Einordnung der Methoden
nach Forschungsansatz
Messung biologischer Prozesse/Strukturen
Manipulation derselben
nach Zustand des Untersuchungsobjektes
in vivo
in vitro
ex vivo / post mortem
nach Untersuchungsebene
mikroskopisch
makroskopisch
nach Dynamik des Untersuchungsgegenstandes
Strukturen (statisch) vs. Prozesse (dynamisch)
Mikroskopische Methoden: Mikroskopische Strukturen
idR post-mortem-Analyse von Gewebeschnitten
Visualisierungsmethoden
Färbungen
Fluoreszenzmarkierung
Mikroskopie
Licht~
Elektronen~
Molekularbiologie
Bestimmung der Konzentration von Substanzen/Chemikalien
Mikroskopische Methoden: Mikroskopische Prozesse
Optogenetik
targeted excitation/inhibition of rhodopsins
high temporal precision (AP scale)
Makroskopische Methoden: Makroskopische Strukturen
(nicht-invasive) Lokalisierung von Hirntumoren, Blutungen etc.
Bestimmung der Größe/Volumen von Kortexarealen, Hirnventrikeln
kortikale Plastizität
Pathologische Veränderungen
Schließen auf Funktion möglich
bildgebende Verfahren
CT, PET, MRI, NIRS
Makroskopische Strukturen: Bildgebende Verfahren - Grundlage der Methode
Gewebeeigenschaften der zu untersuchenden Strukturen
Durchlässigkeit für Röngten-Strahlung
CT
Energieemissionen eingebrachter radioaktiver Substanzen
PET
gewebespezifische magnetische Eigenschaften
MRT
letzte beiden auch für Prozesse
Makroskopische Strukturen: Bildgebende Verfahren - CT
Röntgenstrahlung
-> Sensoren messen empfangene Strahlungs-Intensität
Abschwächung je nach Dichte, Dicke und Beschaffenheit des Gewebes
große strukturelle Veränderungen -> Diagnose in Neuroradiologie (schnell, realtiv billig, weniger Vorbereitung der Patient*innen)
Nachteile: mäßige räumliche Auflösung, keine Prozessdiagnostik
Makroskopische Strukturen und Prozesse: Bildgebende Verfahren - CT
Injektion einer schwach radioaktiven Substanz (Tracer) -> Anreicherung in bestimmten Hirngebieten (wo mehr Aktivität/Rezeptor ist zB)
-> Messung der Energieemissionen durch Zerfall des Tracers
Positonen-Annihilation (=später Bildpunkt) -> gamma-Strahlung 180° -> auf Schirm mit gamma-Strahlungsdetektoren -> Diskrepanz errechnet -> Rückschluss auf Ort des Zerfalls
Vorteile
sehr gute räumliche Auflösung der Aktivität
hochsensitive Analyse der Verteilung und Dichte von Rezeptoren/Transmitterhaushalt
Nachteile
radioaktive Substanzen -> invasiv
logistisch aufwändig/nicht überall verfügbar, da Teilchenbeschleuniger in Nähe sein muss
Makroskopische Strukturen: Bildgebende Verfahren - MRT
Kernspintomographie
Magnet -> stabiles Magnetfeld
3 schwächere Gradientenmagneten -> variable Magnetfelder
Hochfrequenzspulen -> Hochfrequenzwellen in Körper
Physik dahinter nicht prüfungsrelevant
Gewichtungen
T1: Fett (weiße Substanz) hell, CSF dunkel -> anatomische Aufnahmen
T2: weiße Substanz dunkel, CSF hell -> pathologische Veränderungen
Vorteile: sehr hohe Auflösung (aktuelle Grenze 250µm)
Makroskopische Strukturen: Bildgebende Verfahren - VBM (voxel-basierte Morphometrie)
quantitative Beschreibung von Hirnstrukturen auf Basis von MRT
graue Substanz, weiße Substanz, CSF
Makroskopische Strukturen: Bildgebende Verfahren - Diffusions-MRT
DTI (Diffusions-Tensor-Imaging)
Darstellung Verlauf von Nervenfaserbündeln
Diffusionsrichtung der Wasserstoffprotonen an myelinisierten Nervenfasern rekonstruiert
Makroskopische Prozesse: Bildgebende Verfahren - Überblick
radioaktive Tracer
magnetischen Eigenschaften von Oxyhämoglobin
fMRT
optische Eigenschaften von sauerstoffreichem Blut
NIRS
Makroskopische Prozesse: Bildgebende Verfahren - fMRT
Gehirnaktivität -> Sauerstoff -> erhöhter Blutfluss
Annahme: Änderungen in Blutsauerstoffversorgung -> neuronale Aktivität
BOLD-signal (Blood-Oxygen-Level-Dependent)
Vorteil:
hohe räumliche Auflösung
Nachteil:
schlechte zeitliche Auflösung
Risiko für Überinterpretationen (story-telling bias) (inverse Inferenz nicht reverse inference p.25?)
gute Räumliche Auflösung -> höhere Wahrscheinlichekit, zufällige Effekte zu finden -> statistische Korrekturmethoden
Makroskopische Strukturen: Bildgebende Verfahren - Vergleich Vor- und Nachteile von (f)MRT zu anderen bildgebenden Verfahren
Vorteile:
keine Strahlenbelastung
bessere räuml. Auflösung
kurze Messdauer (PET: Wartezeit nach Injektion)
Nachteile:
Geräuschentwicklung
anfällig gegenüber kleinsten Bewegungen
zeitliche Auflösung
teuer
Makroskopische Prozesse: Bildgebende Verfahren - NIRS
optische Bildgebung: Infrarot-Licht wird vom Blut reflektiert, kann aber Haut und Schädelknochen durchdringen
Farbe des Hämoglobins abh. von Sauerstoffgehalt -> Detektor misst Reflexion
nicht-invasiv
relativ günstig
freie Bewegungen der Probanden
schlechte(re) räumliche Auflösung
nur Kortex-Oberfläche
Makroskopische Strukturen: Interventionen - Übersicht
elektrische Reizung
bei neurochirurgischen Eingriffen zB Amygdalastimulation
Läsionen
real: Tierexperiment
virtuell: TMS
Tiefenhirnstimulation
Biofeedback
Makroskopische Strukturen: Interventionen - TMS
Magnetspule senkrecht zur Schädeloberfläche
Magnetpulse --> beeinflusst Ionenwanderungsprozesse -> AP auslösen oder inhibieren (je nach Intensität und Frequenz)
bis zu 3cm tief
Forschung und neurologische Diagnostik
Lokalisierung von Prozessen
nicht-invasiv, aber strenge Vorschriften
rTMS
tDCS (transkranielle Gleichstromreizung)
Zusammenfassung der Methoden
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