Fagus sylvaticus
Rotbuche
Basisch, kalkhaltiger Standort, stabilisierendes Element
Konkurenzkräftige Schlusswaldbaumart, nicht flössbar (saug Wasser)
Schattentolerant
Wichtigste Baumart Mitteleuropas (außer alpin Reinbestände, Alpen Mischbestände mit Tanne, Fichte)
Begrenzungsfaktoren
Jahresniederschlag < 600mm
Trockenperioden Sommer
Sommerwärme, Spätfrost, Staunässe & periodischüberflutete Standorte
Herzwurzelsystem, flach (vor allem bei Bodenverdichtung, Vernässung)
anfällig für abiotische Faktoren (wichtig bei Komplexkrankheiten): Sturm, Trockenheit, Vernässung, Spät- & Winterfrost, Hitze (Sonnenbrand), Luftschadstoffe
Lange Zeit wenig Gefährdungen: ab 20. Jhd komplexe Erkrankungen, neuartige Gefährdungen (z.B. Phytophtora-Arten)
Fagus sylvatica - Gefährdung
Gefährdung in der Jugend
Spätfrost (Blüte, Keimling, Maitrieb)
Blattfraß Keimling (Buchenspringrüssler, Grünrüssler)
Mäuseschäden, Wildschäden
Gefährdung im Alter
Windwurf
Trockenheit, Vernässung, Frost, Sonnenbrand
Saugschäden Pflanzenläuse (Buchenblattlaus, Buchenwollschildlaus)
Blattfraß Insekten (Frostspanner-Arten)
Rinden- & holzbrütende Insekten (Buchen-Prachtkäfer, Buchen-Nutzholzborkenkäfer)
Abiotische Schäden
Überhitzung der Bodenoberfläche (>45°C Keimling, dunkel, humose, torfige Böden)
Rinden- oder Sonnenbrand
Absterben Kambium bei direkter Sonneneinstrahlung
Bäume mit dünner, glattbleibender Rinde (Buche, Fichte, Strobe)
nach Freistellungen, Windwurf
Hallimasch
Armillaria mellea sensu lato
besonders A. mellea
Basidiomycet
Buchen allen Alters
Nach Vorschädigung
geringe Bedeutung
Sparriger Schüppling
Pholiota squarrosa
Gelegentlich an Buche (alte Bäume, parasitisch & saprobiontisch)
auch andere stammbürtige Pholiota-Arten
Riesenporling
Meripilus giganteus
Wurzel- & Stockfäuleerreger an alten Buchen
Absterben & Umbrechen
Häufiger in städtischen Bereichen
Brandkrustenpilz
Kretzschmaria deusta
Ascomycet
Moderfäuleerreger, häufiger Saprobiont
Wurzel- & Stockfäuleerreger an älteren Buchen
Eichenfeuerschwamm
Fomitiporia robusta
Weißfäule
Stammbürtiger Fäulerreger (zumeist an Eiche, gelegentlich Buche)
Rotrandiger Baumschwamm
Fomitopsis pinicola
Braunfäule
Wundfäuleerreger an alte, geschwächten, absterbenden
Saprobiont, Stammfäule
Nadel- & Laubholz (Siehe Fichte)
Sparriger Schuppling
Falscher Kern, fakultative Kernbildung, Rotkern
nicht parasitäre Holzverfärbung, stark wertmindernd (Preisabschläge)
weit verbreitet nur an manchen Buchen
Normaler, altersbedingter, physiologischer Vorgang durch Lutfeintritt & Oxidation phenolischer Substanzen
Wolkenkern, Spitzkern, abnormer Kern
Ästhetische Wertminderung
Änderung des Sorptions-, Tränkungs- & Trocknungsverhaltens
Je schwächer der Zuwachs desto wahrscheinlicher der Befall
Falscher Kern auch bei anderen Baumarten (Esche (fakultativer Braunkern), Ahorn, Birke, Linde, Pappel, Rosskastanie, Birne, Elsbeere)
Phytophthora cambivora, P. plurivora & andere
Phythophthora-Krankheit der Rotbuche
Oomycet
Wurzel- & Wurzelhalserkrankung nach Stressereignissen (Trockenheit)
Bodenbürtig
Erst seit kurzem
Symptome an alten:
Kronenverlichtung, Blattvergilbung
Schwarze Exudatbildung (“Teerflecken”) auf Rinde
zungenförmige Rindennekrosen Wurzelanlauf - höherer Stamm (auch isoliert hoch am Stamm)
Mortalität
Häufig Sekundärbefall holzzerstörender Pilze (Hallimasch, Brandkrustenpil7, Zunderschwamm)
Symptome an jungen: Blattvergilbung, Wurzelnekrosen
Standorte: basenreich, tonreich (schwer), zeitweise nass
Förderung: Staunässe, hoher Niederschlag, Trockenperioden —> Stress, stärkere Symptome
Maßnahmen:
Fällung
Wechsel zu anderen Laubbäumen (Bergahorn, Eiche)
Buchenkrebs
Neonectria ditissima
Zweig- & Aststerben
Rindennekrosen (absterbende Zweige ), Deformation
mehrjähriger Baumkrebs an Ästen & Stämmen
Vergilbung, Verbräunung Blätter
Verbuschung, Wuchsanomalien
Flache, nekrotische Rindeneinsenkungen, mit der Zeit spindelförmige Astverdickungen & mehrjähriger Baumkrebs
Rote, stecknadelkopfgroße, kugelige - binenförmige Perithecien an Nekrosenrändern
Infektion durch Ascosporen über Blattnarben, Aststummel, Wunden
Trockenstress prädisponiert Bäule
Maßnahmen: negative Auslese (Fällung befallener)
Echter Zunderschwamm
Fomes fomentarius
Konsolenförmig
Weißfäule simultan (Demarkationslinien), Wundfäule
Wundfäuleerreger an alten, geschwächten, absterbenden
Saprobiontisch, an Buche, andere Laubhölzer, selten Nadelholz
Jedes Jahr eine neune Röhrenschicht
Trama zum Feuer machen
“Wundschwamm” blutstillend
Textilersatz, Korkersatz
Rindenekrosen
Nectria coccinea
Faktor bei Buchenrindennekrose/Buchenkomplexkrankheit
tritt mit Buchenwolllaus (Cryptococcus fagisuga) auf (Eintrittspforte in Rinde)
Verursacht RIndennekrosen
Apiognomonia Blattbräune der Buche
Apiognomonia errabunda
Asexuelles Stadium: Discula umbrinella
Häufigster Blattendophyt an Rotbuche
Infektion meist Symptom los
gelegentlich starker Befall nach ungewöhnlich feuchter Frühjahrswitterung oder minierender/gallenbildender Insekten (v.a. Mikiola fagi, Hartigiola annulipes)
Schwarzstreifigkeit
Bispora antennata
Asexueller Ascomycet
Dunkle Verfärbung (keine Holzfäule) an Buchenrundholz (+ andere Laubhölzer)
Striegeliger Schichtpilz
Stereum hirsutum
Vorwiegend Saprobiont an Rund- & Totholz verschiedener Laubbaumarten (Erstbesiedler)
Schutzbecherling
Bulgaria inquinans
Saprobiont an frisch gefälltem, berindetem Rundholz & stärkeren Ästen (Laubholz, v.a. Eiche, auch Buche)
Striegelige Tramete
Trametes hirsuta
Häufiger Saprobiont an Buche + andere Laubhölzer
parasitisch nach Sonnenbrand, Verwundung
Buckelige Tramete
Trametes gibbosa
Vorwiegend Saprobiont (Stöcke, liegende Stämme & Äste) an Laubhölzer, besonders an Buche
Spaltblättling
Schizophyllum commune
Saprobiont, Wundparasit an Buche (Sonnenbrand) + andere Laubhölzer, gelegentlich Nadelhölzer
Kohlenbeere
Hypoxylon fragiforme
Lagerfäuleerreger an Buchenrundholz (+ andere Laubhölzer)
parasitisch nach Sonnenbrand & Verwundung
nach Quetschungen
Schmetterlingstramete
Trametes versicolor
Vorwiegend Saprobiont an Buche + andere Laubhölzer, selten Nadelhölzer
Feine Porenschicht
Schädlinge
Schnabelkerfen
Pflanzenläuse
Zierblattläuse (Callaphididae)
Buchenblattlaus (Phyllaphis fagi)
Auf der blattunterseite, nicht Wirtswechselnd
Stammutter vivipar, nachfolgend mehrere Virigines Generationen (asexuel, ungeflügelt), geflügelte Ausbreitungsform, im Herbst Sexualpaare (Weibchen ungeflügelt, Männchen geflügelt), Weibchen legen nach Kopulation Wintereier
Überwinterung: Eier an Knospenschuppen/Rindenspalten
Forstliche Bedeutung
Saugtätigkeit —> Triebspitzen verdorren
ältere Bäume —> Zuwachsverluste
Cryptococcus fagisuga
Buchenwollschildlaus
Sternorrhyncha, Eriococcidae (Dornschildläuse)
rein parthenogenetisch, keine Männchen bekannt
Larven mit Beinen, Windverdriftung
Überwinterung: Junglarve
Saugschäden an Stamm, Zweigen, freien Wurzeln (Phloemsaft)
Starker Befall —> physiologische Baumschwächung, Wucherungen
Diptera (Ordnung)
Nematocera (Unterordnung)
Cecidomyiidae (Familie)
Mikiola fagi
(Gattung Art)
Diptera: Halteren, Flugstabilisatoren
Buchenblattgallmücke
An Buche
Eiablage mit Legeröhre in Blättern, Bildung eiförmiger zugespitzter Gallen an Blattoberseite
Oktober: Gallen lösensich vom Blatt
Überwinterung, Verpuppung in Galle
Generationsdauer: 1-jährige, Imago kurzlebig, wenig Nahrungsaufnahme
Forstliche Bedeutung: gering, gelegentlich Massenauftreten, Zuwachsverluste
Hartigiola annulipes
Kleine Buchenblattgallmücke
Lebensweise: ähnlich Mikiola fagi
Gallen: zylindrisch, behaart, 4-6mm lang, 2mm Durchmesser, Blattoberseite, borstig, struppig
Coleoptera (Ordnung)
Curculionidae (Unterfamilie)
Rhynchaenus fagi
(Familie Art)
Buchenspringrüssler
weit verbreitet
Käfer erscheinen mit Buchen-Austrieb
Reifungsfraß: Lochfraß junges Laub
Eiabage: einzeln, Mesophylll nahe Mittelrippe
Larvenfraß zunächst Gangmine, später Platzmine (Verwechslung spät Frost)
Jungkäfer: Ernährungsfraß (Juni) an Buchenblättern, unreifen Früchten von Obstbäumen
Überwinterung unter Rinde/im Boden (Imago)
Generationsdauer: 1-jährig
Forstliche Bedeutung: Massenvermehrung, Zuwachsbeeinträchtigung
Operophthera brumata
Gemeiner/Kleiner Frostspanner
Larven polyphag an frühtreibenden Laubhölzern
Dämmerungs-/nachtaktiv (Flugzeit Herbst)
Eiablage: einzeln/in Gruppen an Zweigen/Stamm
Überwinterung: Eistadium
Larven fressen zuerst an aufbrechenden Knospen, dann an Blättern
Verpuppung Boden
Prognose: Abfangen aufbaumenden Weibchen mit Leimring
Forstliche Bedeutung: neigt zu Gradationen (Massenvermehrung), Zuwachs- & Massenverluste
Spannerartige Raupenbewegung
Nachtaktiv, Flugzeit spät im Jahr
Geometridae
Gemeiner Frostspanner (fliegt 10-12)
Erannis defoliaria
Großer Frostspanner (fliegt 9-12)
Operophthera fagata
Buchenfrostspanner (fliegt 10-11)
Starker Sexualdimorphismus, Weibchen flugunfähig
Agrilus viridis
Buchenprachtkäfer
Torpedoförmig
an Buchen (Weide, Erle)
Eiablage: in Häufchen an sonnseitige Rinde von Stamm, Ästen
Larvengänge: zickzackförmig geschlängelt
Überwinterung: Larve
Verpuppung: Frühling im Splint
Generationsdauer: 2-jährig, selten 1-jährig
Diagnose: an allen Altersklassen, Schutzhülle der Eigelege & weißliche Baumsaftlecke (Erst Phloem, dann Splint), typische +/- dreieckige Fluglöcher
Forstliche Bedeutung: häufig an freigestellten, sonnenexponierten Bestandsrändern; nach Trockenphasen (generell wärmeliebend)
Trypodendron domesticum
Buchennutzholzborkenkäfer
polyphag: Fagus, Quercus, Acer, Alnus, Carpinus, Betula … (Buche, Eiche, Ahorn, Erle, Hainbuche, Birke…)
Frühschwärmer
Brutbild:
typischer Leitergang: radiale Eingangsröhre
2-5 Brutröhren entlang des Jahresrings
alternierend kurze, senkrechte Larvengänge
Ambrosiakäfer (technischer Schaden, Feuchte)
Überwinterung: Käfer im Brutbild
Generation: 1/Jahr
Forstliche Bedeutung: stehende, kränkelnde Bäume (auch Stöcke, Äste)
Xyleborinus saxesenii
Kleiner Holzbohrer
Curculionidae, Scolytinae
äußerst polyphag: Fagus, Quercus, Obstbäume (teils auch Koniferen)
Generationen/Jahr: uni- bis bivoltin
Brutsystem:
Weibchen initiiert
radiale Eingangsröhre
platzartiges Nest Jahrringenfolgend
Larven erweitern Nest
Pilzgärtner (Raffaelea sulfurea, gelblich, Schwefel)
Ambrosiakäfer (Mycetangien am Vorderrand der Elytren)
primitiv eusozial (Larven putzen Puppen, Weibchen anfangs steril, sobald Männchen produziert nicht mehr), temporärer Polyethismus (sib-mating, female-biased)
Überwinterung: Imago im Nest
Forstliche Bedeutung: ältere, kränkelnde Bäume, stärkere Äste in absterbenden Kronen, frische Stöcke & eingeschlagene Stämme mit genügend Holzfeuchte (Pilz)
Eusozial
Staatenbildung, Kasten
reproduktive Arbeitsteilung
überlappende Generationen
gemeinsame Brutfürsoge & Nahrungsbeschaffung
Xyleborus dispar
Ungleicher Holzbohrer
Obstbäume, v.a. Prunus spp. (Rosaceae), Fagus spp., Quercus spp., selten Nadelholz
Mänchen: klein, flugunfähig
Ambrosiakäfer (Larve, Imago): Ambrosiella hartigii, paariges mesonotales Mycetangium
Weibchen legt Brutstystem an
terminale Ei-Gänge in vertikaler Richtung
Eiablage in Gruppen
female-biased, sib-mating
Männchen sterben nach Verpaarung
Generationen: univoltin
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