Welchen Einfluss haben neue Formen des journalistischen Story-Tellings auf die Qualität der Berichterstattung?
Objektivität als strategisches Ritual des Journalismus
ABER: Emotionaler Journalismus und “immersive” (bedeutende, eintauchende) Formen des Story-Tellings als Chance, das Publikum neu zu gewinnen
Subjektive Aktivität war öfter präsenter, Trennung war nicht so stark wie in den USA => mehr Wert auf andere Aspekte gelegt
Was versteht man unter einem Forschungsfeld und welche Teilbereiche gibt es?
Forschung, die sich mit den Akteuren, Strukturen und Leistungen des Journalismus befasst
versch. Teilbereiche: Berufsfeldforschung, Gatekeeperforschung, Redaktionsforschung, Systemtheoretische Zugänge
Will man Journalismus evaluieren, muss man verschiedene Einflussebenen berücksichtigen. Welche sind das?
Mikro: Akteursbezogene Merkmale
Meso: Organisationale Strukturen
Makro: Journalismus & Gesellschaft)
=> man kann nicht alle 3 gleichzeitig untersuchen, deswegen ist Forschung kumulativ-additiv (=> nicht alle Level anschauen, sondern nur eins und wie es andere Level beeinflusst)
=> organisationale Strukturen werden in der Forschung öfter vernachlässigt
Erläutere das Zwiebelmodell von Weischenberg (1992).
=> Journalismus wird aus verschiedenen Lagen der Gesellschaft beeinflusst
=> Journalismus ist ein Mehrebenensystem mit versch. Leveln, Hierarchien, Dimensionen etc.
=> Rollenverständnis des Journalisten für sich selbst ist sehr einflussreich
Zwiebelmodell von Weischenberg:
Was gehört zur Ebene der Mediensysteme (Normenkontext)?
Gesellschaftliche Rahmenbedingungen
Historische und rechtliche Grundlagen
Kommunikationspolitik
Professionelle und ethische Standards
Was gehört zur Ebene der Medieninstitutionen (Strukturkontext)?
Ökonomische Imperative
Politische Imperative
Organisatorische Imperative
Technologische Imperative
Was gehört zur Ebene der Medienaussagen (Funktionskontext)?
Informationsquellen und Referenzgruppen
Berichterstattungsmuster und Darstellungsformen
Konstruktion von Wirklichkeit
Wirkungen und Rückwirkungen
Was gehört zur Ebene der Medienakteure (Rollenkontext)?
Demographische Merkmale
Soziale und politische Einstellungen
Rollenselbstverständnis und Publikumsimage
Professionalisierung und Sozialisation
Was sind die Schlüsselbegriffe der Vorlesung?
Gesellschaft (Minderheiten, Geschlechter, …)
Demokratie (repräsentatives vs. partizipatives Modell => unterschiedliche Rollen der Medien innerhalb Demokratie)
Technologie (differenzierter Blick, technische/strukturelle Veränderungen)
Journalistisches Selbstverständnis
“Qualität” im Journalismus
Professionalisierung des Journalismus (Journalismus ist kein reglementiertes Gewerbe, trotzdem steigende Anforderungen)
Wissenschaftliche Perspektiven & Methoden: Was zu beachten?
(Theoretische vs. Empirische Einblicke)
Theoretische Einblicke:
Wie müssen wir Theorien hinsichtlich der Wandelblöcke verändern? Gatekeeper-, Agenda-Setting-Forschung, Digitalisierung etc. von Technologie verändert, neue Formen/Formate, von Gatekeeping zu Gatewatching.
Medien werden immer und ganztags genutzt. Wie wichtig sind die theoretischen Einblicke angesichts des Wandels? Manche Theorien müssen geändert werden, andere passen auch heute noch.
Empirische Einblicke:
Wichtig: Kritischer Blick auf Ursprung einer Theorie (Welche Disziplin? Datenlage?) sowie einer Datenquelle (Welche Methode? Woher habe ich meine Stichproben?)
Wir lernen nicht mehr nur Eckpunkte des Journalismus, sondern werfen ein kritisches Auge auf die Entwicklung eines Forschungsfeldes.
Warum sprechen wir vom “Wandel” im Journalismus?
=> Wandel als Herausforderung
=> Journalismus in der Krise?
Finanzielle Probleme? Keiner bezahlt mehr, keine Förderungen, Redaktionen schrumpfen etc.
Politische Herausforderung? Der Populismus hasst die klassischen Medien, Fake News etc.
Medienvertrauen sinkt (DE wenigsten Vertrauen in Presse, pol. mittige Deutsche meiste Vertrauen in Medien)
Technischer Wandel: Journalisten brauchen mehr technische Fähigkeiten als früher.
Filter bubbles durch Algorithmen oder Journalist als Gatekeeper/Filter
Wandel als Chance und Bedrohung zugleich!
Warum spricht man von einem komplexen Bild des Journalismus im “Wandel”?
Interdependenzen zwischen verschiedenen Einflüssen (z.B. technologischer & politischer Wandel)
Forschungszentrierte Sicht auf Die Erforschung neuer Formen des Journalismus
Prognosen zur Zukunft des Journalismus (!)
Wollen wir den Wandel überhaupt?
normative Erwartungen innerhalb Journalismusforschung als wichtigstes Gütekriterium
Sozialwissenschaftler haben gewisse normative Erwartungen: Wie sollte es aussehen? Welche Form von Journalismus würde ich mir für mein Land wünschen? Wie aktiv, partizipatorisch oder aktivistisch?
Will das Publikum den Wandel?
Journalismusforschung neigt dazu, das Publikum zu ignorieren. Wir müssen uns anschauen, was das Publikum will, z.B.:
Legacy-Medien als Konstante in Zeiten des politischen Wandels (=> Nutzt das Publikum die Legacy-Medien? Braucht es sie als Konstante?)
Mediennutzung habituell, stabil (=> Wie verstehen Medien Menschen? Habituell und stabil vielleicht?)
Mediendiät abhängig von Familie, sozialer Umgebung (=> Nicht alle Menschen haben dieselben Chancen, anderes Umfeld, Religion etc.)
=> Wandel kann als innoviativ, aber auch als bedrohlich empfunden werden.
=> Wir können nach Innovation streben, aber das kann auch für das Aufbrechen von sicheren Strukturen sorgen, und dass Menschen, die sowieso schon im Nachteil sind, noch weiter abdrückt werden
Womit beschäftigt sich die Vorlesung “Journalismus im Wandel”?
politische, gesellschaftliche und technologische Veränderungen im Journalismus
Frage, ob ein solcher Wandel “gut” oder “schelcht” für unsere und andere Nationen und Kulturen ist
Forschungsfeld “Journalismusforschung” als wichtiger Teil der KoWi
Frage, ob Journalismus im Wandel und/oder in der Krise ist
multidimensionaler Zugang zum Verständnis des Journalismus
vertiefende und wissenschaftliche Sicht auf komplexes Problemfeld, nicht mehr nur um Grundlagen des Journalismus
Was sind klassische Theorien der Journalismusforschung?
Rollenverständnis-Theorie: Individualebene, welches individuelle Selbstverständnis haben Journalisten von ihrer eigenen Arbeit? => Mellado, Claudia (2015): 6 Modelle der Rollen journ. Performance
Gatekeeping-Theorie: Aspekte von Journalismus in gesamtgesellschaftlicher Rolle gesehen, Theorie lange schon in Kritik, weil durch die Fragementierung und Vielzahl an Informationen im Internet diese Gatekeeping-Funktion nicht mehr eingehalten werden kann
Nachrichtenwert-Theorie: es gibt festgelegte Attribute, durch die die Wahrscheinlichkeit steigt, in den Nachrichten zu erscheinen => es gibt geiwsse Eigenschaften von Nachrichten, anhand denen wir entscheiden, was relevant ist
=> Problem: Allerdings können gewisse Innovationen und Abläufe im Journalismus nicht vollständig durch die drei Theorien erklärt werden, spielen aber weiterhin eine Rolle. Was kann man daher machen? Theorien weiterentwickeln.
Mellado, Claudia (2015). Professional Roles in news content
Welche 6 Dimensionen der “models of journalistic role performance” gibt es?
Disseminator - Interventionist (Verbreiter - Befürworter)
Watchdog
Loyal-Facilitator (loyaler Vermittler)
Service
Infotainment
Civic
Was zeichnet die Rolle des “Disseminator - Interventionist (Verbreiter - Befürworter)” aus?
Taking sides
Interpretation
Prosposal/demands
Adjectives
First person
Was zeichnet die Rolle des “Watchdog” aus?
Questioning
Critiques
Denouncing (Verketzerung)
Conflict
Coverage of trials and processes (Absicherung von Gerichtsverhandlungen und Prozessen)
Investigative Reporting
External Research
Was zeichnet die Rolle des “Loyal-Facilitator (loyalen Vermittler)” aus?
Support institutional activities
Promote national or regional policies
Positive image political elite
Positive image economic elite
Highlight country’s progress
Comparison of the country/region with the rest
Highlight nationals triumphs
Promotion of the country
Patriotism
Was zeichnet die Rolle des “Service” aus?
Impact on everyday life
Tips and advice (grievances = Beschwerden)
Tips and advice (individual risks)
Consumer advice
Was zeichnet die Rolle des “Infotainment” aus?
Personalization
Private Life
Sensationalism
Scandal
Emotion
Morbid
Was zeichnet die Rolle des “Civic” aus?
Citizen perspective
Citizen demand (bürgerliche Ansprüche)
Citzen questions
Support of citizen movements
Education on duties and rights
Background information
Information and citizen activities
Local impact
Was versteht man unter Gatekeeping?
ein (meist personeller) Einflussfaktor, der wichtige Position bei einem Entscheidungsfindungsprozess einnimmt
publizistische Wirkungsweise der Massenmedien
Gatekeeper entscheiden, was der Öffentlichkeit vorenthalten/weiterbefördert wird
Walter Lippmann prägte den Ausdruck für Journalisten
Was versteht man unter Nachrichtenwerte?
Nachrichtenwert = Einflussfaktor, der entscheidet, welche Nachricht in den Massenmedien erscheint, ob sie berichtenswert ist, in welchem Umfang und in welcher Aufmachung
Theorie der Nachrichtenauswahl
Begriff stammt aus PUKW, speziell Nachrichtenforschung
Was sind die Nachrichtenwerte nach Galtung & Ruge (1965)?
bestimmten insgesamt 12 Faktoren
die ersten 8 sind “kulturunabhängig” (gültig in allen Kulturkreisen)
die letzten 4 sind “kulturabhängig” (je nach Kulturkreis unterschiedlich)
Was sind “kulturunabhängige” Faktoren/Nachrichtenwerte nach Galtung & Ruge (1965)
Frequenz => Je mehr der zeitliche Ablauf eines Ereignisses der Erscheinungsperiodik der Medien entspricht, desto wahrscheinlicher wird das Ereignis zur Nachricht
Schwellenfaktor => Auffälligkeit, die ein Ereignis überschreiten muss, damit es registriert wird
Eindeutigkeit => Je eindeutiger/überschaubarer ein Ereignis
Bedeutsamkeit => Je größer die Trageweite eines Ereignisses, je mehr es persönliche Betroffenheit auslöst
Konsonanz => Je mehr ein Ereignis mit vorhandenen Vorstellungen/Erwartungen übereinstimmt
Überraschung => Wenn ein Ereignis im Rahmen der Erwartungen überrascht, größte Chance
Kontinuität => Ereignis, das bereits als Nachricht definiert ist, hohe Chance von Medien weiterhin beachtet zu werden
Variation => Schwellenwert für Beachtung eines Ereignisses ist niedriger, wenn es zur Ausbalancierung/Variation des gesamten Nachrichtenbildes beiträgt
Was sind “kulturabhängige” Faktoren/Nachrichtenwerte nach Galtung & Ruge (1965)
Bezug zu Elite-Nationen: Ereignisse, die Elite-Nationen betreffen, haben überproportional hohen Nachrichtenwert
Bezug zu Elite-Personen: Ereignisse, die Elite-Personen betreffen, haben überproportional hohen Nachrichtenwert
Personalisierung: Je stärker ein Ereignis personalisiert ist, sich im Handeln oder Schicksal von Personen darstellt, desto eher wird es zur Nachricht
Negativität: Je “negativer” ein Ereignis, je mehr es auf Konflikt, Kontroverse, Aggression, Zerstörung oder Tod bezogen ist, desto stärker beachten es die Medien
Was sind die 10 Neuen Nachrichtenwerte nach Harcup & O’Neill (2001)?
The power of elite
Entertainment
Bad news
Good news
News agenda
Magnitude (Größenordnung)
Celebrity
Surprise
Follow up
Relevance
Was sind die Probleme der Theoriebildung in der Journalismusforschung?
die Theorien werden angepasst und weiterentwickelt => Gatekeeping wird zu Gatewatching, das Rollenverständnis sowie die Nachrichtenwerte werden dem digitalen Zeitalter angepasst
Wandel im Journalismus beeinflusst Anwendbarkeit klassischer Theorien => man kann den Wandel aber auch anders angehen, indem man sich Fächer aus anderen Disziplinen anschaut, die mit den gleichen Themen beschäftigt sind
Multidimensionalität? Inwiefern werden in diesen Theorien, die wir haben, die Multidimensionalität berücksichtigt?
Datenquelle? Sind die Datenquellen, die wir haben, wirklich überzeugend?
Up-to-date? Sind die Theorien wirklich up-to-date mit einer sich ständig ändernden Medienlandschaft?
In den Sozialwissenschaften werden die gleichen Phänomenen in verschiedenen Disziplinen angesehen (z.B. Migration, Digitalisierung etc.. Interdisziplinäre Theorien sind daher auch für uns anwendbar!
=> Forscher in der PUKW verwenden vermehrt Theorien aus anderen Feldern, um Produktion, Inhalt und Wirkung von Medien zu verstehen. Fach Journalismus ist interdisziplinär (z.B. Psychologie, Soziologie, Politikwissenschaft). Inwieweit sind diese Theorien für uns nützlich und anwendbar?
=> Beispiel 1: Moralische Panik (Soziologie)
=> Beispiel 2: Indexing-Hypothese
=> Beispiel 3: Cascading Activation
=> Beispiel 4: Negativity Bias
Was ist moralische Panik?
= ein Phänomen, bei dem eine soziale Grppe aufgrund ihres Verhaltens als Gefahr für die moralische Ordnung der Gesellschaft gesehen wird
Spirale der sensationszentrierten Medienberichterstattung und Diskurse unterstützt das Entstehen der Panik (z.B. Kindmissbrauch, Flüchtlinge)
(Forschungsbeispiel: Studie zur Medienberichterstattung über Entwicklung von SMS und CMC als neue Kommunikationsformen (Thurlow, 2006))
Was sind die “6 stages of moral panic” nach Cohen (2002)?
Ein Zustand/Episode/Person/Gruppe von Personen taucht auf, um als Bedrohung für gesellschaftliche Werte und Interessen definiert zu werden.
Seine Natur wird von Massenmedien stilisiert und stereotyp dargestellt.
Die moralischen Barrikaden sind mit Redakteuren, Bischöfen, Politikern und anderen “richtig denkenden” Menschen besetzt.
Sozial anerkannte Experten sprechen ihre Diagnosen oder Lösungen aus.
Wege der Bewältigung werden entwickelt oder genutzt.
Der Zustand verschwindet dann, taucht unter oder verschlechtet sich und wird sichtbarer.
Wie sehen die Rollen der Medien/Journalisten beim Phänomen moralischer Panik aus?
machen eine bestimmte Gruppe zum Ziel
identifizieren eine Gruppe als Charakteristikum eines allgemeineren sozialen Problems
labeln, definieren, interpretieren dieses soziale Problem
entwickeln “calls for action”, um dieses Problem zu lösen
Was versteht man unter der Indexing-Hypothese?
Haltung der Regierung wird von Massenmedien übernommen
andere Stimmen werden nur mit einbezogen, wenn sie zur Debatte passen
Hypothese formuliert für Routineperioden der Nachrichtenberichterstattung
wenn sich Eliten einig sind, folgen Journalisten
Hypothese wurde in mehreren Kontexten bestätigt (auch EU, ursprünglich Modell der US-Regierung)
Indexing ist nur dann gestört, wenn es innerhalb des Regierungslagers zu Unstimmigkeiten kommt
Kritikpunkte:
Passt das Modell wirklich zum Journalismus außerhalb der USA?
Was definiert “Unstimmigkeiten” im Regierungslager? Woher müssen diese stammen?
(Forschungsbeispiel: Studie zur Klimawandel-Berichterstattung in USA & Schweden (Shehata & Hopmann, 2012))
Was sagt Bennett (1990) über Indexing und Journalismus?
“Im kulturellen Kontext gesehen ist es im Allgemeinen angemessen für Journalisten, Regierungsbeamten eine privilegierte Stimme in den Nachrichten zu geben, es sei denn, die offizielle Debatte über ein bestimmtes Thema schließt eine stabile Mehrheitsmeinung in der Gesellschaft aus oder "marginalisiert" sie, außer wenn offizielle Maßnahmen Zweifel an der politischen Korrektheit aufkommen lassen.”
Was versteht man unter “Cascading Activation”?
= gesellschaftlicher Meinungsbildungsprozess ist eine Kaskade, in der Frames von den Eliten zu Bürgern geformt werden
Modell beschreibt, wie Nachrichtenframes geformt werden und sich verbreiten (aktivieren) => Wo kommen sie her, wer formt sie?
Hierarchien werden ausdrücklich anerkannt (Macht) => es gibt Akteure, die Macht/Einfluss haben, welche natürlich erfolgreicher im Setzen des Frames sind
basierend auf Framing-Forschung von Entman
(Forschungsbeispiel: US-Diskurs zum Thema Abu Ghraib (Rowling, Jones & Sheets, 2011) + Studie zu NL-Journalisten und Konflikt-Frames (Bartholome, Lecheler & de Vreese, 2015))
Welche Prozesse unterscheidet die Kaskade der Netzwerk-Aktivierung?
Top-Down:
White House Frames am stärksten
Frames verbreiten sich im System über die Medien
Öff. Meinung ist abhängige Variable
Bottom-Up:
Medien sind nicht nur passiv
Medien berichten kritisch
Nachrichtenberichterstattung löst Elitendiskurs aus
Lower-level Frames benötigen die Unterstützung von Eliten, um aktiviert zu werden!
Journalisten sind laut dieser Theorie nur selten erfolgreich, selbst Frames zu setzen, sie kommen immer von Eliten, Parteien etc. und können dann zwar von ihnen kritisiert, aber nicht gesetzt werden
Wodurch wird der Erfolg eines Frames bei der Cascading Activation bestimmt?
Macht
Motivation
Strategien
Kulturelle Kongruenz/Resonanz (kommt zum richtigen Moment, passt grad richtig gut in einer Debatte)
Was sind Kritikpunkte vs. Vorteile an der Cascading Activation?
schwer zu testen / falsifizieren
fast zu umfassend
wieder: passt es auch zu “Nicht-USA-Kontext”?
Vorteile:
erklärt die Elitendominanz in den Medien
(meistens) testbar und konkret anwendbar
theoriebildend (anstatt nur fallkonzentriert)
Was versteht man unter Negativity Bias?
eine pessimisistische Wahrheitsverzerrung
journalistische Berichterstattung wird durch Negativitätsbias bestimmt (=> if it bleeds, it leads)
problematisches Verhältnis mit journalisistischen Werten der Neutralität und Objektivität
Annahme der stärkeren menschlichen Reaktion auf negative Stimuli (Negativitätsdominanz)
dazu gehören: Bad News, Learned Helplessness (erlente Hilflosigkeit), Depression? Behavioral Change?
(Forschungsbeispiel: US-Experiment zur Publikumsreaktion auf positive und negative Nachrichten (Soroka & McAdams, 2015))
Zu welchen Ergebnissen kommen Studien, die sich mit Negativity Bias im Journalismus auseinandersetzen?
Studien zeigen:
Nachrichtenpräferenzen stabil
Diskrepanz zwischen Präferenz & Interesse (Negative News vs. Celebrity Scandal)
aber: Beziehung zw. Nachrichtenagenda und individuellen Nachrichtenpräferenzen
Was bringt der Wandel des Journalismus in Bezug auf die Theorienbildung mit sich?
Klassische Theorien des Journalismus sind wertvoll und müssen weiterentwickelt und getestet werden
aber: Wandel des Journalismus führt zur Suche nach Antworten in anderen wissenschaftlichen Disziplinen
Interdisziplinäre Theorien haben jedoch einen völlig anderen Blickwinkel auf Journalisten als eigenständige “Akteure” in einem System
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