UK-Frakturen - Möglichkeiten und Häufigkeit
UK-Frakturen: 35-70% aller Gesichtsschädelfrakturen
KG-Fortsatzfraktur: 25-30%
M > W (2-3:1)
zwischen 20.-30. LJ
Biegungsbruch (Gelenkforsatzfraktur durch Gewalteinwirkung)
Abscherungsfraktur (kranial gegens Kinn gerichtete Kraft)
direkte Verletzung des Kiefergelenks (Krafteinwirkung am selben Ort, sehr selten)
KG-Frakturen - Klassifikationen
nach Lindahl -> HDL
nach Spiessl/Schroll -> Typ I-VI
nach Loukota
HDL-Schema
H = Höhe
D = Dislokationsgrad
L = Luxationsgrad
KG-Frakturen - Lokalisation
intrakapsuläre Fraktur (Capitulumfraktur)
extrakapsuläre Fraktur (Collumfraktur)
Kieferbasenfraktur
Ausprägung der Fraktur
-> multifaktoriell, aber abängig von
Richtung und Größe der Kraft
Ansatzpunkt der Kraft
Position des UKs während Unfall
M. pterygoideus lat. Aktivität
CAVE: dislozierte bzw. luxierte Frakturen -> Fragment nach medial bzw. antero-medial gerichtet
Klinische Untersuchung bei KG Fraktur Verdacht
AA
Inspektion
-> extraoral (Prellung, Wunde, Schwellung, Asymmetrie)
-> intraoral (Zahnstatus, Symmetrie, Okklusion , OJ+OB)
Palpation: Kondylus, Muskulatur, Gehörgang
KG-Funktion: SKD, Protrusion, Laterotruisom, Deviation, Limitation, Krepitation (Geräusche)
Bildgebung (2 Ebenen Rö, DVT, CT, Fotodoku)
Symptome KG Fraktur (allgemein)
Schmerz (vor/während Palpation)
reflektorische Kieferklemme
Schwellung Gelenkumgebung
Verlust vertikaler Position
Symptome KG Fraktur (einseitig)
MLV zur Frakturseite
Kreuzbiss auf Frakturseite
offener Biss auf gesunder Seite
Symptome KG Fraktur (beidseits)
UK nach dorsal (Distalbiss)
frontal offen
Therapeutische Ziele
Schmerzbeseitigung
Okklusion wiederherstellen
Funktion wiederherstellen
Erkrankungsdauer verkürzen
KG-Ankylose vermeiden
Indikationen zur konservativen Therapie
Jugendliche bis 14-16 J oder sehr hohes Alter
AA / SA für OP Ausschluss
hohe Frakturlinie
Dislokation ad axim < 15°
Kontakt der Frakturenden
Fossa-Condyluskontakt
Indikationen zur chirurgischen Therapie
tiefe Frakturlinie
Dislokation ad axim > 15°
Luxationsfraktur (Verlust Fossa-Kondylus Abstützung)
fehlender Fragmentkontakt
Risiken bei chir. Therapie
Schädigung Wachstumszentrum
Schädigung N. facialis (bleibend = 1 %, temporär 0-49%)
Gelenkkopfnekrosen
Pseudoarthrose
Osteomyelitis
Ankylose
Infektion
insuff. Osteosynthese / Plattenfraktur
Komplikationsrate: 0-88%
Konservatives KFO Vorgehen
nach Reichenbach, 1958
CAVE: obsolet
zweiwöchtige Ruhigstellung -> völlige Immbilisation
danach funkt. Nachbehandluing mit Aktivator
heute:
Bionator -> skelettiert, deshalb geringe Behinderung der Sprache und Atmung
Funktionsweise: Stabilisierungsschiene + kontrollierte Bewegungstherapie
Bionator - Konstruktionsbiss
mögl. nahe an ursprünglicher Okklusion
3-4mm gesperrt
Protrusion 1-2 mm (Öffnungsbewegung UK)
Bionator nach Unfall
so schnell wie möglich nach Trauma einsetzen
Einschliff, sodass Molaren/Milchmolaren als Hypomochlion wirken
Tragedauer: 3 Monate ständnig
danach schrittweise Reduzierung
danach nur nachts
Therapiedauer insgesamt: 6-12 Monate
Vorteile Bionator
Gelenkentlastung durch Bisssperre und Protrusion
Führung der UK-Bewegung
Übertragung gezielter Belastungsreize
kontrollierte Öffnungs- und Schließbewegung und Mittenrelation
Gelenkkopf Veränderung durch Bionator
eher Neubildung
teilweise Resorption statt Aufrichtung des luxierten Fragments
nur bei wenig dislozierten Frakturen ist Wiederaufrichtung möglich
Abflachung der Fossa und Emetitia articulris
Deformation des aufgerichteten oder neu entwickelten Kopfes
Schlussfolgerung durch Bionator Therapie
besseres Remodelling bei jüngeren Pat
bei hohen Frakturen besseres Remodelling als bei tiefen oder Luxationsfrakturen
verdickte oder defomierte Gelenkköpfchen -> appositionelles Wachstum
luxiertes Fragment wird resorbiert
geringe dislozierte Frakturen ohne vollständige Luxation -> Wiederaufrichtung möglich
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