Sprache als komplexes System
Sprache wird in verschiedene Ebenen unterteilt:
Phonetik
Wortschatz
Morphologie
Syntax
Pragmatik
Für alle Ebenen müssen sich Lernende rezeptives und produktives Wissen aneignen
Lernende müssen Regeln der Ebenen erwerben und auch, wann diese angewendet werden
Erwerbsgeschwindigkeit
DaZ-Kinder erreichen zentrale Entwicklungsschritte (unter geeignetem Input) schneller als monolinguale
nach 6 Kontaktmonaten: erste Hauptsätze
monolinguale: 36 Monate
nach 12: erste Nebensätze
mono: 24-30 Monate
gilt auch für Verständnis svon W-Fragen, Ververständnis
aber nicht für Kasusverständnis
—> DaZ können auf Erfahrungen aus L1 zurückgreifen
Erwerbsschritte
—> DaZ können auf Erfahrungen aus L1 zurückgreifen, außerdem meist fortgeschrittenere kognitive Entwicklung
Fehlermuster
Simultanlernende und DaZ-Kinder haben ähnliche Fehlermuster, genau wie monolinguale
“Fehler” in dem Fall wertungsfrei eine entwicklungsbedingte Abweichung von der zielsprachllichen Form
Jugendliche und Erwachsene Fehlermuster und Entwicklungsstufen weichen aber von den (früh)kindlicher Erwerber ab
kaum Unterschied in Finitheit und Subjekt-Verb-Kongruenz zwischen frühlernenden, aber spätlernende durchlaufen bezüglich Kongruenz andere Entwicklungsmuster —> gelingt auch nach längerer Kontaktdauer oft nur unvollständig
Erreichen zielsprachlicher Kompetenz
Ansatz einer Definition: muttersprachliche Kompetenz erreicht, wenn Mehrsprachige sich in einem bestimmten untersuchten Phänomen nicht von Monolingualen unterscheiden
Unterscheidung Kompetenz und Perfomanz:
Kompetenz: implizites sprachliches Regelwissen
Performanz: Sprachverwendung
Unter geeigneten Inputbedingungen und Zeit erreichen sprachunauffällige DaZ-Kinder müheos ein mit mono. Kindern vergleichbares sprachliches Niveau
regelgeleitetes Wissen
kann implizit (wie im ungesteuerten Spracherwerb) oder explizit (wie im Sprachunterricht) erworben werden
bedeutet, dass es abstrakte Regeln gibt, die die Lernenden erwerben und anwenden
wird deutlich bei Übergeneralisierungen
nicht-regelgeleitetes Wissen
keine Generalisierungen möglich, nur item-by-item wird gelernt, indem man entsprechende Formen hört
Dazu gehört Wortschatz, aber auch Ausnahmen im nominalen oder verbalen Flexionssystem
Erwerbsalter von Phänomenen
Phänomene, die von monolingualen Kindern früh erworben werden (Subjekt-Verb-Kongruenz), meistern Kinder mit DaZ auch schnell
laut LiSe-DaZ: 5;7 Jahre nach etwa 34 Monaten Kontaktdauer
Phänomene, bei denen monos Probleme haben, haben DaZ in der Regel auch Schwierigkeiten
Wortschatzerwerb:
in manchen Studien erreichen DaZ-Kinder auch lang langer Kontaktdauer kein vergleichbar hohes Nivau wie monolinguale
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