Corona und Geschlecht
- Ridgeway: Arbeitswelt und häusliche Hausteilung sind zwei getrennte Elemente
- Frauen haben gesagt, dass sie sich durch Corona stärker betroffen gefühlt haben
Mögliche Gründe:
Zusätzliche Kinderbetreuung
Haushalt
Homeoffice
—> Für das Ergebnis, dass Frauen weniger im Homeoffice arbeiten dürfen, könnte laut Ridgeway ein Grund sein, dass Männern eine bessere Arbeitsmoral zugeschrieben wird und Frauen nicht so gut sein sollen wie Männer. Deswegen wird es den eher verboten. Für die Männer ist es auch ein Privileg, welches Frauen nicht immer bekommen.
Geschlechter-Hierarchie
Interaktionen, die Geschlechterstereotypen fördern durch Kategorisierung
Nachteile Geschlechter-Hierarchie Frauen
Gehalt niedrieger
Frauen schlechter eingeschätzt, Frauen unterschätzen sich
—> Warum Unterschätzung?
Sozialisation: Es wird der Frau seit der Geburt angelernt eine unterwürfige Rolle zu spielen und das diese schlechter eingeschätzt werden. Es handelt sich allerdings nur um ein sozial konstruiertes Element und bedient sich an „self-fulfilling prophecy“. Wenn einem immer weniger Kompetenzen zugeschrieben werden, glaubt die Person es auch irgendwann.
Ridgeway schreibt: „Angesichts des dichotomen Charakter der Geschlechtsklassifikation ist es wahrscheinlich, dass auch die kulturellen Inhalte, die mit ,Mann´bzw. ,Frau´ verknüpft sind, polar organisiert sind (225). Was meint sie damit?“ (vgl. Geißler)
Polar organisier: Kompetent vs nicht kompetent
Geschlechter-Hierarchie Nachteile Männer
Leistungsdruck
Toxische Männlichkeit
Geschlecht als ,Hintergrundidentität´; diese indirekte und subtile Aufladung von Interaktionen macht es möglich, vielzählige Situationen geschlechtlich aufzuladen (vgl. 254f.)
Toxische Männlichkeit ist ein Schlagwort für ein Rollenbild, „das Aggressivität zur Präsentation der eigenen Männlichkeit nahelegt und eine Unterordnung von Frauen befürwortet“.
Es zeichnet sich durch destruktive, von Dominanz geprägte Verhaltensmuster und gewaltlegitimierende Männlichkeitsnormen aus.
Interaktion und Kategorisierung
Ridgeway schreibt: „Unterschiede im Verhalten von Männern und Frauen sind nicht ständig sichtbar, sondern haben ihre Grundlage in konkreten Interaktionen und werden situativ evoziert.“ (252
Ridgeway schreibt: „Berufe haben ihr, Geschlecht´ nicht für immer“ (263).
Warum Kategoriesierung? Kategorisierung reduziert die Komplexität (Komplexitätsreduktion). Komplexitätsreduktion ermöglicht das Einsparen von kognitiver Arbeit. Durch die Kategorisierung wird das Zuordnen/Vergleichen möglich, den es werden Schubladenzuordnungen getätigt.
Stereotypen und narrative Identität
Stereotyp: “Kulturelle Vorstellungen und Verhaltenserwartungen“ über Verhalten im “Normalfall“
—> Komplexitätsreduktion
Narrative Identität (hier): Abstrahierte Identität, deren Spezifika soweit heruntergebrochen werden, dass sie sich in das Narrativ der Situation bzw. der von der interagierenden Person zugeschriebenen Situation fügt
—> Die Anrufung einer speziellen narrativen Identität ist abhängig von der Situation
—-> Master-Narrativ
Meine Notizen: Stereotypen werden gebraucht, um Interaktionen und Kategorisierung möglich zu machen; Master-Narrativ: Welche Merkmale situativ von Bedeutung sind
Status und Verhalten
Ridgeway schreibt: „Weil Männer von gender Status beliefs profitieren, neigen sie dazu, Informationen, die diesen Annahmen widersprechen, zu negieren. Dies macht es für Frauen besonders schwierig, die stereotypischen Erwartungsstrukturen zu ändern. Einige Frauen haben allerdings auch ein Interesse daran, die gängigen Geschlechterstereotypen aufrechtzuerhalten, und neigen deshalb ähnlich wie Männer dazu, widersprüchliche Informationen nicht zur Kenntnis zu nehmen.“ (267)
Warum haben Frauen unter Umständen ein Interesse daran, Geschlechterstereotypen aufrechtzuerhalten?
Komplexitätsreduktion, weil der Lebensweg der Frau bereits vorgegeben ist und diese sich nicht mit möglichen Wegen beschäftigen müssen. Es gibt aber auch Frauen, die so ein Leben führen wollen. Außerdem ist mit anzuführen, dass das Entgegenwirken von Stereotypen mit vielen Ressourcen verbunden ist.
Gender Status beliefs
Annahmen über Status- und Wertunterschiede zwischen Gruppen innerhalb der Gesellschaft, die von den meisten Menschen als geteiltes, allgemeines Wissen angenommen werden.
Im Detail bedeutet das, dass es sich bei den gender status beliefs um eine in der Gesellschaft weit verbreitete Annahme handelt, die einer statushohen Gruppe (Männern) mehr generelle Kompetenzen und positivere spezifische Eigenschaften zuschreibt als einer statusniederen (Frauen). Solche Annahmen beruhen auf der Vorstellung, dass das eine Geschlecht dem anderen prinzipiell überlegen ist.
Wandelbarkeit von Kategorisierung
„Berufe haben ihr Geschlecht nicht für immer.“
Beispiele zur Komplexitätsreduktion: Kleidung, Hose, Bildung, Wahlrecht, Führerschein, Sexualität, Spielzeug, Kosmetik, Farbe (rot, blau), Wein und Bier, Reiten, hohe Schuhe
Zusammenfassung
Stereotypen dienen der Komplexitätsreduktion; die Relevanz dieser Stereotypen sind situationsbedingt
Verhaltensunterschiede werden situativ hervorgerufen und sind nicht ,automatisch´jeglicher Situation inhärent
Geschlecht als kontinuierlicher, aktiver Zuschreibungs- und Aushandlungsprozess
“In diesem Sinne ist Geschlecht (…) eher ein aktives ,Tun´als ein ,Haben´“(255)
“gleiche Lestung wird unterschiedlich bewertet und deshalb ungleich entlohnt“ (265)
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