Konstrastivhypothese
typologisch ähnliche Strukturen können aus der L1 in die L2 übertragen werden, ohne die Strukturen entsprechend anzupassen bzw. zu verändenr
—> negativer Transfer (Interferenzen)
Identitätshypothse
Der Erwerb der L2 verläuft grundsätzlich nach den gleichen Gesetzmäßigkeiten wie der Erstspracherwerb (“identisch”), unabhängig vom Vorwissen aus einer anderen Sprache
Interlanguage-Hypothese
alle Lernende durchlaufen systematische Zwischenschritte im Erwerb der zielsprachlichen Strukturen
das temporäre Sprachsystem weist Charakterista der L1 und L2 sowie unabhängige sprachliche Merkmale auf
Fossilisierung: Stagnation auf einer bestimmten Zwischenstufe
Universalgrammatik
alle Sprecher:innen verfügen unabhängig von ihrer Einzelsprache über universelles sprachliches Wissen
Alle Sprachen unterliegen gleichen Prinzipien und Beschränkungen, die aber verschiedene vordefinierte Werte annehmen (Parametrisierung)
angeborenes Sprachwissen
universelle Grammatik steht Kindern von Geburt an zur Verfügung, steuert den Spracherwerb
Kinder wissen von Geburt an implizit, auf welche formale Merkmale im Input sie achten müssen
Input dabei lediglich Triggerfunktion
Konstruktionsgrammatik/ Konstrutivistischer Ansatz
sprachliche Ausdrücke stellen feste form-meaning-pairs dar (= Konstruktionen)
alle formal-strukturellen Merkmale sind in der Konstruktion selbst enthalten und nicht abstrakt auf verschiedenen sprachlichen Wissensebenen repräsentiert
Demnach existiere keine Unterscheidung zwischen den sprachlichen Ebenen Lexikon und Syntax, Wörter und Phrasen stellen einfach matching pairs dar
Existenz kritscher Periode wird abgelehnt
Ansatz kann problemlos auf kindlichen Zweitspracherwerb angewendet werden
Unterschied zwischen frühem uns späterem Spracherwerb wird mit der Verfügbarkeit der kognitiven Strategien in Kombination mit Inputfaktoren und sozialen und psychologischen Faktoren erklärt
gebrauchsbasierte Modelle
Spracherwerb basiert auf allgemeinen kognitiven Strategien wie Analogiebildung, Abstraktion und Kategorisierung
Auslöser und Motor der sprachlichen kognitiven Entwicklung sind soziale Interaktionen
Spracherwerb eng mit kognitiver und sozialer Entwicklung verbunden
Input
Im konstuktivistischem Ansatz eine entscheidenes Element
Kinder übernehmen sprachliche Sequenzen zunächst ganzheitlich aus dem Input
Frequenzen und Salienz dabei wichtig
gespeicherte Sequenzen haben dabei keine interne Struktur
kognitive Strategien
wenn bestimmte Menge an Konstruktionen aus Input entnommen wurden, werden kognitive Strategien angewendet
Analogiebildung: nach und nach werden grammatikalishe Regularitäten oder Kategoien abstrahiert, dadurch verschiedene Schemata gebildet
nativistische Theorien (nach Chomsky)
alle Sprecher:innen verfügen unabhängig von ihrer Einzelsprache über universelles sprachliches Wissen, gehört zur genetischen Ausstattung des Menschen
Stichpunkte Universalgrammatik, angeborenes Sprachwissen
erklärt Erst- und kindlichen Zweitspracherwerb
Annahme, dass angeborene Fähigkeiten nur über begrenzten Zeitraum zur Verfügung stehen —> empirisch belegte Alterseffekte werden erklärt
Nativistische Theorien schließen Zweitspracherwerb nach der sensiblen Phase nicht aus, basiert dann jedoch primär auf kognitiven Strategien und nicht auf angeborenen Mechanismen
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