Forschungsmethoden

Die Eigenschaften eines Individuums, die bei einer empirischen Untersuchung interessieren.

• Manifeste Variable = direkt beobachtbar/messbar

  Beispiel: Körpergröße, Lebensalter, Wohnort

• Latente Variable = nicht direkt beobachtbar, werden über manifeste Variablen erschlossen

  Beispiel: Lebenszufriedenheit, Depression

Es bestehen schon gültige Allgemeinaussagen

Einzelfall wird definiert, auf den die Regel angewendet werden soll

—> Alle Schwäne sind weiß

—> Ich sehe einen Schwan

—> Der Schwan muss weiß sein

Probleme:

Ergeben oft nur triviale Aussagen

Es ist schwer eine neue allgemeingültige Regel aufzustellen

Informationen werden über viele Einzelbeobachtungen gesammelt

Einzelbeobachtungen führen zu Allgemeinaussagen

—> Alle Schwäne, die ich bisher gesehen habe, waren weiß

—> Jeder Schwan ist weiß

Probleme:

Unabschließbarkeitsproblem

—> Ich kann nicht genug Schwäne beobachten, um eine allgemein Regel festlegen zu können, dass alle Schwäne weiß sind.

Ein nicht empirischer Satz soll durch die Empirie bestätigt werden

Einzelfälle/Strukturen werden über verschiedene Bereiche hinweg miteinander verbunden

Regeln werden aufgrund von Einzelfällen aufgestellt

Hintergrundwissen + Kreativität erforderlich

—> Alle Schwäne sind weiß

--> Ich sehe einen weißen Vogel

—> Der Vogel muss ein Schwan sein

Probleme

Abduktive Schlüsse sind fehleranfällig

Es gibt keinen programmierbaren Algorithmus, keine Logik oder Formel zur Überprüfung eines Schlusses

Rekursive Überprüfung notwendig

1. Explanans (das Erklärende) welches aus einer allgemeingültigen Gesetzesaussage (Naturgesetz) und einer erfüllten Bedingung, eines Ereignisses/Tatsache/Ursache besteht

2. Explanandum (das zu Erklärende) also ein Ereignis, eine Beobachtung, welche im jeweiligen Schema erklärt werden soll

3. -> Gelingt das, so ist das Explanandum das Ergebnis des Schlusses aus dem Explanans. Man kann auch sagen das Explanans bildet die Rahmenbedingungen(Antezedenzbedingungen) und das Explanandum den Schluss (Konklusion)

Eine deduktiv-nomologische Erklärung eines Sachverhalts ist ein logisch korrektes Argument, welches aus einem allgemeingültigen Gesetz und einer empirischen Beobachtung das zu Erklärende (Explanandum) folgert.

D.h. das zu Erklärende Phänomen (Explanandum) wird aus schon Erklärtem (Explanans) abgeleitet.

Eine Theorie

• ist ein System von Aussagen

• ist in sich widerspruchsfrei

• erklärt, beschreibt oder sagt komplexe Phänomene voraus

• bringt meist mit Bekanntem in Verbindung oder führt auf diese zurück

a) Die Menge der Sätze des Explanans und der Satz des Explanandum empirisch sind.

b) Das Explanans mindestens ein Gesetz enthält.

c) Das Explanandum logisch deduktiv aus dem Explanans folgt.

d) Der Satz des Explanandums nicht allein nur aus den nicht-gesetzlichen Sätzen des Explanans folgt.

e) Alle Sätze des Explanandums wahr sind.

f) Das Gesetz, der gesetzliche Satz, wahr ist

(L=Gesetz, C=Rand- oder Anfangsbedingungen)

Explanans: (L) Jedes Mal, wenn ein Faden der Stärke R mit einem Gewicht vonmindestens K belastet wird, reißt er.

(C1) Dies ist ein Faden der Stärke r.

(C2) Das angehängte Gewicht ist mindestens K.

Explanandum: Der Faden reißt

• Überprüfung von gezielten Hypothesen (die z.B. aus einer bewährten Theorie abgeleitet werden)

• Exploration von noch weitgehend unerforschten Problemfeldern ( wird wissenschaftliches Neuland betreten , soll eine empirische Untersuchung helfen, Hypothesen zu generieren, die dann in einer Folgestudie überprüft werden können

• Persönliche Verantwortung

• Informationspflicht

• Wissenschaftlicher Fortschritt vs. Menschenwürde

• Freiwillige Untersuchungsteilnahme

• Vermeidung psychischer und körperlicher Beeinträchtigung

1. Zusammenhang zweier oder mehrerer theoretischer Konstrukte beschreiben (Werden mithilfe von Variablen erfasst)

2. Ableitung und Überprüfung wissenschaftlciher Hypothesen

Ein mit Begriffen formulierter Satz,

• der an der Realität überprüfbar ist.

• der wissenschaftlich begründet ist.•

• der über Bekanntes hinaus reicht (bzw. Bekanntes unter neuen Bedingungenprüft)

Allg. Definition: Hypothese

• Als eine Hypothese (altgriechisch, dieUnterstellung, Voraussetzung, Grundlage)bezeichnet man in der Wissenschaft eine vorläufigdurch Beobachtungen oder Überlegungenbegründete Annahme oder Vermutung, die zurErklärung bestimmter Phänomene dient, jedochnoch nicht an der Erfahrung oder im Experiment soeingehend überprüfbar ist, dass sie zurFormulierung einer Theorie ausreichen würde.

• Definition (allgemein): Vermutung über einenbestehenden Sachverhalt

• Aussagen, keine Befehle oder Fragen

• Aussage ist nicht tautologisch (Doppeldeutig)

• Aussage ist widerspruchsfrei

• Aussage ist falsifizierbar

• Aussage enthält mind. zwei empirisch gehaltvolle Begriffe

• Begriffe sind operationalisierbar

• Begriffe sind durch logische Operatoren verbunden

• Geltungsbedingungen sind aus der Aussage identifizierbar

• Singuläre Hypothesen

• Existenzhypothesen:

a) lokalisierend

b) unbestimmt

• Universelle Hypothesen

• Deterministische Hypothesen

• Probabilistische Hypothesen

Existenzhypothesen behaupten das Auftreten und die Existenz von Ereignissen und Sachverhalten.

Unterteilung in:

1. Lokalisierend

   Ort, Zeit und genaue Bedingungen des Sachverhaltes werden angegeben: Hypothesen gut prüfbar, können sich als wahr oder falsch erweisen

   Beispiel: Beispiel: In der Abschlussklausur „Forschungsmethoden", die am 18.2.2016im AudiMax der HS Magdeburg-Stendal stattfindet, liegt derdurchschnittliche aktuelle Angstwert unmittelbar vor dem Austeilen derKlausurunterlagen unter 30.

2. Unbestimmt

   Ort, Zeit und genaue Bedingungen des Sachverhaltes werden nicht angegeben. Hypothesen schwer zu prüfen und deswegen nicht falsifizierbar. Es wird ein zutreffendes Beispiel benötigt, um Hypothese zu verifizieren

   Beispiel: Beispiele: Es gibt Klausuren, die überhaupt keine Angst auslösen.Telepathische Fähigkeiten sind erlernbar.

• Aussagen mit hohem Allgemeinheitsanspruch, die für alle Individuen immer und überall Geltung beanspruchen.

• Können dadurch relativ leicht widerlegt werden.

• Unbeschränkte universelle Hypothesen sind Allaussagen und gelten ohne Raum- und Zeitbeschränkung

Unterteilung:

1. Probabilistisch

   Behauptet, dass ein Sachverhalt oder ein Ereignis mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit eintritt, wenn bestimmte Bedingungen vorliegen

   Beispiel: Die Erhöhung der Angst um eine Standardabweichung senkt dieLeistung im Durchschnitt um mindestens 3 Punkte

   Es gibt einen positiven Zusammenhang zwischen Neurotizismus und Prüfungsangst.

   Im Durchschnitt haben Mädchen mehr Angst als Jungen.

2. Deterministisch

   Behauptet, dass ein Sachverhalt oder Ereignis mit Sicherheit eintreten muss, wenn bestimmte Bedingungen vorliegen

   Beispiel: Die Einnahme von 1 Gramm Zyankali führt bei allenMenschen immer und überall mit Sicherheit zum Tode.

1. Hypothesen sind Vermutungen über die Relation zwischen zwei oder mehreren Variablen

2. Hypothesen behaupten einen bestimmten Zusammenhang zwischen den Variablen

3. Hypothesen legen demnach die Relation zwischen den Variablen fest

1. Überprüfung an der Realität vornehmen

   —> Dies ist nur möglich, wenn die Hypothese

   • sich auf Variablen bezieht, die in irgendeiner Weise öffentlich beobachtbar sind

   • für mehrere Forscher zugänglich (und in gewisser Weise intersubjektiv nachvollziebar ist)

   • sich beliebig oft replizieren lässt

   —> Stellen sich so der öffentlichen Nachprüfbarkeit und Kritik

Etwas messbar machen.

Ein nicht direkt beobachtbares Konstrukt wird für die Beobachtung zugänglich gemacht.

Sie bildet die Grundlage zur Messung von Variablen und ist Voraussetzung für die Prüfung von Hypothesen

Systematische Kenntnisnahme und Sammlung der Realisation eines Phänomens, denen durch die Messung Zahlenwerte zugeordnet werden

Abbildung eines empirischen Relativs in ein numerisches Relativ (Zuordnung von Zahlen zu Merkmalsausprägungen von Individuen)

Alle Variablen, die neben der planmäßigen UV (Unabhängige Variable) einnen Einfluss auf die AV (Abhängige VariableI haben

Gütekriterien, die jeden Messung erfüllen muss

1. Objektivität

   Je weniger das Testergebnis vom Auswerter abhängt, desto objektiver ist er. Unabhängigkeit der Ergebnisse von irrelevanten Einflüssen

2. Reliabilität (Zuverlässigkeit)

   Gibt an, wie genau der Test ein Merkmal misst, unabhänhgig davon, ob er das misst, was er messen soll.

   Grad der Genauigkeit mit dem ein Messverfahren Unterschiede zwischen verschiedenen Objekten oder Personen abbildet

   Bei wiederholter Messung kommen gleiche Ergebnisse zustande

3. Validität (Gültigkeit)

   Gibt an wie genau das Merkmal gemessen wurde, welches auch tatsächlich gemessen werden sollte

—> Genau in dieser Reihenfolge, da sie sich abstufend beeinflussen

Ein Test, der nicht objektiv ist, wird eine geringe Reliabilität aufweisen

EIn Test, der eine geringe Validität hat, kann keine eindeutigen Vorhersagen treffen, da die Testergebnisse bei Wiederholungsmessung auseinanderfallen würden

Kognitive Verzerrung, bei der ein herausstechendes Merkmal einer Person beim Beobachter dafür sorgt, dass er der Person weitere Merkmale zuschreibt, obwohl es auf diese keinen Hinweis gibt

Beispiel: Ärztin unterschätzt die Intensität eines Patienten, da dieser gerade braun gebrannt aus dem Urlaub zurückgekommen ist

Beeinflussung des beobachteten Objektes durch die Beobachtung selbst.

—-> Es hat einen Effekt auf mich, wenn ich beobachtet werde und mir dessen bewusst bin

—> Verhaltensweisen und Befinden der Menschen, die beobachtet werden und sich dessen bewusst sind, verändern sich

Beispiel: Arzt misst Blutdruck, dieser ist künstlich erhöht, da der Patient nervös ist

Untersuchungsergebnisse werden durch das eigene Verhalten des Untersuchers auf die Versuchsperson beeinflusst (Unbewusste Erwartungen/Einstellungen)

—> Self Fulfulling Prophecy