Spracherwerbstypen
frühe kindliche Zweitsprachlerner
Erwerbsbeginn der L2 zwischen dem 2. und 4. Lebensjahr (Kindergarten)
späte kindliche Zweitsprachlerner
zwischen 6 und 10
erwachsene Zweitsprachlerner
nach der Pubertät
keine klaren Grenzen!
Deutsch als L2 (DaZ)
im Buch: Untergruppe der frühen kindlichen Zweitsprachlerner, die Deutsch als L2 lernen
früher vs. später kindlicher Zweitspracherwerb
sukzessiv-bilingualer vs. simultan-bilingualer Erwerb
sukzessiv-bilingual: erwerben Sprache zeitversetzt zur L1
simultan-bilingual: von Geburt an (innerhalb des ersten undoder des zweiten Lebensjahres) werden beide Sprachen gelernt
gesteuerter vs. ungesteuerter Spracherwerb
gesteuert: Lernsituationen wie Schule, Sprachförderung
ungesteuert: Sprache wird in Immersionssituation ohne gezielte Instruktion gelernt (nebenbei)
Sprachdominanz
Bei Sprachlernenden entwickelt sich eine Sprache in der Regel zur dominanten Sprache
typischerweise L1 in der Familie, L2 in Schule/Umgebungssprache
dominante Sprache kann sich verändern
Sprachmischungen
Überbegriff für Codeswitching und Transfer und Entlehnungen
Code-Switching
oft synonym zu Sprachmischungen
Wechsel zwischen zwei oder mehr Sprachen oder Varietäten innerhab derselben kommunikativen Interaktion
kann Wörter, Satzlieder oder ganze Sätze betreffen, oft wird an Phrasengrenzen gewechset
Intrasentential: innerhalb des Satzes
Intersentential: Über Satzgrenzen hinweg
psycholinguistisch motiviert: nicht absichtsvolles Switchen, ausgelöst durch Triggerwörter
absichtsvolles Switchen: immer kommunikative Funktion
konversationelles Switching: Sprachwechsel erfolgt in gleichbeibender Situation
poetisches Switchen: Stilmittel
Transfer
wechselseitige Beeinflussung zweier Sprachen führt zur Übertragung von sprachlichen Wissens von einer in die andere Sprache - in beide Richtungen
positiver Transfer Beschleunigung beim Erlernen der Zweitsprache
Interferenz: Fehler, die aus dem Transfer resultieren
Konzeptueller Transfer: Übertragung abstrakten sprachlichen WIssens, betrifft Regeln, aber auch Wissen über morphologische Markierungen
findet sich verstärkt bei spätem kindlichen und erwachsenen Zweitspracherwerb
urbane Jugendsprachen
typische Varietät, die in Städten mit hohem Anteil an mehrsprachigen Sprecher:innen entsteht
typisches Phänomen des ungesteuerten Zweitspracherwerbs, bei dem Elemente der Sprachen gemischt werden
nicht auf bestimmte Herkunftssprache festzulegen, auch von Jugendlichen ohne Migrationshintergrund genutzt
kein Zeichen von ‘‘falschem’’ Deutsch, Jugendliche verfügen über mehrere sprachliche Register zwischen denen sie switchen
—> Verwendung von urbaner Jugendsprache lässt also keine Rückschlüsse über sprachlichen und kognitiven Leistungen der Sprecher:innen zu
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