Benennen Sie Entstehungsbedingungen für Städte im Mittelalter!
Wachsende Bevölkerungszahlen durch technische Innovationen in der Landwirtschaft Sesshaftigkeit der Bewohner (ab 900 n.Chr.) Sicherung des Reiches durch Karl den Großen Aus militärischen und wirtschaftlichen Gründen. Kristallisationspunkte, aus denen sich Städte entwickeln:
- An Stelle früherer Siedlungen, Klöstern, Pfalzen (Aachen)
- An wichtigen Verkehrs- und Handelswegen (zu dessen Sicherung, z.B. Hellweg) (Duisburg, Essen, Bochum, Dortmund, Hamm in Tagesentfernung)
- An Flüssen und Flussübergängen (Frankfurt am Main)
- An natürlichen Häfen (Hamburg, Lübeck, London)
- An Vorkommen von Bodenschätzen oder Quellen (Thermalbad in Aachen)
Welche Bedeutung haben Städte im Mittelalter?
- Ökonomische Bedeutung mit Marktplatz, Handwerk, Zünften, Geldwesen, Zöllen und Steuern
- Militärische, sicherheitstechnische Bedeutung mit Stadtmauern, Abgrenzung des Herrschaftsbereichs, Sicherung von Handelswegen und territorialen Sicherungssystemen (Hanse)
- Eine Arbeitsteilige Gesellschaft kann sich entwickeln
Wie wurde der Handel in mittelalterlichen Städten organisiert?
- Zentrale Marktplätze zum Tausch von Waren oder Ware gegen Währung (z.T. sortiert nach Produkten)
- Lagerung in Handelshäusern, Organisation in der Hanse
- Geldwesen entsteht
Beschreiben Sie verschiedene Formen/Typen mittelalterlicher Städte
Unregelmäßige Stadtgrundrisse
- Summe logischer Einzelentscheidungen und praktischer Notwendigkeiten
- Orientierung am Bestand und Anpassung an die Topografie
- Wachstum über Jahrhunderte
- Heilbronn, Nördlingen, Augsburg, Esslingen, Freiburg
Regelmäßige Stadtgrundrisse
- Zentrale Ordnungsmacht (Fürst, Orden, Kaufmänner)
- Gründungsstädte, Handelsstädte
- Rechteckiger Markt mit vier Zugängen vom dörflichen Umfeld - Zentrales Rathaus oder Kirche
- Lübeck, Köslin (→ rechtwinklige Straßenführung; zentraler rechteckiger Marktplatz
* Beschreiben Sie einen mittelalterlichen Stadtgrundriss! *
- Stadtmauer, Stadttore, Stadtgraben
- Zentrale Marktplätze (mit z.T. unterschiedlichen Funktionen; Vieh-, Korn-, Fischmarkt)
- Kloster, Zunftstraßen zur Organisation der Handwerker (z.B. Färbergasse)
- Kleinteilige Parzellenstruktur und dichte, niedrige Bebauung
* Beschreiben Sie die Morphologie von mittelalterlichen Stadtgrundrissen! *
- Oft runde Stadtmauern (U/A-Verhältnis)
Schutz vor Natur , Tier und Plünderern
- Hierarchie von Haupt- und Nebenstraßen
- Begrenzte Anzahl von Stadttoren aufgrund ihrer Verletzbarkeit - Integration vorhandener Sondergebäude und Wegeverbindungen
Erläutern Sie die Funktion von Plätzen in mittelalterlichen Städten!
- Handelsfunktionen
- Schauplatz des öffentlichen Lebens - Spielstätten, Feste
- Ort des Gerichtes
- Ort der Urteilsvollstreckung
- Markt
(- Piazza Navona)
Wie verhielten sich mittelalterliche Städte zu ihrem Umland?
- Abgrenzung und Schutz vor Plünderern und Kriminellen durch Stadtmauern
- Gräben und Flüsse; boten Handelsmöglichkeiten Bsp. Hamburg
Welches sind die größten europäischen Städte im 15. Jahrhundert?
Florenz 95.000
Venedig 90.000
Paris 80.000
Köln 40.000
Brügge 50.000
Lübeck 25.000
London 40.000
Nürnberg 23.000
Wie unterscheidet sich die mittelalterliche Entwicklung von Köln im Gegensatz zu Lübeck?
Köln
- Geprägt von romanischen Kirchen
- Römischen Lager als Stadtgründung
- Frühen Verknüpfung mit der Kirche und Religion
- Cardo ( Hauptachse Nord/Süd ) und Decumanus ( Achse Ost/West )
Lübeck
- Klare Strukturierung
- Handelsstraßen
- Auf einer (Halb) Insel gelegen zwischen Trave und Wakenitz (strategisch gut)
- Parzellensystem mit Haupt- und Nebenstraßen
- Speicherstadthäuser
Wie sind mittelalterliche Stadtquartiere in unseren heutigen Städten eingebunden?
Wie gehen wir heutzutage mit mittelalterlichen Stadtquartieren oder Gebäuden um?
- Altstadt wird erhalten
- Historische Gebäude stehen unter Denkmalschutz
- Wallanlagen werden zu Grünstruktur
- Man kann es noch an der Stadtstruktur und den Straßen ablesen
In welchem Zeitraum wurden in Europa die meisten Städte gegründet?
1150 – 1400 n. Chr.
- Flächendeckende Ausbreitung des europäischen Stadtsystems im Hohen Mittelalter von 900 bis 1250
- Wachstum der Städte im Späten Mittelalter von 1250 bis 1492
Welches sind die wichtigsten Hanse-Städte?
- Hamburg
Nutzbarer, natürlicher Hafen durch Tiedeunabhängigkeit Anschluss an Elbe und Alster
- Lübeck
Auf Halbinsel geschützt durch die Flüsse Wakenitz und Trave Klare Strukturierung mit giebelständigen Handelshäusern und zwei parallelen Hauptstraßen
Wie entwickelt sich Köln im Mittelalter?
50 n. Chr. Römische Stadtmauer
310 n. Chr. Feste Rheinbrücke
459 n. Chr. Inbesitznahme durch die Franken
950 n. Chr. 1. Stadterweiterung
1106 n. Chr. 2. Stadterweiterung
1180 n. Chr. 3. Stadterweiterung mit neuer Stadtmauer
Es gab keine obere Macht zur Renaissance und deshalb eine schlechte Entwicklung bis zur Industrialisierung.
Römisches Köln Mittelalterliches Köln Rechtwinkliger Stadtgrundriss Stadterweiterung zum Rhein mit niedriger Bebauung und und in das Umlandkeine strikte niedriger Stadtmauer Orthogonalität, prägende etwas abgelegen vom Rhein Kirchtürme, Einschluss von Feldern . und Freiflächen, da das . . Wachstum überschätzt wurde
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