Wie definiert sich die Systematisierung der Kosten nach Art der
Verrechnung?
Worin besteht die Funktion eines Betriebsabrechnungsbogens in
diesem Zusammenhang?
Eine Gliederung der Kosten erfolgt in diesem Fall nach Einzel- und Gemeinkosten.
Einzelkosten:
Entstehen pro Leistungseinheit. Somit lassen sich die Kosten direkt einem Kostenträger
zuordnen und müssen nicht über die Kostenstellenrechnung verrechnet werden.
Gemeinkosten:
Können nicht direkt einer Leistungseinheit zugeordnet werden.
Ihre Verteilung findet über die Kostenstellenrechnung statt.
Betriebsabrechnungsbogen (BAB):
Der BAB fungiert als eine Art Bindeglied zwischen Kostenarten- und Kostenstellenrechnung,
da die Verteilung der Gemeinkosten üblicherweise mit Hilfe eines solchen erfolgt.
Für eine möglichst genau periodengerechte Zuordnung der Kosten auf
die einzelnen Kostenstellen, kann auf verschiedene Grundsätze der
Kostenzuordnung zurückgegriffen werden.
Beschrieben Sie die verschiedenen Grundsätze der
Kostenzurechnung.
Verursacherprinzip:
Weist den Kostenträgern und Kostenstellen lediglich die Kosten zu, die die tatsächlich
verursacht haben.
Proportionalitätsprinzip:
Kostenzuweisung über bestimmte Schlüssel- oder Bezugsgrößen. So wird eine annähernd
verursachungsgerechte Proportionalität zwischen Kosten und Leistung/Verbrauch
angestrebt.
Durchschnittsprinzip:
Weist jeder Bezugsgrößeneinheit denselben Kostenbetrag zu. So werden die gesamten
Kosten einer Periode durch die Anzahl der gefertigten Produkte in dieser Periode dividiert.
Tragfähigkeitsprinzip:
In diesem Fall gilt der Grad der Kostendeckung als Bezugsgröße. Somit ist zu klärten,
inwieweit ein Produkt, über die direkt zurechenbaren Kosten, mit weiteren Kosten belastet
werden kann, ohne den Produkterlös zu überschreiten.
Die Abgrenzung zwischen Aufwand und Kosten ist für die KLAR
Grundlegend. Definieren Sie „neutralen Aufwand“ und stellen sie
beispielhaft eine Art von neutralem Aufwand genauer dar.
Als neutraler Aufwand wird der Teil des Aufwandes bezeichnet, der kein Kostenbestandteil
ist.
Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn der Aufwand keine Beziehung zur betrieblichen
Leistungserstellung hat, d.h. mit der eigentlichen Produktion in keinem Zusammenhang
steht, etwa bei Spenden für karitative Zwecke.
Welche grundsätzlichen Ausprägungsformen sind bei den
kalkulatorischen Kosten zu unterscheiden?
Charakterisieren Sie.
Unterschieden werden kalkulatorische Kosten grundsätzlich in Zusatzkosten und
Anderskosten.
Anderskosten sind Kosten, bei denen der gleiche Faktoreneinsatz in der Finanzbuchhaltung
anders bewertet wird als in der Betriebsbuchhaltung.
Als Zusatzkosten werden die kalkulatorischen Kosten bezeichnet, denen überhaupt kein
Aufwand gegenübersteht.
Stellen Sie zwei Grundsätze zur Einteilung von Kostenstellen heraus
und erläutern Sie sie.
Eindeutigkeit und Überschneidungsfreiheit:
Jede Kostenstelle muss eindeutig definiert sein, damit keine Überschneidung zwischen Kostenstellen
möglich sind und eine eindeutige Zuordnung und Verbuchung der Kosten gewährleistet ist.
Identität Kostenstelle – Verantwortungsbereich:
Nur wenn eine Identität zwischen Kostenstelle und Verantwortungsbereich vorliegt, ist eine wirksame
Durchführung der Kostenkontrolle machbar.
Andernfalls ergeben sich Überschneidungen in den Kompetenzbereichen mit der Folge, dass weder die
eine noch die andere Bereichsleitung zur Rechenschaft gezogen werden kann.
Genaue Maßstäbe als Bezugsgrößen:
Für jede Kostenstelle müssen sich genaue Maßstäbe als Bezugsgrößen der Kostenverursachung
bestimmen lassen, denn sie bestimmen u.a. entscheidend die Genauigkeit der Sollkosten im Rahmen
der Plankostenrechnung. Anderenfalls besteht die Gefahr falscher Gemeinkostenzuschläge, die
wiederum falsche Entscheidungen zur Folge haben können.
Wirtschaftlichkeit:
Die Einteilung der Kostenstellen darf nicht zu grob, aber auch nicht zu klein sein, da durch
zunehmende Differenzierung zwar zusätzliche Kosten entstehen, nicht aber unbedingt
Informationsgewinne. Die Grenze der Differenzierung von Kostenstellen liegt dort, wo sie
unwirtschaftlich wird. Hinsichtlich der Anzahl der Kostenstellen gilt: So wenig wie möglich, so viel wie
nötig.
Bei der Deckungsbeitragsrechnung wird zwischen variablen und fixen
Kosten unterschieden.
Definieren Sie die beiden Begriffe und geben Sie jeweils zwei
Beispiele.
Variable Kosten:
(Grenzkosten) sind Kosten, die direkt mit der Ausbringungsmenge bzw. mit der
Beschäftigung verändern.
Bsp.: Bastelmaterial, Konsiliardienste, Verbandsmaterial.
Fixe Kosten:
Sind Kosten, die beschäftigungsneutral anfallen, d.h., die auch dann entstehen, wenn nicht
produziert wird. Deshalb bezeichnet man sie häufig auch als Bereitschaftskosten.
Bsp.; Gebäudemiete, Abschreibungen, Grundkosten für Strom und Wasser
3.1)
Abschreibung = Anschaffungskosten A0/Nutzungsdauer ND
Angebot 1: 30.00€ / 5 Jahre = 6.000€/Jahr
Angebot 2: 40.000€ / 5 Jahre = 8.000€/Jahr
3.2)
Kalkulatorische Zinsen = (A0 / 2)*i
Angebot 1: (30.000€/2)*0,06= 900€/Jahr
Angebot 2: (40.000€/2)*0,06= 1.200€/Jahr
3.3)
Wie ist die Traditionelle
Gliederung des
Rechungswesen?
Unterscheiden Sie
Finanzbuchhaltung und
Betriebsbuchhaltung
Betriebabuchhaltung (KLR):
innerhalb der Betriebsbuchhaltung bzw. der KLR wird das Betriebsergebnis festgestellt
Betriebsergebnis= Leistungen- Kosten
Finanzbuchhaltung:
Hier werden die finanziellen Wirkungen betrieblicher Aktivitäten gebucht. Dadurch wird die Bilanz verändert und / oder die Gewinn- & Verlustrechnung beeinflusst.
in der Konsequenz wird in der Finanzbuchhaltung das Gesamtergebnis ermittelt.
Erläutern Sie:
-Aufwendungen
-Erträge
-Kosten
-Leistungen
Begriffe der Finanzbuchhaltung:
➢ Aufwendungen:
o gesamter Werteverzehr in einem Unternehmen in einem Zeitabschnitt
o zu Anschaffungsausgaben bewerteter Güterverbrauch
➢ Erträge:
o gesamter Wertezuwachs in einem Unternehmen in einem Zeitabschnitt
o Bewertete Güterentstehung aller Art
Begriffe der Betriebsbuchhaltung:
➢ Kosten:
o Werteverzehr in einer Abrechnungsperiode, der mit der Erstellung
sachzielbezogener Leistungen verbunden ist
➢ Leistungen:
o sachzielbezogener Wertezugang im Rahmen der ordentlichen
Geschäftstätigkeit in einer Periode
o Ergebnis betrieblicher Tätigkeit in Form von Gütern und Diensten
Was sind betriebliche,
ordentliche Aufwendungen
und Erträge?
Aufwendungen:
➢ Die betrieblichen, ordentlichen Aufwendungen bezeichnet man auch als
Zweckaufwendungen
➢ Die Zweckaufwendungen bezeichnet man als Grundkosten, da sie den größten Teil
des betrieblich veranlassten Werteverzehrs darstellen.
➢ Da die Zweckaufwendungen unverändert aus der Finanzbuchhaltung in die KLAR
übernommen werden, heißen sie auch aufwandsgleiche Kosten (Aufwand =
tatsächlicher, betrieblicher Werteverzehr = Kosten)
Erträge:
➢ Die betrieblichen, ordentliche Erträge bezeichnet man auch als Zweckerträge
➢ Dies sind in erster Linie die Erträge aus Absatzleistungen sowie der Mehrbestand an
Erzeugnissen (=Fertigung auf Lager)
Was sind Zusatzleistungen
und Andersleistungen?
Zusatzleistungen:
➢ Leistungen die nicht als Erträge im externen Rechnungswesen angesetzt werden.
➢ Beispiel: selbst erstelltes immaterielles Gut als Anlagevermögen (z.B. Patent)
Andersleistungen:
➢ Andersleistungen erfassen Bewertungsunterschiede, die sich in beiden Rechnungen
(Finanzbuchhaltung, KLR) ergeben
➢ Beispiel: Bestandserhöhungen, deren Bewertung im externen Rechnungswesen an
spezifische Vorschriften gebunden ist und in der KLR höher angesetzt wird.
Was ist die
Kostenartenrechnung?
Kostenarten sind die verschiedenen Arten oder Kategorien von Kosten
➢ Die Kosten entstehen innerhalb (=Eigenleistungen) und außerhalb (Fremdleistungen)
des Betriebes
➢ Fragestellung: Welche Kosten sind entstanden?
➢ Die Kosten arten eines Betriebs können nach Merkmalen gegliedert werden:
o Art der verbrachten Produktionsfaktoren
o Betriebliche Funktionen
o Verrechnung (Einzel- und Gemeinkosten)
o Kostenerfassung (Grund- und Zusatzkosten)
o Abhängigkeit der Beschäftigung
➢ Aufgabe:
o Systematische Erfassung aller in Abrechnungsperiode angefallenen oder für
diese erwarteten Kosten
o Datenlieferant für nachgelagerte Kostenstellen und Kostenträgerrechnung
o Durchführung eigenständiger Analysen (z.B. Anteil oder zur zeitlichen
Entwicklung bestimmter Kostenarten)
Erläutern Sie die
Kostenstellenrechnung
➢ Wo sind die Kosten entstanden?
➢ Vor allem bzgl. Der Gemeinkosten des Betriebes, da die Einzelkosten den
Kostenträgern (Produkte und Leistungen) direkt zugeordnet werden können
➢ Aufgaben der Kostenstellenrechnung:
o Zurechnung der Gemeinkosten auf die Kostenträger:
▪ In welchem Ausmaß hat ein Kostenträger die Leistung einer Kostenstelle
in Anspruch genommen und damit Gemeinkosten verursacht?
o Ermittlung von Zuschlagssätzen
o Überwachung der betrieblichen Aktivitäten in den einzelnen Kostenstellen
hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichen und der Einhaltung von Kostenbudgets.
Nach welchen Merkmalen
können Kostenstellen
gegliedert werden?
Bezugsgrößen und
Verteilungsschlüssel
Bezugsgrößen:
➢ Für die Planung und die Kontrolle der Kostenstellenkosten sowie deren
Weiterverrechnung auf andere Kostenstellen oder Kostenträger
➢ Verrechnung der einer Kostenstelle zugeordneten Kosten, aber auch für Verteilung
von Gemeinkosten auf Kostenstellen
Vorgehen der
Betriebsabrechnung mittels
BAB
1. Verteilung Gemeinkosten aus Kostenartenrechnung auf die Kostenstellen:
a. Verursachungsgerechte Verteilung der Gemeinkosten auf die einzelnen
Kostenstellen
i. Direkt oder via Verteilungsschlüssel
2. Abrechnung der Kostenstellen untereinander (Kostenstellenumlage):
a. innerbetriebliche Leistungsverrechnung
i. Anbauverfahren
1. einseitig
2. Vorkostenstellen werden unmittelbar auf Endkostenstellen umgelegt
ii. Stufenverfahren
1. Einseitig
2. Leistungsverrechnung der Vorkostenstellen läuft nur in eine
Richtung (keine Rückrechnung)
iii. Mathematische Verfahren
1. Berücksichtigung aller Leistungsbeziehungen der Kostenstellen
verursachergerecht untereinander
3. Ermittlung von Gemeinkostenzuschlagssätzen als Grundlage für die
Kostenträgerrechnung
Bildung von Gemeinkosten-
zuschlagssätzen
➢ Neben der Kostenkontrolle ist es die weitere Aufgabe des BAB, die
Kostenträgerrechnung „technisch“ zu unterstützen
➢ In diesem Zusammenhang können sogenannte Gemeinkostenzuschlagssätze aus
dem BAB abgeleitet werden
Stellen Sie den
Zusammenhang der
Teilgebiete der KLR grafisch
da.
➢ Nach Kostenarten- und Kostenstellenrechnung ist es nun die Aufgabe der
Kostenträgerrechnung festzustellen, wer die Kosten zu tragen hat
➢ Kostenträger = Produkte und Dienstleistungen eines Betriebs
Kostenträgerzeitrechnung
➢ Kurzfristige Ergebnisrechnung, überwacht laufend die Wirtschaftlichkeit des
Unternehmens
➢ Stellt die Kosten und Leistungen (Erlöse) einer Abrechnungsperiode (i.d.R. ein Monat)
gegenüber- insgesamt und getrennt nach Kostenträgern
➢ Grundlage zur Berechnung der Herstellkosten, der Selbstkosten und des
Betriebsergebnisses einer Abrechnungsperiode
➢ Problem bei Gegenüberstellung von Kosten und Erlösen:
o Erlöse -) verkaufte Menge
o Kosten -) hergestellte Menge
o --)) Mengengerüst unterschiedlich
Kostenträgerstückrechnung
➢ Die Kostenträgerstückrechnung ermittelt die Selbstkosten je Kostenträgereinheit
(Stückkosten)
➢ Sie kann als Vor-, Zwischen- oder Nachkalkulation aufgestellt werden
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