Positive Affektbilanz
Zur Erinnerung:
Emotionen als Anreiz für Verhalten => Motivation
wenn dies nicht so wäre: dysfunktionales Verhalten
Streben nach positiver Affektbilanz
Menschen zeigen das Verhalten, das relativ mehr positiven Affekt als negativen Affekt verspricht
Stimmungen
Körpertemperatur wurde gemessen (Punkte auf Linien)
Fast perfekter Zusammenhang zwischen Körpertemperatur und erlebten positiven Affekt
Am Morgen und Abend: negativen Affekt
Meisten Menschen haben mehr positiven als negativen Affekt berichtet
BAS korreliert mit positiven Affekt; BIS mit negativen
BIS kann auch positiv sein -> Sexualität (Approach und Inhibition auf dieses Bsp. Nicht anwendbar)
Körpertemperatur verursacht nicht Wohlbefinden -> nur ein Indikator (es muss eine zugrundeliegende Kausalvariable geben -> z.B. Oxytocin)
Wohlbefinden
Frage danach wie stark der Einfluss jeweils auf das Wohlbefinden ist
Heirat: positives Erlebnis, aber Bedarf viel Anstrengung
ganz oben: Stärksten Einfluss haben negative Ereignisse
kleine positive Dinge tauchen nicht auf (Kaffee, Gespräche etc.)
sind massiv negativen Ereignisse die angegeben werden
„negativity scale“
ambivalent: unterschiedliche Interpretationen (Weihnachten = Familienstress)
Subjektives Wohlbefinden (Diener & Diener)
Was sind bedingungen für Lebenszufriedenheit?
Diener & Diener: Subjektives Wohlbefinden gemessen mit 5 Items
how happy are you? (konkrete Fragen schwierig)
Benötige Maß das mittlere Level des positive/subjektiven Wohlbefindens abträgt
Einzelnen fragen sollen unabhängig voneinander sein (messen aber gleiche Konstrukt)
4 = Mitte („okay“)
Sozio-ökonomische Status nur bedingt ausschlaggebend
Diener et al.
Kurve von Verhältnis BSP und Lebenszufriedenheit verläuft nicht linear —> Beschleunigung lässt deutlich nach
unten: linearer Anstieg; Wenn Geld knapp ist, macht Geld zu einem gewissen Grad glücklich
macht keine Unterschied ob ich 20.000 oder 40.000 $ zur Verfügung habe (steigt nur leicht an)
X Achse: Einkommen abgebildet
per capita (Pro Person; Bruttoinlandsprodukt p.P.)
1$ Dollar Jahreseinkommen innerhalb eines Haushalts
In diesen Daten macht Geld noch mehr glücklich
Starker Zusammenhang Wohlbefinden und Gehalt links
Rechts: Zusammenhang nicht mehr ganz so stark
ab hohen Einkommen: Glück nimmt wieder eher zu; Aspekte die vorher den Anstieg begünstigt haben (wegfallen negativer Aspekte) habne ab der 75.000 € Grenze nicht mehr so einen starken Einfluss (warten auf Flieger -> Privatjet)
Zufriedenheit über nationen hinweg
Habe mentale Repräsentation von Menschen, denen es schlechter geht (schlimmer geht immer)
Soziale Erwünschtheit (Amerika -> meistens „im good“)
Wichtig ist AV (nicht alles Selbstberichte; Fremdeinschätzungen auch dabei -> Familienmitglieder, Freunde usw.)
selbst bei Fremdbeobachtung Werte jenseits der Mitte
Zufriedenheit über die Jahre
PA (positiver Affekt) – NA (negativer Affekt) -> Differenz gebildet
Kanada ganz oben Russland ganz unten (80er/2000er Wende)
(mit Ausnahme Mexiko) Reihenfolge hat sich in fast 20 Jahren nicht groß verändert
Problemstellung (Valenz, Intensität, Dauer)
Auf welchen Dimensionen sollten Menschen ihre emotionale Reaktionen vorhersagen können?
Valenz
sehr gute Vorhersagen (z.B: lieber einen Kinobesuch statt einer Blinddarm OP)
Intensität
Peak and end -> (Darmspiegelung: Nicht Summe, sondern schlimmster Schmerz und Schmerz zum Schluss bestimmen Gesamturteil)
Weniger klar (Was wird passieren beim Zahnarzt? Schmerzen? Kritik zum Putzverhalten etc.?)
Gilbert “Immune Neglect”
Wie wurde Immune Neglect getestet?
Gilbert & Kollegen ließen VP Vorhersagen über ihre emotionale Reaktionen auf gute und schlechte Ereignisse treffen
Studien bezogen sich auf Liebesbeziehungen und Tenure Entscheidungen
Dauer wird massiv überschritten
meisten Menschen geht es nach negativen Ereignissen bereits nach kurzer Zeit erstaunlicherweise besser
Gründe: soziale Regeln (Geschichte anderer haben Einfluss darauf, was einem selbst passiert; Denkweise)
Vorhersage der Valenz völlig klar
Intensität: meisten Menschen sind sich untereinander relativ einig
Dauer: Menschen unterschätzen emotionale Selbstheilung
Leuten geht es gut damit, die wahrscheinlich schlechtesten Entscheidungen getroffen zu haben (Bsp.: Burger essen Amerika, Computer Apple)
Getestete Entscheidungen (Liebesbeziehungen)
Liebesbeziehungen
wurde unterschieden zwischen Luckies, Leftovers, Loners und Lovers
wobei jeweils unterschiedliche Aufgaben gemacht wurden
Ergbenis
kiein signifikanter Unterschied zwischen momentanen Befinden von frisch verlassenen (Leftovers), länger verlassenen (loners) und glücklichen (luckies)
Loners: Vorhersage gut; passend zum wahren Wert
Diskussion
Leftovers (mehr als zwei Monate und weniger als zwei Monate) sind genauso glücklich wie Luckies
Luckies sagen das erlebte Glück/Zufriedenheit nicht korrekt vorher (vorhersage eines negativen Ereignisses)
Loners sind weniger glücklich als Lovers
Loners sagen ihr Glück Zufriedenheit korrekt vorher (positives Ereignis)
=> Problem: Vergleiche über Personen hinweg!
Ergebnisse belegen Immune Neglect: positive Ereignisse können gut vorhergesagt werden, negative nicht so gut (verzerrt zum negativen Erlebn hin)
Loners = Single
Forecast Trennung vs. Single
diejenigen die sich getrennt haben geht es fast genauso gut wie „Luckies“
Abfall bei Luckies: Sollen vorhersagen wie traurig sie wären bei Trennung (Starker Abfall, weil in glücklicher Beziehung)
Tenure Entscheidungen
Ergebnisse
wesentlich schlechtere Zufriedenheit vorhergesagt bei vorgestellter negativer Entscheidung
reale negative Entscheidung war positiver als vorhergesagt
tatsächliche Zufriedenheit nach 5 Jahren: gut erholt von negativer Entscheidung
Tenure = die Chance, nach einer befristeten Bewährungszeit eine Lebenszeitprofessur (bzw. Stelle auf Lebenszeit) zu erhalten
wie zufrieden sind sie?!
geht es deutlich besser, wenn sie es erlebt haben, statt vorgestellt
Job bekommen oder nicht
Diskussion und Zusammenfassung “Immune Neglect”
Mögliche Erklärungen, warum Menschen sich emotional so schnell erholen
negative Ereignisse werden wegerklärt durch z.B: externale Attribution, Änderungen der Fokossierung
Positive und negative Ereignisse werden falsch eingeschätzt: z.B. aufgrund sozialem Einfluss: wie würdest du dich fühlen, wenn deine Mutter stirbt? ->soziale Erwünschtheit -> positives Antworten = unerwünscht
Attribution Weiner: external (Misserolg etc.)
Defensiver Pessimismus: gehe vom schlimmsten aus (wird wahrscheinlich nicht schlimmer als erwartet)
besonders negative Emotionen werden überschätzt
emotionalen Selbstheilungskräfte -> erholen uns nach negativen Ereignissen oft schneller als erwartet
geht es gut -> spüre Schmerzen (wenn ich in Scherben trete)
Mensch geht es schlecht (viele Schmerzen -> bemerkt Scherben nicht -> schlecht, Infektionsgefahr)
negative Aspekte salienter zu sehen bei positiven/guten Zustand -> kann dem mehr Beachtung schenken (wenn alles schlecht dann schwierig die relevanten Dinge zu bemerken)
Lotto Gewinner: Menschen die i Lotto große Gewinne gewonnen haben: sind nach einem Jahr wieder auf Wohlbefinden wie vor Lotto Gewinn (sind nach einiger Zeit wieder da wo sie waren)
negatives Ereignis (Scheidung, Verlust -> fällt nicht wieder ganz auf Ausgangssituation zurück -> etwas weiter unten; geht trotzdem wieder nach oben nachdem Partner gestorben ist)
Positive wie Heirat: geht wieder auf gleichen Ausgangspunkt zurück
Lebenszufriedenheit wenn Partner stirbt: oft langer Prozess bei Krankheit, deshalb geht Wohlbefinden schon früh nach unten)
Seminar Ergänzung
Falle durch (Klausur) -> ärgere mich; denke, das wird mich lange beschäftigen
Kognitiven Mechanismen setzen ein -> Klausur war doof gestellt, war krank usw.
Kognitive Mechanismen, die Menschen nicht antizipieren (dazu nicht fähig -> Noten spielen für mich in meinem Leben keine wichtige Rolle)
Negative Emotionen fallen schnell wieder ab
Emotionale Selbstheilungskräfte (Klausur hat nicht funktioniert -> Energie nicht weiter darein stecken)
Wir nutzen allgemeine tradierte Theorien (auch Erwartungen, Normen -> nach Kindestod sagt man nicht, dass man sich nach einem Jahr wieder komplett erholt hat)
Graduate = promovierende Studenten
Clinical: Personen mit psychischen Problemen, die aber nicht stationär behandelt werden
Positive hedonic balance = positive Affektbilanz
Clinical depressed = schwierig einzuschätzen (wird überschätzt > 8-18) -> geteiltes normatives Wissen (so ist die Welt)
Anderen beiden Fragen: unter dem Durchschnitt <
-> viele leiden z.B. an Depressionen
Positiver Set Point
gegen positive Grundstimmung sind negative Einflüsse leichter zu bemerken
negative Einflüsse sind dann relevanter, einfacher zu detektieren -> Evolutionärer Vorteil
evolutionärer Vorteil: Dawkin: Genen ist egal was mit Organismus passiert (Hauptsache Reproduktion usw.)
Zufriedene Menschen haben besseres Immunsystem (Immunreaktionen sind stärker)
Zirkulär: vl wird positiver Effekt dadurch ausgelöst (creativity etc.); warum setzt sich positive Immun-Antwort nicht von alleine durch? -> weshalb braucht es diese Umwege/Schritte wie sociability, creativity usw.?
Problem: kann post hoc bei evolutionären Erklärungen fast alles erklären/begründen
Dritte Erklärung: Umwelt ist meist positiv (Positivitätsprävalenz)
Geben und Nehmen (ich habe Mehl, ein anderer Feuer & Wasser)
aus Kooperation entsteht mehr als bei gegeneinander
Kooperatives Verhalten setzt sich fast immer durch
Umwelt positiv (kooperatives Zusammenleben besser als Kompetitives)
Law of Effect
In der Erziehung sanktionieren wir negatives Verhalten und belohnen positives
systematisch, nicht zufällig
motiviertes Verhalten
suche keine Situation auf von der ich weiß, dass sie unangenehm ist
Bsp.: Mensa Essen Umwelt meister Menschen daher positiv -> deshalb geht es ihnen gut
Versucht das affektive zu erheben & kognitive
Nur kleiner Prozentsatz (18% berichten mehr negative Gefühle)
nicht mehr nur noch Industrienationen befragt (deshalb keine 86%, sondern 60% -> Menschen in ärmeren Ländern -> Leute sind happy, wenn ihre Umwelt gut ist)
ABER: daraus nicht schließen, dass wenn Umwelt der Menschen gut ist, Menschen automatisch auch happy sind
Glück erreichen? “Positive Psychology”
keine (nicht nur) Defizite beseitigen, sondern positive Dinge anstreben
Präventiv: wie können wir nicht klinisch pathologisch betroffene glücklicher machen?
Kritik: sehr breite ermittelte Faktoren (Glückskeks-Psychologie)
Forschungen zur Umsetzung im täglichen Leben am laufen
Schwierig zu testen
Was macht Menschen glücklich?
Gefühl Teil eines Netzwerks zu sein
der Begriff Familie ist durch Kinder definiert (zwei Menschen ohne Kinder nur ein Paar -> in allen Sprachen wird dies so aufgefasst)
Lebenszufriedenheit geht nach hinten runter (Menschen höheren Alters haben oft auch gesundheitliche Probleme)
Leere Nest in allen 4 Studien anstieg
marital status = Familienstatus
Verheirateten geht es besser
Verheiratete haben niedrigere Rate als anderen Gruppen (Single, verwitwet, geschieden)
Problem der Daten: mehr ältere sind verwitwet -> mit dem Alter geht Zufriedenheit sowieso nach unten (Alter als Problem);
Divorced -> Kinderkomponente mit im Spiel; um zu divorced/verwitwet zu sein muss ich verheiratet gewesen sein (Married -> selektive Stichprobe)
Ursachen für Freude
für meisten Menschen sind das Ursachen für Wohlbefinden / Freude
Mehr Auswahl an Aktivitäten (Sport im Team und allein) bei Extraversion
Attributionsstil = protektiver Faktor, wenn schlechte Ereignisse external attribuiert werden
bei Extraversion/Attribution noch keine Verzerrung
Verzerrte Wahrnehmung (Bias)
Zu positive Sicht (Personen die sagen/ von sich denken dass sie im Mittel besser sind als der Durchschnitt -> sind sehr zufrieden mit sich selbst/glücklicher
Alles Kontrollieren können = Illusion (Zufall spielt größere Rolle) -> viele Dinge passieren einfach per Zufall -> glückliche Menschen zeigen allerdings Illusion der Kontrolle; glauben sie haben mehr unter Kontrolle als sie es eigentlich tun
Ratio Positive vs. negative Gefühle
Godman Ration (5:1 Ratio) -> 5x mehr positives als negatives erleben
Widerspruch:
Last changed2 years ago