimer stellt dabei eine spezielle Form der Demenz dar. Man kann also nicht von einem Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz per se sprechen.
Welche Formen der Demenz gibt es?
Da eine Demenz lediglich ein Syndrom ist, zeigt sie sich in vielfältigen Ausprägungen und Varianten. Sie kann auf unterschiedliche Ursachen zurückgeführt werden und bringt entsprechend jeweils andere Symptome und Auswirkungen mit sich.
Besonders gängig sind jedoch die folgenden vier Demenzformen:
Alzheimer Krankheit
vaskuläre Demenz
Lewy-Körperchen-Krankheit
Pick-Krankheit
Die Alzheimer Krankheit ist mit 60% die am häufigsten auftretende Form von Demenz. Bei der vaskulären Demenz handelt es sich um eine chronische Durchblutungsstörung. Bei der Lewy-Körperchen-Krankheit treten Eiweißablagerungen im Gehirn auf. Die Pick-Krankheit schließlich zerstört ganze Teile des Gehirns. Das hat zur Folge, dass sich die Persönlichkeit der Betroffenen stark verändert.
Demenz Stadium 1:
Die jeweilige Person zeigt keine Einbußen ihrer kognitiven Fähigkeiten.
Demenz Stadium 2:
Hier ist eine leichte Verminderung der Gehirnleistung festzustellen, die allerdings zunächst meist einer bloßen Vergesslichkeit gleichkommt. Dabei handelt es sich, falls dies neurologisch diagnostiziert wird, um das früheste Stadium der Demenz bzw. Alzheimer-Demenz. Der/die Betroffene vergisst z. B. immer wieder Namen oder ihm vertraute Gegenstände. Doch dies können natürlich auch schlicht altersbedingte Veränderungen sein, die mit Alzheimer und Demenz nicht zu tun haben. Eine Beurteilung, auch durch Fachleute, fällt daher schwer).
Demenz Stadium 3:
Beim frühen Stadium der Alzheimer-Demenz bzw. Demenz zeigen sich erste, aber noch geringe kognitive Einbrüche wie Wortfindungsstörungen, Schwierigkeiten beim Beschreiben von Objekten, die verbale Flüssigkeit beim Sprechen lässt nach, Konzentrationsfähigkeit und Arbeitsleistung sind vermindert, das Erinnern von gerade Gelesenem lässt nach, man vergisst fast immer Namen und Termine, man verlegt und verliert Wertgegenstände und neigt zu depressiver Verstimmung.
Demenz Stadium 4:
Ab dieser Stufe (leichte bzw. frühe Alzheimer-Demenz bzw. Demenz) erkennen auch Angehörige, Freunde oder Kolleg*innen, dass die betroffene Person Auffälligkeiten zeigt, die über eine bloße Vergesslichkeit oder klassische Alterserscheinungen hinausgehen: Der/die Betroffene vergisst kurz zurückliegende Begebenheiten, kann keine komplexeren Rechenaufgaben mehr lösen oder einfach rückwärts zählen, Rechnungen bezahlen, Finanzen verwalten und er/sie vergisst Teile der persönlichen Vergangenheit. Einher gehen diese Problematiken mit dem langsamen Rückzug vom sozialen Leben und depressiven Verstimmungen.
Demenz Stadium 5:
Hier tritt das mittelschwer verminderte Wahrnehmungsvermögen ein, das für eine mäßige bis mittlere Alzheimer-Demenz bzw. Demenz steht. Auffällige Gedächtnis- und Denklücken und die Notwendigkeit der Hilfestellung durch Dritte im Alltag prägen das Bild. Die Person weiß teilweise nicht mehr, an welchem Ort sie sich befindet, sie kennt meist ihre eigene Adresse nicht mehr, sie weiß nicht mehr, welcher Wochentag gerade ist, ob es morgens oder abends oder welche Jahreszeit ist, erkennen Freunde und Verwandte nicht mehr und können sich immer weniger an ihren eigenen Lebensverlauf erinnern. Das Zurückziehen in die eigene innere Welt nimmt zu und kann von den Angehörigen nicht mehr nachvollzogen werden. Man könnte sagen: Zeit und Raum verändern sich für den/die Betroffene/n und die „Welt da draußen“ wird abgekapselt.
Demenz Stadium 6:
In dieser Phase erfolgt das schwerwiegend verminderte Wahrnehmungsvermögen und damit die mittelschwere bzw. mittlere Alzheimer-Demenz bzw. Demenz. Die Persönlichkeit des Menschen verändert sich auffällig oder gar drastisch, man braucht Hilfe bei nahezu allen alltäglichen Handlungen wie dem An- und Ausziehen und bei Tisch, man kann auch nur ganz kurz zurückliegende Ereignisse nicht mehr im Kopf speichern und abrufen, man erkennt engste Verwandte oder den Partner, die Kinder, die Geschwister nicht mehr. Wahnvorstellungen, Misstrauen, zwanghafte Verhaltensweisen und häufige Stimmungswechsel begleiten den Alltag. Auf der physiologischen Ebene kommt es zum Kontrollverlust über Darm und Blase und verändertem Schlafverhalten. Es kann zum Umherirren und vollkommener, zeitlich begrenzter Verwirrtheit kommen.
Demenz Stadium 7:
Im fortgeschrittenen bzw. Spätstadium der Alzheimer-Krankheit bzw. Demenz zeigt sich ein schwerwiegend gemindertes Wahrnehmungsvermögen und der Mensch ist im Endstadium der Erkrankung angelangt. Er/sie kann sich der Umgebung kaum noch verständlich machen, wobei einzelne Worte oder mitunter noch ganze Sätze gesprochen werden können. Ohne die vollständige Betreuung der Person geht es nicht mehr, denn weder Waschen noch Toilette, noch Essen oder Trinken können alleine geschehen. Oft kann der Mensch auch nicht mehr alleine sitzen, die Reflexe verkümmern, die Muskeln erstarren, das Schlucken ist beeinträchtigt und schließlich kann der Kopf nicht mehr gehalten werden. Das Lächeln versiegt, die Aufmerksamkeit ist verschwunden, der Geist ist ganz nach innen gerichtet und die Außenwelt – soweit man dies überhaupt beurteilen kann – nicht mehr vorhanden.
Was versteht man unter frontotemporaler Demenz?
Ist eine Form von Demenz, bei der sich vor allem der Charakter des Patienten verändert, weil die „Hemmung“ ausgeschaltet ist (enthemmtes Verhalten). Die frontale Hirnrinde, (ein Hirnareal, das sich vorne im Gehirn, direkt unter der Stirn befindet, spielt eine wichtige Rolle für den Charakter und das moralische Verhalten. Dieses Areal hemmt vor allem impulsive Gedanken und Pläne, sodass man sich „benehmen“ kann, wie es einem Mitglied der Gesellschaft angemessen ist. Patienten mit frontotemporaler Demenz halben häufig keine sozialen Hemmungen mehr, weshalb sie manchmal in der Öffentlichkeit urinieren, die Arzthelferin beleidigen, hypersexuell werden oder einen Ladendiebstahl begehen.
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